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Nähmaschine Gemäß dem Patent 9i4458 erfolgt die Umstellung des Stichstellhebels
einer Stichverstellungseinrichtung bei Nähmaschinen von Vorwärts- auf Rückwärtsnähen
oder umgekehrt durch einen Elektromagneten, der durch beliebig angeordnete Schaltmittel
in Tätigkeit gesetzt werden kann. Wie im Hauptpatent erwähnt wurde, wirkt sich diese
Einrichtung ganz besonders vorteilhaft bei der Verriegelung einer Nähmaschinennaht
aus. Insbesondere tritt diese Wirkung dann ein, wenn ein durch eine Steuervorrichtung
beein$ußter Zusatzantrieb, der der Nähmaschine eine kleinere Geschwindigkeit als
die von der eigentlichen Hauptantriebsvorrichtung abgeleitete vermittelt, vorgesehen
ist.
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Gemäß der Erfindung wird bei einer Nähmaschine mit einem solchen Zusatzantrieb
eine zusätzliche Schalteinrichtung vorgesehen, die in Verbindung mit derBeeinflussung
desElektromagneten für die Einstellung der Nährichtung sowohl das beliebige langsame
Vorwärtsnähen als auch ein beliebiges langsames Rückwärtsnähen ermöglicht. Die zusätzliche
Schalteinrichtung wird dabei erfindungsgemäß vorzugsweise als Kontaktwalze ausgebildet
und die Betätigung erfolgt über einen
Kniehebel. Der Kniehebel steht
dabei mit einer Klinke in Verbindung, über die der Einstelldruck auf ein Rastenrad,
das mit einem Zahnrad verbunden ist, ausgeübt wird. Die Zahnteilung des Rastenrades
ist dabei so groß gewählt, daß die Klinke mit dem nächsten Zahn erst dann in Eingriff
kommen kann um einen neuen Schaltzyklus einzuleiten, wenn :sämtliche Schaltstellungen
des vorangegangenen Schaltzyklus durchlaufen sind.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen
dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Teilansicht auf die Nähmaschine mit der Antriebseinrichtung;
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht von Fig. i ; Fig. 3, 4 und 5 stellen verschiedene
Schaltstellungen der Zusatzschalteinrichtung dar; Fig. 6 ist ein Längsschnitt durch
eine als Kontaktwalze ausgebildete Zusatz-Schalteinrichtung nach der Linie VI-VI
der Fig. 8; Fig. 7 stellt einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig.6 dar; Fig.
8 zeigt einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 6; Fig. 9 ist ein Schnitt
nach der Linie IX-IX der Fig.6; Fig: io stellt eine Ansicht auf die Schaltwalze
mit den Stromzuführungskontakten dar; Fig. i i ,ist eine Abwicklung der Schaltwalze,
wobei die Stellung der Stromzuführungskontakte der Stellung A des Einstellhebels
entspricht; Fig. 12 ist eine schematische Darstellung der Kontakteinrichtung mit
ihrem Einstellhebel, wobei schematisch auch die Leitungsführung dargestellt ist,
sowie der Stromkreis für einen Magneten und der Stromkreis für die Einstellvorrichtung.
Die Kontakteinrichtung steht dabei in der Stellung A.
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Fig. 13 ist eine schematische Darstellung der Kontakteinrichtung in
Stellung B; Fig. 14 ist eine schematische Darstellung der Kontakteinrichtung in
Stellung C; Fig. 15 ist eine schematische Darstellung der Kontakteinrichtung in
Stellung D; Fig. 16 ist eine schematische Darstellung der Kontakteinrichtung in
Stellung E, die dabei gleichzeitig der Stellung A entspricht.
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Mit i ist das Nähmaschi:nenoberteil bezeichnet und mit a das auf deren
Antriebswelle sitzende Schwungrad. Dieses Schwungrad ist mit einer Riemenscheibe
3 verbunden. Der Elektromotor 4 kann mit einer Schaltkupplung ausgerüstet sein,
deren Kupplungshebel 5 über eine Zugstange 6 mit dem Nähmaschinenfußtritt 7 durch
den Bolzen 8 verbunden ist. Der Nähmaschinenfußtritt ist in bekanntet Weise in Zapfen
9 und io gelagert. Die Antriebseinrichtung 4 ist in bekannter Weise mit einer Vorrichtung
ausgerüstet, die dann, wenn kein Kupplungsdruck auf den Fußtritt 7 ausgeübt wird,
bewirkt, daß die Riemenscheibe i i die Nähmaschine über den Riemen 12 so lange weiterdreht,
bis die Nadel oben steht. Wird dagegen der Nähmaschinenfußtritt seitlich in Pfeilrichtung
F abgekippt, bleibt die Nadel in der unteren Lage stehen. Die obere oder untere
Totlage der Nähmaschinennadel wird zunächst durch eine Steuereinrichtung 13 bewirkt.
Diese Steuereinrichtung öffnet einen Stromkreis, wenn die Nadel oben bzw. unten
steht. Die entsprechenden Leitungen werden über einen Umschalter 14 geführt, der
je nach seiner Stellung den Stromkreis schließt. Der Stromkreis betätigt in bekannter
Weise die vorerwähnte Einrichtung, beispielsweise eine drehbar angeordnete Bremse,
die ihren Antrieb durch einen Hilfsmotor oder durch den Hauptantriebsmotor erfährt.
Die Leitungen 15, 16 des Umschalters 14 werden parallel an die Kontaktringe 18,
i9, die auf einer Schaltwalze --o der Kontakteinrichtung :2i angebracht sind, angeschlossen.
Die Kontakte 22, 23 bzw. 24, 25 der Kontaktringe 18, i9 sind untereinander verbunden,
so daß bei Ausübung eines Einstelldruckes in Pfeilrichtung G auf den Kniehebel a6
bis zur Raste 27 auch die Kontakte 28, 29 geschlossen werden. Dies bedeutet, daß
die an die Kontakte 30, 31 geführte Klemmenspannung der Einstellvorrichtung zugeleitet
wird, die jetzt die Nähmaschine so lange mit entsprechend verminderter und konstanter
Drehzahl weiterdreht, bis der Einstelldruck G verstärkt wird, wobei sich die Schaltwalze
2o bis zur Raste 32 bewegt. In dieser Rastenstellung unterbrechen die Kontakte 15,
16 den Stromkreis so lange, bis die Nähmaschinennadel die obere Totlage erreicht
hat. Erst dann wird der Druck auf den Kniehebel 26 verstärkt und die Schaltwalze
20 in die Raste 36 gebracht, wobei der Magnet 35 über die Kontakte 33, 34 in Tätigkeit
gesetzt wird, der die Stichstellschraube oder den Stichstellhebel 38 der Stichverstellungseinrichtung
in eine Stellung bringt, die das Rückwärtsnähen bewerkstelligen soll. Gleichzeitig
wird über die Kontakte 15, 16 der Stromkreis wieder geschlossen und ein Weiternähen
mit verminderter konstanter Drehzahl bis zur Beendigung der Nahtverriegelung ermöglicht.
Nach Beendigung der Nahtverriegelung, beispielsweise nach vier Stichen, wird kein
Druck mehr .auf :den Kniehebel 26 ausgeübt, und derselbe geht unter !der Wirkung
einer Feder 37 in die Ausgangsstellung zurück. Auf die zwei letztgenannten Rasten
kann auch verzichtet werden, weil die Welle, die die Kontaktscheiben trägt, zwangläufig
,den Weg, der erforderlich -ist, um die Schaltungen der Reihe nach auszuführen,
zurücklegt. Der Magnet 35 verstellt über eine nicht dargestellte Gliederkette, Drahtseil
od. dgl. den Stichstellhebel 38. Man kann aber auch den Magneten direkt am
Stichstellhebel 38 angreifen lassen.
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Der mechanische Aufbau der Zusatz-Schalteinrichtung ist zweckmäßig
so, daß in einem Gehäuserahmen 41 eine Welle 42 fest angeordnet ist. Diese Welle
kann an ihrem Ende als Schraube 43 ausgebildet -sein. Auf der Welle 42 ist ein vorzugsweise-
aus zwei Teilen 44, .I5 bestehender Isol.ierstoffkörper drehbar gelagert und mit
einem Stellring 46 und einer Madenschraube 47 in axialer Richtung arretiert. Der
Isolierstoffkörper besitzt Flansche 48 und 49, in deren kreisförmigen Aussparungen
Kontaktbolzen 50, 51, 52, 53, 54 und 55
eingelegt werden. Am Umfang
des Isolierstoffkörpers 44 sind im Querschnitt halbkreisförnvig ausgebildete
Nocken 56, 57, 58, 59, 6o und 61 vorgesehen, die so ausgebildet sind, daß sie in
entsprechend geformte Kontaktfedern 62, 63 einrasten. Analog weist auch der Isolierstoffkörper
45 im Querschnitt kreisförmig ausgebildete Nocken 64, 65, 66 auf, in die eine ebenfalls
entsprechend geformte Kontaktfeder 67 einrastet. Der Isolierstoffkörper 45 ist mit
einem Ritzel 68 versehen. Dieses Ritzel kommt mit einem Zahnrad 69 in Eingriff.
Das Zahnrad 69 ist auf dem Bolzen 7o drehbar gelagert. Das Zahnrad 69 ist weiterhin
mit einem Rastenrad 71 vereinigt und ist auf dem Bolzen 70 noch der Einstellhebel
72 gelagert. Der Einstellhebel 72 hat eine Verlängerung 73, auf der die Klinke 74
gelagert ist, die durch ihr Eigengewicht in das Rastenrad 71 einfällt. Dem Einstelldruck
entgegen wirkt die Feder 75, die an einer Öse 76 des verlängerten Einstellhebels
72 eingehängt und an einem Nocken 77 im Gehäuseteil 78 mit einer Schraube 79 befestigt
ist. Durch Schrauben .ist der Gehäuserahmen 41 mit dem Gehäuseteil 78 verschraubt.
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Die Wirkungsweise ist wie folgt: Die Darstellung der Zeichnung Fig.6,
7, 8, 9, 1o, 1i und 12 entspricht der Stellung A des Einstellhebels. Diese Stellung
A entspricht der Nullstellung der Kontaktwalze. Der Schaltzyklus umfaßt vier Stellungen,
die im folgenden mit A, B, C, D gekennzeichnet sind. Die Endstellung E gewährleistet
die richtige Stellung des Rastenrades 71 für den Beginn eines neuen Zyklus. In der
in den Fig.6 bis 12 gezeichneten Stellung rasten die Stromzuführungen 62, 63, 67
in die Nullstellungsraste 58 ein. Die Steuervorrichtung 84 wird eingeschaltet, wenn
die Stromzuführungen 62, 63 kurzgeschlossen sind. Der Elektromagnet 85 wird eingeschaltet,
wenn die Stromzuführungen 63, 67 kurzgeschlossen sind. Der Elektromagnet 85 bewirkt,
daß der Stofftransporteur der Nähmaschine von »Vorwärts« auf »Rückwärts« geschaltet
wird.
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Wird nun der Einstellhebel mit dem Knie in die Schaltstellung B gebracht,
so bewegt sich über das Rastenrad 71 und die Ritzel 69, 68 die Kontaktwalze weiter,
bis die Stromzuführungen 62, 63 in den Kontaktbolzen 52 einrasten. Diese Stellung
ist in Fig. 13 gezeigt. Dabei läuft die Stromzuführung 67 über die Gleitbahn 83
des Isolierstoffkörpers 45. Durch den Kontaktbolzen 52 werden die Stromzuführungskontakte
62, 63 kurzgeschlossen, so daß die Steuervorrichtung anläuft und die Nähmaschine
mit einer bestimmten niederen Stichzahl angetrieben wird, so daß nach Belieben,
je nachdem, wie lange die Kontakteinrichtung in der Stellung B (vgl. Fig. 13) verbleibt,
vorwärts genäht werden kann. Wird nun in die Stellung C eingeschaltet, so rasten
die Stromzuführungskontakte 62"63 in den Isolierstoffnocken 59 ein (vgl.
Fig. 14), so dae die Stromzuführung zur Steuervorrichtung unterbrochen ist und die
Nadel bzw. die I\Tadelstange sich automatisch in eine gewünschte Totlage, beispielsweise
die obere, einstellt. Bei diesen Vorgängen bleibt der Stromzuführungskontakt 67
auf der Gleitbahn 83.
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Wird nun in die Stellung D weitergeschaltet, so gelangen die Stromzuführungen
62, 63, 67 auf den Kontaktbolzen 53 (vgl. Fig. r5). In diesem Falle wird sowohl
der Stromkreis für die Steuervorrichtung als auch- der Stromkreis für den Elektromagneten
85 geschlossen. Dies bewirkt, daß die Nähmaschine in einer bestimmten Stichzahl
weiterläuft, der Stofftransporteur aber unter, Einwirkung des Elektromagneten85
auf »Rückwärts« geschaltet ist, so daß in dieser Stellung eine beliebige Anzahl
Stiche zurückgenäht werden kann, so lange, bis der Einstellhebel in die Schaltstellung
E gebracht wird, bei der alle drei Kontakte in den Isolierstoffnocken 6o einrasten
und alle Stromkreise unterbrochen werden (vgl. Fig. 16). Die Nadelstange wird sich
auch hier in ..eine gewünschte Totlage, beispielsweise die obere, einstellen. In
der Stellung E erreicht das Rastenrad 71 eine Stellung, die es ermöglicht, däß die
Klinke 74 in den nächsten Zahn eingreifen kann, da die Schaltstellungen
A bis D
sich innerhalb einer Zahnteilung des Rastenrades abspielen.
Die Kontaktwalze befindet sich also praktisch wieder .in .ihrer Nullstellung, und,der
beschriebene Vorgang kann sich beliebig wiederholen über den Kontaktbolzen 54, den
Isolierstoffnocken 61, Kontaktbolzen 55, Isolierstoffnocken 56 usw.
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Um unabhängig von der beschriebenen Kontakteinrichtung die Möglichkeit
zu haben, durch entsprechende Einstellung des Elektromagneten 85 den Stofftransporteur
auf »Rückwärts« einzuschalten, ist ein Schalter 86 vorgesehen. Ist der Schalter
86, der beispielsweise von Hand oder durch Fußdruck oder durch Bowdenzug usw. betätigt
werden kann, eingeschaltet, so ist der Stromkreis für !den Elektromagneten geschlossen,
unabhängig von der jeweiligen Stellung der Kontaktwalze. Es ,ist aber auch möglich,
den Stofftransporteur mechanisch umzuschalten, beispielsweise durch einen Kniehebel,
durch Bowdenzug o. ä. Mittel.