DE945206C

DE945206C - Vorrichtung zum elektrischen Erhitzen bzw. Haltbarmachen von Milch, Fruchtsaeften oder aehnlichen Fluessigkeiten mittels hindurchgeschickten Wechselstromes

Info

Publication number: DE945206C
Application number: DES29098A
Authority: DE
Inventors: Dr Rer Nat Eugen Sauter
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1952-06-28
Filing date: 1952-06-28
Publication date: 1956-07-05

Description

Es besteht vielfach die Aufgabe, Milch oder andere Flüssigkeiten zu entkeimen, sei es, um auf diese Weise Krankheitsträger zu beseitigen oder auch, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Zum Zwecke dieser Entkeimung sind verschiedene Versuche gemacht worden, darunter insbesondere, äie Flüssigkeit innerhalb eines bestimmten Temperaturbereichs zu erwärmen. Eine solche Erwärmung könnte beispielsweise auf die Weise erreicht werden, daß in die zu entkeimende Flüssigkeit Elektroden angeordnet werden, mit .deren Hilfe durch die Flüssigkeit Wechselstrom, beispielsweise mit Netzfrequenz, hindurchgeschickt wird. Versuche mit solchen Anordnungen haben befriedigende Ergebnisse gezeigt, jedoch tritt hierbei eine Abscheidung von Bestandteilen der Flüssigkeit, bei Milch beispielsweise von Eiweiß, an den. Elektroden auf.
Nach der Erfindung kann für Einrichtungen dieser Art eine wesentliche Verbesserung dadurch erreicht werden, daß die Elektroden kleinflächig und in großem Abstand voneinander angeordnet werden, wobei das Verhältnis zwischen dem mittleren Elektrodendurchmesser und dem Elektrodenabstandzwenigstens i : io oder noch mehr betragen muß. Besonders günstige Werte haben sich beispielsweise bei der Verwendung von- nach Art von Kreisplatten geformten Elektroden ergeben, wenn der Abstand der Elektroden etwa das Zofache des Durchmessers der Elektrodenscheiben beträgt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in der Zeichnung dargestellt. Mit i ist ein langes Isolierrohr bezeichnet-, das an seinen beiden Enden je einen Stutzen2 und 3 trägt; durch die die zu entkeimende Flüssigkeit zu- bzw. abge- ' führt wird. Das Rohr ist über die Stutzen hinaus noch etwas fortgesetzt, so da,ß dort Räume 4 und 5 ' gebildet sind, in denen die Elektroden 6 und 7 untergebracht sind. Diese Elektroden sind hierbei als kreisförmige Platten ausgeführt, sie können auch unmittelbar als Abscbluß des Gefäßes ausgebildet sein. Der Durchmesser d ist hierbei etwa 12p des Abstandes a zwischen den beiden Elektroden. Mit 8 ist ein Transformator bezeichnet, der aus einem Wechselstromnetz mit normaler Netzfrequenz gespeist wird und eine Wechselspannung von beispielsweise 2ooo Volt an die Elektroden legt. Das Rohr kann auch aus Metall mit Isolierüberzug, z. B. mit Glasur, bestehen.
Die neue Anordnung hat den Vorteil, da die Abscheidung sehr gering ist.
Die Anwendung des Erfindungsgedankens ist nicht auf die angegebenenMöglichkeiten beschränkt. Insbesondere kann es zweckmäßig sein, zusätzlich Mittel, wie beispielsweise Siebe, etwa in Form von Stoffgewebeh, anzuordnen, die die geringe Menge ausgeflockten Eiweißes oder sonstige Rückstände zurückhalten. Es ist möglich, bei Anordnungen, bei denen, wie im gezeigten. Ausführungsbeispiel, die Flüssigkeit im kontinuierlichen Verfahren (Durchlauf) erwärmt wird, ein deraxtiges Filter in den Flüssigkeitsstrom einzuschalten. Das Filter wird hierbei zweckmäßig an einer leicht zugänglichen Stelle angeordnet, da es allmählich verstopft wird und deshalb ausgewechselt werden soll. Für manche Verwendungszwecke hat es sich als besonders günstig herausgestellt, die Elektroden selbst mit einem derartigen Schutzüberzug, bei-' spielsweise einem Stoffsack, zu umhüllen, so daß der Flüssigkeitsstrom selbst nicht hindurchfließt.
Es kann auch zweckmäßig sein, den Abstand zwischen dem Einflußstutzen und den Elektroden etwas zu vergrößern. Die neue Anordnung eignet sich insbesondere zur Entkeimung von Milch, aber auch für Obstsäfte und ähnliche Flüssigkeiten. Auch kann eine Ansäuerung von Milch oder ähnlichen Flüssigkeiten durch die Behandlung nach der Erfindung weitgehend zurückgebildet werden. Auch für die Erwärmung von Flüssigkeiten, bei denen bei den bekannten Verfahren chemische Umsetzung zu befürchten wäre, bietet die neue Anordnung wesentliche Vorteile.
An Stelle von rohrförmigen Behandlungsgefäßen beliebigen Querschnitts können auch öffene Zinnen oder Kanäle angeordnet werden. In vielen Fällen, insbesondere bei Milch, ist es vorteilhaft, die Flüssigkeit nach dem Austritt aus dem Gerät zu zentrifugieren, wobei die von den Elektroden. in die Flüssigkeit gelangenden Rückstände, beispielsweise Eiweißflocken, ausgeschieden werden und auch der Schaum vernichtet-und hierbei das eventuell beim Stromdurchgang entstandene Knallgas entfernt wird,

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum elektrischen Erhitzen bzw. Haltharmachen von Milch, Fruchtsäften oder ähnlichem Flüssigkeiten mittels hindurchgeschickten Wechselstroms, dadurch gekennzeichnet, daß .die Elektroden mit einer solchen Fläche und einem solchen Abstand ausgeführt sind, daß der -Abstand wenigstens das Zehnfache des mittleren Elektrodendurchmessers beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Ausbildung als Rohr, dessen beliebig geformter Querschnitt die Größe der Elektrodenfläche nicht wesentlich überschreitet. Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 584 654.