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Farbwalzapparat für Leim-, Öl- und Plastikfarben mit einer verstellbaren
Abstreifrolle Es ist bei Walzapparaten zum Auftragen von Leim-, Öl- oder Plastikfarben
auf Wandflächen bekannt, die im Farbenbehälter angeordnete, in die Farbe eintauchende
Zuführungswalze mit einem , geg en die Walze anstellbaren Abstreiflineal
zu versehen, mit dem sich die Stärke des Farbauftrages regeln läßt. Man hat auch
schon vorgeschlagen, das mit der Zuführungswalze zusammenwirkende Abstreiflineal
mit seitlichen Haltern an seitlichen Lagerzapfen des Farbenbehälters schwenkbar
und aushängebar zu lagern und im Bereich der Lagerstelle am Farbenbehälter Stellschrauben
anzubringen, mit denen sich der Abstand des Lineals von der Zuführungswalze ein-
oder beidseitig genau einstellen läßt. Derartige Abstreiflineale werden zum Einstellen
der Stärke des Farbauftrages von Plastikfarben benutzt. Zum Regeln des Farbauftrages
bei Leim- und Ölfarben wird dagegen in der Regel eine gegen die Zuführungswalze
einstellbare Abstreifrolle verwendet, die frei drehbar gelagert ist und die an der
Zuführungswalze weniger gut haftenden Leim- und Ölfarben an der- Walzenklemmstelle
besser durchtreten läßt als ein Abstreiflineal, das diese Farben von der Zuführungswalze
abschabt. Durch die drehbare Rolle wird zugleich auch eine bessere Verteilung der
Leim- und Ölfarben auf der Zuführungswalze erzielt. Andererseits sind drehbar gelagerte
Abstreifrollen für
Plastikfarben unbrauchbar, weil sie die. Plastikfarbe
von der Zuführungswalze abnehmen, stark verschmiert werden und die gleichmäßige
Verteilung der Plastikfarbe auf der Zuführungswalze stören.
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Aus diesen Gründen ist es bisher üblich, Farbwalzapparate sowohl mit
einem -einstellbaren und abnehmbaren Abstreiflineal für Plastikfarbe als auch mit
einer getrennt davon angeordneten Abstreifrolle für Leim- und Ölfarbe zu versehen
und je nach der Benutzungsart entweder mit dem Abstreiflineal oder mit der Abstreifrolle
zu arbeiten. Das Auswechseln der Abstreifmittel ist jedoch unzweckmäßig und kann
dazu führen, daß die Teile verlegt werden und nicht zur Hand sind, wenn man sie
benötigt..
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Es-wurde gefunden, daß der Farbwalzapparat so eingerichtet werden
kann, daß er sich ohne Auswechseln der Abstreifmittel entweder mit umlaufender Abstreifrolle
für Leim- und Ölfarben oder mit einstellbarem Lineal- für Plastikfarben verwenden
läßt, wenn die einstellbare Abstreifrolde so ausgebildet ist, daß sie sich auch
als Abstreiflineal verwenden läßt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
die gegen die Zuführungswalze einstellbare Ab-streifrolle zur Aufhebung ihrer Drehbarkeit
feststellbar ist. Es sind daher der Abstreifrolle irgendwelche Fixierungsmittel
zugeordnet, die an der Rolle selbst, an den Rallenlagern, Rollenhaltern oder am
Farbenbehälter angebracht oder anbringbar sind und die Drehbarkeit der Abstreifrolle
zu beseitigen vermögen.
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In bevorzugter Ausführung der- Erfindung wird als Fixierungsmittel
für die Abstreifrolle .eine einstellbare Klemmvorrichtung verwendet, die am Rollenumfang
oder an den Lagerzapfen der Abstreifrolle angreift. Die Abstreifrolle kann an einem
gleichlaufend zu ihr liegenden, bügelartigen Rollenhalter angeordnet sein, der gegen
die Zuführungswalze einstellbar ist und die Klemmvoririchtung zurr Aufheben der
Drehbarkeit der Abstreifrolle trägt. In der für Abstreiflineale bekannten Weise
kann der bügelartige Rollenhalter schwenkbar und aushebbar an seitlichen Lagerzapfen
des Farbenbehälters gelagert sein und neuerungsgemäß eine Klemmschraube tragen,
mit der sich die Abstreifrolle bei Bedarf feststellen läßt.
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Der bügelartige Rollenhalter ist vorzugsweise so ausgebildet, daß
er mit seiner gleichlaufend zur Rolle angeordneten Leiste oberhalb der Abstreifrolle
liegt, wobei diese Leiste zweckmäßig einen gegen die Abstreifrolle öffenen, U-förmigen
Querschnitt aufweist. Der Rollenhalter kann mit Blattfedern ausgerüstet sein; die
zum Festlegen der Abstreifrolle von der Klemmschraube gegen den Rollenumfang gedrückt
werden, mit abgewinkelten Enden aus der sie tragenden. Leiste des Rollenhalters
hervorstehen und zugleich auch die abgefederten Rollenlager bilden, aus denen sich
die Abstreifrolle zum Reinigen leicht abnehmen läßt.
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Die Zeichnungen zeigen ein Beispiel für die Ausführung des Farbwalzapparates
nach der Erfindung, und zwar zeigt Fig. i eine Vorderansicht des Gerätes, Fig. 2
eine Seitenansicht im Schnitt nach Linie II-II von Fig. i,, Fig. 3 den Rollenhalter
des Gerätes allein im Grundriß und Fig. 4 eine Seitenansicht des Rollenhalters nach
Fig. 3 von links her.
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Der Farbenbehälter i trägt in der Mitte seiner nach hinten erweiterten
Rückwand einen Handgriff 2 zum Erfassen des Gerätes und weist in üblicher Weise
eine Zuführungswalze 3 auf, die 'in Fig. i mit ihrem oberen Teil über der abgewinkelten
Vorderkante 4 des Behälters sichtbar ist. Die Walze 3 ist mit ihren Lagerzapfen
5 auf jeder Seite in den Führungsschlitz 6 eines Lagerstückes 7 eingesetzt, das
an den Innenflächen der Seitenwände 8 des Behälters befestigt ist.
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Oberhalb der Zuführungswalze 3 befindet sich eine Abstreifrolle 9,
die an einem bügelartigen Rollenhalter io gelagert ist. Dieser Rollenhalter weist
seitliche Tragarme i i auf, die mit einem Führungsschlitz 12 auf jeder Behälterseite
in einen Lagerzapfen 13 des Lagerstücks 7 schwenkbar eingehängt sind. Oberhalb der
Lagerschlitze 12 weisen die seitlichen Tragarme je eine nach innen vorstehende Anschlagfläche
14 auf, die unterhalb eines nach innen abgewinkelten Ansatzes 15 der Lagerstücke
7 liegt. In diese Ansätze ist je eine Einstellschraube 16 eingeschraubt, die - außermittig
zum Lagerzapfen 13 auf die Anschlagfläche 1,4' des Rollenhalters trifft und den
Abstand des Rollenhalters von der- Zuführungswalze 3- einzustellen ermöglicht. Blattfedern
17, die an geeigneten Stellen des oberen Behälterrandes angeordnet sind, suchen
den Rollenhalter gegen die Zuführungswalze 3 zu drücken.
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,Die seitlichen Tragarme i i des Rollenhalters greifen an einer Leiste
18 an, die oberhalb der Abstreifrolle 9 liegt und einen nach @ unten offenen U-Querschnitt
aufweist. In dieser Leiste befinden sich zwei Blattfedern ig; 2o, die je von einem
Ende der Leiste 18 her bis über die Mitte hinausreichen und mit Niete 21 an der
Leiste 18 befestigt sind. In Fig. 3 ist die Blattfeder 2o in ihrer Länge mit gestrichelten
Linien angedeutet. Die sich übergreifenden Enden der Blattfedern i9, 2o liegen in
entspannter Stellung flach an der Leiste 18 an. In der Mitte der Leiste befindet
sich eine Klemmschraube 22, die beim Anziehen die zusammenliegenden Enden der Blattfedern
i9, 2o nach unten durchbiegt und gegen den-Umfang der Abstreifrolle drückt, die
in bekannter Weise mit einem Gummimantel versehen sein kann. Durch die Blattfedern
i9, 2o wird eine Verletzung der Oberfläche der Gummirolle 9 beim Anziehen der Klemmschraube
22 vermieden.
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Die Federn i9, 2o ragen mit ihren äußeren Enden aus der Leiste i8
des Rollenhalters hervor und sind nach unten abgewinkelt und mit Löchern versehen,
in denen die Abstreifrolle 9 mit ihren Lagerzapfen 23 gelagert ist. Durch Aufbiegen
vier abgewinkelten Enden 24 der Blattfedern i9, 2o nach außen kann die Abstreifrolle
9 aus dem Rollenhalter leicht herausgenommen werden, während' der Rollenhalter seinerseits
nach entsprechendem Losdrehen der
Stellschrauben 16 aus seinen Lagerzapfen
13 ausgehoben werden kann. Bei Bedarf lassen sich die Teile daher leicht lösen und
reinigen.
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Die seitlichen Lagerstücke 7 können mit einem zusätzlichen Lagereinschnitt
25 versehen sein, in den sich entweder die Abstreifrolle 9 des Rollenhalters oder
eine gesonderte bzw. zusätzliche Abstreifrolle einsetzen läßt, wenn man bei Leim-
oder Ölfarbe mit zwei hintereinanderliegenden Abstreifrollen arbeiten will.
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Sollen Leim- oder Ölfarbe verstrichen werden, so wird die Abstreifrolle
9 mit gelöster Klemmschraube 22 verwendet, so daß sie sich beim Arbeiten frei drehen
kann. Dabei kann ihre Anstellung mit den seitlichen Stellschrauben nach Bedarf eingestellt
werden. Soll mit Plastikfarbe gearbeitet werden, so wird die Klemmschraube 22 angezogen,.
bis die Blattfedern i9, 2o am Umfang der Abstreifrolle zur Anlage kommen und. die
Rolle festspannen. Die Rolle wirkt nun wie ein Abstreiflineal, da sie sich nicht
dreht und den Überschuß an Plastikfarbe nur abstreift, sich nicht aber damit bewickelt
und verschmiert.
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Dies ist der Kern der Erfindung, die natürlich nicht auf Einzelheiten
der dargestellten Ausführung beschränkt ist. Beispielsweisse kann es ausreichen,
wenn die sonst frei drehbare Abstreifrolle in abgehobener Stellung durch irgendeinen
Drücker, Schieber oder durch einen Keil fixiert wird, den man zwischen die Rolle
und den Rollenhalter io oder zwischen die Stirnfläche der Rolle und die seitliche
Gehäusewand einklemmt. Es kann genügen, wenn die Abstreifrolle mit ihren Lagern
in seitlichen Wandschlitzen des Behälters verstellbar ist und eine Klemmschraube
aufweist, mit der sie sich am Behälter gegen Drehen sichern läßt.