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Schmierpolster für Achslager, insbesondere von Schienenfahrzeugen
Die Erfindung betrifft ein Schmierpolster für Achslager, insbesondere von Schienenfahrzeugen,
bei dem ein saugfähiges, plüschartiges Gewebe mit Saugfädenbündeln auf einer nicht
saugfähigen plattenförmigen Tragunterlage befestigt und diese mit Hilfe von quer
zum Achsschenkel liegenden Schlauchfedern an den Längsinnenwänden dies Achslagergehäuses
federnd und abnehmbar aufgehängt ist.
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Bei bereits bekannten Schmierpolstern dieser Art muß für,das Auswechseln'
des Schmierpolsters der obere Teil des Lagergehäuses vom Achsschenkel abgehoben
werden, was nur in einer Werkstätte durchführbar ist. Ein Einschieben des Schmierpolsters
von der Stirnseite des Achslagergehäuses her durch d essen Zugangsöffnung scheitert
bislang daran, daß es nicht möglich ist, die quer liegenden Schlauchfedern unter
der erforderlichen Spannung an, den Längsinnenwänden des Lagergehäuses anzubringen.
Die durch einen Deckel abschließbare Zugangsöffnung des Lagergehäuses muß zur Vermeidung
von Schmierölverlusten möglichst klein gehalten. und so hoch angeordnet werden,
;daß ihre untere Randkante oberhalb des im Achslagergehäuse befindlichen Schmierölvorrates
liegt. Es ist daher unmöglich, von außen her an die Verbindungsstellen der Spannfedern
mit den an den Längsinnenwänden des Lagergehäuses vorgesehenen Halterungen heranzukommen.
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Ein Ein- und Ausbau des Schmierpolsters durch einfaches Einschieben
in das bzw. Herausziehen aus dem Achslagergehäuse wird auch nicht,durch die bekannte
Maßnahme ermöglicht, den Träger des Schmierpolsters aus federnden Blechplatten herzustellen,
welche
Durchtrittsöffnungen zur Durchführung der Saugfädenbündel aufweisen, oder den Träger
als ;in sich federndes Drahtgestell auszubilden. Die Notwendigkeit, die federnden
Blechplatten, die zufolge Scheuerns gegen die Innenwand des Lagergehäuses leicht
zu einem Heiß-- laufen des Lagers führen können bzw. das federnde Traggestell in
geeigneter Weise im Achslagergehäuse festzulegen:, um jede Lagenänderung des Schmierpolsters
während des Betriebes mit Sicherheit auszuschließen, bereitet aus den vorerwähnten
Gründen die gleichen Einbauschwierigkeiten wie das Einhängen gespannter Schlauchfedern
und kann ebenfalls nur nach Abheben des oberen Lagergehäuseteiles vom Achsschenkel
bewerkstelligt werden. Die Verwendung federnder Blechplatten oder eines federnden
Drahtgestelles als elastisch nachgiebige Träger für das Schmierpolster hat zudem
den Nachteil, .daß ein an allen Stellen gleichmäßig festes Andrücken des Schmierpolsters
gegen die Unterseite des Achsschenkels nicht gewährleistet ist, zumal die Elastizität
federnder Bleche bzw. federnder Drähte zufolge Ermüdungserscheinungen des Materials
weniger dauerhaft ist als diejenige von Schlauchfedern.
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Bekannt sind schließlich Schmierpolster-Trag-Bestelle, bei denen eine
starre Schmierpolster-Trägerplatte auf einen zusammendrückbaren und in der Längsrichtung
ein- oder mehrmals durchkrnickbaren Stützteil angeordnet ist. Solche Schmierpolstergestelle
können zwar im Betriebszustand .des Fahrzeuges ohne Abheben des oberen Lagerteiles
unter den Achsschenkel eingeschoben und aus dem Achslagergehäuse wieder hervorgezogen
wenden. Diesem betrieblichen Vorteil steht aber der große Nachteil gegenüber, daß
ein gleichmäßig festes AnpYessen aller Abschnitte des Schmierpolsters gegen die
Achsschenkelunterseite nicht gewährleistet ist, weil die zwischen .der Trägerplatte
und der Bödenplatte :des Traggestelles angeordneten Federungsglieder nur gegen einzelne
mittlere Stellen der Trägerplatte wirken, so daß letztere gewissermaßen pendelnd
gelagert ist. Wird die Schmierpolster-Trägerplatte quergeteilt ausgeführt und aus
einzelnen gelenkig miteinander verbundenen Abschnitten hergestellt, dann ist dies
nicht nur für die Gleichmäßigkeit des Anpreßdruckes aller .Flächenabschnitte des
Schmierpolstergewebes noch ungünstiger, sondern vermindert auch in unerwünschter
Weise die Stabilität des ganzen Traggestelles.
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Mit der Erfindung wird bezweckt, das Schmierpolster so auszubilden,
daß es, wie bekannt, im Betriebszustand des Fahrzeuges auf einfache Weise rasch
und ohne große Umständlichkeiten ein- und ausgebaut werden: kann, ohne daß es notwendig
ist, das Fahrzeug hierfür in eine Werkstätte zu bringen und den oberen Lagerteil
vom Achsschenkel abzuheben, und daß in der eingeschobenen Lage stets ein federndes
Andrücken des =Schmierpolsterbezuges ohne Lagenärndlerungen desselben während des
Betriebes gewährleistet ist.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Tragunterlage
durch die quer liegenden Schlauchfedern an biegsame Seitenteile eines Rahmens angeschlossen
ist, die beim Einschieben in an den Längsinnenwänden des Lagergehäuses vorgesehene
Halterungen ebenso wie die Tragunterlage ein Biegen in der Längs- und Querrichtung
gestatten.
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Ein in dieser Weise mit elastisch biegsamen Seitenteilen versehener
Schmierpolster-Trägerrahmen kann unter Querwölbung der Tragunterlage sowie des darauf
befestigten Schmierpolsters durch die enge Zugangsöffnung des Achslagergehäuses
in dieses von außen her eingebracht und unter Längswölbung der Rahmenseitenteile
und der Tragunterlage mit gespannten Schlaufedern von oben her unter den Achsschenkel
eingeschoben werden. Hierbei werden die in der Einschiebrichtung vorn liegenden
Enden der Rahmenseitenteile zwangläufig mit den an den Längsinnenwänden des Lagergehäuses
befindlichen Halterungsgliedern in Eingriff gebracht, so daß beim weiteren Vorschieben
des Schmierpolsters unter Dehnung der quer liegenden Schlauchfedern die Verbindung
der Rahmenseitenteile mit den Halterungsgl.iedern hergestellt wird. In der Einbaulage
sind alle Schlauchfedern gleichmäßig gespannt und ist das Schmierpolster gegen jedes
Verschieben längs oder quer zum Achsschenkel zuverlässig gesichert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Seitenteile des Trägerrahmens
aus Schraubenfedern und aus durch sie hindurchgeführten Stahldrähten oder Drahtseilen
.gebildet, an denen die ösenartigen Enden der quer liegenden Schlauchfedern festgelegt
sind. Zweckmäßigerweise kann dabei jede quer liegende Schlauchfeder mit dem einen
Ende an einem Seitenteil des biegsamen Trägerrahmens und mit dem anderen Ende an
der Unterseite der Tragunterlage in- der Nähe derjenigen Tragunterlagen-Längskante
angeschlossen sein, die von diesem Seitenteil abgekehrt ist. Hierdurch wird erreicht,
daß die Schlauchfedern die für die erwünschte Weichheit der Federung erforderliche
Länge erhalten können und jede Schraubenfeder trotzdem an einem Festpunkt der Tragunterlage
aufgehängt ist.
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In Weiterausbildung des Erfindungsgedankens der Festlegung jeder einzelnen
Schraubenfeder an der Tragunterlage ist vorgesehen, die aus biegsamem, ölbeständigem
Werkstoff gefertigte plattenförmige Tragunterlage an der Unterseite mit zwei Längsrippen.
auszuführen, die Querlöcher für den Durchtritt der quer liegenden Schlauchfedern
aufweisen. Die so erreichte Lagensicherung der einzelnen Schraubenfedern mit Bezug
auf die Tragunterlage erleichtert nicht nur die Arbeit des Einschiebens des Schmierpolsters
in das Achslager, sondern ist auch für das gleichmäßige Anspannen sämtlicher Schlauchfedern
zwecks Erzielung eines an allen Stellen gleichmäßigen Anpreßdruckes des Schmierpolsters
gegen die Unterseite des Achsschenkels von Bedeutung. Die Längsrippen verleihen
zugleich der biegsamen Tragunterlage eine gewisse Steifigke,it in der Längsrichtung
und tragen somit ebenfalls noch zur Sicherstellung der Gleichmäßigkeit des Anpreßdruckes
aller Abschnitte
des Schmierpolsters gegen die Achsschenkelunterseite
bei. Die nicht saugfähige Grundplatte muß in gleicher Weise Löcher für den Durchtritt
der Saugfädenbündel haben wie die federnden Blechplatten des obenerwähnten bekannten
Schmierpolsters.
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Die Halterungen an, den Längsinnenwändendes Achsdagergehäuses für
die biegsamen Seitenteile des Trägerrahmens können vorteilhaft längs geschlitzte
Rohre sein, deren Schlitze einander zugewandt sind. Die aus Schraubenfedern gebildeten
biegsamen Seitenteile des Trägerrahmens können, sobald sie in die längs geschlitzten
Rohre eingeschoben sind, an keiner Stelle der Zugwirkung der quer liegenden Spannfedern
nachgeben, so daß Unterschiede in der Anspannung der einzelnen Schlauchfedern ausgeschlossen
sind.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt die schaubildliche Ansicht der für die Erfindung wesentlichen
Teile eines Schmierpolsters, teilweise geschnitten und abgebrochen, ohne ,den zu
schmierenden Achsschenkel und ohne das Achslagergehäuse; Fig. 2 bringt in kleinerem
Maßstab die Unteransicht ider Grundplatte .des Schmierpolsters mit den quer liegenden
Spannfedern; Fig. 3. ist die Vorderansicht zu Fig. 2.
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Der aus einem plüschartigen Gewebe bestehende Schmierpolsterbezug
a ist auf einer vorzugsweise aus ölbeständigem Kunstgummi od. dgl. gefertigten elastischen
Grundplatte b mittels Spaltnieten oder durch Aufnähen, befestigt. Die Grundplatte
b hat, wie bekannt, mehrere Löcher c zur Durchführung der Saugfädenbündel d für
den Schmierpolsterbezug a. An der Unterseite der Grundplatte b befinden sich zwei
Längsrippen e, durch die die Querfedern f durch Löcher g geführt und in ihrer Lage
gehalten werden. Die Querfedern f sind: an einem Ende an der Grundplatte b und am
anderen Ende an je einer Längsfeder h befestigt.
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Die Befestigung in den beiden Längsfedern h bewirkt je ein Stahldraht
i, der durch Ösen k der Querfederenden. geführt ist. Die Ösen k der Querfedern
f sind in Spalte L der Längsfederwindungen eingeschoben. Die beiden
Längsfedern h und die beiden Stahldrahteinlagen i -sind mit dem Steg m fest verbunden.
Der Steg m dient gleichzeitig, wie bekannt, als Ein- und Ausbaugriff für das Polster.
In die beiden dargestellten Schlitzrohre n, die im Innern der Lagergehäuse angebracht
werden müssen, werden die Längsfedern h eingeschoben. Die Querfedern f werden durch
die Schlitze o :der Halterungsrohre n geführt. Handhabung und Wirkungsweise des
erfindungsgemäßen Schmierpolsters sind aus. vorstehendem ohne weiteres verständlich.