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Handdruckapparat Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat,
der hauptsächlich dazu dienen soll, Innenwände mit mehrfarbigen Mustern zu bedrucken,
zum Ersatz des Tapezierens der Wände.
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Man hat bis jetzt Wände mittels Schablonen bemalt, doch geht diese
Arbeit zu wenig rasch vor sich, so daß sie selbst für einfachste Muster zu teuer
ist. Das gleiche gilt vom Bedrucken der Wände mittels Blocksteinpcl.
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In neuerer Zeit ist auch das Bedrucken mittels Musterwalzen bekannt
geworden. Hierzu dient vielfach ein Apparat mit einem Bügel. der einen Handgriff
hat, und in welchem eine Druckwalze und eine Farbwalz; so gelagert sind, daß sie
aneinander anliegen. Die Druckwalze trägt erhaben auf dem Mantel das Muster, während
die Farbwalze einen Mantelbelag besitzt, der Farbe aufsaugen und an die Druckwalze
abgeben kann. Zweckmäßigerweise besteht dieser Belag z. B. aus Gummischwamm. Mit
einem solchen Apparat kann man aber je nur eine Farbe aufdrucken. Will man mehrfarbige
Muster drukken, se muß jede Farbe für sich aufgedruckt werden, sei es, daß man die
Walzen oder daß man für jede Farbe einen besonderen Apparat verwendet.
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Aber auch diese Arbeit geht noch zu wenig rasch vor sich, und ein
Zusammenpassen der Aufdrucke verschiedener Färben ist nicht erreiclibar.
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Bekannt sind auch die sogenannten Farbenstreifenrollen, die auf zwei
Achsen, welche an zwei an einen Handgriff angelenkten Bügeln sitzen, eine Anzahl,
gewöhnlich je vier, schmale Schwammrollen tragen, wobei die Rollen auf der einen
Achse beim Arbeiten neben und hinter die auf der anderen Achse zu liegen kommen,
so daß es möglich ist, die beiden Rollenreihen durch Abrollen auf Farbplatten mit
verschiedenen Farben zu speisen und durch nachfolgendes Abrollen beider S-chwammrollenreihen
miteinander an der Wand eine Mehrzahl nebeneinanderliegender gerader Streifen auf
letztere aufzudrucken. Das Anwendungsgebiet solcher Farbenstrei fenrollen ist aber
sehr beschränkt.
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Der Apparat nach vorliegender Erfindung löst nun die Aufgabe, ein
Mehrfarbenmuster mit einem Male aufdrucken zu können, und zwar auch solche Muster,
bei welchen die Farbenteile bestimmte Lage zueinander haben müssen, also z. B. mehrfarbige
Figurenmuster, Blumenmuster u. dgl. Er erreicht dies dadurch, daß er eine Mehrzahl
von - parallel gefingerten Druckwalzen besitzt, die- so miteinander verbunden sind,
da.ß die Drehung der einen von der anderen abhängt und die Winkelstellung der .einen
zu der andern einstellbar ist. Überdies ist jeder Druckwalze eine besondere Farbwalze
zugeordnet.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dar, und zwar zeigt: Abb. i eine Seitenansicht des Apparates, Abb.2 eine Unteransicht
und Abb.3 eine Vorderansicht desselben.
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In einem Rahmen, der aus zwei miteinander einstellbar verbundenen
Bügeln i und 2 besteht, sind drei Druckwalzen 3 und drei Farbwalzen 4 parallel zueinander
drehbar gelagert,
und zwar sitzen die Walzen fest auf ihren Achsen
5. Die Walzen 3 sind im unteren Bügel i und die Walzen ¢ im oberen Bügel 2 so angeordnet,
daß je eine Farbwalze schwach an eine Druckwalze angedrückt wird.
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Der eine Schenkel des Bügels 2 ist am Steg durch ein Scharnier 6 verbunden,
und die freien Enden beider Schenkel bilden ,Ösen 7, in die eine Traverse 8 eingesteckt
ist, welche die Schenkel in richtigem Abstand hält, und deren Mittelteil zu einem
Handgriff ausgebildet ist. Zum Einlegen der Walzen ¢ wird die Traverse 8 herausgezogen
und der Schenkel mit dem Scharnier nach außen gespreizt.
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Der eine Schenkel des Bügels i ist mit dem Steg durch eine Schiebeklemme
9 verbunden, so daß er nach außen verschoben werden kann, ü m. die Walzen 3 einzulegen.
Auch können infolge der Verschiebbarkeit des einen Schenkels des Bügels i kürzere
oder längere Druckwalzen 3 verwendet werden, je nachdem das aufzudruckende Muster
es verlangt.
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Vom Bügel 2 stehen Arme io ab, die am Ende mit Schlitzen versehen
sind, durch die Klemmschrauben ragen, welche den Bügel i halten, so daß der Bügel
i zum Bügel 2 durch Verschiebung der Klemmenschrauben in den Schlitzen der Arme
io -.eingestellt werden kann.
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Auf jeder Stirnseite der mittleren Druckwalze 3 ist mit ihr ein Kettenrad
*i i fest verbunden, von denen jedes durch eine Triebkette 12 mit einem Kettenrad
in Verbindung steht, das auf der Achse 5 der beiden äußeren Druckwalzen 3 mittels
Stellschraube 1 ¢ lösbar befestigt ist. Wird die Stellschraube 14. losgeschraubt,
so kann die betreffende Druckwalze 3 gedreht werden, während die mittlere Druckwalze
3 stillgehalten wird. Auf diese Weise kann man die äußeren Walzen 3 zur innern genau
einstellen, 'so daß, wenn man die drei Walzen auf einer Fläche in gerader Richtung
abrollt, während alle drei Druckwalzen die Fläche berühren und jede von ihrer Walze
q. mit Farbe gespeist wird, die Abdrücke der Walzen 3 in gewünschter Weise genau
zueinander passen.
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$eim Arbeiten mit dem Apparat erfaßt man denselben mit der einen Hand
am Handgriff 2o, der zweckmäßig am Bügel 2 fest ist und in eine Bride am Bügel i
eingreift. NLit der andern Hand erfaßt man den Griff an der Traverse 8, so daß man
die Druckwalzen gleichmäßig an die Wand andrücken und auf dieser abrollen kann.
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Man kann also mit dem Apparat mehrere Drucke in verschiedenen Farben
gleichzeitig ausführen, und zwar so, daß jeder Druck zum andern genau paßt. Der
Apparat verbessert also das Verfahren zum Aufdrücken von Tapetennachmachungen und
macht es wirtschaftlicher. Dies bedeutet einen wesentlichen Fortschritt, da Farbaufdrucke
auf Wänden haltbarer sind als Tapeten und abwaschbar gemacht werden können, so daß
sie sowohl wirtschaftlich wie hygienisch dem Tapezieren der Wände vorzuziehen sind.
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Die Anzahl der Walzenpaare 3 und q. im Apparat kann beliebig sein;
er kann also zwei oder mehr Walzenpaare besitzen, und die Walzenpaare können wegnehmbar
sein, so daß er mit mehr oder weniger Paaren benutzt werden kann.
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Die zwangläufige Verbindung der Druckwalzen untereinander kann, statt
durch Kettentriebe, auch auf andere Weise hergestellt sein, vorteilhafterweise z.
B. durch Zahnradgetriebe, indem jede- Druckwalze .ein Zahnrad trägt und die Zahnräder
je zweier nebeneinanderliegender Walzen mit einem Transportzahnrad, das im Rahmen
drehbar gelagert ist, in Eingriff stehen, wobei die Zahnräder in ihrer Drehstellung
-zu den Walzen einstellbar sein können.