DE947205C - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MischpolymerisatenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F220/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F220/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
- C08F220/42—Nitriles
- C08F220/44—Acrylonitrile
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Description
AUSGEGEBEN AM ft AUGUST 1956
B 27427 IVb 139 c
Es ist bekannt, aus Acrylnitril und ungesättigten Amiden, ζ. Β. Acrylamid, Mischpolymerisate herzustellen.
Man hat auch schon Acrylnitril mit ungesättigten Ketonen mischpolymerisiert.
Es wurde nun gefunden, daß man Mischpolymerisate mit ausgezeichneten Eigenschaften erhält, wenn man 70 bis 95 Teile Acrylnitril, 3 bis 15 Teile eines ungesättigten Amids, das keine basisch reagierenden Substituenten enthält, und 1 bis 15 Teile eines ungesättigten Ketons mischpolymerisiert.
Es wurde nun gefunden, daß man Mischpolymerisate mit ausgezeichneten Eigenschaften erhält, wenn man 70 bis 95 Teile Acrylnitril, 3 bis 15 Teile eines ungesättigten Amids, das keine basisch reagierenden Substituenten enthält, und 1 bis 15 Teile eines ungesättigten Ketons mischpolymerisiert.
Diese Mischpolymerisate sind besonders zur Herstellung
von synthetischen Fasern oder Fäden geeignet, die überraschenderweise nach dem Verstrecken ungewöhnlich
hohe Festigkeits- und Abriebseigenschäften besitzen. Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft
dieser Mischpolymerisate ist in ihrer leichten Färbbarkeit zu sehen.
Als ungesättigte Säureamide sind vorzugsweise Acrylsäureamid und Methacrylsäureamid und ihre
entsprechenden mono-N-alkylsubstituierten Derivate, ferner Acrylsäureanilid, Acrylsäuremonoäthylanilid
und außerdem die entsprechenden Amide der Crotonsäure, Maleinsäure und Fumarsäure brauchbar.
Geeignete ungesättigte Ketone sind beispielsweise Vinylmethylketon, Vinylphenylketon und Methylisopropenylketon.
Die Mischpolymerisation wird zweckmäßig in wäßriger Phase vorgenommen, wobei man vorteilhafterweise
die Konzentration der monomeren Verbindungen nur so hoch hält, daß die Monomeren in Wasser noch
vollständig gelöst sind. In dem Ausmaß, wie sie polymerisieren und ausfallen, werden die Monomeren
nachgegeben. Man kann bei Beginn der Polymerisation alle drei. Monomeren zugeben oder ein bzw.
zwei Monomere vorlegen und das bzw. die anderen nachher zugeben. Zur Beschleunigung der Polymerisation
sind wasserlösliche peroxydische Verbindungen oder organische Peroxyde oder auch Gemische
aus beiden, gegebenenfalls in Verbindung mit Reduktionsmitteln,
brauchbar. Auch radikalbildende Azoverbindungen, wie Azoisobuttersäurenitril, haben
sich bewährt. Die günstigsten Polymerisationstemperaturen liegen in dem Bereich von 20 bis 700.
Die Polymerisation wird zweckmäßig in geschlossenen Gefäßen in Gegenwart von indifferenten Gasen durchgeführt.
Das Verfahren läßt sich diskontinuierlich und kontinuierlich bei gewöhnlichem oder erhöhtem
Druck betreiben.
Um besonders gut färbbare Mischpolymerisate zu erhalten, ist es zweckmäßig, im schwach basischen
wäßrigen Medium, vorzugsweise bei einem pH zwischen 7,5 und 8,5, zu polymerisieren. Zur Einstellung und
Anfrechterhaltung des gewünschten pH-Wertes können
beliebige bekannte Puffergemische verwendet werden. Gut bewährt haben sich Phosphat-Puffer. Wird im
basischen Medium mit wasserlöslichen Salzen von Persäuren polymerisiert, so werden zweckmäßig
wasserlösliche tertiäre Amine als · Polymerisationsaktivatoren verwendet.
Wenn die Summe der Anteile von ungesättigtem Keton und ungesättigtem Säureamid mindestens
10 bis 15 % beträgt, bezogen auf das Gewicht aller
Monomeren, so sind die erhaltenen Mischpolymerisate ohne Weichmacher thermoplastisch verformbar, beispielsweise
auf einer Schneckenspritzmaschine. Syn- - thetische Spinnerzeugnisse werden zweckmäßig aus
Lösungen der neuen Mischpolymerisate hergestellt. Als Lösungsmittel sind Dimethylformamid und
andere bekannte Lösungsmittel für Polyacrylnitril brauchbar.
Die aus diesen Dreierpolymerisaten hergestellten linearen Gebilde, wie Drähte oder Fäden, zeichnen
sich durch eine ausgeprägte Streckgrenze, hohe Abriebfestigkeit und eine Färbbarkeit, die gegenüber
den Gebilden aus reinem Polyacrylnitril wesentlich verbessert ist, aus. Bis zur Streckgrenze verstreckte
Fäden besitzen Reißfestigkeiten, die mit Fäden aus reinem Polycarylnitril oder Mischpolymerisaten aus
Acrylnitril und ungesättigten Ketonen einerseits und Mischpolymerisaten mit Acrylnitril und ungesättigten
Säureamiden andererseits nicht erreicht werden können. Setzt man die ungesättigten Säureamide und
ungesättigten Ketone in etwa äquivalenten Mengen ein, so besteht eine eindeutige Funktion zwischen
diesen Mengen und den Abriebzahlen der Fäden, solange der Anteil einer der genannten Verbindungen
etwa 15 °/0 der gesamten Monomeren nicht überschreitet.
Es ist nicht notwendig, das Keton und das gewählte ungesättigte Säureamid stets in äquivalenten
Mengen zu verwenden.- Beim Einsatz nicht äquivalenter Mengen bestimmt der im Unterschuß angewandte
Teil die Festigkeitseigenschaften und die Elastizität der aus dem Mischpolymerisat hergestellten
Filme, Drähte und Fäden.
Von besonderem Interesse ist die Mischpolymerisation von Mischungen aus 85 bis 95 Teilen Acrylnitril,
3 bis 10 Teilen Acrylamid und 2 bis 10 Teilen ungesättigtem Keton.
Die in den nachstehenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
In einem Rührautoklav werden unter Ausschluß von Sauerstoff unter Rühren nacheinander eingebracht:
40000 Teile destilliertes Wasser, 12 Teile Natriumbisulfit, 40 Teile sekundäres Natriumphosphat,
10 Teile primäres Natriumphosphat, 100 Teile Kaliumpersulfat.
Der Autoklav wird geschlossen und die vorstehende Lösung auf 6o° gebracht. Dann werden
1000 Teile der nachstehenden Lösung zugegeben: 4500 Teile Acrylnitril, 85 Teile Triäthanolamin,
250 Teile Vinylmethylketon, 250 Teile Acrylamid.
Nach einer Reaktionszeit von 3 Minuten wird unter Einhaltung der Reaktionstemperatur von 6o° der
Rest der Lösung so zugepreßt, daß die Konzentration des monomeren Acrylnitrils bis zum Ende der Zugabe
etwa · gleich der Anfangskonzentration bleibt. Die Zugabe der Monomeren ist nach etwa 70 Minuten
beendet. Unmittelbar danach wird die Polymerisation durch Hinzufügen von 50 Teilen Natriumbisulfit
unterbrochen, das in Wasser suspendierte Polymere vom Wasser getrennt, ausgewaschen und
getrocknet.
Das aus Dimethylformamidlösung in eine Salzlösung versponnene Polymerisat ergibt Fäden, die
nach Heißverstreckung eine Festigkeit bei Raumtemperatur von 38 bis 40 Rkm haben. Die Abriebzahlen
dieser Fäden sind im' Mittel zehn mal so hoch als die aus reinem Polycarylnitril hergestellten Vergleichsfäden.
Die Fäden sind mit sauren Wollfarbstoffen, Küpenfarbstoffen, Acetatseidefarbstoffen und
basischen Farbstoffen ohne Schwierigkeiten färbbar.
Es wird wie im Beispiel 1 ein Mischpolymerisat aus 4000 Teilen Acrylnitril, 750' Teilen Vinylmethylketon
und 250 Teilen Acrylsäureanilid hergestellt. Es läßt sich auf einer Schneckenspritzmaschine mit
einer Spritzkopftemperatur von 1820 zu Drähten und Bändern verformen. Die Gebilde sind gut reckbar.
Sie sind wie die in Beispiel 1 aufgeführten Fäden färbbar, außerordentlich wetterbeständig und abriebfest.
Die Zerreißfestigkeit ist 2500 bis 2800 kg/cm2.
Es wird wie im Beispiel 1 ein Mischpolymerisat aus
4000 Teilen Acrylnitril, 500 Teilen Vinylmethylketon und 500 Teilen Acrylamid hergestellt.
Aus Dimethylformamidlösungen dieses Mischpolymerisats
lassen sich Fäden herstellen, die gut färbbar sind und eine hohe Abriebfestigkeit besitzen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man 70 bis, 95 Teile Acrylnitril, 3 bis 15 Teile eines ungesättigten Amids, das keine basisch reagierenden Substituenten enthält, und 1 bis 15 Teile eines ungesättigten Ketons mischpolymerisiert.In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 531410, 2 533 204, 560 680, 2 596 650, 2 627 512, 2 649 438, 2 451 435.O 509659/305 2.56 (609
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB27427A DE947205C (de) | 1953-09-12 | 1953-09-13 | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE751926X | 1953-09-12 | ||
DEB27427A DE947205C (de) | 1953-09-12 | 1953-09-13 | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE947205C true DE947205C (de) | 1956-08-09 |
Family
ID=25947606
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB27427A Expired DE947205C (de) | 1953-09-12 | 1953-09-13 | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE947205C (de) |
Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2451435A (en) * | 1945-06-11 | 1948-10-12 | California Research Corp | Plastic compositions and process of making the same from an unsaturated ketone and an unsaturated nitrile |
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-
1953
- 1953-09-13 DE DEB27427A patent/DE947205C/de not_active Expired
Patent Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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