DE945173C - Lufttrocknende Lacke, Firnisse und Impraegnierungsmittel - Google Patents

Description

• Lufttrocknende Lacke, Firnisse und Imprägnierungsmittel Trocknende Bindemittel wie Lacke, Firnisprodukte, Imprägniermittel u. dgl. auf der Grundlage von Alkydharzen sind an sich bekannt. Die in Frage kommenden Alkydharze sind so aufgebaut, daß sie neben den eigentlichen. Harzkomponenten, den mehrbasi#schen Säuren und mehrwertigen Alkoholen, und trocknenden Ölen, wie Leinöl, Holzöl, Ricinenöl od. dgl., noch einen gewissen Anteil nicht trocknender Fettsäure enthalten. Erhöht man den Anteil an nicht trocknenden Säuren, z. B. durch Zugabe von Ricinusöl, so geht die Trockenkraft der damit hergestelltenAlkydharze zurück. Aus solchen Alkydharzen können nur schlecht oder nicht trocknen,de gindemittel,erhalten werden. Das gleiche ist der Fall, wenn an Stelle der nicht trocknenden, aber noch ungesättigten Fettsäuren gesättigte Fettsäuren wie Stearinsäuren verwendet werden.
• Es war deshalb überraschend, feststellen zu können, daß Alkydharze, die unter Mitverwendung von synthetischen Fettsäuren, wie sie beider Oxydation von Paraffinkohlenwasserstoffen mit einer Kettenlänge von etwa C4 bis C., als Vorlauffettsäure erhalten, werden, sich sehr gut für trocknende Bindemittel verwenden lassen. Der Gehalit an trocknend,un Öl in derartigen Alkydharzep kann hierbei bis -auf 3,5'/0, und #veniger erniedrigt werden, ohne daß die trocknenden Eigenschaften gegenüber öl- reicheren Produkten verlorengehen.
• Es Ist bereits vorgeschlagenworden, Alkydharze herzustellen, die als einbasische Säure nur Buttersäure enthalten, Diese Hurze besitzen keine trocknenden Eigenschaften, ebenso wie die nach einem bekannten. Verfahren mit. Paraffinoxydationssäuren allein hergestellt-en Alkydharze. Man hat auch Alkydharze, die mit nieder- oder höhermolekularen, ges,äftigten oder ungesättigten einbasischen- Fetts#äuren oder mit Gemischen- derselben" beispielsweise Stearinsäure und Pahnitinsäure, die letzteren auch iim Gemisch mit den nicht trocknenden Fettsäuren des Kokosntißöls, modifiziert worden sind, für die Herstellung von Lacken, besonders zur Plastifizierung von Nitrocellulose, Chlorkautschuk und Phenolaldehydharzen verwendet. Aber -die erfindungsgemäße Mitverwendung von, synthetischen Fettsäuren der Kettenlänge C4 bis C,2 aus der Pardfinoxy,dation. zusammen mit tr-ocknenden Ölen war noch nicht bekannt.
• Für die Herstellung der erfindungsgemäß verwentdeten trocknenden Bindemittel usw. ist es ein Vorteil, daß die mit synthetischen Fettsäuren (Vorlauffettsäure) erhaltenen ölarmen Alkydharze sehr gute Lösl-ichkeit in Benzinkohlenwasserstoffen besitzen, die bei gleich ölhaltigen Alkydharzen auf der Basis von trocknenden Öl-en allein nicht erreicht wird. So sind Alkydharze ohne synthetische Fettsäuren mit 45 % fettem Öl nicht mehr in Benein löslich. Sie erfordern tin mehr oder weniger großem Ausmaß die Mitverwendung von Benizolkohlenwasserstoffen, die %infolge ihr-er gesundheitsschädigenden Wirkung lacktechnisch nicht gern. verwendet werden. Diese Harze sind im wesentlichen nur für o1entrocknende Spritzlacke verwendbar. Dagegen. sind die erfindungsgemäß unter Zusatz von synthetischen Fettsäuren der Kettenlänge C, bis Ci. hergestellten Alkydharze bei einem Gehalt von nur 35 bis 45 VO -trocknendem Öl in Lackbenzin gut löst-ich. Die als. Anstrichmittel verwendbare Lösung läßt sich gut streichen und gibt ausgezeichnet trocknende Aufstriche guter Alterungsbeständigkeit. Die Bindemittel aus den Alkydharzen, die synthetische Fettsäuren. enthalten, besitzen außerdem, da der oxydierbare Ölanteil zugunsten des nicht oxydierbaren. stark zurückgedrängt ist, eine ausgezeichnete Dauerelastizität und Wetterbeständigkeit, wie sile von den Erzeugnissen ohne synthetische Fettsäuren nicht 'erreicht werden. Bei#spiel i E-in aus 148 Teilen Phthalsäureanhydrid, -goo Teilen Ricinenöl, 6o Teilen synthetischer Fettsäure mit einer Kettenlänge von etwa C4 bis CU und, 73 Teilen Glycerinn in bekannter Weise durch Erhitzen bis etwa :27o' mit einer Säurezahl von 15 erhaltenes Alkydharz, dessen Gehalt an trocknendem Öl nur 42 % beträgt, wird mit Lackb enzin bis zur #streichfähigen Lösung verdünnt. Die erhaltene, als Anstrichmittel verwendbare Lösung läßt sich gut streichen und gibt auszeichnet trocknende Auf- striche mit guter Alterungs- und WetteZbeständigkeit. Die Trockenzeit des so hergestellten Lackes beträgt bei einem Gehalt des Alkydharzes an 420/0 fettem Öl 4 bis 6 Stunden bis zur Staubtrockne.
• Die gleichen lacktechnischen Eigenschaften w"-,rden mit einem Alkydharz, das keinen Anteil an synthetischen Fettsäuren enthält, erst bei einem Gehalt an trocknenden Fettsäuren von über 65 % erhatten. Die Lösungen beider Harze in Lackbenzin zeigen fast gleich-- Viskosität. Beispiel :2 In der gleichen Weist wird ein gut trocknendes Bindemittel aus einem Alkydharz erhalten, das wie im Beispiel i iu bekannter Weise aus 148 Teilen Phtha-Isäur,eanhydrii#d, 3oo Teilen Perillaöl, 8o Teilen synthetischen Fettsäuren- und 75 Teilen Glycerin erhalten wird. Durch geeignete Benzinverdünnung und Farbzusätze werden wetterbeständige. Anstrichfarben erhalten, die gegenübergewöhnlichenLeinölfarben wesentlich schneller trocknen und widerstandsfähigere Filme mit besserem Glanz und besserer Wetterbestänidigkeit geben.
• An Stelle der in den beiden Beispielen genanniten Alkydharze mit Rizinen- und PerilIaöl können auch solche mit Leinöl, Soi-aöl, HoLzöl u. dgl. verwendet werden; der Gehalt an synthetischen Fettsäuren kann, je nach dem beabsichtigten Endprodukt, höher oder niedriger sein. Statt Phthalsäure als Polycarbonsä.ure können andere Säuren, wie Adipinsäure, Sebacinsäure, B#enzophenondicarbonsäure usw., und an Stelle von Glycerin andere Polyalkohole, wie #Glykol, Peritaerythrit, Mannit und Sorbit, treten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH- Lufttrocknende Lacke, Firnisse und Imprägnierungsmittel auf der Grundlagie von 51- bzw. fettsäuremodidizierten Alkydharzen, au.sgenommen solche, die Maleinsäulie enthalten, enthaltend als zusätzliche Säurekomponente synthetische Fettsäuren der Kettenlänge C4 bis C12 (Vorlauffett§äure), wie sie bei der Oxydation von Paraffinkohlenwasserstoffen entstehen. Angezogene Drunkschriften: »Nifrocellulose« 6 (1935), S. 43; E 11 i s, »The Chemistry of synth. Resins, Bd. II (1935), S. 905; französische Patentschrift Nr. 695 424; Chem. Zentralbl. 1-934, Bd. 1, S. 2,49.7; Hefter-Schönfeld, »Chetnie und Technologie der Fette und Fettprodukte«, Bd. 1 (1936), S. 85; Ullmann, Enzykl#opädie 2, Auflage, Bd. V, S.239.