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Härtbare Massen, die Kondensationsprodukte aus zweiwertigen Phenolen
mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin enthalten Die vorliegende Erfindung betrifft
Stoffgemische, die für verschiedene Zwecke, bei denen sie zu harzartigen Produkten
gehärtet werden können, verwendbar sind. Sie sind z. B. geeignet als Klebemittel,
Formmassen, Füllmittel und Abdichtungsmittel für elektrische Zwecke.
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Die Massen gemäß Erfindung enthalten mindestens zwei Komponenten,
und zwar Kondensationsprodukte aus einem oder mehreren zweiwertigen Phenolen mit
Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin und als zweite Komponente Polyvinylester gesättigter
Fettsäuren.
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Die in den Massen erfindungsgemäß enthaltenen Kondensationsprodukte
aus zweiwertigen Phenolen mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin weisen im allgemeinen
eine Struktur entsprechend der folgenden Formel auf:
worin R einen zweiwertigen Phenylenrest bedeutet und n eine ganze Zahl der Reihe
o, I, 2, 3... ist.
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Die Kondensationsprodukte enthalten gewöhnlich Verbindungen mit verschiedenen
Werten für n. Eine oder auch beide End-Glycidgmppen können in einem Teil der Moleküle
fehlen, während einige der Glycid-
gruppen in Hydratform vorliegen
können. Die Kondensationsprodukte, die in den Massen verwendet werden, müssen jedoch
eine mittlere Anzahl von Epoxygruppen im Molekül von mehr als I aufweisen.
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Es ist ersichtlich, daß; wenn die Kondensationsprodukte komplexe
Gemische sind, nur ein mittlerer Wert des Molekulargewicht es bestimmt werden kann.
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Der hieraus für n errechnete Wert ist also ein Mittelwert, der nicht
notwendigerweise Null oder eine ganze Zahl sein muß.
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Die oben beschriebenen Kondensationsprodukte sind z. B. aus den USA.-Patentschriften
2 500 449 und 2 500 600 bekannt.
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Folgende zweiwertige Phenole können bei der Herstellung der Kondensationsprodukte
verwendet werden: Resorcin, Brenzkatechin, Hydrochinon, Methylresorcin, ferner mehrkernige
Phenole, wie 2, 2-bis-334-Oxyphenyl)-propan (»Bisphenol«), 4, 4'-Dioxybenzophenon,
bis-t4-Oxyphenyl]-methan, 1, 1-bis-[4-Oxyphenyl]-äthan, 1-Phenyl- 1, I-bis-[4-Oxyphenyl]-äthan,
I, I-bis-[4-Oxyphenyl-]-isobutan, z, 2-bis-[4-Oxyphenyl]-butan, 2, 2-bis- [4-Oxy-2-methylphe
nyl]-propan, 2, 2-bis-[4-Oxy-2-tert.-butyl-phenyl]-propan, 2, 2-bis-[2-Oxynaphthyl]-pentan
und 1, 5-Dioxynaphthalin.
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Zur Kennzeichnung der Eigenschaften dieser Kondensationsprodukte
auf Phenolbasis werden die folgenden Daten gegeben: Ein aus I3,38 Teilen Bisphenol
und I4,6 Teilen Epichlorhydrin bei einer Endkondensationstemperatur von 63" mit
einem Nachtrocknen bis auf I400 erhaltenes Produkt war außerordentlich viskos und
halbfest. Sein Erweichungspunkt nach Durran lag bei 27°, das Molekulargewicht nach
der Siedemethode in Äthylendichlorid bei 469 und die Epoxyzahl in Äquivalenten je
190 g bei 0,40.
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Beispiele der Veränderung der Eigenschaften bei verschiedenen Molverhältnissen
von Epichlorhydrin zu Bisphenol werden in der folgenden Tabelle gezeigt:
Molverhältnis Erweichungs- Epoxyzahl Mittlere |
Molekular- |
Epichlorhydrin punkt in Äquivalenten Epoxyzahl |
°C gewicht |
zu Bisphenol je 100 g je Molekül |
2,6 27 469 0,40 1,9 |
2,04 53 710 0,27 1,9 |
I,57 - 77 900 0,20 I,8 |
I,22 98 1 400 0,10 I,5 |
Der zweite wichtige und notwendige Bestandteil der Massen nach der Erfindung ist
ein Rolyvinylester einer gesättigten Fettsäure, wobei die Verwendung von Estern
von Säuren mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen vorgezogen wird. Polyvinylacetat wird
am meisten bevorzugt, da es technisch erhältlich ist. Polyvinylester von mittleren
Polymerisationsgraden sind geeignet, aber im allgemeinen soll das Polymerisat mit
dem verwendeten Phenolkondensationsprodukt gut mischbar sein. Ausgezeichnete Ergebnisse
erhält man mit einem Polyvinylacetat mit einem mittleren Polymerisationsgrad (Erweichungspunkt
etwa 30 bis 100°, insbesondere etwa 65 bis 85" nach dem Ring- und Kugeltest). Polyvinylester
anderer gesättigter Fettsäuren mit einem Erweichungspunkt von 50 bis 1000 sind ebenfalls
geeignet. In allen Fällen sind die verwendeten Polymerisate thermoplastisch. Es
ist zweckmäßig, Polyvinylester in gekörnter oder pulverförmiger Form, nicht aber
als Blöcke oder Schuppen zu verwenden, um ihre Einverleibung in das Kondensationsprodukt
zu erleichtern. Verschiedene vorteilhafte Zusatzstoffe können in verschiedenen Mengen
den Massen nach der Erfindung zugesetzt werden.
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Die Massen nach der Erfindung können neben den beiden notwendigen
Komponenten noch eine Reihe weiterer Bestandteile, wie Füllmittel, Härtungsmittel
sowie auch weitere Kondensationsprodukte, enthalten.
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Als weitere eventuelle Komponente kann ein aushärtbares Kondensationsprodukt
aus einem oder mehreren mehrwertigen Alkoholen mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin
in den Massen nach der Erfindung enthalten sein. Beispiele für mehrwertige Alkohole,
aus denen diese Kondensationsprodukte hergestellt sein können, sind; Athylenglykol,
Propylenglykol, Trimethylenglykol, Butylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Glycerin, Tripropylenglykol, Diglycerin, Erythrit, Pentaglycerin, Pentaerythrit,
Mannit, Sorbit, Polyallylalkohol, Polyvinylalkohol und ähnliche. Solche alkoholischen
Kondensationsprodukte sollen auch eine mittlere Anzahl von Epoxygruppen im Molekül
größer als I aufweisen.
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Diese Kondensationsprodukte können durch Umsetzung der mehrwertigen
Alkohole mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin in. Gegenwart-on 0,1 bis 2010 sauer
wirkender Katalysatoren, wie Bortrifluorid, Fluorwasserstoffsäure oder Zinnchlorid,
bei etwa 50 bis I250 hergestellt werden, wobei etwa 1 Mol Epichlorhydrin auf jedes
Molekularäquivalent einer Hydroxylgruppe der mehrwertigen Alkohole angewendet wird.
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Das anfallende rohe Kondensationsprodukt wird durch Erhitzen mit
einer kleinen, etwa 10% über die stöchiometrische Menge betragenden Basenmenge auf
etwa 50 bis 1250 entchlort. Hierbei gibt Natriumaluminat gute Ergebnisse.
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Als Füllstoffe und Pigmente kommen insbesondere anorganische Stoffe
wie Asbest, Aluminiumoxyd, Kieselsäure, Bauxit, Zinkoxyd, Porzellanerde, Titanoxyd,
Siliciumcarbid und ähnliche Stoffe in Betracht (vgl. deutsches Patent 83I 726).
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Die Massen können ferner Härtungsmittel der verschiedensten Art enthalten.
Geeignete Härtungsmittel sind Alkalien, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd, Alkaliphenoxyde,
wie Natriumphenoxyd, Carbonsäuren oder Anhydride, wie Ameisensäure, Oxalsäure, Phthalsäure,
Friedel-Crafts-Metallhalogenid, wie Aluminiumchlorid, Zinkchlorid, Ferrichlorid
oder Bor-
trifluorid, oder deren Komplexverbindungen mit Äthern,
Säureanhydriden, Ketonen, Diazoniumsalzen, ferner Phosphorsäure und deren Teilester
einschließlich n-Butylorthophosphat, Diäthylorthophosphat und Hexaäthyltetraphosphat,
und Aminoverbindungen, wie Triäthylamin, Äthylendiamin, Diäthylamin, Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin, Pyridin, Piperidin, Dicyandiamid, Melamin. Die zuzusetzenden
Mengen können in Abhängigkeit des speziellen verwendeten Stoffes erheblich schwanken.
Für Alkalien oder Phenoxyde sind 2 bis 4 0/o geeignet. Bei Phosphorsäure und ihren
Estern werden mit 1 bis 10% Zusatz gute Ergebnisse erhalten. Die Aminoverbindungen
werden in Mengen von etwa 5 bis 15 0/o und die anderen genannten Zusätze in Mengen
von etwa I bis 20°/o angewendet. Mit vielen der Stoffe beginnt die Masse sogar bei
gewöhnlicher Temperatur nach dem Zusatz der Stoffe zu erhärten.
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Die Mengen der einzelnen Komponenten können je nach der speziellen
Eigenart der Komponenten und der Verwendungszwecke, für die die Masse bestimmt ist,
in weiten Grenzen schwanken. Von den beiden unbedingt notwendigen Komponenten, nämlich
den Kondensationsprodukten aus Phenolen mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin und
den Polyvinylestern, soll die Menge des Polyvinylesters kleiner als die Menge des
Polyätherkondensationsproduktes sein.
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Bevorzugt werden I bis 25 und optimal I bis 10 Gewichtsprozent Polyvinylester,
bezogen auf das Kondensationsprodukt auf Phenolbasis. Das Kondensationsprodukt aus
mehrwertigen Alkoholen mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin wird vorzugsweise in
Mengen von 10 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf das Kondensationsprodukt auf Phenolbasis,
angewendet. Die feinverteilten anorganischen Füllstoffe werden vorzugsweise in Mengen
von 50 bis 125 Gewichtsprozent gebraucht.
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Die Massen können weiterhin naturgemäß Verdünnungsmittel verschiedenster
Art enthalten. Gewöhnlich beträgt deren Menge 5 bis 20 Gewichtsprozent, immer wieder
bezogen auf das Kondensationsprodukt auf Phenolbasis. Je nach dem Verwendungszweck,
z. B. für Klebstoffzwecke, können den Massen Verdünnungs- oder Lösungsmittel zugesetzt
werden, um bei Raumtemperatur (20 bis 25°) fließende Produkte zu erhalten. Zu u
diesem Zweck kann man insbesondere bei Massen, die Polyglycidäther und Polyvinylester
enthalten, Verdünnungsmittel, wie flüssige Monoepoxyverbindungen, oder unter 100
schmelzende Cyansubstitutionsprodukte von Kohlenwasserstoffen, wie Acetonitril,
zufügen. (Vgl. die Beschreibung zu den älteren Patenten 831 726, 837 908, 921 716.)
Wenn die Massen nach der Erfindung für Klebezwecke verwendet werden, wird hinreichend
Härtungsmittel zugefügt und das so erhaltene Gemisch auf zu verbindende Flächen
in einer Dicke von etwa 0, OOI ; bis 0,25 cm aufgetragen. Die geklebten Gegenstände
läßt man etwa 30 Minuten bis zu 1 Tag oder mehr aushärten in Abhängigkeit vom Härtungsmittel
und der angewendeten Temperatur. In dieser Zeit bindet das Klebemittel, wenn keine
Wärme angewendet wird, zu einer festen Masse ab, die eine normale Behandlung ermöglicht.
Die maximale Festigkeit der Klebstoffschicht wird in I Tag bis 2 Wochen erreicht.
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Das Auftragen und auch das Erhärten kann bei gewöhnlicher Außentemperatur
erfolgen, aber man kann das Erhärten auch in kürzeren Zeiten bei höheren Temperaturen,
z. B. bis zu 75, IOO, I50° oder in einigen Fällen noch höher, bewirken. Bei der
Anwendung von erhöhten Temperaturen für das Erhärten wird die Temperatur unterhalb
des Siedepunktes des am niedrigsten siedenden Bestandteiles des Gemisches gewählt,
vorzugsweise wenigstens 200 unterhalb dieser Siedetemperatur.
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Die Massen sind geeignet zum Verbinden von Holz irit Holz ; Holz
mit Metall, Metall mit Metall, Harz mit Haiz oder beliebigen Kombinationen dieser
Stoffe.
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Bei den folgenden Beispielen sind alle Teile und Prozentwerte Gewichtsangaben.
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Beispiel I Ein Kondensationsprodukt aus Epichlorhydrin und Bisphenol
mit einem Erweichungspunkt von etwa 98" (Durrans Quecksilbermethode) wurde auf etwa
I50' erhitzt. Dann wurden unter Rühren 10%. bezogen auf das Kondensationsprodukt,
feinkörniges Polyvinylacetat mit einem Erweichungspunkt von 32° nach der Ring- und
Kugelmethode (Handelsbezeichnung: Vinylite AYAC) zugesetzt. Das Gemisch schmolz
schnell zu einer homogenen Masse. Nach Zugabe von 10%, bezogen auf das Kondensat,
Phthalsäureanhydrid als Härtungsmittel und weiterem Istündigem Erhitzen bei etwa
1500 erhärtete die Masse zu einem harten Harz.
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Beispiel 2 Eine Klebmasse wurde aus 88 Teilen Kondensationsprodukt
mit einem Erweichungspunkt von 273, wie weiter oben erwähnt ist, 12 Teilen Acetonitril,
4 Teilen Polyvinylacetat mit einem Erweichungspunkt von etwa 77° nach der Ring-
und Kugelmethode (Handelsname: Vinylite AYAF) und 75 Teilen gepulverter Asbestfaser
hergestellt. Die Masse wurde durch Lösen des Vinylacetats in dem Acetonitril und
Zugabe des Kondensationsproduktes zu der Lösung und anschließende Einführung des
Asbestes und schließliches Vermischen, bis die Masse glatt und gleichmäßig war,
zusammengestellt. Dann wurden 10 Teile Di-n-butylamin als Härtungsmittel zugesetzt.
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Die Klebstoffeigenschaften wurden an Aluminiumblöcken von etwa o,
6 mm Dicke geprüft, die durch Abwischen mit einem mit Tetrachlorkohlenstoff getränkten
Tuch gereinigt waren. Die frisch hergestellten Klebstoffgemische wurden auf einer
Fläche von 6,46 cm2 auf beiden Blöcken mit Hilfe eines Bradley-Aufträgers (: (Bradley-blade)
ausgebreitet, wie es beschrieben und erläutert wird auf S. I35 und Fig. I76 des
Buches von Henry A. Gardner »Physical and Chemicat Examinations of Paints, Varnishes,
Laquers and Colors«, II. Auflage, 1950. Der verwendete Aufträger hatte einen Spielraum
von 0, OId75 cm. Die überzogenen Flächen der beiden Blöcke wurden dann vereinigt
und die Blöcke in einen Ofen mit konstanter Temperatur von 35° gebracht. Die verleimten
Blöcke wurden nach 6 Tagen aus dem Ofen mit der konstanten
Temperatur
entnommen und dem Block-Scher-Test des Army-Navv-Civil-Connnittee on Air Craft designed
Criteria: »WoodAir Craft Inspection and Fabrlcation«, ANC-r9 (20. Dezember I943)
unterworfen, der in einem Artikel von R. C. Rinker und G. M. Cline, Modern Plastics,
Bd. 23, S. I64 (I945), beschrieben ist.
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Die Scherfestigkeit der Blöcke bei 25° wurde gefunden zu 164,8 kg/cm2
und betrug sogar bei 105°88,9 kg/cm2.
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Da, wie oben angegeben, die Stoß- oder Kerbfestigkeit von größter
Bedeutung für geklebte Gegenstände ist, wurde die IZOD-Stoßfestigkeit unter Verwendung
von Aluminiumblöcken nach der ASTM (American Society for Testing Materials) - Methode
D-950-47 T bestimmt. Die Klebemasse Wurde auf die Blöcke, wie oben angegeben, aufgetragen
und dann bei 35° in 6 Tagen ausgehärtet. Es wurde gefunden, daß die Stoßfestigkeit
größer war, als mit der Versuchsmaschine gemessen werden konnte, und mehr als 0,32
rnkg/cm2 betrug.
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Beispiel 3 Aus 85 Teilen des gleichen Phenolkondensationsproduktes
wie im Beispiel 2, 15 Teilen Allylglycidäther, 4 Teilen des gleichen Polyvinylacetates
wie im Beispiel 2 und 57 Teilen gepulverter Asbestfaser wurde ein Klebstoff hergestellt.
Als Härtungsmittel wurden 10 Teile Di-n-butylamin zugesetzt. Die Masse wurde dann
aufgetragen. und, wie im Beispiel 2 beschrieben, geprüft. Nach dem Aushärten über
6 Tage bei 95° betrug die Scherfestigkeit bei 25° etwa 239,2 kg/cm2 und die IZOD-Stoßfestigkeit
o, 27 mkg/cm2.
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Beispiel 4 Eine Klebstoffmasse wurde durch Vermischen von 75 Teilen
des gleichen Bisphenolkondensationsproduktes wie im Beispiel 2, 25 Teilen eines
Kondensationsproduktes aus Epichlorhydrin und Glycerin, 10 Teilen Allylglycidäther
und 100 Teilen gepulverten Bauxit (natürliche Tonerde mit etwa I7,5 O/o Eisenoxyd)
hergestellt. Eine andere Masse mit ähnlichen Mengen und ähnlichen Zusätzen, die
außerdem 5 Teile Polyvinylacetat mit einem Erweichungspunkt von 77° nach der Ring-
und Kugelmethode (Handelsname: Vinylite AYAF) enthielt, wurde ebenfalls hergestellt.
Beide Massen waren viskose, sich ausbreitend fließende Gemische.
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Das Kondensationsprodukt aus 276 Teilen Glycerin (3 Mole) und 828
Teilen Epichlorhydrin war eine hellgelbe viskose Flüssigkeit. Es hatte einen Epoxywert
von o, 67I Äquivalenten je 100 g und ein mittleres Molekulargewicht nach der. Siedemethode
in Dioxanlösung von 324. Diese Werte zeigen, daß der Glycidäther im Mittel 2,I8
Epoxygruppen je Molekül enthielt.
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Zu beiden oben beschriebenen Massen wurden je etwa 8 Teile Diäthylentriamin
zugemischt. Die Massen wurden dann als Klebstoffe zum Verbinden von Aluminium mit
Aluminium geprüft. Sie wurden auf Aluminiumblöcke, wie im Beispiel 2, aufgetragen,
und die Blöcke wurden nach 6tätigem Aushärten bei 250 auf Scher- und Stoßfestigkeit
geprüft. Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle gegeben: Gehalt an Polyvinylacetat:
ja nein Stoßfestigkeit in mkg/cm2 .. 0,31 0,02 Scherfestigkeit in kg/cm2 bei 25°
................ zu 214,4 I44,5 bei 75° 220, ; 5o,6 bei 90° ........................
I23,0 24,6 Die obigen Ergebnisse zeigen die außergewöhnliche Überlegenheit der Massen
nach der Erfindung. Nicht nur wird eine sehr hohe Stoßfestigkeit erzielt, sondern
rauch die Scherfestigkeit ist viel besser, und die Scherfestigkeiten liegen bei
erhöhten Temperaturen sehr hoch. Diese Eigenschaften wurden selten, wenn überhaupt,
durch ältere Klebemittel erhalten.
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Beispiel 5 Es wurden drei Massen mit 2,4 und 6 Teilen Polyvinylacetat.
mit einem Erweichungspunkt von 77° nach der Ring- und Kugelmethode (Handelsname:
Vinylite AYAF) im Gemisch mit 75 Teilen des Bisphenolkondensationsproduktes nach
Beispiel 2, 25 Teilen des gleichen Glycerinkondensationsproduktes wie im Beispiel
4 und 8 Teilen Acetonitril hergestellt. Als Härtungsmittel wurden 10 Teile Di-n-butylamin
zugefügt. Die Massen wurden als Klebemittel für die Verbindung von Aluminium und
Aluminium, wie im Beispiel 2 beschrieben, verwendet, wobei das Aushärten bei 65°
im Verlaufe von 6 Tagen erfolgte. Die Ergebnisse für die Bestimmung der Stoßfestigkeiten
bei 250 sind anschließend tabellarisch zusammengestellt. Um mit der Versuchsmaschine
die hohe Stoßfestigkeit messen zu können, wurde die Klebefläche auf 3,23 cm2 vermindert.
Teile Stoßfestigkeit Scherfestigkeit |
Polyvinylacetat mkg/cm2 kg/cm2 |
2 0,30 376,I |
4 0,37 324,0 |
6 0,59 2I6,5 |
Die einzigartige Wirkung der Polyvinylester gesättigter Fettsäuren in den Massen
nach der Erfindung wird beim Vergleich der obigen Ergebnisse mit solchen, die mit
ähnlichen Massen, die andere Vinylharze enthielten, erhalten wurden, erkennbar.
Ein Grundgemisch aus 75 Teilen des gleichen Bisphenolkondensationsproduktes, 25
Teilen des gleichen Glycerinkondensationsproduktes, wie oben angewendet, und 10
Teilen Allylglycidäther wurde hergestellt. Die Einverleibung von 10 Teilen Mischpolymerisat
aus Vinylchlorid und Vinylacetat mit 85 bis 880/o der erstgenannten Verbindung (Handelsbezeichnung:
Vinylite VYHH) ergab im Gemisch eine Gelbildung, so daß sie für Klebstoffzwecke
unbrauchbar war. Die Einführung von 10 Teilen Polyvinylmethyläther in das Grundgemisch
ergab eine streichbare flüssige Masse, wie es auch bei der Verwendung von 10 Teilen
Mischpolymerisat aus Vinylidenchlorid (Handelsbezeichnung: SARAN F) und Acrylnitril
erhalten wurde.
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Diesen beiden Massen wurden I2,5 Teile Triäthylamin als Härtungsmittel
zugemischt, und sie wurden dann als Klebstoffe unter einem Aushärten von 6 Tagen
bei 250 untersucht. Abgesehen von den verschiedenen
darin enthaltenen
Vinylharzen waren die Massen, ihre Aushärtung und Bereitung praktisch die gleichen
wie bei den Massen nach der Erfindung mit einem Vinylester einer gesättigten Fettsäure.
Es wurde jedoch gefunden, daß beim Verbinden von Aluminium mit Aluminium die Masse
mit Polyvinylmethyläther eine Stoßfestigkeit von nur 0,03 mkg/cm2 und eine Scherfestigkeit
von II5,8 kg/cm2 und die Masse mit Polyvinylidenchlorid eine Stoßfestigkeit von
0,02 mkg/cm2 und eine Scherfestigkeit von 74,1 kglcm2 ergaben.
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Beispiel 6 Besonders geeignete Klebstoffmassen wurden aus 2,4 und
6 Teilen Polyvinylacetat mit einem Erweichungspunkt von 77" nach der Ring- und Kugelmethode
(Handelsname: Vinylite AYAF), 75 Teilen des gleichen Bisphenolkondensationsproduktes,
25 Teilen des gleichen Glycerinkondensationsproduktes wie im Beispiel 2, 8 Teilen
Acetonitril und 75 Teilen granulierter Asbestfaser hergestellt. 10 Teile Di-nbutylamin
wurden zur flüssigen Masse hinzugegeben, und die Massen dann als Klebstoffe für
die Verbindung von Aluminium mit Aluminium, wie im Beispiel 2 beschrieben, geprüft.
Die Stoßfestigkeiten und die Scherfestigkeiten nach 6tägigem Aushärten bei 55" sind
wie folgt tabellarisch wiedergegeben:
Teile Stoß-Scherfestigkeit |
Polyvinyl- festigkeit |
acetat mkg/cm2 |
2 o, 58 25 279?4 |
90° 203,1 |
1050 192,6 |
4 0,59 25° 187,7 |
900 200,0 |
1050 I58,I |
6 0,64 250 172,1 |
900 I9I,2 |
1050 205,9 |
PATENTANSPROCHE: I. Härtbare Massen, insbesondere Klebemittel, Formmassen, Füllmassen
für elektrische Vorrichtungen und Abdichtungsmittel, mit einem Gehalt an Kondensationsprodukten
aus einem oder mehreren zweiwertigen Phenolen mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin,
die im Mittel mehr als eine Epoxygruppe enthalten, gekennzeichnet durch einen Gehalt
an Polyvinylestern gesättigter Fettsäuren, insbesondere Polyvinylacetat mit einem
Erweichungspunkt von etwa 30 bis 100°, z. B. 65 bis 85°, gegebenenfalls einem Härtungsmittel
und gegebenenfalls Füllstoffen, Farbstoffen und Pigmenten.