DE950251C - Schwimmkugelventil zum Unterbrechen des Soges an Vakuumleitungen von Melkmaschinenanlagen - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 4. OKTOBER 1956

BIBLIOTHEK
DES DEU¹TSGHEN

D 16947 HII'45g

Die Erfindung betrifft ein Schwimmkugelventil, das dazu bestimmt ist, den Sog in einer Vakuumleitung selbsttätig zu unterbrechen. Als engeres Anwendungsgebiet ist hierbei vorzugsweise an Melkmaschinenanlagen gedacht, wo das Ventil nahe dem Melkeimer in die Schlauchleitung ein-. geschaltet werden soll, die den Melkeimer mit der im Stalle fest verlegten Vakuumrohrleitung verbindet. In der Ruhelage läßt das Ventil die Luft ungehindert aus dem Melkeimer in die Vakuumleitung übertreten, so daß der Melkvorgang in gewohnter Weise ablaufen und sich der Melkeimer allmählich mit Milch füllen kann. Sobald aber der Melkeimer voll ist und die Milch in die Vakuumleitung überzutreten beginnt, nimmt sie die Schwimmkugel mit hoch, und diese legt sich vor die Austrittsöffnung, wodurch die Strömung unterbrochen und der Pulsator am Melkeimer stillgesetzt wird. Hierdurch werden einerseits Milchverluste und das Verschmutzen der Rohrleitung vermieden, anderseits erinnert das Aufhören des Pulsatorgeräusches den Melker an das Auswechseln des Melkeimers.

Einrichtungen dieser Art sind an sich bekanntgeworden, jedoch nur in festem Zusammenbau mit dem Melkeimer. Hierbei genügt es, eine schwimm-

fähige Ventilkugel unterhalb des Sauganschlusses in einem Käfig zu lagern, wo sie von der entweichenden Luft umspült wird, "von dem steigenden Milchspiegel aber mitgenommen und gegen die Ausströmöffnung gedrückt wird. Gegenstand der Erfindung ist nun ein selbständiges Ventil für Betriebe, deren Melkeimer nicht in dieser Weise ausgestattet sind. Das Gerät besteht demgemäß aus einem eine Schwimmkugel und deren Ventilsitz

ίο enthaltenden Gehäuse mit zwei Schlauchanschlüssen. Nun würde in einem einfachen, etwa zylindrischen Gehäuse die Schwimmkugel im Ruhezustand auf der unteren, der Eintrittsöffnung aufliegen und beim regelrechten Melkvorgang durch den eintretenden Luftstrom hochgeworfen werden und entweder ständig hin- und hertanzen oder in den Sog der Ausströmöffnung geraten und diese vorzeitig sperren. Auch würden an sich bekannte einfache Abstandhalter zwischen der Kugel und der

so Eintrittsöffnung keine sichere Abhilfe schaffen. Gemäß der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch beseitigt, daß die Schwimmkugel auf einer das·Gehäuse in zwei Kammern teilenden Scheibe aufruht, deren Mittelteil vollwandig ist, während sie nahe dem Rande mit einem Kranz von Bohrungen durchlocht ist. Durch diese Anordnung wird die Schwimmkugel während des Melkvorganges zentrisch auf der Lochscheibe gehalten, denn beim Durchströmen der Luft durch den Lochkranz entsteht unterhalb der Kugel ein Sog und oberhalb ein Druck auf die Scheibe, so daß die Kugel fest auf der Scheibe ruht und sich erst ablöst, wenn der steigende Milchstrom die schwimmfähige Kugel gegeu ihren Sitz drückt.

Die Ausführung dieses Gedankens ist beispielsweise in der Zeichnung dargestellt, in welcher

Abb. ι den Längsmittelschnitt eines vollständigen Geräts und

Abb. 2 dessen Grundriß bei weggelassenem Oberteil zeigt.

,Ein zweckmäßig zylindrisches Gehäuse besteht aus einem Oberteil 1 und einem Unterteil 2; in die Trennfuge dieser beiden Teile ist eine Lochscheibe 3 eingelegt, die in ihrem mittleren Teil vollwandig und nur am Rande mit einer Anzahl kranzartig angeordneter Löcher versehen ist. Auf dieser Lochscheibe 3 ruht, im Gehäuseoberteil 1 frei beweglich, eine schwimmfähige Kugel 4. Anden Stirnseiten des Ober- und' des Unterteils befinden sich Schiauchanschlußstutzen 5 bzw. 6; im Oberteil ist vor dem Einlaß zum Stutzens ein Ventilsitz 7 aus Gummi odier ähnlichem Stoff eingelegt. Die Verbindung der Gehäuseteile 1 und 2 kann in irgendeiner fachüblichen Weise erfolgen; als Beispiele zeigt die Zeichnung links eine Flansch- und rechts eine Schraub-Verbindung. Auf einfachste Weise können die Gehäusehälften bei völlig glatter Gestaltung des Außenmantels durch Überstülpen einer Gummimuffe verbunden werden; da im Betriebe innen Unterdruck herrscht, wird diie Muffe fest und dicht an das Gehäuse gedrückt, während bei Betriebsruhe ein leichtes und bequemes Auseinandernehmen und Zusammensetzen der Vorrichtung möglich ist. Zum Gebrauch wird das Gerät durch ein möglichst kurzes Schlauchstück über den Anschluß 6 mit dem Melkeimer und durch den üblichen Schlauch über dien Anschluß 5 mit der Vakuumleitung verbunden. Die Anordnung nach der Erfindung kann natürlich auch bei fester Verbindung des Schwimmkugelventils mit dem Melkeimer getroffen werden; ebenso leuchtet es ein, daß sie nicht nur für Melkanlagen, sondern für alle mit Unterdruck arbeitenden Abfüll- und ähnliche Betriebe geeignet ist.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Schwimmkugel ventil zum Unterbrechen des Soges an Vakuumleitungen von MeIkmaischinenanlagen, gekennzeichnet durch eine in einem zylindrischen Gehäuse (1, 2) als Zwischenboden befindliche Lochseheibe (3) mit kranzartig am Außenrande angeordneten Löchern, auf deren nicht durchlochtem Mittelteil diie Schwimmkugel (4) in ihrer Bereitschaftslage aufrufet.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadtarch gekennzeichnet, daß das Gehäuse zweiteilig ist und daß zwischen seinem Oberteil (1) und seinem Unterteil (2) die Lochscheibe (3) eingespannt ist.

3. Ventil nach dien Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuisehälften (1, 2) außen glatt zylindrisch sind und durch eine Gummimuffe zusammengehalten werden.

4. Ventil nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stirnseiten des Gehäuses mit Schlauchanschlußtüllen (5, 6) versehen sind.

5. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es fest am Melkeimer eingebaut isit und nur am Gehäuseausgang (5) eine Schlauchanschluißtülle besitzt.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 851 876;
französische Patentschrift Nr. 981 145.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Θ 509 700/62 3. (609 634 9.56)