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Maschine zum Schleifen und Polieren von optischen Linsen und Brillengläsern
Beim Erfindungsgegenstand handelt es sich um eine mehr- oder vielspindlige Maschine
zum Schleifen und Polieren von feinoptischen Linsen, Brillengläsern u. dgl., insbesondere
solcher mit ebenen und sphärischen Flächen.
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Solche Maschinen sind bekanntgeworden, wobei über einer auf einer
Spindel sitzenden Schale, die mit aufgekitteten Werkstücken rotiert, eine Schleif-und
Polierschale durch ein Hebelwerk hin- und hergeführt wird. Allgemein werden in diesen
Maschinen mehrere Spindeln in einer Reihe nebeneinander untergebracht, und zwar
in stehender oder hängender Anordnung. Die Drehzahlen der einzelnen Spindeln sind
einstellbar, wobei Reibradgetriebe und Riementriebe mit Stufenscheiben Verwendung
finden. Andererseits sind aber auch Maschinen bekanntgeworden, bei denen mit nur
einer Geschwindigkeit, unter Verzicht auf jede Änderungsmöglichkeit, gearbeitet
wird.
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Das Hebelwerk zur Erzeugung der die Oberschale hin- und herführenden
Bewegung besteht aus einem Hauptarm, der um einen festen Drehpunkt von einem Kurbeltrieb
über einen Verbindungsarm bewegt wird. Vom Hauptarm kragt, auf ihm verschieblich,
ein länger oder kürzer einstellbarer und zur Abnahme der Schalen hochklappbarer
Kugelstifthaltearm gegen die Spindel aus. Durch Verstellung der Exzentrizität des
Kurbeltriebes ist der Bewegungsausschlag einstellbar. Diese Hebelwerke arbeiten
waagerecht, erfordern großen Platzbedarf und erzeugen nur annähernd geradlinige
Bewegungen am Kugelstift, dem Führungsteil für die Oberschale. Diese wird hierbei
auf einem Kreisbogen bewegt, und zwar
auch dann, wenn der Drehpunkt
des Hauptarmes, anstatt fest, auf einen exzentrisch einstellbaren und für sich rotierenden
Zapfen gelagert ist.
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Bei Maschinen mit hängenden Spindeln in Reihenanordnung wird die untere
Schale fest auf einen Zapfen aufgesetzt, während der oberen durch die hängende Spindel
eines einstellbar angeordneten Exzenters eine kreisende Bewegung erteilt wird.
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Bei solchen Maschinen ergeben sich durch die Anordnung zahlreicher
Spindeln in einer Reihe in einem in der Hauptsache aus Walzeisen bestehenden Maschinengestell
verschiedene Nachteile, und zwar einmal eine sperrige Bauart und zum andern Mal
durch die Vielzahl gleicher, in einer Reihe angeordneter Spindelantriebe ein erheblicher
Materialaufwand. Mehrere Meter lange Maschinen sind hier üblich. Ihr Platzbedarf
ist deshalb auch groß. Bei der Bedienung einer solchen Maschine durch eine Person
ist diese zur Überwachung und Bedienung gezwungen, vor ihr hin- und herzulaufen.
Der häufig gewählte Antrieb der Spindeln durch Keil- oder Flachriemen von Reibradgetrieben
aus bedingt zudem bei den vielspindligen Maschinen einen erheblichen Aufwand an
Riemen. Außerdem ist die Anordnung der gesamten Antriebe, Spindeltriebe usw. in
einem Eisenkonstruktionsgestell der Präzision der Maschine abträglich.
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Schleif- und poliertechnische Nachteile sind bei diesen bekannten
Maschinen mit senkrechter Spindelanordnung in der Weise gegeben, daß in der Nähe
der Scheitel der sphärischen Schleif- und Polierwerkzeuge die Arbeitsgeschwindigkeiten
infolge geringerer Winkelgeschwindigkeiten kleiner als an deren Rändern sind. Die
Schleif- und Poliervorgänge schreiten also gegen die Ränder der Schalen und Pilze
zu schneller voran und werden gegen die Scheitel zu langsamer. Dies hat ungleichmäßige
Schleifwirkungen und somit Ungenauigkeiten an den zu erzeugenden Linsenflächen zur
Folge. - Andererseits ist eine labile Führung der Oberschalen nicht zu umgehen.
Sie müssen allseitig beweglich sein, da ihr Führungskugelstift lediglich auf einem
Kreisbogen bewegbar ist. Die dieser Anordnung anhaftenden Nachteile bestehen insbesondere
darin, daß die obere Schale beim Arbeitsprozeß durch die Flächenreibung zwischen
Werkstück und Werkzeug im Sinne der Spindeldrehung mit in Drehung um ihre durch
den Kugelstift gehaltene Mittel gebracht wird. Dadurch werden Schleifgeschwindigkeit
und Schleifarbeit erheblich gemindert Versuche, diese Drehbewegung der Oberschale
zwangläufig zu vergrößern oder zu verkleinern, ganz zu verhindern oder gar die auftretende,
nachteilige Wirkung durch zwangläufige Drehung in entgegengesetzter Richtung in
ihr Gegenteil zu verwandeln, also die Schleifgeschwindigkeit zu erhöhen, sind bisher
fehlgeschlagen, denn jeder Eingriff hatte Ungenauigkeiten der Ausbildung der Flächen
zur Folge.
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Im optischen Werkzeugmaschinenbau ist es auch bekanntgeworden, mehrere
Arbeitsspindeln im Kreise anzuordnen. An einer mit Revolverkopf ausgerüsteten Schleif-
und Poliermaschine für optische Linsen hat man vorgeschlagen, daß mehrere Werkzeugspindeln
senkrecht im gleichen Abstand um die ebenfalls senkrechte Maschinenachse angeordnet
sind. Sie werden einzeln völlig unabhängig voneinander angetrieben und stellen in
diesem Falle je einzelne Arbeitsstellen dar, und zwar für Schrubben, Vorschliff,
Feinschliff und Polieren in verschiedenen Gradationen. Die an den Oberschalen befestigten
Werkstücke (Linsen) werden den Werkzeugspindeln nacheinander durch einen Revolverkopf
zugeführt. Zu diesem Zwecke sind einzelne Werkstückträger in entsprechenden gleichen
Abständen am Revolverkopf befestigt, der die Werkstücke nacheinander in festliegenden
Arbeitstakten den Arbeitsstellen (Werkzeugspindeln) zwangläufig zuführt. Der Revolverkopf
führt hierbei eine intermittierende Rundlaufbewegung um die senkrechte Maschinenachse
aus. Für die Werkstücke sind an den Werkstückträgern des Revolverkopfes Schwingsupporte
vorgesehen, die mit stehenden, kugelgelagerten Schwingspindeln ausgerüstet sind,
an denen die Werkstücke an Oberschalen sitzen und über die Werkzeuge in Schleifberührung
geradlinig hin- und herpendelnd geführt werden. Durch die Reibung zwischen Werkstück
und Werkzeug werden die Schwingspindeln in Drehung versetzt. Die Schwingspindeln
schwingen dabei mit den. Werkstücken in Ebenen, die tangential zu konzentrischen
Kreisen um die vertikale Maschinenachse verlaufen, und zwar um horizontale und strahlenförmig
auf die Maschinenachse zulaufende Achsen, die ihrerseits mit den Krümmungsmittelpunkten
der Linsen zusammenfallen. Diese Wackel- oder Schwingbewegungen werden .an allen
Arbeitsstellen nacheinander genau gleichartig von einer um die senkrechte Maschinenachse
laufenden Kurvenscheibe aus über Zwischenhebel und Zahnsegmente eingeleitet.
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Inder Praxis hat diese Maschine keinen Eingang gefunden, denn sie
ist in ihrem Aufbau zu verwickelt und wird auch nicht den Anforderungen gerecht,
die an sie gestellt werden müssen, wenn die zahlreichen Bearbeitungsstellen, denen
nacheinander jedes Werkstück zugeführt werden muß, den fortschreitenden Arbeitsgängen
entsprechen sollen, denn hierbei handelt es sich lediglich um geringfügige Materialabnahme
oder Glättvorgänge ohne Materialabnahme. Es ist auch praktisch nicht möglich, nach
jedem Arbeitstakt die Werkstücke restlos von dem Schleif- oder Poliermaterial kurzzeitig
so restlos zu säubern, daß der nachfolgende feinere Arbeitsgang (es wird mit Schrubben
begonnen und mit Polieren aufgehört) nicht behindert wird. Hier machen selbst Spuren
des Schleifmittels aus dem vorhergehenden Arbeitstakte den Erfolg zur Unmöglichkeit.
Andererseits lassen sich auch nicht alle Arbeitstakte sowohl hinsichtlich der Schwingspindelausschläge
als auch der Schleifuni Polierzeiten auf einen einheitlichen Nenner bringen. Gleiche
Schwingspindelausschläge und gleiche Arbeitszeiten können aber praktisch bei den
verschiedenen Arbeiten vom Schrubben bis zum
Polieren nichtgewählt
werden. Die Gesamtanordnung der Maschine und insbesondere die der Schwingspindeln
vertikal über den Werkzeugspindeln hindert aber auch die häufig zu erfolgende Nachprüfung
der Werkzeuge und Werkstücke auf Lehrenhaltigkeit und hinsichtlich des Fortschreitens
der Schleif- und Poliervorgänge. Solche Nachprüfungen können nicht oder nur schwierig
durchgeführt werden.
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Man hat aber auch bei Maschinen zum Schleifen und Polieren der Böden
oder Mündungsränder von Hohlglasgefäßen vorgeschlagen, mit hohen Drehzahlen umlaufende
Werkstückspindeln im Kreise anzuordnen und durch ein gemeinsames, auf einer Hauptantriebswelle
vorgesehenes Hauptantriebsrad über auf den Spindeln sitzende Antriebsräder, die
mit dem Hauptantriebsrad im Eingriff sind, anzutreiben.
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Schließlich hat man auch Reibungswechselgetriebe zum Antrieb von einzelnen
oder mehreren waagerecht liegenden Schleifspindeln, die feststehend gelagert sind,
mit einer von einer senkrechten Welle aus angetriebenen, ebenen Antriebsscheibe
und deren radial verstellbaren Fest- und Losscheiben in Vorschlag gebracht. Einrichtungen
zur zwangläufigen Bewegung von Schalenwerkzeugen entfallen hierbei, da diese Maschine
nicht als optische Linsenflächenschleif- oder -poliermaschine Verwendung finden
soll und kann. Als Nachteil ist ein sehr großer Platzbedarf zu verzeichnen. Aber
auch unabhängig davon ist dieser Einrichtung nur theoretischer Wert beizumessen.
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Beim Erfindungsgegenstand gleichen die einzelnen Arbeitsvorgänge,
auf die einzelne Spindel bezogen, an sich denjenigen der bekannten Maschinen, und
zwar in der Weise, daß ebenfalls über der das Werkstück tragenden und stehend rotierenden
Spindel eine Schleif- oder Polierschale durch ein Hebelwerk hin- und herbewegt wird.
Das erfindungsgemäß Neue besteht aber darin, daß sämtliche Spindeln, und davon können
viele angeordnet werden., im Kreise um ein zentrales und als Antriebsorgan dienendes
Hauptantriebsrad senkrecht angeordnet sind und sämtliche Oberschalen gleichzeitig
von einer konzentrisch zum Hauptantriebsrad umlaufenden Scheibe aus über eine exzentrisch
ein- und feststellbare Kurbel- oder Exzenterscheibe in horizontaler Ebene geradlinig
und strahlenförmig angetrieben werden.
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Hierbei kann das Hauptantriebsrad in an sich bekannter Weise als Zahnrad
(Stirn- oder Kegelrad), Reibradscheibe (zylindrisch oder kegelig) od. dgl. ausgebildet
sein, während die Spindeln entsprechende Gegenräder tragen. Durch geeignete, an
sich bekannte Kupplungen, die auf den Spindeln sitzen, lassen sich diese je nach
Belieben einzeln stillsetzen.
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Zweckmäßig wird die Welle der Hauptantriebsscheibe als senkrecht angeordnete
Hohlwelle ausgebildet und durch sie die Antriebswelle für die Oberschalenbewegungsscheibe
hindurchgeführt. Dadurch lassen sich beide Wellenantriebe voneinander trennen und
in vorteilhafter Weise unterschiedliche Umlaufgeschwindigkeiten und gegebenenfalls
einander entgegengesetzte Drehrichtungen an ihnen erzielen.
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Erfindungsgemäß werden die Oberschalen in waagerechter Ebene geradlinig
geführt, und zwar zentral über die Spindelachsen hinweg, in der Weise, daß die ein-
und feststellbare Exzenterscheibe sich in einem Ring dreht, an dem Schubstangen
angelenkt sind, die strahlenförmig in einem zylindrisch ausgebildeten Führungskopf
angeordnete Gleitstücke in Geradführungen in waagerechter Ebene radial verschieben.
An den Gleitstücken sind nach oben ausschwenkbare und bis über die Schalen reichende
Verlängerungen gelenkig befestigt, die mit ihren längs verschieblichen freien Enden
die Oberschalen führen. Da die im Führungskopf strahlenförmig verschieblichen Gleitstücke
geradlinige Bewegungen erzeugen, lassen sich die Oberschalen lediglich in senkrechter
Bewegungsebene in Richtung des strahlenförmigen Bewegungsausschlages beweglich anordnen.
Dies bietet den. Vorteil, daß damit jede unkontrollierbare und den Arbeitsprozeß
nachteilig beeinflussende Drehbewegung der oberen Schalen entfällt. Die Oberschalen
können aber dennoch zur Beschickung der Spindeln und zur Nachprüfung der Werkstücke
und Werkzeuge bequem und sinnfällig abgenommen werden.
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Der Gesamtaufbau dieser Maschine ergibt vergleichsweise bei gleicher
Spindelzahl gegenüber der Reihenanordnung eine sehr wesentliche Verringerung des
Platzbedarfes. Außerdem ergibt der zentrale Antrieb für die Spindeln und Oberschalen
wesentliche Materialersparnisse. Die Maschine wird bei gleicher Leistung kleiner
und leichter, abgesehen davon, daß die Verwendung von Walzprofilen für das Maschinengestell
vermieden wird und sauber bearbeitbare Gußteile entsprechender Standfestigkeit und
Genauigkeit Verwendung finden können. Die Getriebe für die stehend angeordneten
zentralen Wellen für die Kurbelscheibe und das Hauptantriebsrad sowie auch der Antriebsmotor
lassen sich bequem und ebenfalls raumsparend unter den Spindeln im Maschinengestell
anbringen.
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Gemäß der Erfindung wird aber auch vorgeschlagen, die um das zentrale
Hauptantriebsrad im Kreise angeordneten Spindeln nach außen oder innen geneigt anzubringen,
so daß ihre Mittellinien in der Mantelfläche eines Kegels liegen, dessen Spitze
bei Außenneigung unten und umgekehrt bei Innenneigung oben liegt, und zwar in der
Achse der zentralen Wellen. Diese Anordnung hat zur Folge, daß die Scheitel der
die Schleif- und Polierprozesse durchführenden sphärischen Werkstück-und Werkzeugflächen,
bei Mittellage der Oberschale, in der Bewegungsrichtung derselben versetzt gegeneinanderliegen.
Während des Arbeitsprozesses vergrößert oder verkleinert sich dieses Maß der Versetzung
abwechselnd durch die Vor-und Rückbewegung der oberen Schale. Auf diese Weise kommen
in regelmäßigen Abständen Teile der Flächen sowohl an den Werkstücken als auch
an
den Werkzeugen frei zu liegen. Dadurch gleichen sich die Nachteile der unterschiedlichen
Winkelgeschwindigkeiten aus. An diesen sich regelmäßig beim Oberschalenbewegungsausschlag
bildenden freien Randflächen können aber auch die Schleif-und Poliermittel bequemer
an die Arbeitsflächen herangebracht werden, und dies kommt ebenfalls der Verbesserung
der Arbeitsprozesse zugute.
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Die geneigte Spindelanordn.ung bietet außerdem Vorteile in der Weise,
daß sowohl bei nach außen als auch nach innen geneigten Spindeln das zentrale Hauptantriebsrad
als kegelstumpfartiges Reibrad mit erfindungsgemäß breiter Mantelfläche ausbildbar
ist, an der entlang zylindrische Gegenreibräder der Spindeln verschiebbar vorgesehen
werden. Die Umlaufgeschwindigkeiten der einzelnen Spindeln lassen sich somit dadurch
unabhängig voneinander verändern. Die Verschiebung der Gegenreibräder kann in an
sieh bekannter Weise durch Handräder ad. dgl. erfolgen. Durch Einbau geeigneter
einfacher Kupplungen lassen sich die Spindeln auch hierbei wieder einzeln stillsetzen.
Nach außen geneigte Spindeln bieten schließlich infolge der nach unten hin zusammenlaufenden
Spindelenden den Vorteil geringsten Platzbedarfes hinsichtlich der Anordnung aller
ihrer unteren Lagerungen.
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Um die Maschine von einer Stelle aus bedienen zu können, ist ihr gesamter
Oberbau mit sämtlichen in ihm gelagerten Spindeln und dem Führungszylinder für den
Oberschatenbewegungsmechanismus um die senkrechte zentrale Maschinenachse und damit
auch um das Hauptantriebsrad, auf dem mit den Untersetzungsgetrieben feststehenden
Maschinengestell, drehbar angeordnet, und zwar einmal vollkommen frei und zum anderen
Male zwangläufig durch einen zusätzlichen Antrieb.
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Im ersteren Falle ergibt sich bei der Drehbewegung der Spindeln um
ihre eigenen Achsen eine Kraftkomponente, die den Umlauf aller Spindeln um die zentrale
Maschinenachse selbsttätig erzeugt, ohne daß es dabei eines weiteren Antriebs bedarf.
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Diese Drehbewegung läßt sich aber auch in an sich bekannter Weise
von einer der Maschinen, getriebewellen abnehmen. Ferner kann auch ein gesonderter
und für sich steuerbarer Elektromotorantrieb vorgesehen werden.
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Die Spindeln kreisen planetenartig um das Hauptantriebsrad, das sich
an sich schon in Drehung befindet. Diese zusätzliche Drehbewegung hat entweder eine
Erhöhung oder Verminderung der Spindeldrehzahl zur Folge, je nachdem, ob im Verhältnis
zum Hauptantriebsrad, gegenläufige oder gleichlaufende Bewegung gegeben ist. Wenn
hierbei geeignete Ab- und Umschaltungen vorgesehen sind, lassen sich auch noch auf
diese Weise zusätzlich verschiedene Spindeldrehzahlen erreichen, abgesehen davon,
daß bei Stillstand des Hauptantriebsrades der Spindelantrieb von hier aus erfolgen
kann. Die Bewegungen der Oberschalen werden gleichzeitig sinngemäß beeinflußt. Geeignete
bekannte Abschaltungen gestatten jederzeitige Unterbrechung der Umlaufbewegung.
Die Zeichnungen stellen verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dar: Abb. I zeigt die Maschine im senkrechten Schnitt entlang der Linie A-B der
Abb. 2, und zwar mit senkrecht im Kreise um das Hauptantriebsrad angeordneten Spindeln;
Abb. 2 ist die Draufsicht zu Abb. I mit einer Hälfte im Schnitt entlang der Linie
C-D der Abb. I ; Abb. 3 zeigt die Maschine mit schräg nach außen geneigten Spindeln,
und zwar ebenfalls senkrecht geschnitten, entlang der Linie E-F der Abb. 4; Abb.
4 ist die Draufsicht zu Abb. 3 ; Abb. 5 zeigt ausschnittsweise im senkrechten Schnitt
die Anordnung von schräg nach innen geneigten Spindeln an der Maschine; Abb. 6 stellt
den Führungszylinder und die Kurbelscheibe im senkrechten Schnitt entlang der Linie
G-H der Abb. 7 dar; Abb. 7 ist die Draufsicht zu Abb. 6, teilweise im Schnitt entlang
der Linie I-K der Abb. 6; Abb. 8 zeigt ausschnittweise einen senkrechten Schnitt
durch die Maschine mit breitem, kegelstumpfartigem Hauptantriebsrad und schräg nach
außen geneigten Spindeln, die mit Ausschaltkupplungen und Handradverstellungen für
das Gegenreibrad versehen sind; Abb. 9 stellt schließlich einen senkrechten Schnitt
durch die Maschine mit drehbarem Oberteil und schräg nach außen geneigten Spindeln
dar, und zwar entlang der Linie N-0 der Abb. Io; Abb. Io ist die Draufsicht zu vorher
Abb. 9 im Schnitt entlang der Linie L-Z der Abb. 9.
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Die in den Abb. I bis Io dargestellten Ausführungsbeispiele der Maschine
zeigen, daß sie von einer senkrecht angeordneten Hauptantriebswelle I aus aufgebaut
ist. Diese Hauptantriebswelle trägt nach oben hin das Hauptantriebsrad 2, das als
stirnverzahntes Zahnrad, Kegelrad, Reibrad od. dgl. ausgebildet sein kann. Die Ausführungsbeispiele
zeigen die Ausbildung als Reibrad mit kegeliger (Abb. I und 2, 3 und 4, 9 und Io)
oder zylindrischer (Abb. 5) Reibfläche. Am unteren Ende der Hauptantriebswelle I
ist das Kegelrad 3 des Untersetzungsgetriebes befestigt, über das sich vom Elektromotor
4 aus die Arbeitsbewegung auf das Hauptantriebsrad 2 überträgt, und zwar über den
Keilriementrieb 5, 6 und das Kegelritzel 7, welches mit dem Kegelrad 3 kämmt. Hierbei
sitzt die Keilriemenscheibe 5 auf dem Motorwellenstumpf und die Gegenkeilriemenscheibe
6 auf der Kegelritzelwelle 8. Das gesamte Untersetzungsgetriebe ist mitsamt dem
Elektromotor in dem feststehenden Maschinenuntergestell 9 untergebracht. An Stelle
der nach den Ausführungsbeispielen gewählten Keilriemen- und Kegelradgetriebe können
auch andere Maschinenelemente zur Erreichung desselben Zweckes in beliebiger Kombination
gewählt werden, z. B. an Stelle des Kegelradgetriebes ein Schneckenrad- oder Sti:rnradgetriebe
und für den Keilriemenantrieb ein Flachriemen- oder Reibradgetriebe. Das Maschinenuntergestell
9 ist als Gußkörper ausgebildet mit aufrecht stehender, zylindrischer
oder
kegeliger Grundform. Nach oben hin ist in der das Bockgestell abschließenden Deckplatte
Io zentral die Lagerung II für die Welle I vorgesehen. Um das Hauptantriebsrad 2
sind die sämtlichen Schleifspindeln 12, in beliebiger Zahl im Kreise herum angeordnet,
und zwar zweckmäßigerweise in gleichem Abstand voneinander. Aber auch ungleicher
Abstand kann gewählt werden.
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Die Schleifspindeln werden erfindungsgemäß entweder vertikal (Abb.
I und 2) oder schräg nach außen (Abb. 3 und 4, 8 und g und Io) oder nach innen (Abb.
5) geneigt befestigt. Die unteren Lager 13 der Spindeln I2 sind mit der Deckplatte
Io des Bockgestelles verbunden. In gleicher Weise sind die oberen Lager 14 der Spindeln
12 mit einer in der Grundform kreisrunden Tragplatte 15 verbunden, die über dem
Hauptantriebsrad 2 liegt und mit der Deckplatte Io durch kräftige Stehbolzen 16
starr verschraubt ist. An den freien Enden der Spindeln sind die Schleifschalen
oder Schleifpilze 17 aufsteck- oder aufschraubbar. Auf die Schleifpilze werden die
zu schleifenden oder zu polierenden Gläser aufgekittet. Über die Schleifpilze 17
kommen die oberen Schleifschalen 13 zu liegen. Zur Durchführung des Arbeitsprozesses
führen sie radial gesteuerte Hin- und Herbewegungen aus. Diese Bewegungen werden
von einer ebenfalls konzentrisch zum Gesamtaufbau der Maschine vorgesehenen und
exzentrisch verstellbaren Kurbelscheibe I9 abgenommen. Die Verstellbarkeit wird
dadurch erreicht, daß über einer entweder unmittelbar auf der zentralen Antriebswelle
I (Abb. 6 und 7) oder, wenn diese als Hohlwelle ausgebildet ist, wie dies die Abb.
I und 2, 3 und 4, 5, 6 und 7 sowie g und Io zeigen, auf einer in dieser vorgesehenen
separaten Welle 2o befestigten Festscheibe 21, die in einer Geradführung 22 verschiebbare
Gegenscheibe (Kurbelscheibe) I9 feststellbar ist, wobei letztere vermittels Schrauben
23 mit einer Deckscheibe 24 gegen die Festscheibe 2I gepreßt wird. An der Kurbelscheibe
Ig sind zwischen einem Ringpaar 25, in dem die Kurbelscheibe frei beweglich ist,
Bewegungshebel 26 angelenkt. Diese Bewegungshebel 26 stehen über Bolzen, 2,7 mit
Gleitstücken 8 in Verbindung, die strahlenförmig in einem gleichfalls konzentrisch
zur Hauptantriebswelle I bzw. 2o über der Tragplatte 15 vorgesehenen Führungskopf
29 geführt werden und durch den Kurbelscheibenausschlag gegen die Spindeln hin geradlinige
Hin- und Herbewegungen erzeugen. Ihre radial geradlinigen Bewegungen übertragen
diese über Verlängerungsstücke 3o auf die oberen Schalen 18, mit denen sie durch
Kugelstifte 31 oder geeignete Gelenkverbindungen, die lediglich in der geradlinigen
Bewegungsrichtung bewegbar sind, in Verbindung stehen. Die Verlängerungsstücke sind
nach oben aufklappbar. Sie werden durch Federn 32 oder Beschwerungsgewichte zur
Erzeugung entsprechenden Anpressungsdruckes der oberen Schalen belastet. Zweckmäßig
wird die Welle 2o in der Tragplatte 15 auch nochmals gelagert, 33.
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Nach den Ausführungsbeispielen wird der Antrieb für die Bewegung der
Kurbelscheibe von dem Kegelrad 3 abgeleitet, und zwar durch ein zweites, mit diesem
kämmendes Kegelritzel 34. Auf der Kurbelscheibenwelle 2o sitzt ein Schneckenrad
35 und auf der Welle, der mit dieser in Verbindung stehenden Schnecke 36, eine Keilriemenscheibe
37, die die Drehbewegung ins Langsame von der auf der Welle des Ritzels 34 sitzenden
Gegenscheibe 38 auf die senkrechte Welle 2o leitet, und zwar über die Schnecke und
das Schneckenrad.
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Durch geeignete Schaltmechanismen 39, die an allen Spindeln
vorgesehen sind, lassen sich die federbelasteten Gegenreibräder 40 von der Hauptantriebsscheibe
2 abheben und dadurch die Spindeln einzeln abschalten.
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Bei der Ausbildung des Hauptantriebsrades 2 als breites, kegelstumpfartiges
Reibrad (Abb.8) ist das Gegenreibrad 40 zylindrisch ausgebildet und auf der Spindel
12, entlang der Reibfläche des Hauptantriebsrades 2 verschieblich. Es ist nicht
abhebbar.
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Zur Verschiebung ist die Spindel unten mit Gewinde 41 versehen, auf
dem ein mit Muttergewinde versehenes Handrad 42 drehbar ist und über die Hülse 43
das durch einen Längskeil geführte Gegenreibrad verschiebt. Auf diese Weise ist
es möglich, die Umlaufgeschwindigkeit der Spindeln stufenlos zu verstellen. In diesem
Falle sitzt die Schale 17 nicht unmittelbar auf der Spindel 12, sondern in einer
im Lager 14 gelagerten Hülsenverlängerung 44, die über die Kupplung 45 die Drehbewegung
der Spindel auf die Schale überträgt. Die Spindel I2 wird nach oben hin in der Hülsenverlängerung
geführt. Die eine Kupplungshälfte ist an der Hülse 44 unmittelbar angebracht, während
die andere Hälfte auf der Spindel verschieblich ist und durch einen Keil 46 geführt
wird. Die Betätigung dieser zum Stillsetzei der Spindeln vorgesehenen Kupplung erfolgt
über den Handhebelmechanismus 39.
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Erfindungsgemäß ist das gesamte Maschinenobergestell mit sämtlichen
Spindeln auch gegenüber dem Maschinenuntergestell 9 langsam drehbar. Zu diesem Zwecke
ist über der Deckplatte Io eine weitere Platte 47 drehbar. An ihr sind die unteren
Lager 13 befestigt. Aber auch die Stehbolzen 16 sind .in sie eingeschraubt.
Der äußere Rand der Platte 47 ist mit einer Verzahnung 48 versehen, in die ein Zahnritzel
49 reingreift, dessen Welle 50 senkrecht am dberen Rande des Bockgestelles
g gelagert ist. Über einen Kettentrieb, dessen Kettenrad 5 i auf der Welle 2o oder
der Hohlwelle i (AbU g und io zeigen die Anordnung auf der Welle 2o) sitzen; kann,
wird die Bewegung auf das Maschinenobergestell übertragen. Das Gegenkettienrad 52
ist auf der Ritzelwell.e 5o befestigt. Durch eine an dieser Welle vorzusehende Kupplung
läßt sich die Drehbewegung einr und ausschalten.
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Die Spindeln laufen mitsamt den an ihren oberen Enden zu befestigenden
Schalen. im Becken, die gegenüber dem Maschinenoberteil feststehen und zweckmäßig
abnehmbar ausgebildet sind. An Stelle von Einzelbecken kann für alle Spindeln eine
ebenfalls
feststehende Schutzrinne 53, wie sie die in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen, vorgesehen werden. Die Becken oder eine
Schutzrinne sind erforderlich, um das Herumspritzen von Schleif- und Poliermasse
während des Arbeitsprozesses zu vermeiden.