DE950371C - Verfahren zur Fernsehuebertragung farbiger Bilder - Google Patents
Verfahren zur Fernsehuebertragung farbiger BilderInfo
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- H04N—PICTORIAL COMMUNICATION, e.g. TELEVISION
- H04N11/00—Colour television systems
- H04N11/06—Transmission systems characterised by the manner in which the individual colour picture signal components are combined
- H04N11/08—Transmission systems characterised by the manner in which the individual colour picture signal components are combined using sequential signals only
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 11. OKTOBER 1956
F 401
(Ges. v. 15. 7.1951)
Die Erfindung bezieht sich auf die Übertragung farbiger Bilder und betrifft ein Verfahren, mit dem
es bei gegebener Bildauflösung (Zeilenzahl) ohne Verbreiterung der Frequenzbandbreite bzw. bei gegebener
Frequenzbandbreite ohne Verlust an Bildauflösung möglich ist, das bei den bisher vorgeschlagenen
Fernsehübertragungsverfahren auftretende starke Flimmern praktisch vollkommen zu
beseitigen.
Die Erfindung bezweckt durch eine besonders vorteilhafte Wahl der Reihenfolge der nacheinander
abgetasteten Zeilen, das störende Flimmern zu beseitigen.
Es ist bekannt, auf der Glaswand einer Braunschen Röhre im Empfänger, also auf der Bildwiedergabefläche,
haarfeine waagerechte Farblinien aufzubringen, und zwar nacheinander erst eine rote, dann eine blaue, dann eine gelbe, dann
wieder eine rote usw. Der Leuchtfleck des Schreibstrahls
soll so klein sein, daß er jeweils nur eine Farbe zum Aufleuchten bringt. Nun soll der
Leuchtfleck derart über das Bild bewegt werden,
daß er erst nur die roten Zeilen trifft, später die (dagegen versetzten) blauen Zeilen, schließlich nur
die wieder dagegen versetzten gelben Zeilen, worauf die Abtastfolge von neuem beginnt. Es entstehen
also drei gegeneinander versetzte Farbraster, wobei jede einzelne Stelle des Bildfeldes nur entweder
rot oder blau oder gelb aufleuchtet.
Demgegenüber wird bei der vorliegenden Erfindung angestrebt, daß jede Stelle des Bildfeldes in
ίο jeder Farbkomponente einmal aufleuchtet.
Es ist ferner ein sogenanntes Feldfolgeverfahren unter Anwendung des Zeilensprungs bekanntgeworden, bei dem zuerst die ungeradzahligen Zeilen
in einer Farbkomponente geschrieben werden, hierauf die geradzahligen Zeilen in einer anderen Farbkomponente,
sodann die ungeradzahligen Zeilen in der dritten Farbkomponente, weiterhin die geradzahligen
Zeilen in der ersten' Farbkomponente, hierauf die ungeradzahligen Zeilen in der zweiten
Farbkomponente und schließlich die geradzahligen Zeilen in der dritten Farbkomponente usw. Hierbei
steigt jedoch die zur Übertragung erforderliche Frequenzbandbreite erheblich an. Da eine Erhöhung
der Frequenzbandbreite aus technischen Gründen einen schwerwiegenden Nachteil darstellt,
konnte sich dieses Verfahren in der Fernsehtedhnik
nicht durchsetzen.
Erfindungsgemäß wird zur Fernübertragung farbiger Bilder ein Verfahren angewendet, bei dem
die Übertragung eines vollständigen Bildes mittels mehrerer gegeneinander versetzter Zeilenzüge verschiedener
Farbe folgt, so daß nach Ablauf eines vollständigen Bildes jeder Bildpunkt von einer
Bildzeile jeder Farbkomponente nur einmal überstrichen wird. Hierbei wird zuerst eine Zeilenzugfolge
übertragen, welche aus wenigstens je einem Zeilenzug jeder Farbkomponente besteht, die so
gegeneinander versetzt sind, daß die Zeilen jeder Farbe in den Zwischenräumen zwischen den Zeilen
der anderen Farben übertragen werden und hierauf eine weitere gegen die vorhergehende Zeilenzugfolge
versetzte Zeilenzugfolge übertragen, die ebenfalls aus wenigstens je einem Zeilenzug jeder Farbkomponente
besteht, die so gegeneinander versetzt sind, daß die Zeilen jeder Farbe in den Zwischenräumen
zwischen den Zeilen der anderen Farbzeilen dieser Zeilenzugfolge übertragen werden.
Bei diesem Verfahren wird zur Übertragung
keine höhere Frequenzbandbreite als bei einem Schwarzweiß-Fernsehübertragungssystem benötigt.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung an Hand der Abbildung beschrieben.
Die Abbildung zeigt schematisch die Aufeinanderfolge der einzelnen Zeilen während der vollständigen
Abtastung eines Bildes. Als Abszisse ist die Zeit aufgetragen, während die Ordinate der
Höhenlage jeder Zeile auf einem senkrecht stehenden Bildschirm entspricht. Zuerst wird ein der
roten Bildkomponente entsprechender Zeilenzug a geschrieben, d. h., es werden die Zeilen 1, 4, 7, 10
usw. in unmittelbarer zeitlicher Aufeinanderfolge vom Kathodenstrahl überfahren. Nach Beendigung
der letzten Zeile springt der Kathodenstrahl von der Endzone des Bildes, also beispielsweise von
der rechten unteren Ecke wieder in die Anfangs- 6g zone,-also in die linke obere Ecke des Bildes zurück.
Nun wird ein der blauen Bildkomponente entsprechender Zeilenzug b geschrieben. Die erste
Zeile dieses Zeilenzuges b wird um eine Zeilenhöhe tiefer geschrieben als die erste Zeile des Zeilenzuges
α·; während des Zeilenzuges b werden also
die Zeilen 2, 5, 8, 11 usw. in unmittelbarer zeitlicher Aufeinanderfolge geschrieben. Nach Beendigung
des Zeilenzuges b springt der Kathodenstrahl wieder zurück, und es wird nunmehr ein der grünen
Bildkomponente entsprechender Zeilenzug c geschrieben. Die erste Zeile dieses Zeilenzuges wird
wieder um eine Zeilenhöhe tiefer geschrieben als die erste Zeile des unmittelbar vorher geschriebenen
Zeilenzuges b; während der Übertragung des Zeilenzuges c werden also die Zeilen 3, 6, 9, 12
usw. geschrieben. Nach Beendigung des Zeilenzuges c springt der Kathodenstrahl wieder zurück,
und es wird nunmehr ein der roten Bildkomponente entsprecHender Zeilenzug α geschrieben. Die erste
Zeile dieses Zeilenzuges liegt um eine Zeilenhöhe tiefer als -die- erste Zeile des- Zeilenzuges a, d. h.,
-es werden die Zeilen 2, S, 8, 11 usw. geschrieben. Anschließend hieran wird der Zeilenzug b' geschrieben,
wobei die erste Zeile dieses Zeilenzuges um eine Zeilenhöhe tiefer liegt als die erste Zeile
des unmittelbar vorhergehend geschriebenen Zeilenzuges a , Hierauf wird der Zeilenzug c geschrieben,
dessen erste Zeile die Lage der Zeile 1 des Zeilenzuges α hat. Nach Beendigung der die
Zeilenzüge a', b', c umfassenden zweiten Zeilenzugfolge wird die dritte Zeilenzugfolge geschrieben,
welche die Zeilenzüge a", b" und c" umfaßt. Die erste Zeile des der roten Bildkomponente entsprechenden
Zeilenzuges a" liegt um eine Zeilenhöhe tiefer als die erste Zeile des Zeilenzuges a'
und entspricht somit der dritten Bildzeile. Die erste Zeile des Zeilenzuges b" hat die Lage der .Zeile 1
des Zeilenzuges α bzw. des Zeilenzuges c'. Beim
darauffolgenden Zeilenzug c" liegt die erste Zeile um eine Zeilenhöhe tiefer als die erste Zeile des
unmittelbar vorhergehend beschriebenen Zeilenzuges b". Nach Beendigung der letzten Zeile des
Zeilenzuges c" ist die Übertragung eines vollständigen Bildes beendet, und es beginnt nunmehr die no
erste Zeile des Zeilenzuges α des nächsten Fernsehbildes.
Während der Übertragung des Fernsehbildes wird das Fernsehraster dreimal von oben nach unten
von jeder einzelnen Farbkomponente überstrichen, und es erfolgen neun Farbwechsel. Während- das
menschliche Auge im allgemeinen noch auf 75 Überstreichungen des Bildschirmes je Sekunde verbunden
mit je einem Farbwechsel (die Übertragung von 25 vollständigen Bildern je Sekunde vorausgesetzt)
reagiert und dadurch der Zuschauer diese Reaktion als sogenanntes Farbnimmern empfindet,
kann das Auge den 225 Überstreichungen bzw. Farbwechseln je Sekunde bei dem im vorstehenden
Beispiel des erfindungsgemäßen Abtastverfahrens, also auf eine Farbperiode von V25 Sekunde, nicht
mehr "folgen, und das störende·'Flimmern; ■verschwindet
vollständig." Durch . die besondere. Art
,... der mehrfach verschachtelten Abtästbewegung (drei gegeneinander versetzte Zeilenzugfolgen,
welche je drei; gegeneinander, versetzte Zeilenzüge verschiedener Fatben ^enthalten)' wird, diese "Erhöhung
clef: Färbwechiel -erreicht;.-, ohnedaß' die
Zahl der je Zeiteinheit übertragenen Bildzeilen und damit die zur Übertragung des Fernsehbildes erforderliche
Frequenzbandbreite vergrößert wird. Die senderseitige Abtastung und die~empfäiigs=
seitige Zusammensetzung des Fernsehbildes erfolgt zweckmäßigerweise mittels Kathodenstrahlröhren,
wobei zur Ablenkung der Kathodenstrahlen Kippgeräte verwendet werden.
Während das Zeilenkippgerät während der ganzen Dauer der Fernsehübertragung im selben Rhythmus
schwingt, wird das Bildkippgerät zuerst drei Schwingungen ausführen (während deren die
Zeilenzüge a, b und c geschrieben werden), hierauf
während 2h der zum Schreiben einer Zeile erforderlichen
Zeit gesperrt, anschließend wird es wieder drei Schwingungen ausführen (zum Schreiben
der Zeilenzügea, b' und c), hierauf wieder
während 2/s der zum Schreiben einer Zeile erforderlichen
Zeit gesperrt, anschließend wird es wieder drei Schwingungen ausführen usw. Durch die zwischen
zwei Zeilenzugfolgen erfolgende kurzzeitige Sperrung des Bildkippgeräts wird der Anfang der
ersten Zeile der neu beginnenden Zeilenzugfolge gegenüber dem Anfang der ersten Zeile des vorhergehenden
Zeilenzuges so weit versetzt, daß die Zeilen sich so ineinanderfügen, wie in der Abbildung
schematisch dargestellt ist.
Das Bildkippgerät wird bei absteigendem dreifachen Zeilensprung während der Dauer von 2/β
einer Zeile gesperrt, bei aufsteigendem dreifachem Zeilensprung während der Dauer von Vs einer
Zeile. Bei vierfachem Zeilensprung dauert die Sperrung sinngemäß 3A bzw. 1A der Dauer einer
Zeile. Die Versetzung der Zeilen bleibt ungeändert, wenn die Sperrzeit des Bildkippgerätes um die
Dauer einer ganzen Zeile verlängert wird, beispielsweise von 2Zi Zeilendauer auf i2/s oder 22/3
oder 32/3 Zeilendauer.
Bei K-fachem absteigendem Zeilensprung beträgt
die Sperrzeit somitI h ml · tz, wobei m und η
\ η
J
beliebige ganze Zahlen darstellen und t2 die Dauer
einer Zeile bedeutet.
Bei w-fachem aufsteigendem Zeilensprung beträgt
die Sperrzeit I —\- m\-tz.
Als Bildkippgerät eignet sich besonders ein sogenanntes Verstärkerkippgerät. Der Kippkondensator
wird vorteilhafterweise während der Dauer der Sperrzeit zusätzlich kurzgeschlossen, so daß
die Aufladung erst nach der Sperrzeit beginnt. Es kann aber auch eine entsprechende Steuerung
der Schnelligkeit des Bildkipprücklaufes erfolgen. Wesentlich ist hierbei, daß bei Beginn einer Zeilenzugfolge
der Beginn des Hinlaufes der ersten Kippschwingung und die »Sperrzeit« in der Phase gegenüber
dem Beginn d'es Hinlaufes der ersten Kippschwingung
:j4er vorhergehenden Zeilenzugfolge
verschöben ist. "
. Däs'Bildkippgerät wird zweckmäßigerweise durch
Gleichlauf impulse gesteuert, von denen bei n-i achem
Ze^lensprung und.-, somit, bei «■ Zeilenzugfolgen je
Bild .-jeder- w-te: Impuls von den übrigen - Impulsen
verschieden ist. Im einfachsten Fall ist dieser w-te Impuls- unr die »Sperrzeit« langer als die übrigen
Impulse und bewirkt damit die vorstehend eröfter~te~'Phasenverschiebung
des Kippschwingungseinsatzes. Der «-te Impuls kann aber auch andere
Amplituden besitzen oder als hochfrequenter Wellenzug übertragen werden. Dieser Impuls kann
eine Hilfsvorrichtung, vorzugsweise einen Multivibrator steuern, der die Verschiebung des Schwingungseinsatzes
bewirkt.
Dieser «-te Impuls kann gleichzeitig zur Steuerung der Farbphase dienen. Da bei Übereinstimmung
der Zahl des Zeilensprunges mit der Zahl der übertragenen Farbkomponenten jede Zeilenzugfolge
mit derselben Farbkomponente beginnt, läßt sich ohne besonderen zusätzlichen Aufwand
die richtige Farbphase automatisch vom Sender her einstellen. Hierzu muß nur die Steuerung des
Bildkippgerätes mit der Vorrichtung zum Farbwechsel gekoppelt werden. Vorzugsweise wird auf
einem rotierenden Farbfilter ein Magnet oder Eisenkern angeordnet, der sich an einer festen
Spule vorbeibewegt. Diese Spule wird im Rhythmus der »ra-ten Impulse« von einem Stromimpuls
durchflossen und damit die richtige Phasenlage der Filterscheibe eingestellt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Fernsehübertragung farbiger Bilder, bei dem die Übertragung eines
vollständigen Bildes mittels mehrerer, gegeneinander versetzter Zeilenzüge verschiedener
Farbe erfolgt, so daß nach Ablauf eines vollständigen Bildes jeder Bildpunkt von einer
Bildzeile jeder Farbkomponente nur einmal überstrichen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst
eine Zeilenzugfolge übertragen wird, welche aus wenigstens je einem Zeilenzug jeder Farbkomponente besteht, die so gegeneinander
versetzt sind, daß die Zeilen jeder Farbe in den Zwischenräumen zwischen den Zeilen der anderen Farben übertragen werden
und daß hierauf eine weitere gegen die vorhergehende Zeilenzugfolge versetzte Zeilenzugfolge
übertragen wird, die ebenfalls aus wenigstens je einem Zeilenzug jeder Farbkomponente
besteht, die so gegeneinander versetzt sind, daß die Zeilen jeder Farbe in den Zwischenräumen
zwischen den Zeilen der anderen Farbzeilen dieser Zeilenzugfolge übertragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb jeder Zeilenzugfolge jede Bildzeile überstrichen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Gleichlauf zwischen Sender und Empfänger
durch Gleichlaufimpulse bewirkt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder w-te Zeilenzugwechselimpuls
sich von den übrigen Zeilenzugwechselimpulsen unterscheidet, wobei η die Zahl der
zu einem vollständigen Bild gehörenden Zeilenzugfolgen bezeichnet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der sich von den übrigen Zeilenzugwechselimpulsen unterscheidende n-tt
Impuls zur Einstellung der Farbphase im Empfänger dient.
In Betracht gezogene Druckschriften: »Electronics«, Oktober 1940, S. 32 bis 34;
Rhein, »Wunder der Wellen«, S. 284.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 643 10.56
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF4612D DE950371C (de) | 1941-10-24 | 1941-11-13 | Verfahren zur Fernsehuebertragung farbiger Bilder |
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DEF4612D Expired DE950371C (de) | 1941-10-24 | 1941-11-13 | Verfahren zur Fernsehuebertragung farbiger Bilder |
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Country | Link |
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DE (1) | DE950371C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1268191B (de) * | 1966-03-25 | 1968-05-16 | Telefunken Patent | Zeilensequentielle Farbfernsehuebertragungs-einrichtung, insbesondere Farbaufzeichnung |
-
1941
- 1941-11-13 DE DEF4612D patent/DE950371C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1268191B (de) * | 1966-03-25 | 1968-05-16 | Telefunken Patent | Zeilensequentielle Farbfernsehuebertragungs-einrichtung, insbesondere Farbaufzeichnung |
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