DE4319462C2 - Verfahren zur Herstellung einer Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel, danach hergestellte Sorptionsmittelzusammensetzung und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel, danach hergestellte Sorptionsmittelzusammensetzung und deren VerwendungInfo
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Description
Die folgende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel zur
Entfernung von Schwefeloxiden aus einem Abgasstrom, das
so hergestellte Sorptionsmittel und dessen Verwendung.
Die Entschwefelung von Abgas wird durch verschiedene aus den
Stand der Technik bekannte Verfahren erreicht. Ein bekanntes
Verfahren besteht darin, das Abgas mit Sorptionsmitteln, wie
z. B. Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid, zu behandeln.
Solche Sorptionsmittel für Schwefel sind z. B. Gegenstand des
US-Patents Nr. 4 424 197 (Powell et al.) Dieses Patent
beschreibt die Verwendung von durch Flash-Calcinierung eines
speziellen Aragonitsandes hergestelltem CaO, wodurch ein CaO
gebildet wird, das mit SO2 reagiert. Dieses Verfahren hat
aufgrund des erforderlichen speziellen Rohmaterials und des
notwendigen Flash-Calcinierungsverfahrens wirtschaftliche
Nachteile.
Wenn handelsüblich erhältliches Calciumcarbonat oder
-hydroxid verwendet wird, ist die Reaktivität gegenüber
Schwefel im allgemeinen unzureichend. Es wurde über mehrere
Versuche, die Reaktivität gegenüber Schwefel zu verbessern,
berichtet.
Im Hinblick auf die Verwendung von Harnstoff als Zusatz zu
hydratisiertem Calcium zur Entfernung von NOx-Verbindungen
aus Gasströmen oder zur gleichzeitigen Entfernung von SO2 und
NOx wurden mehrere Veröffentlichungen getätigt.
Das US-Patent Nr. 4 731 233 beschreibt ein Verfahren, bei dem
Harnstoff in Ca(OH)2 durch Auflösen von Harnstoff im
Hydratationswasser eingebaut wird. Das '233-Patent
beschreibt, daß der Harnstoffzusatz die Reaktivität des
Sorptionsmittels gegenüber SO2 nicht nachteilig beeinflußt.
Im '233-Patent werden keine bestimmten Hydratationsverfahren
angegeben.
Konventionell hergestellte, durch Harnstoff aktivierte
Sorptionsmittel ergeben Sorptionsraten bis zu einem Maximum
von ca. 60% bei einem Molverhältnis von Calcium zu Schwefel
von ca. 2.
Beim Versuch zur Verbesserung der Reaktivität von Calcium
enthaltenden Sorptionsmitteln gegenüber Schwefel wurden
Metallsalze als Zusätze verwendet. So veröffentlichten z. B.
Muzio et al. eine Arbeit mit dem Titel "The Effectiveness of
Additives for Enhancing SO2 Removal With Calcium Based
Sorbents" beim 1986er Joint Symposium on Dry SO2 and
Simultaneous SO2/NOx Control Technologies (EPRI Proceeding
CS-4996, Band I, S. 13-23). In dieser Arbeit wird berichtet,
daß der Einbau von Eisen im Hydratationswasser keinen
bedeutsamen Effekt auf die Entfernung von SO2 besitzt.
Slaughter et al. veröffentlichten beim vorstehend genannten
1986er Joint Symposium (EPRI Proceedings CS-4996, Band I, S.
12-24) eine Arbeit mit dem Titel "Enhanced Sulfur Capture By
Promoted Calcium-based Sorbent". Diese Arbeit gibt an, daß
die physikalische Zumischung von Fe2O3 zu Ca(OH)2 bei
Versuchen, bei denen das Sorptionsmittel in den
Verbrennungsofen injiziert wird, keine bedeutsame Steigerung
der Sorptionsmittelreaktivität gegenüber SO2 besitzt.
Das US-Patent Nr. 4 191 115 beschreibt ein Verfahren zur
Erhöhung der SO2-Absorption von Kalkstein, der während einer
Wirbelschichtverbrennung von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen
verwendet wurde. Gemäß dem '115-Patent wird Kalkstein mit
einer Mischung von Eisensulfat und Eisensulfit in eine
abgetrennte Kammer gesprüht, bevor der Kalkstein in den
Wirbelschicht-Brennofen injiziert wird. Die im '115-Patent
angegebenen Sulfatisierungsdaten zeigen an, daß 3 Stunden
benötigt werden, um Sulfatisierungsgrade von 60% zu
erhalten.
Der Stand der Technik gibt also an, daß Harnstoff keine
verbesserten Ergebnisse im Hinblick auf die Entfernung von
SO2 ergibt, und Eisen kein wirksamer Aktivator für
Sorptionsmittel für Schwefel ist.
Die US-A-4795586 beschreibt Verfahren und Zusammensetzungen zur
gleichzeitigen Verringerung von NOx und SOx in Abgasen, die als
Sorptionsmittel eine Mischung aus Calciumcarbonat mit
wässerigen Carboxyamiden, gegebenenfalls mit Carbinol-
Reduktionsmitteln, in einer Menge verwenden, die ausreicht, um
die NOx und SOx-Konzentrationen in den Abgasen zu verringern.
Ein Hinweis auf bestimmte Mischbedingungen zur Erzielung guter
Ergebnisse ist nicht zu entnehmen.
Aus dem Vorstehenden ist erkennbar, daß ein Bedürfnis für
eine Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel besteht, die
kostengünstig herzustellen ist und die keine teuren
Ausgangsmaterialien erfordert.
Eine vorrangige Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es
deshalb, ein Verfahren zur Herstellung einer
Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel bereitzustellen,
die wirksam und kostengünstig herzustellen ist.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
Verfahren zur Herstellung eines Sorptionsmittels unter
Verwendung von Eisen- und Harnstoff-Zusätzen zur Steigerung
der Entfernung von SO2 bereitzustellen.
Diese Aufgabenstellungen werden mit der vorliegenden Erfindung
gelöst.
Weitere Aufgabenstellungen und erfindungsgemäß erzielbare
Vorteile sind für einen Fachmann auf diesem Gebiet aus der
nachfolgenden Beschreibung der Erfindung leicht ersichtlich.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren gemäß Anspruch 1
zur Herstellung einer Sorptionsmittelzusammensetzung für
Schwefel.
Zweckmäßige Ausgestaltungen davon sind Gegenstand der
Ansprüche 2 bis 12.
Weiterer Gegenstand ist eine Sorptionsmittelzusammensetzung
für Schwefel nach Anspruch 13.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Sorptionsmittelzusammensetzung
nach Anspruch 13 sind Gegenstand der Ansprüche 14 bis 19.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist auch eine
Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel nach Anspruch 20.
Weiterer Gegenstand ist die Verwendung gemäß Anspruch 21 der
erfindungsgemäßen Sorptionsmittelzusammensetzung zur
Verringerung der Schwefelkonzentration eines Abgasstromes.
Die vorstehend genannten Aufgabenstellungen und Vorteile
werden erreicht durch ein Verfahren zur Herstellung einer
Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel in einem Mischer,
der ein Mischerblatt und eine Energiezufuhr für den Mischer
besitzt, umfassend die Hydratisierung eines
Erdalkalimetalloxids in einer wäßrigen Lösung, die einen
Aktivator enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus Harnstoff und Mischungen von Harnstoff mit
einem wasserlöslichen Eisensalz, unter sehr intensiven
Mischbedingungen mit den Mischer, wobei der Mischer unter den
folgenden Parametern betrieben wird: Mischerblattspitzen-
Geschwindigkeit von mindestens (500 Fuß) 152,4 m/min und
einer Energiezufuhr zum Mischer von mindestens 3,5 kW-h pro
Tonne Sorptionsmittel. Diese Energiezufuhr wird als
Gesamtenergiezufuhr zum Mischer gemessen.
Erfindungsgemäß wird eine Sorptionsmittelzusammensetzung für
Schwefel hergestellt, die die folgenden
Eigenschaften besitzt:
40-52 Gew.-% Erdalkalimetall
40-52 Gew.-% Erdalkalimetall
Molverhältnis von Aktivator zu Erdalkalimetall im Erdalkali
metalloxid von 0,001-0,2. Als übrige Eigenschaften kann sie
aufweisen:
eine Schüttdichte (g/ml) von 0,25-0,95;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 3-75;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0,02-0,20;
eine mittlere Teilchengröße (µm) von < 6,0
eine Schüttdichte (g/ml) von 0,25-0,95;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 3-75;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0,02-0,20;
eine mittlere Teilchengröße (µm) von < 6,0
Bevorzugte Erdalkalimetalloxide umfassen Calciumoxid,
Magnesiumoxid und Mischungen davon.
Der bevorzugte Aktivator ist eine Mischung aus
Harnstoff und einem Eisensalz, das ausgewählt ist aus der
Gruppe bestehend aus Eisen(II)-sulfat, Eisen(III)-sulfat,
Eisen-(II)-chlorid, Eisen(III)-chlorid, Eisen(II)-nitrat,
Eisen-(III)-nitrat, und Mischungen davon.
Die Intensität der Vermischung, definiert durch die
Mischblattspitzen-Geschwindigkeit, übersteigt vorzugsweise
(1000 Fuß) 304 m/min und liegt insbesondere im Bereich
von (6000 bis 9000 Fuß) 1828,8 bis 2743,2 m/min. Energie
wird dem Mischer vorzugsweise in einer Menge von mindestens
3,5 kW-h pro Tonne Sorptionsmittel zugeführt, und
insbesondere von mindestens 4,0 kW-h/Tonne Sorptionsmittel,
und bei einer Mischzeit von weniger als 15 Sekunden.
Es folgt eine detaillierte Beschreibung der Erfindung unter
Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung, in der bedeutet:
Fig. 1 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der
Intensität der Vermischung und der Entfernung von SO2
veranschaulicht.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eines Sorptionsmittels zur Verringerung von in
einem Abgasstrom enthaltenem SO2 und das so hergestellte
Sorptionsmittel. Das Verfahren umfaßt insbesondere die
Stufen: Auflösen eines Aktivator-Zusatzes in Wasser unter
Ausbildung einer wäßrigen Lösung, und Hydratation eines
Erdalkalimetalloxids mit der wäßrigen Lösung unter mit hoher
Intensität erfolgender Mischung, um ein Sorptionsmittel mit
einer erhöhten Reaktivität gegenüber SO2 bereitzustellen.
Erfindungsgemäß ist der Aktivator-Zusatz vorzugsweise
Harnstoff, der mit einem oder mehreren wasserlöslichen
Eisensalzen gemischt sein kann. Obgleich viele Eisensalze
geeignet sind, wie z. B. Eisen(II)-sulfat, Eisen(III)-sulfat,
Eisen(II)-chlorid, Eisen(III)-chlorid, Eisen(II)-nitrat,
Eisen(III)-nitrat, und Mischungen davon, ist aufgrund seiner
niedrigen Kosten Eisen(II)-sulfat besonders geeignet.
Geeignete Erdalkalimetalloxide umfassen vorzugsweise
Calciumoxid, Magnesiumoxid, und Mischungen davon.
Erfindungsgemäß werden verbesserte Ergebnisse erhalten, wenn
das Metalloxid gemahlen wird, um eine Korngröße zu ergeben,
in der 90% der Teilchen kleiner ca. 250 µm sind.
Für die Hydratisierung wird Wasser vorzugsweise in mindestens
stöchiometrischen Mengen verwendet, d. h. (32 lb) 14514,88 g
Wasser pro (100 lb) 45349 g CaO. Die bevorzugte obere Grenze
für Wasser wird durch die maximale Menge an Wasser
festgesetzt, die zur Herstellung eines trockenen Ca(OH)2-
Produktes verwendet werden kann. Ein ausreichend trockenes
Produkt kann erhalten werden, wenn bis zu (75 lbs) 34019,25 g
Wasser pro (100 lbs) 45349 g, CaO verwendet werden. Das
Gewichtsverhältnis von Wasser zu CaO liegt deshalb
vorzugsweise zwischen 32 : 100 bis 75 : 100. Ein besonders
bevorzugtes Verhältnis von Wasser zu CaO liegt zwischen
45 : 100 bis 70 : 100.
Als Aktivator-Zusatz wird Harnstoff zum Hydratationswasser in
Mengen zugegeben, die ausreichen, um ein molares Verhältnis
von Harnstoff zu Calcium von zwischen 0,001 bis 0,2 zu
ergeben, und vorzugsweise zwischen 0,005 bis 0,075.
Vorzugsweise wird auch Eisen(II)-sulfat zum
Hydratationswasser in Mengen zugegeben, die ausreichen, um
ein Molverhältnis von Eisen zu Calcium von zwischen 0,001
bis 0,2, und vorzugsweise zwischen 0,005 bis 0,075 zu
ergeben.
Sobald die vorstehenden Aktivator-Zusätze vollständig im
Hydratationswasser gelöst sind, wird die resultierende Lösung
zum das Calciumoxid enthaltenden Mischer zugegeben.
Erfindungsgemäß ist es kritisch, das Mischen mit hoher
Intensität durchzuführen, um aus den vorstehend genannten
Bestandteilen als Endprodukt ein Sorptionsmittel zu erhalten,
das gegenüber SO2 eine verbesserte Reaktivität zeigt.
Konventionelle, handelsübliche Hydratationsanlagen für
gebrannten Kalk verwenden Mischer, die typischerweise Blätter
aufweisen. Die in solchen konventionellen
Hydratationsverfahren angewendete Mischintensität kann auf
der Basis der Geschwindigkeit der Spitze des Mischblattes und
der dem Mischer zugeführten Energie definiert werden. Eine
konventionelle Hydratation von gebranntem Kalk wird
typischerweise bei einer Energiezufuhr von 0,4 kW-h/Tonne
Sorptionsmittel und einer Mischerblattspitzen-Geschwindigkeit
von (155 bis 315 Fuß) 47,24-96,01 m/min bei
Mischzeiten, die 5 Minuten übersteigen, durchgeführt.
Bei einer konventionellen Mischintensität sind Harnstoff und
Eisen als Aktivatoren für Calciumoxid enthaltende
Sorptionsmittel für Schwefel unwirksam. Erfindungsgemäß wurde
gefunden, daß eine Vermischung bei hoher Intensität, die
durch eine Mischerblattspitzen-Geschwindigkeit von mindestens
(500 Fuß) 152,4 m/min und vorzugsweise bei mindestens
(1000 Fuß) 304,8 m/min. und insbesondere zwischen (6000
bis 9000 Fuß) 1828,8 bis 2743,2 m /min und einer
Energiezufuhr zum Mischer von mindestens 3,5 kW-h/Tonne
Sorptionsmittel, und vorzugsweise von mindestens 4,0 kW-
h/Tonne Sorptionsmittel, und Mischzeiten von weniger als
15 Sekunden Sorptionsmittel erhalten werden, in denen
überraschenderweise Harnstoff ein wesentlich wirksamerer
Aktivator und Harnstoff/Eisen ein extrem wirksamer Aktivator
ist.
Eine geeignete Mischung mit hoher Intensität kann
erfindungsgemäß mittels eines Einzelrotor-Mischers hoher
Geschwindigkeit erreicht werden. Ein solcher kontinuierlicher
Mischer besitzt eine in einem Gehäuse eingeschlossene einzige
Drehwelle mit Blättern. Dieser Mischertyp kann eine
Blattspitzen-Geschwindigkeit von mindestens (500 Fuß)
152,4 m/min bei einem Energiebedarf von mindestens 3,5
kW-h/Tonne unter normalen Mischerbelastungsbedingungen
erreichen. Die Energiezufuhr, auf die hier Bezug genommen
wird, bezieht sich auf die dem Mischer durch die
Energiequelle zugeführte Gesamtenergie, und nicht auf die
Nettoenergie (Nettoenergie = Energie bei Belastung - Energie
ohne Belastung).
Es ist ersichtlich, daß die für die vorliegende Erfindung
verwendete Mischintensität beträchtlich höher ist als die in
Hydratationsanlagen für gebrannten Kalk üblicherweise
verwendete. Diese erhöhte Mischintensität liefert ein durch
Harnstoff oder Harnstoff/Eisen aktiviertes Sorptionsmittel
mit einer verbesserten Reaktivität gegenüber SO2, wie dies in
den folgenden Beispielen veranschaulicht wird.
Die Vermischung mit hoher Intensität wird mit den
Hydratationskomponenten vorzugsweise bei einer
Anfangstemperatur unterhalb von 100°C und einem
Hydratationsdruck von vorzugsweise weniger als 10
Atmosphären, und insbesondere von 1 Atmosphäre,
durchgeführt.
Wenn die hohe Mischintensität auf die Aktivator/Calciumoxid-
Mischung angewendet wird, benötigt der Mischvorgang
typischerweise weniger als 15 Sekunden. An diesen Punkt
kann das Sorptionsmittel noch überschüssiges Wasser
enthalten. Deshalb wird vorzugsweise ein Zwei-Stufen-
Verfahren angewendet, um überschüssiges Wasser zu entfernen.
Erfindungsgemäß umfaßt die erste Stufe die Anwendung eines
Vermischens der wäßrigen Lösung und des gebrannten Kalkes in
einem geeigneten Mischer mit hoher Intensität. Dieses
Vermischen dauert normalerweise weniger als 15 Sekunden.
Die zweite Stufe umfaßt das Einführen der Lösung Gebrannter
Kalk-Mischung in eine Trockenkammer, wo die
Hydratationsreaktion unter Mischbedingungen von geringer
Intensität vervollständigt wird und das überschüssige Wasser
während eines Zeitraums, der im allgemeinen weniger als
10 Minuten beträgt, abgedampft wird.
Dieses Zwei-Stufen-Verfahren stellt sicher, daß trotz der
kurzen Reaktionszeit, die durch das Vermischen bei hoher
Intensität bestimmt wird, ein trockenes Produkt erhalten
werden kann.
Nach diesem Verfahren wird eine aktivierte
Sorptionsmittelzusammensetzung gebildet, die eine
hervorragende Verringerung von SO2 aus Abgasströmen ergibt.
Die Sorptionsmittelzusammensetzung umfaßt eine hydratisierte
Erdalkalimetalloxid-Zusammensetzung, die einen Aktivator-
Zusatz enthält. Wie vorstehend angegeben, wird das
Erdalkalimetalloxid vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Calciumoxid, Magnesiumoxid, und Mischungen von
Calciumoxid und Magnesiumoxid.
Der Aktivator-Zusatz ist vorzugsweise entweder Harnstoff oder
eine Mischung aus Harnstoff und einem Eisensalz, wie z. B.
Eisen(II)-sulfat, Eisen(III)-sulfat, Eisen(II)-chlorid,
Eisen(III)-chlorid, Eisen(II)-nitrat, Eisen(III)-nitrat, und
Mischungen davon. Wie vorstehend angegeben, ist Eisen(II)-
sulfat aufgrund seiner relativ niedrigen Kosten das derzeit
bevorzugte Eisensalz.
Erfindungsgemäß kann ein Sorptionsmittel für Schwefel erhalten
werden, das durch die folgenden
Eigenschaften charakterisiert ist:
40-52 Gew.-% Calcium;
Molverhältnis von Aktivator zu Calcium von 0,001- 0,2:
eine Schüttdichte (g/ml) von 0,25-0,95;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 3-75;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0,02-0,20: und
eine mittlere Teilchengröße (µm) von < 6,0.
40-52 Gew.-% Calcium;
Molverhältnis von Aktivator zu Calcium von 0,001- 0,2:
eine Schüttdichte (g/ml) von 0,25-0,95;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 3-75;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0,02-0,20: und
eine mittlere Teilchengröße (µm) von < 6,0.
Insbesondere besitzt die Sorptionsmittelzusammensetzung für
Schwefel folgende Eigenschaften:
eine Schüttdichte (g/ml) von 0,35-0,75;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 5-25;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0,05-0,14; und
eine mittlere Teilchengröße (µm) von ≦ 4.
eine Schüttdichte (g/ml) von 0,35-0,75;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 5-25;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0,05-0,14; und
eine mittlere Teilchengröße (µm) von ≦ 4.
In Bezug auf das Molverhältnis von Aktivator zu
Calcium ist ein bevorzugter Aktivator Harnstoff bei
einem Molverhältnis zu Calcium von 0,001 bis 0,2, und mit
Eisen(II)-sulfat in ausreichenden Mengen, um ein
Molverhältnis von Eisen zu Calcium von 0,001 bis 0,2 zu
ergeben. Besonders bevorzugt liegt jedes dieser
Molverhältnisse bei 0,005 bis 0,075.
Bei der Verwendung wird das erfindungsgemäße Sorptionsmittel
vorzugsweise an einer Stelle stromabwärts von der
Verbrennungszone in Teilchenform in einen Abgasstrom
injiziert oder mit diesem vermischt. Die Injektion wird
vorzugsweise an einer Stelle des Stromes ausgeführt, bei der
die Temperatur des Stromes zwischen 900°C bis 1200°C
liegt, und insbesondere an einer Stelle, wo die Temperatur
1050°C bis 1200°C beträgt. In einen typischen Kessel
beträgt die Kontaktzeit der Sorptionsmittelteilchen mit dem
Abgas bei dieser Temperatur im allgemeinen weniger als 2
Sekunden. Vorzugsweise wird das Sorptionsmittel mit dem
Abgasstrom in einer Menge vermischt, um ein Verhältnis von
Erdalkalimetall zu Schwefel im Abgasstrom von 3 oder
weniger zu erhalten. Das erfindungsgemäße Sorptionsmittel
zeigt unter diesen Bedingungen eine erhöhte Reaktivität
gegenüber SO2.
Die folgenden zwei Beispiele sollen die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren und Sorptionsmittel gegenüber dem
Stand der Technik erhältlichen Verbesserungen zeigen.
Dieses Beispiel zeigt die mit einem erfindungsgemäßen, unter
Verwendung einer erfindungsgemäß erhöhten Mischintensität
hergestellten aktivierten Sorptionsmittel erhaltenen besseren
Ergebnisse.
Es wurden drei Sorptionsmittel hergestellt und als
Sorptionsmittel A, B und C bezeichnet, um die Wirksamkeit von
gemäß den Verfahren des US-Patents Nr. 4 731 233
(Sorptionsmittel A und B) unter Verwendung bekannter
Hydratationsverfahren hergestellten Sorptionsmitteln mit der
Wirksamkeit der erfindungsgemäß hergestellten
Sorptionsmittel (Sorptionsmittel C) zu vergleichen. Die
Sorptionsmittel wurden wie folgt hergestellt:
100 Gramm Calciumoxid wurden mit 65 Gramm Wasser
hydratisiert. Diese Zahlen entsprechen denen im '233-Patent
in Test Nr. 1 der Gruppe Nr. 1 in Beispiel 1 verwendeten. Das
Sorptionsmittel wurde gemäß Standardverfahren zur Herstellung
von Hydraten hergestellt, d. h. die Lösung wurde mit
Calciumoxid vereinigt und die Mischung unter konventionell
üblichen Intensitätsgraden (Blattspitzen-Geschwindigkeit von
(251 Fuß) 76,5 m/min, einer Energiezufuhr von 1,1 kW-h/Tonne
Sorptionsmittel) gerührt, um sicherzustellen, daß das gesamte
Calciumoxid durch Umsetzung mit Wasser in Calciumhydroxid
übergeführt wurde.
100 Gramm Calciumoxid wurden in 65 Gramm Wasserlösung, die
5,25 Gramm Harnstoff enthielt, hydratisiert. Diese Zahlen
sind identisch mit den in den Tests Nr. 2 und 3 der
Testgruppe Nr. 1 und allen Tests der Testgruppe Nr. 2, wie in
Beispiel 1 des '233-Patents angegeben, verwendeten Zahlen.
Dieses Sorptionsmittel wurde ebenfalls gemäß konventioneller
Verfahren zur Herstellung von Hydraten hergestellt. Die
Lösung wurde mit dem Calciumoxid vereinigt und bei
konventionellen Mischintensitäten (Blattspitzen-
Geschwindigkeit (251 Fuß) 76,5 m/min. Energiezufuhr 1,1 kW-
h/Tonne) gemischt, die ausreichend sind, um sicherzustellen,
daß das gesamte Calciumoxid durch Umsetzung mit Wasser in
Calciumhydroxid überführt wurde.
Dieses Sorptionsmittel wurde erfindungsgemäß durch
Hydratation von 100 g Calciumoxid mit 65 g einer 5,25 g
Harnstoff enthaltenden Wasserlösung hergestellt. Diese Mengen
sind identisch mit den vorstehend für das Sorptionsmittel B
verwendeten Mengen. Die Lösung und das Calciumoxid wurden in
den kontinuierlichen Mischer eingespeist, und bei einer
wesentlich höheren Mischintensität als der, wie sie in
konventionellen Verfahren verwendet wird, gemischt. Die
Mischintensität, die verwendet wurde, ist durch eine
Geschwindigkeit der Blattspitzen des Mischers von (3533 Fuß)
1076,8 m/min definiert. Für das Sorptionsmittel C betrug
die Energiezufuhr zum Mischer 41 kW-h/Tonne.
Es wurden die im US-Patent 4 731 233 verwendeten
Testbedingungen in Übereinstimmung mit der Lehre dieses
Patentes reproduziert. So wurden die Verbrennungsprodukte
durch Verbrennen bekannter Mengen an Erdgas und Luft in einer
Verbrennungsröhre mit einem Durchmesser von (8 inch) 20,32 cm
erzeugt. An der Stelle, an der das Sorptionsmittel injiziert
wurde, wurde der SO2-Gehalt durch Zugabe von SO2 zum Erdgas
eingeregelt. An der Stelle der Sorptionsmittelinjektion wurde
der Stickoxidgehalt durch Zugabe von NH3 zum Erdgas
eingeregelt, wobei ein Teil davon während der Verbrennung des
Erdgases in Stickoxid überführt wurde. Die Temperatur an der
Stelle der Sorptionsmittelinjektion wurde mittels eines
Thermoelements gemessen und durch (1) wassergekühlte
Wärmeaustauscherröhren stromaufwärts von der Stelle der
Sorptionsmittelinjektion, (2) die Menge an zu verbrennendem
Erdgas und (3) die Verbrennungsröhre umgebende
Rückschlagbrenner eingeregelt. Die Menge an Sauerstoff in den
Verbrennungsprodukten wurde durch Variation der relativen
Mengen an Gas und Luft eingeregelt. Um das Sorptionsmittel in
einem Luftstrom zuzugeben, wurde das Sorptionsmittel mit dem
Verbrennungsproduktstrom unter Verwendung eines
Schneckendosiergerätes in Kontakt gebracht. Die in Tabelle 1
zusammengestellten Testergebnisse wurden unter zwei
Testbedingungen durchgeführt, die in der Tabelle als
Testbedingungen 1 und 2 bezeichnet sind.
Die Leistungsfähigkeit des Sorptionsmittels wird als ΔSO2 bei
Ca/S = 2 angegeben. Dieser Wert wird gemäß der folgenden
Gleichung berechnet:
Mit dieser Gleichung ist es möglich, die verschiedenen aus
Experimenten unter Verwendung verschiedener Verhältnisse von
Calcium zu Sulfat erhaltenen Ergebnisse zu standardisieren.
Es ist offensichtlich, daß höhere Werte von ΔSO2 eine größere
SO2-Entfernung bedeuten, und deshalb ein reaktiveres
Material. Mit Harnstoff aktivierte und unter Bedingungen
einer hohen Mischintensität hydratisierte erfindungsgemäße
Sorptionsmittel ergeben Werte von ΔSO2, die 65% übersteigen.
Wie es aus der Tabelle 1 ersichtlich ist, ergibt die
bevorzugte Verfahrenstemperatur im Bereich von 1050°C bis
1200°C einen noch deutlicher verbesserten ΔSO2-Wert.
Bei einem Vergleich zwischen den Ergebnissen der
Schwefelentfernung für die Sorptionsmittel A und B unter den
Bedingungen 1 und 2 wird es klar, daß die Zugabe von
Harnstoff zum Sorptionsmittel unter Verwendung von Standard-
Hydratationsverfahren eine, wenn überhaupt, geringe Wirkung
auf die Reaktion zwischen SO2 und CaO besitzt. Das ist die
gleiche Schlußfolgerung, die auch im US-Patent 4 731 233
gemacht wird.
Beim Vergleich der Ergebnisse für die Sorptionsmittel A und C
wird jedoch eine deutliche Erhöhung der Schwefelentfernung
beobachtet. Diese Verbesserung ist unter den durch die
Testbedingungen 2 dargestellten bevorzugten Bedingungen noch
drastischer. Obwohl die Sorptionsmittel B und C die gleiche
Zusammensetzung besitzen, ist es klar, daß die speziellen,
als Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens beschriebenen
Hydratationsbedingungen (hohe Mischintensität) einige
Unterschiede zwischen den Sorptionsmitteln ergeben müssen,
weil Sorptionsmittel C eine erhöhte Reaktivität gegenüber SO2
zeigt.
Dieses Beispiel zeigt die verbesserte Leistungsfähigkeit von
mit Harnstoffzusätzen aktivierten Sorptionsmitteln und die
weiter verbesserte Leistungsfähigkeit von mit
Harnstoff/FeSO4-Zusätzen aktivierten Sorptionsmitteln, wenn
diese Sorptionsmittel unter Bedingungen des Mischens mit
hoher Intensität hergestellt werden.
Das Ausgangsmaterial für alle Sorptionsmittel dieses
Beispiels war ein pulverisiertes kommerzielles, gekörntes
Linwood-Calciumoxid mit einer Teilchengröße von mindestens 90%
unterhalb von 250 Mikrometer. Die Tabelle 2 gibt die
Zusammensetzungen, die Hydratationsbedingungen und die
Morphologie für 11 hergestellte und getestete Sorptionsmittel
an.
In Tabelle 2 bedeuten:
- 1. Sorptionsmittelzusammensetzung
- 2. Hydratationsbedingungen
- 3. Reaktionsbedindungen
- 4. Sorptionsmittel-Morphologie
- 5. Sorptionsmittel Nr.
- 6. Harnstoff/Ca
- 7. Spitzengeschwindigkeit (Tip Vel)
- 8. Mischungsenergie
- 9. calciniert
- 10. frisch
- 11. Porenvolumen
- 12. Schüttdichte
- 13. Realdichte
na = es wurden keine Daten genommen
Die Leistungsfähigkeit der SO2-Entfernung der Sorptionsmittel
dieses Beispiels wurde in der gleichen Verbrennungsröhre, wie
sie in Beispiel I verwendet wurde, gemessen. Die
Abgastemperatur wurde bei ca. 1100°C gehalten. Der
Sauerstoffgehalt wurde bei ca. 3,5 Vol.-% (auf Trockenbasis)
gehalten und die Verweilzeit für das Sorptionsmittel betrug
ca. 0,38 Sekunden. Diese Bedingungen sind ähnlich denen, die
bei Injektion von trockenem Sorptionsmittel in kommerziellen
Verbrennungskesseln angewendet werden.
Wie in Tabelle 2 angegeben, wurden die Sorptionsmittel sowohl
durch konventionelles Mischen als auch durch Mischen bei
hoher Intensität hergestellt, und wurden unter Verwendung von
Hydratationslösungen hergestellt, die nicht aktiviert, nur
mit Harnstoff aktiviert, nur mit Eisen aktiviert, und mit
einer Kombination von Harnstoff und Eisen aktiviert waren.
Die Fig. 1 zeigt die Beziehung zwischen der Mischintensität,
hier dargestellt durch das Produkt der Blattspitzen-
Geschwindigkeit × Mischungsenergie, und dem Prozentsatz der
SO2-Entfernung bei einem Ca/S-Verhältnis von 2. Es ist
ersichtlich, daß eine erhöhte Mischintensität keinen Effekt
auf ein nicht aktiviertes Sorptionsmittel besitzt. Ferner
zeigte das Sorptionsmittel, bei dem nur Eisen zugegeben
wurde, eine Verringerung der SO2-Entfernung. Das mit
Harnstoff aktivierte und bei hoher Mischintensität
hydratisierte Sorptionsmittel zeigt jedoch eine deutliche
Verbesserung in der SO2-Entfernung, was die erfindungsgemäß
erzielbare Verbesserung bestätigt. Außerdem zeigt das mit
einer Kombination von Harnstoff und FeSO4 aktivierte und bei
hoher Mischintensität hydratisierte Sorptionsmittel
(Sorptionsmittel 9, 10 und 11) eine noch drastischere
Verbesserung (ΔSO2 = 75% und mehr) gegenüber der SO2-
Entfernung, die durch konventionell hergestellte
Sorptionsmittel erhalten wird.
Erfindungsgemäß wird deshalb ein Verfahren zur Herstellung
eines Sorptionsmittels für Schwefel zur Behandlung von
Abgasströmen beschrieben. Das Verfahren verwendet Bedingungen
einer hohen Mischintensität, die eine
Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel ergeben, die, wie
dies in Tabelle 2 gezeigt wird, eine 30-60%ige Verbesserung der
Schwefelentfernung im Vergleich zu konventionell hergestellten
Sorptionsmitteln zeigen.
Claims (21)
1. Verfahren zur Herstellung einer Sorptionsmittelzusammenset
zung für Schwefel in einem Mischer mit einem Mischerblatt
und einer Energiezufuhr, durch Hydratisieren eines Erdalka
limetalloxids in einer wässerigen Lösung, die einen Aktiva
tor aus Harnstoff oder Mischungen von Harnstoff mit einem
wasserlöslichen Eisensalz enthält, unter intensivem Mischen,
wobei der Mischer unter den folgenden Parametern betrieben
wird:
einer Mischerblattspitzen-Geschwindigkeit von mindestes 152.4 m/min;
einer Energiezufuhr zum Mischer von mindestens 3.5 kW-h/t Sorptionsmittel; und
einer Mischzeit von weniger als 15 Sekunden, und wobei die so hergestellte Sorptionsmittelzusammensetzung 40 bis 52 Gew.-% Erdalkalimetall und ein Molverhältnis von Aktiva tor zu Erdalkalimetall im Erdalkalimetalloxid von 0.001 bis 0.2 aufweist.
einer Mischerblattspitzen-Geschwindigkeit von mindestes 152.4 m/min;
einer Energiezufuhr zum Mischer von mindestens 3.5 kW-h/t Sorptionsmittel; und
einer Mischzeit von weniger als 15 Sekunden, und wobei die so hergestellte Sorptionsmittelzusammensetzung 40 bis 52 Gew.-% Erdalkalimetall und ein Molverhältnis von Aktiva tor zu Erdalkalimetall im Erdalkalimetalloxid von 0.001 bis 0.2 aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine wässerige Lösung, die Harnstoff und Eisensalz
enthält, herstellt; die wässerige Lösung mit Calciumoxid als
Erdalkalimetalloxid mischt, wobei der Harnstoff zur wässerigen
Lösung in einer Menge zugegeben ist, um ein Molverhältnis von
Harnstoff zu Calcium von zwischen 0.001 bis 0.2 zu ergeben, und
das Eisensalz zur wässerigen Lösung in einer Menge zugegeben
ist, um ein Molverhältnis von Eisen zu Calcium von zwischen
0.001 bis 0.2 zu ergeben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine wässerige Lösung, die Harnstoff
und Eisensalz enthält, herstellt; die wässerige Lösung mit
Calciumoxid mischt, wobei der Harnstoff zur wässerigen Lösung
in einer Menge zugegeben ist, um ein Molverhältnis von
Harnstoff zu Calcium von zwischen 0.005 bis 0.075 zu ergeben,
und das Eisensalz zur wässerigen Lösung in einer Menge
zugegeben ist, um ein Molverhältnis von Eisen zu Calcium von
zwischen 0.005 bis 0.075 zu ergeben.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Erdalkalimetalloxid auf eine
Teilchengröße gemahlen ist, bei der mindestens 90% der darin
enthaltenen Teilchen nicht größer als 250 µm sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Erdalkalimetalloxid zur
wässerigen Lösung in einem Gewichtsverhältnis von Wasser zu
Erdalkalimetalloxid von zwischen 32 : 100 bis 75 : 100 zugegeben
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Erdalkalimetalloxid zur
wässerigen Lösung in einem Gewichtsverhältnis von Wasser zu
Erdalkalimetalloxid von zwischen 45 : 100 und 70 : 100 zugegeben
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydratationskomponenten den
Mischer bei Temperaturen unterhalb 100°C und einen Druck
von weniger als 10 Atmosphären zugeführt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydratationskomponenten den
Mischer bei Temperaturen unterhalb 100°C und einem Druck
von 1 Atmosphäre zugeführt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydratisierung des
Erdalkalimetalloxids in einer wässerigen Lösung in einem
kontinuierlichen Zwei-Stufen-Verfahren durchführt, das eine
erste Stufe umfaßt, bei der man intensive Mischbedingungen
während eines Zeitraums von weniger als 15 Sekunden
anwendet, und eine zweite Stufe, in der man überschüssiges
Wasser während eines Zeitraums von weniger als 10 Minuten
abdampft.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mischer bei einer
Mischerblattspitzen-Geschwindigkeit von mindestens 304.8
m/min betrieben wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mischer bei einer
Mischerblattspitzen-Geschwindigkeit von 1828.8 bis 2743.2 m/min
und einer Energiezufuhr von mindestens 4 kW-h/t
Sorptionsmittel betrieben wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydratisierungsstufe umfaßt:
Auflösen des Aktivators in der wässerigen Lösung und Mischen
des Erdalkalimetalloxids mit der wässerigen Lösung im Mischer
unter den hochintensiven Mischbedingungen.
13. Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel
umfassend eine hydratisierte
Erdalkalimetalloxidzusammensetzung, die einen Aktivator
aus Mischungen von Harnstoff mit einem wasserlöslichen
Eisensalz enthält, wobei das Sorptionsmittel durch die
folgenden Eigenschaften charakterisiert ist:
40-52 Gew.-% Erdalkalimetall und einem Molverhältnis von Aktivator zu Erdalkalimetall in dem Erdalkalimetalloxid von 0.001-0.2, erhältlich nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.
40-52 Gew.-% Erdalkalimetall und einem Molverhältnis von Aktivator zu Erdalkalimetall in dem Erdalkalimetalloxid von 0.001-0.2, erhältlich nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Sorptionsmittelzusammensetzung gemäß Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sorptionsmittel durch die
folgenden Eigenschaften charakterisiert ist:
eine Schüttdichte (g/ml) von 0.25-0.95;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 3-75;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0.02-0.20; und
eine mittlere Teilchengröße (µm) von < 6.0.
eine Schüttdichte (g/ml) von 0.25-0.95;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 3-75;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0.02-0.20; und
eine mittlere Teilchengröße (µm) von < 6.0.
15. Sorptionsmittelzusammensetzung gemäß Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sorptionsmittel durch die
folgenden Eigenschaften charakterisiert ist:
eine Schüttdichte (g/ml) von 0.35-0.95;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 5-25;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0.05-0.14; und
eine mittlere Teilchengröße (µm) von < 4.0.
eine Schüttdichte (g/ml) von 0.35-0.95;
eine spezifische Oberfläche (m2/g) von 5-25;
ein Porenvolumen (ml/g) von 0.05-0.14; und
eine mittlere Teilchengröße (µm) von < 4.0.
16. Sorptionsmittelzusammensetzung gemäß einem der
Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das
Erdalkalimetalloxid ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
Calciumoxid, Magnesiumoxid, und Mischungen von Calciumoxid und
Magnesiumoxid.
17. Sorptionsmittelzusammensetzung gemäß einem der
Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivator
eine Mischung aus Harnstoff und einem wasserlöslichen Eisensalz
ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Eisen(II)-
sulfat, Eisen(III)-sulfat, Eisen(II)-chlorid, Eisen(III)-
chlorid, Eisen(II)-nitrat, Eisen(III)-nitrat, und Mischungen
davon.
18. Sorptionsmittelzusammensetzung gemäß einem der
Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Molverhältnis von Harnstoff zu Erdalkalimetall im
Erdalkalimetalloxid zwischen 0.001 bis 0.2 und das
Molverhältnis von Eisen zu Erdalkalimetall zwischen 0.001 und
0.2 beträgt.
19. Sorptionsmittelzusammensetzung gemäß einem der
Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das
Molverhältnis von Harnstoff zu Erdalkalimetall zwischen 0.005
und 0.075 und das Molverhältnis von Eisen zu Erdalkalimetall im
Erdalkalimetalloxid zwischen 0.005 und 0.075 beträgt.
20. Sorptionsmittelzusammensetzung für Schwefel
umfassend eine hydratisierte
Erdalkalimetalloxidzusammensetzung, die einen Aktivator aus
Harnstoff enthält, wobei das Sorptionsmittel durch die
folgenden Eigenschaften charakterisiert ist: einem Gehalt von
40-52 Gew.-% Erdalkalimetall und einem Molverhältnis von
Aktivator zu Erdalkalimetall im Erdalkalimetalloxid von 0,001
bis 0,2, erhältlich nach dem Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 12.
21. Verwendung einer Sorptionsmittelzusammensetzung
nach einen der Ansprüche 13 bis 20 oder erhalten nach einem der
Ansprüche 1 bis 12 zur Verringerung der
Schwefeldioxidkonzentration eines Abgasstroms.
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