DE951118C - Vorrichtung zum Absaugen von Daempfen aus dem Gaerherd eines Haufens von Landwirtschaftserzeugnissen - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 25. OKTOBER 1956

H 21983 III 145 e

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absaugen von Dämpfen aus dem Gärherd eines Haufens von Landwirtschaftserzeugnissen, bestehend aus einem ungefähr senkrecht in dem Haufen aufzustellenden, mit Perforationen versehenen Rohr, dessen Inneres mit einem Ventilator in Verbindung steht und in dem bzw. um das eine verstellbare Vorrichtung zum Abschließen einer veränderbaren Anzahl der Perforationen im ersten Rohr angebracht ist.

Eine Vorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus der französischen Patentschrift 614 965 bekanntgeworden. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist der Ventilator am oberen Ende des Innenrohres angeschlossen. Sie weist den Nachteil auf, daß, wenn der Gärherd sich in der Nähe des oberen Teiles des Auißenrohres befindet, das Innenrohr gänzlich ausgeschoben werden muß, so daß alle Perforationen des Außenrohres freigegeben werden. Dies hat zur Folge, daß durch die Perfora- ao tionen im unteren Ende des Rohres unnötigerweise Luft angesaugt wird, so daß die vom Ventilator gelieferte Saugkraft nur zum Teil ausgenutzt wird. In Anbetracht des relativ großen Saugduirchganges des.Attßenrohres könnte dabei die Saugkraft «5 am Gärherd sogar so gering werden, daß gar keine Dämpfe abgesaugt werden. Außerdem ist diese Vorrichtung wegen des großen freien Raumes, der für das ausgezogene lange Innenrohr benötigt wird, nicht für Anwendung in Scheunen od. dgl. geeignet.

Eine andere bekannte Vorrichtung, die einem ähnlichen Zweck dienen soll, enthält unter anderem ein ungefähr senkrecht im Haufen aufzustellendes Rohr. Dieses Rohr weist Seitenkanäle auf, die mit perforierten Abzweigungen in Verbindung stehen. Diese bekannte Anordnung hat aber einen sehr wesentlichen Nachteil. Es ist nämlich ohne weiteres einzusehen, daß das sukzessive Einlegen der horizontalen Seitenkanäle in das Heu Schwierigkeiten

ίο und Zeitverluste beim Auifbau! des Haufens hervorruft. Auch das Abnehmen dieser Abzweigungen beim Abbau des Haufens ist außerordentlich unbequem.

Ferner ist zu berücksichtigen, daß das im frischen Zustand aufeinandergestapelte Heu sich mit der Zeit zusammendrückt. Dieses Zusammendrücken des frischen Heus beträgt bekanntlich manchmal bis zu 50 °/o. Das dabei erfolgende Einsinken des Heus wird aber durch die Abzweigungen behindert. Andererseits wird auf die frei hängenden Abzweigungen beim Zusammendrücken des Heus der volle Druck der darüberliegenden Heumengen wirksam. Das hat naturgemäß zur Folge, daß sich die Abzweigungen leicht bewegen oder daß sie gar abbrechen.

Schließlich ist noch eine zum Trocknen von Heu u. dgl. bestimmte Vorrichtung. bekannt, die aus einem teleskopartig zusammenschiebbaren und perforierten Rohr besteht, aber die gleichen Nachteile besitzt wie die erwähnte Vorrichtung der französischen Patentschrift 614 965.

Wenn sich nämlich beispielsweise der Gärherd im oberen Teil des Heuhaufens befindet, so müßte das teleskopartig zusammengesetzte Rohr vollständig

ineinandergeschoben werden, wodurch aber sämtliche Perforationsöffnuttigen freigegeben werden. Das ist. außerordentlich unzweckmäßig und beeinträchtigt die Wirkungsweise der Einrichtung, weil durch die Perforationen im unteren Teil des· Rohres ganz unnötigerweise Luft eingesaugt wird. Die vorbekannte Vorrichtung hat den grundsätzlichen Mangel, daß man mit ihr nicht die oberen Perforationen freigeben und gleichzeitig die Perforationen im unteren Teil abdecken kann.

Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beheben,· und ist dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbare Vorrichtung die Form eines nicht perforierten Rohres hat, das kurzer ist als die halbe Länge des perforierten Teiles des ersten Rohres und mit ver-

änderbarer oder einstellbarer Höhe an einem Deckel aufgehängt ist, mit dem das über den Haufen hinausreichende Ende des ersten Rohres oben abgeschlossen ist. Durch diese neue Maßnahme können im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen die unteren Perforationen abgeschlossen werden, während die oberen Löcher unabgedeckt bleiben.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt eines Heuhaufens, in dem eine Vorrichtung nach der Erfindung aufgestellt ist;

Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt des Erfindungsgegenstandes.

Mit ι ist ein Ventilator bezeichnet, dessen Saugseite über eine nachgebende Verbindung 2 und eine horizontale Leitung 3 an einem vertikal aufgestellten Außenrohr 4 angeschlossen ist. Das Außenrohr, das bereits vor dem Aufhängen der Ernte aufgestellt werden soll, ist seiner ganzen Länge nach mit Perforationen versehen. Duirch diese Perforationen werden die heißen Gase und Dämpfe vom Ventilator aus dem Gärherd des Haufens abgesaugt und durch frische Luft ersetzt, die von der Außenseite des Haufens her eintritt. Das Außenrohr 4 ist aus einer Anzahl ineinanderzusteckender Rohrstücke zusammengesetzt. Das über den Haufen hinausreichende Rohrstück ist von einem leicht abnehmbaren Deckel 5 luftdicht abgeschlossen.

Am Deckel 5 ist mittels einer Zwischenstange 7 ein Innenrohr 6 aufgehängt, welches mittels Abdichtungsringen gegen die innere Wand des Außenrohres abdichtet und durch Anwendung von kürzeren oder längeren Zwischenstangen 7 in jeder erwünschtenHöhe eingestellt werden kann.

In dieser Weise können die vom Gärherd entfernt liegenden Perforationen des Außenrohres durch das Innenrohr abgeschlossen werden, so daß die Gesamtsaugkraft an der Stelle des Gärherds ausgenutzt wird. Es ist sogar möglich, am Innenrohr ein zweites Innenrohr aufzuhängen, und zwar mittels einer Zwischenstange, wodurch eine noch feinere Regelung erreicht wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPKÜCH:

   Vorrichtung zum Absaugen von Dämpfen aus dem Gärherd eines Haufens von Landwirtschaftserzeugnissen, bestehend aus einem ungefähr senkrecht in dem Haufen aufzustellenden, mit Perforationen versehenen Rohr, dessen Inneres mit einem Ventilator in Verbindung steht und in dem bzw. um das eine verstellbare Vorrichtung zum Abschließen einer veränderbaren Anzahl der Perforationen im ersten Rohr angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbare Vorrichtung die Form eines nicht perforierten Rohres hat, das kürzer ist als die halbe Länge des perforierten Teiles des ersten Rohres und mit veränderbarer oder einstellbarer Höhe an einem Deckel aufgehängt ist, mit dem das über den Haufen hinausreichende Ende des ersten Rohres oben abgeschlossen ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Britische Patentschrift Nr. 145 224;.
   schweizerische Patentschrift Nr. 76 284.

   Hierzu. 1 Blatt Zeichnungen.

   © 609 506/32 4.56 (609662 10.56)