DE952309C

DE952309C - Kolben fuer Arbeitszylinder, insbesodnere Drucklauft-Bremszylinder

Info

Publication number: DE952309C
Application number: DEB26306A
Authority: DE
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1953-07-03
Filing date: 1953-07-03
Publication date: 1956-11-15

Description

Kolben für Arbeitszylinder, insbesondere Druckluft-Bremszylinder Die Erfindung betrifft einen Kolben mit lösbarem Dichtungsstulp für Arbeitszylinder, insbesondere Druckluft-Bremszylinder oder andere Arbeitsgeräte. Bei den bekannten Kolben für die erwähnten Arbeitsgeräte ist der aus synthetischem Gummi bestehende Dichtungsstulp .in der Regel von außen unter Vorspannung auf den Kolben aufgezogen. Um ohne zusätzliche Mittel einen ausreichenden Halt am Kolben zu finden, werden diese Dichtungen sehr starkwandig gehalten und mit Ringnuten und Vorsprüngen versehen, die der Form des Kolbens anzupassen sind. Die Dichtungen sind deshalb schwer aufzuziehen; sie werden außerdem im Betrieb rasch abgenutzt, weil sie am Kolbenumfang verhältnismäßig steif sind und die Führung des Kolbens im Zylinder übernehmen müssen. Diese Mängel werden gemäß der Erfindung behoben, indem in eine U-förmige, radial nach innen offene Ringnut des metallisch mit seinem Mantel im Zylinder geführten Kolbens nach außen federnd ein Dichtungsstulp eingesprengt wird, der zusätzlich unter denn Druck des. Arbeitsmittels dicht abschließend mit einer freien Ringzone gegen die Zylinderwand und' mit einer zweiten Ringzone in die Ringnut des Kolbens gedrückt wird.
Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. I ein Teilbild des Kolbens im Schnitt und Fig. 2 eine Einzelheit in verkleinertem Maßstab. Der Kolben I eines nicht dargestellten Druckluft-Bremszylinders ist aus verhältnismäßig dünnem Blech napfförmig gezogen, so daß er mit seinem zylindrischen Außenumfang 2 sich an der Zylinderwand führen kann. Der Rand 3 dieses Napfs ist radial nach innen umgebördelt und bildet mit dem Mantel 2 und dem anschließenden Teil der Kolbenscheibe eine radial nach innen offene Ringnut. An die Kolbenscheibe kann ein Kolbenrohr 4 angesetzt, z. B. angeschweißt sein, .das auf das Bremsgestänge wirkt.
In die Ringnut des Kolbens legt sich ein der Nutform angepaßter Teil 5 eines im wesentlichen zylindrischen Dichtungsstulps aus Gummi, dessen linker, freier Teil 6 die übliche Form einer Dichtlippe hat. Der Kolbenrand 3 sticht in eine Ringnut 7 der hier auf der Innenseite verstärkten Dichtungsmanschette. Das rechte Ende des Stulps hat die Form einer gegen die Kolbenachse gerichteten Dichtlippe B. Diese Dichtungsmanschette braucht nur eine geringe Eigenspannung gegenüber dem Kolben zu haben, denn sie wird im Betrieb durch den links des Kolbens herrschenden Überdruck mit der Dichtlippe 6 an die Zylinderwand und mit dem Teil 5 in die Kolbennut gedrückt, wobei sich die Dichtlippe 8 gegen den Kolbenboden legt. Dadurch wird ohne großen Aufwand an Gummi schon allein durch den Druck des Arbeitsmittels ein dichter Abschluß des Arbeitsraums und ein guter Halt der Manschette am Kolben erzielt. Zur Verminderung der Reibung des Kolbens im Zylinder kann dieser oder die Zylinderwand mit einem reibungsvermindernden und im Bedarfsfalle auch vor Rost schützenden Überzug versehen werden, z. B. mit einer in bekannter Weise, insbesondere galvanisch, aufzubringenden Zinn- oder Zinkschicht.
Die Dichtungsmanschette erhält zweckmäßigerweise auf der Innenseite gegenüber der Ringnut 3 einen gegen die Dichtlippe 6 hin sich verstärkenden Ringwulst g. Dieser verbessert die axiale Belastbarkeit der Manschette und die Spreizwirkung der Dichtlippe 6, in die in bekannter Weise noch eine ebenfalls nach außen wirkende Wurmfeder I0 eingelegt sein kann.
Eine federnde Unterstützung kann auch am Teil 5 durch ein leicht .lösbares federndes Glied, z. B. durch einen Sprengring, eine Wurmfeder oder insbesondere eine etwa zweigängige Schraubenfeder II erzielt werden. Die Enden I2 der Schraubenfeder sind nach innen abgebogen, so daß sie leicht gefaßt, nach innen zur Verkleinerung des Durchmessers zusammengezogen und in die Vertiefung des Stulps zwischen Ringwulst g und Dichtlippe 8 eingesetzt werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Kolben mit lösbarem Dichtungsstulp für Arbeitszylinder, insbesondere Druckluft- Bremszylinder, dadurch gekennzeichnet, daß in eine U-förmige, radial nach innen offene Ringnut des im Zylinder geführten Kolbenkörpers nach außen federnd ein Dichtungsstulp eingesprengt ist, der in an sich bekannter Weise zusätzlich unter dem Druck des Arbeitsmittels dicht abschließend gegen die Zylinderwand und in die Kolbennut gedrückt wird.
2. Kolben nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenkörper in an sich bekannter Weise napfförmig aus Blech gezogen und an seinem Rand radial nach innen zur Bildung der Nut zur Aufnahme des Dichtungsstulps umgebördelt ist.
3. Kolben nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im wesentlichen zylindrische Dichtungsstulp aus einer Dichtlippe (6) und einem daran anschließenden, der Kolbennut entsprechend geformten Haftteil (5) besteht.
4. Kolben nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Dichtungsstulp zwischen Dichtlippe (6) und Haftteil (5) eine nach außen offene Ringnut (7) vorgesehen ist, in die der umgebördelte Kolbenrand (3) eingreift.
5. Kolben nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstulp gegenüber der Ringnut (7) durch einen Ringwulst (g) verstärkt ist.
6. Kolben nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringwulst (g) nach der Seite der Dichtlippe (6) eine allmählich zunehmende Wandstärke hat.
7. Kolben nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftteil (5) des Dichtungsstulps durch eine radial nach innen gerichtete an der Kolbenscheibe anliegende Dichtlippe (8) begrenzt ist. B. Kolben nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftteil (5) des Dichtungsstulps durch ein zwischen den Ringwulst (g) und die Dichtlippe (8) gelegtes, .leicht lösbares, federndes Glied in der Ringnut des Kolbens gehalten ist. g. Kolben nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, .daß das federnde Glied eine nach außen spreizende Schraubenfeder (ii) von wenigen Gängen ist. io. Kolben nach Anspruch g, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Schraubenfeder (ii) zu Leicht fußbaren Griffen (i2) umgebogen sind. ii. Kolben nach den Ansprüchen: i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (i bis 3) einen reibungsmindernden und/oder gegen Korrosion schützenden Überzug hat. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 974072; deutsche Patentschriften Nr. 846 494, 540 729; deutsche Patentanmeldung p 255I4 XII/47f D.