DE95278C - - Google Patents

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B29/00Compositions containing an inorganic oxygen-halogen salt, e.g. chlorate, perchlorate
    • C06B29/02Compositions containing an inorganic oxygen-halogen salt, e.g. chlorate, perchlorate of an alkali metal
    • C06B29/12Compositions containing an inorganic oxygen-halogen salt, e.g. chlorate, perchlorate of an alkali metal with carbon or sulfur

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Die bekannten Sprengstoffe, bei denen chlorsaures oder Uberchlorsaures Kali als Sauerstoffträger Verwendung findet,, sind wegen der Gefahr einer leichten Entzündung durch Stofs oder Reibung sowie wegen ihrer geringen Stabilität für die Bedürfnisse der Praxis bisher so gut wie bedeutungslos geblieben. Als Ursache dieser Gefahr ist besonders die Beschaffenheit und Behandlungsweise des bisher gewöhnlich verwendeten Kohlematerials anzusehen, das durch seine Härte, unzureichende Vertheilbarkeit und andere Eigenschaften zu Reibungen Anlafs giebt, welche eine unbeabsichtigte Zündung des Sprengstoffes bewirken können, und das durch die Gegenwart,; von Stoffen, wie Schwefel, Phosphor, Eisenoxyd, Mangan u. A., eine Zersetzung und Selbstentzündung des Sprengstoffes um so mehr be-günstigt, als der mit solcher Kohle hergestellte Sprengstoff gewöhnlich Feuchtigkeit und Gase aus der Luft leicht aufnimmt.
Diesen Mängeln wird nach der Erfindung dadurch abgeholfen, dafs das Kohlematerial eine eigenartige Behandlung mit Theer, Naphta, Paraffin oder gleichwertigen Stoffen erfährt. Die aus der englischen Patentschrift Nr. 2139, 1883 bekannte Verwendung von Theer unterscheidet sich von dem vorliegenden Verfahren insofern, als die bekannte Herstellungsweise den Theer als ausschliefslichen Kohlenstoffträger benutzt, der ohne jede Vorbereitung mit dem chlorsauren Kali gemischt wird und auch dadurch keine Aenderung erfährt, dafs der Mischung trocknende Stoffe, wie Kieseiguhr oder Holzkohle, beigegeben werden. Ebensowenig wird auch die zugesetzte Holzkohle bei diesem Verfahren in ihrer Beschaffenheit bezw. ihren Eigenschaften so weit geändert, dafs die eingangs erwähnten Mängel des Sprengstoffes beseitigt werden. Der nach der genannten englischen Patentschrift hergestellte Sprengstoff ist durch-. aus kein gefahrloser, vielmehr ein zu unbeabsichtigten Explosionen hinreichender, für die beabsichtigten Explosionen infolge der erheblichen Beimischungen inerter Stoffe dagegen leicht versagender Sprengstoff. . Nach der Erfindung wird sowohl der Steinkohlentheer in seiner natürlichen Beschaffenheit, als auch die Holz- oder andere Kohle ohne Vorbehandlung für die Sprengstoffherstellung ausgeschlossen. Es wird der Theer auch nicht als Kohlenstoffträger, sondern nur als Mittel zur Vorbereitung des Kohlematerials vor der Mischung mit Chlorat verwendet. Dabei wird, weil Theer auch Kohlenstoff enthält, nur so viel Kohlematerial benutzt, dafs dasselbe nach seiner Behandlung mit Theer und der dadurch veranlafsten Anreicherung an Kohlenstoff zu dem Sauerstoffträger des Sprengstoffes in dem richtigen Verhältnifs steht.
Die Ausführung des Verfahrens geschieht in folgender Weise:
Die fein vermahlerie, vorher unter Luftabschlufs gut ausgeglühte Kohle wird am besten noch möglichst heifs mit fettem, entschwefeltem Theer, Naphta, Vaselin, Paraffin oder dergl. durch Verreiben, Vermählen oder Kneten innig gemischt. Die Verwendung von flüssigem Theer, welcher zur Bindung etwaiger freier Säuren oder anderer im Sprengstoff schädlicher Stoffe vorher zweckmäfsig einen Zusatz von Alkali (z. B. Aetznatron oder Carbonat) erhält, hat den
Vorzug, dafs die feinen Kohlepartikelchen bei ä'ufserst gleichmä'fsiger Vertheilung von dem Theer vollkommen durchdrungen bezw. umschlossen werden, so dafs das Material Feuchtigkeit und Gase aus der Luft nicht aufnimmt. Durch die Umhüllung der Kohletheilchen mit Theer oder dergl. werden auch die scharfen Ecken und Kanten derselben ausgeglichen, welche durch Reibung eine unbeabsichtigte Entzündung des · Sprengstoffes herbeiführen können. Das so vorbehandelte KOhlgmaterial wird getrocknet und " fein vermählen, 'um in diesem Zustande zur' trockenen Uh'termfschung mit dem Chlorat verwendet zu werden.
Es haben folgende Mischungsverhältnisse der Sprengstoffmaterialien gute Resultate ergeben :
ca. 80 pCt. chlorsaures Kali,
ca. 5V2 bis 7V2 pCt. Theer,
ca. 12 bis 14 pCt. Kohle,
ca. V2 bis ι pCt. kohlensaure Magnesia oder kohlensaurer Kalk.
Das Mischungsverhä'ltnifs kann indessen je nach der zu erzielenden Wirkung geändert werden. Der Zusatz von neutralisirendem Salz richtet sich übrigens nach dem Grade der Verunreinigungen bezw. dem Säureantheil des Theers sowie des Kohlematerials. Das eventuell verwendete Neutralisirungsmittel wird in .wässeriger Lösung mit der fein gemahlenen Kohle gemischt, das Gemisch einige Stunden stehen gelassen, getrocknet und wiederum vermählen.
Die vorbeschriebene Verfahrensweise gestattet eventuell in getrennten Betrieben die ganz gefahrlose Herstellung der Sprengstoffbestandtheile, die unvermischt auf Lager genommen und eventuell erst unmittelbar vor der Verwendung gemischt werden können.
Die Sprengstoffmischung wird als loses Pulver verwendet oder in Patronen verfüllt, welche durch eine Zündschnur oder Sprengkapsel zur Zündung gebracht werden. Auch kann die fertige Sprengstoffmischung mit Vaselin, Paraffin, neutralisirtem Theer oder dergl. zu einem Teige angemacht und in dieser Form in Patronen verfüllt werden. Diese Teigform hat den Vorzug, dafs jede Gefahr beim Transport oder durch Hantirung des Sprengstoffes so gut wie ausgeschlossen ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines Sprengstoffes aus Kohle und chlorsaurem Kali, dadurch gekennzeichnet, dafs das Kohlematerial nach dem Ausglühen möglichst heifs mit entschwefeltem und neutralisirtem Theer, Naphta, Vaselin, Paraffin oder dergl. behandelt, getrocknet und gepulvert wird, ehe die'Zusammenmischung zu dem Sauerstoffträger erfolgt.
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