DE949565C - Verfahren zur katalytischen Herstellung von primaeren aliphatischen Aminen - Google Patents

Verfahren zur katalytischen Herstellung von primaeren aliphatischen Aminen

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DE949565C
DE949565C DER9467A DER0009467A DE949565C DE 949565 C DE949565 C DE 949565C DE R9467 A DER9467 A DE R9467A DE R0009467 A DER0009467 A DE R0009467A DE 949565 C DE949565 C DE 949565C
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DE
Germany
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stage
ammonia
amines
catalysts
alcohols
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Expired
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DER9467A
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English (en)
Inventor
Dr Heinz Noeske
Dr Helmut Kolling
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Ruhrchemie AG
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Ruhrchemie AG
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  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur katalytischen Herstellung von primären aliphatischen Aminen Zur Herstellung von Aminen aus aliphatischen Alkoholen sind bereits einstufige und zweistufige Verfahren bekannt.
  • Bei den einstufigen Verfahren arbeitet man sowohl mit metallischen als auch mit oxydischen Katalysatoren. Unter Verwendung von metallischen Hydrierkatalysatoren, z. B. mit Nickelkatalysatoren, kann man aliphatische Alkohole mit Ammoniak bereits bei roo bis zoo° in die entsprechenden Amine überführen. Verwendet man als Katalysator Metalloxyde, z. B. Aluminiumoxyd oder Molybdänoxyd, dann sind zur Umsetzung von aliphatischen Alkoholen und Ammoniak oberhalb von 300° liegende Temperaturen erforderlich. Mit diesen Verfahren erhält man nur verhältnismäßig geringe Mengen von primären Aminen, die meist weit unterhalb von 5o°/o'liegen, und eine erhebliche Bildung von sekundären und tertiären Aminen neben Nitrilen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Verarbeitung von aliphatischen Alkoholen mit mehr als 8 C-Atomen sollen sich mit Aluminiumoxyd bei Drucken, die oberhalb von 5o kg/qcm bzw. roo kg/qcm liegen, mit Temperaturen von ungefähr q.00° höhere Ausbeuten an primären Aminen ergeben. Durch die gleichzeitige Anwendung von hohen Temperaturen und hohen Drucken sind derartige Verfahren technisch nur schwierig durchzuführen.
  • Bei der bereits bekannten zweistufigen Herstellung von primären Aminen werden Alkohole bei Zoo bis 300° und atmosphärischem Druck unter Verwendung von Nickel- oder Kupferkatalysatoren mit Ammoniak zunächst in die entsprechenden Nitrile übergeführt. In der zweiten Verfahrensstufe reduziert man diese Nitrile über Nickelkatalysatoren bei ioo bis Zoo' und atmosphärischem Druck zu primären Aminen. In gleicher Weise wie bei der einstufigen Aminherstellung liefert auch das zweistufige Verfahren neben primären Aminen in unerwünschter Weise erhebliche Mengen an sekundären und tertiären Aminen neben Nitrilen, Alkoholen und Kohlenwasserstoffen. Derartige Reaktionsprodukte müssen in einer mehrstufigen Destillation aufgearbeitet werden, wobei man einerseits primäre Amine abtrennt und andererseits die sekundären und tertiären Amine in die erste Stufe des Verfahrens zurückführt, damit sie dort über die Nitrilstufe ebenfalls in primäre Amine übergehen. Unter diesen Umständen arbeitet die Auftrennung der Reaktionsprodukte mit einem verhältnismäßig großen Stoffkreislauf, der sich nur mit umfangreichen Destillationseinrichtungen bewältigen läßt.
  • Es wurde gefunden, daß man auf verhältnismäßig einfache Weise hohe Ausbeuten an primären Aminen erhalten kann, wenn marr die umzuwandelnden Alkohole in einer ersten Stufe bei 300 bis q.70°, vorzugsweise bei 36o bis 4z0°, im gasförmigen Zustand mit überschüssigem Ammoniak über im wesentlichen aus Eisen und/oder Eisenoxyden bestehende Katalysatoren leitet, worauf das hierbei erhaltene Reaktionsprodukt nach Abtrennung des überschüssigen gasförmigen Ammoniaks in flüssigem Zustand bei 8o bis 16o°, vorzugsweise bei ioo bis i3o°, bei Drucken oberhalb von 5o kg/qcm, vorzugsweise bei ioo bis i5o kg/qcm, zusammen mit Wasserstoff über Hydrierkatalysatoren, vorzugsweise über fest angeordnete Nickelkatalysatoren, geführt wird. Bei der in der zweiten Stufe erfolgenden Hydrierung arbeitet man zweckmäßig mit überschüssigem, im Kreislauf geführtem Wasserstoff.
  • Aus den gasförmigen Reaktionsprodukten der ersten Verfahrensstufe kann das überschüssige Ammoniak in beliebiger Weise, z. B. durch Tiefkühlung, abgeschieden werden. Das im verflüssigten Reaktionsprodukt gelöst zurückbleibendie Ammoniak braucht nicht entfernt zu werden, da geringe Mengen von Ammoniak, die in der zweiten Verfahrensstufe erfolgende Hydrierung nicht stören, sondern im Sinne einer erhöhten Bildung von primären Aminen beeinflussen.
  • Die in der zweiten Verfahrensstufe erforderliche Hydrierung der Nitrile kann in an sich bekannter Weise über Hydrierkatalysatoren erfolgen, beispielsweise mit Nickel- oder Kobalt Katalysatoren. Hierbei kann man in flüssiger Phase mit aufgeschlämmten Katalysatoren arbeiten. Besonders zweckmäßig ist eine kontinuierliche Hydrierung über fest angeordneten Nickel-Katalysatoren, wobei man die flüssigen Reaktionsprodukte der ersten Verfahrensstufe zusammen mit Wasserstoff von unten nach oben durch ein Reaktionsrohr führen kann. Abweichend hiervon läßt sich auch ein mit Flüssigkeit gefülltes Reaktionsrohr verwenden, in das die flüssigen Produkte oben eintreten und unten mit Hilfe eines Siphons abgezogen werden, während der Wasserstoff die Reaktionsmischung im Gegenstrom von unten nach oben passiert. Die flüssigen Reaktionsprodukte können auch über einen fest angeordneten Katalysator herabrieseln, dem -von unten oder oben her der erforderliche Wasserstoff zuströmt.
  • Wie bereits oben erwähnt, wird nicht nur der in der ersten Stufe entstehende Wasserstoff, der theoretisch für die Nitril-Hydrierung ausreichen würde, sondern zweckmäßig ein Überschuß von Wasserstoff verwendet, dien man im Kreislauf durch die zweite Verfahrensstufe zirkulieren läßt. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, wenn den Reaktionsprodukten der ersten Verfahrensstufe vor dem Eintritt in die zweite Verfahrensstufe indifferente Lösungsmittel., _z. B. niedere Alkohole, insbesondere Methanol, zugemischt werden.
  • Gegenüber den bisher bekannten einstufigen und zweistufigen Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Aminen aus Alkoholen, hat die erfindungsgemäße Arbeitsweise den Vorteil, daß schon bei einmaligem Durchgang ohne Rückführung von destillativ aufgearbeiteten Reaktionsprodukten der zweiten Stufe in die erste Stufe eine sehr hohe Ausbeute an primären Aminen erreichbar ist. Unter diesen Umständen kann -man in den meisten Fällen darauf verzichten, die in geringer Menge als Nebenprodukt entstandenen sekundären und tertiären Amine in .die erste Verfahrensstufe zurückzuführen. Bereits in einmaligem Durchsatz liefert das erfindungsgemäße - Verfahren Reaktionsprodukte, .die 75 bis &5 "/o primäre Amine neben 5 bis 15 °/o sekundären und tertiären Aminen und geringen Mengen von Alkoholen und Kohlenwasserstoffen enthalten. Außerdem läßt .sich das neue Verfahren mit technisch sehr einfachen Mitteln durchführen, da es im Gegensatz zu der bisherigen zweistufigen Arbeitsweise mit sehr geringem Aufwand an Aufarbeitungsapparaturen, wie Destillationse.inrichtungen usw., auskommt und bei der unter Druck auszuführenden zweiten Verfahrensstufe nur verhältnismäßig niedrige Temperaturen anwendet, die keine technischen Schwierigkeiten bereiten.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, Alkohole bei zoo bis 300° in Mischung mit Ammoniak über Nickel- oder Kupfer-Katalysatoren zu leiten. Hierbei entsteht ein Gemisch aus Nitrilen, primären, sekundären und tertiären Aminen. Außerdem verbleiben größere Mengen von nicht umgesetzten Alkoholen.
  • Dieses Gemisch wird anschließend bei ungefähr ioo° über einen Nickel-Katalysator geleitet. Hierbei erhält man ein Endprodukt, das ebenfalls Nitrile, primäre, sekundäre und. tertiäre Amine enthält. Um hieraus primäre Amine zu gewinnen, muß das Reaktionsgemisch in umständlicher Weise unter Zusatz von aceotropen Schleppmitteln aufgearbeitet werden. Die verbleibenden sekundären und tertiären Amine kehren in die erste Verfahrenssbufe zurück, um dort in primäre Amine aufgespalten zu werden.
  • Die »nachfolgende Hydrierung wird hierbei in, der Gasphase bei gewöhnlichem Atmosphärendruck durchgeführt. Unter diesen Umständen bilden sich aus Nitrilen vornehmlich sekundäre und tertiäre Amine. Im Gegensatz hierzu wird bei demr erfindungsgemäßen Verfahren in flüssiger Phase und unter weitgehend erhöhtem Druck hydriert. Bei derartigen Arbeitsbedingungen entstehen in über-, wiegender Menge nur primäre Amine.
  • Auf :diese Weise können die Alkohole bereits bei einmaligem Durchgang mit 8o- bis gö%iger Ausbeute in Nitrile übergeführt werden, während bisher nach einmaligem Durchgang nur etwa 15 bis 3511/o Nitrile, io bis 2o % primäre Amine und ungefähr 38 % sekundäre oder tertiäre Amine entsta.nden, so daß .die umständliche Aufarbeitung von nicht umgesetzten Nitri@len und unerwünschten sekundären bzw. tertiären Aminen vermieden wird, was aus .dem beigefügten Vergleichsbeispiel 3 ersichtlich ist. Beispiel i Ein 2 m- hohes Reaktionsrohr von 5o mm lichter Weite wurde mit einem durch Wasserstoff reduzierten Schmelzkatalysator gefüllt, der aus ioo Teilen Eisen, 25 Teilen Kupfer, 2,5 Teilen Kaliumoxyd und io,5 Teilen Kieselsäure bestand. Über diesen Katalysator wurde stündlich i' 1 Hexanol in Mischung mit iooo 1 Ammoniakgas bei 4oo° geleitet.
  • Das entstehende flüssige Reaktionsprodukt wurde mit Hilfe einer Druckpumpe am Baden eines zweiten Reaktionsrohres eingeleitet. Dieses Reaktionsrohr besaß eine Länge von 5 m und einen inneren Durchmesser von 50 mm. Es war mit einem fest angeordneten, vorher reduzierten Nickel-Katalysator gefüllt., .der aus ioo Teilen Nickel, io Teilen Magnesiumoxyd und 5o Teilen Kieselgur bestand-Die gasförmigen Reaktionsprodukte der ersten Verfahrensstufe -wurden durch Tiefkühlung von den darin enthaltenen Ammoniakmengen befreit und mit Hilfe eines Hochdruckkompressors ebenfalls am Bbde-n des der zweiten Reaktionsstufe dienenden Katalysatorrohres eingeleitet. Mit Hilfeeines Umlaufkompressors wurden stündlich gleichzeitig 6oo Normalliter Wasserstoff im Kreislauf durch das zweite Katalysatorrohr geführt. Hierbei hielt man in der zweiten Verfahrensstufe eine Temperatur von ioo° und einen Druck von ioö kg/qcm aufrecht.
  • Aus der zweiten Verfahrensstufe konnte ein Reaktionsprodukt entnommen werden, das 8o % primäre Amine, 13 % sekundäre und tertiäre Amine, 4 % Kohlenwasserstoffe und 3 % Alkohol enthielt.
  • Beispiel 2 In .die gemäß Beispiel i verwendete Apparatur wurden stündlich i 1 Ciä Alkohol, der durch Oxosynthese aus C9 Olefinen gewonnen war, zusammen mit iooo 1 Ammoniak eingeleitet. Die Reaktionstemperatur wurde auf 38o° gehalten. In der ersten Verfahrensstufe wurde bei atmosphärischem Druck mit einem durch Fällung hergestellten und vorher reduzierten Katalysator gearbeitet, der ioo Teile Eisen, 5 Teile Kupfer, 5 Teile Kaliumoxyd und 25 Teile Kieselsäure enthielt.
  • Die zweite Verfahrensstufe arbeitete mit dem gleichen Katalysator wie Beispiel i, wobei ein Druck' von i2o kg/qcm und eine Temperatur von. 120° aufrechterhalten wurden. Es wurden stündlich 5oo Normalliter Wasserstoff im Kreislauf geführt. Das aus der zweiten Verfahrensstufe entnommene Reaktionsprodukt bestand aus 77 0/0 primären Amin, 12 % sekundären und tertiären Aminen, 8% Kohlenwasserstoffen und 30/0 Alkohol. Beispiel 3 a) Vorbekanntes Verfahren.
  • Durch einen elektrisch beheizten, senkrecht stehenden Ofen, der mit 400 cm3 Nickel-Kieselgur-Katalysator gefüllt war, wurden stündlich ioo g Äthanol zusammen mit ioo 1 Ammoniak bei einer Tempeiatur von 200° geleitet. Es trat hierbei ein Verlust von i.o % ein. Das anfallende Produkt hatte die folgende Zusammensetzung:
    37 0/0 Nitril
    12 % primären Amin
    38 % sekundären und tertiären Amin -
    13 0/0 nicht umgesetzter Alkohol
    i000/0
    b) Erfindungsgemäßes Verfahren.
  • Durch einen elektrisch beheizten, senkrecht stehenden Ofen, .der mit 40o cms eines Eisen-Katalysators der folgenden -Zusammensetzung: ioaGewicht:stei.le Fe, 5 ,Gewichtsteile Cu, 5 Gewichtsteile K20, 2-5 Gewichtsteile S'02 gefüllt war, wurden stündlich ioo cm3 Äthanol zusammen mit ioo 1 Ammoniak bei 4oo° geleitet. Es trat hierbei ein Verlust von io % ein. Das anfallende Produkt hatte die folgende Zusammensetzung:
    88 % N-itril
    5 % Amine
    7 % nicht umgesetzter Alkohol
    1000/0

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur katalytischen Herstellung von primären aliphatischen Aminen aus aiiphatischen Alkoholen durch hintereinandergeschalbete Behandlung mit Ammoniak und mit Wasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daB man die umzuwandelnden Alkohole in der ersten Stufe bei 300 bis q.70°, vorzugsweisse bei 36o bis 42o0, im gasförmigen Zustand mit überschüssigem Ammoniak über im wesentlichen aus Eisen und/oder Eisenoxyden bestehende Katalysatoren leitet, worauf man das hierbei erhaltene Reaktionsprodukt nach Abtrennung des überschüssigen gasförmigen Ammoniaks in flüssigem Zustand bei &o bis i6o°, vorzugsweise bei ioo. bis i3ti°', bei Drucken obenhalb von 5o kg/qcm, vorzugsweise bei ioo bis i5-o kg/qcm zusammen mit Wasserstoff über Hydrierkatalysaboren, vorzugsweise über fest angeordnete Nickel-Katalysatoren, führt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 650 q.33.
DER9467A 1952-07-13 1952-07-13 Verfahren zur katalytischen Herstellung von primaeren aliphatischen Aminen Expired DE949565C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE650433C (de) * 1935-02-19 1937-09-23 Melle Usines Sa Verfahren zur Herstellung primaerer aliphatischer Amine

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE650433C (de) * 1935-02-19 1937-09-23 Melle Usines Sa Verfahren zur Herstellung primaerer aliphatischer Amine

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