DE944807C - Verfahren zur Reinigung von Rohbenzin - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Rohbenzin

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DE944807C
DE944807C DEF13821A DEF0013821A DE944807C DE 944807 C DE944807 C DE 944807C DE F13821 A DEF13821 A DE F13821A DE F0013821 A DEF0013821 A DE F0013821A DE 944807 C DE944807 C DE 944807C
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DE
Germany
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gasoline
sulfur
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formaldehyde
nitroanisole
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DEF13821A
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English (en)
Inventor
Dr Adolf Albert
Dr Paul Engelbertz
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G67/00Treatment of hydrocarbon oils by at least one hydrotreatment process and at least one process for refining in the absence of hydrogen only
    • C10G67/02Treatment of hydrocarbon oils by at least one hydrotreatment process and at least one process for refining in the absence of hydrogen only plural serial stages only
    • C10G67/10Treatment of hydrocarbon oils by at least one hydrotreatment process and at least one process for refining in the absence of hydrogen only plural serial stages only including alkaline treatment as the refining step in the absence of hydrogen

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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Rohbenzin Die Reinigung von Rohbenzin bezweckt die Entfernung störender Substanzen, hauptsächlich schwefelhaltiger, korrosiv wirkender, übelriechender Mercaptane, Disulfide, Sulfone, Sulfonsäuren; freien Schwefels sowie eventuell von Phenolen und -homologen und von geringen Mengen höherer Naphthensäuren. Sie kann nach verschiedenen bekannten Verfahren, beispielsweise mit einer Kombination von Natronlauge und konzentrierter Schwefelsäure oder schwachem Oleum, häufig auch mit anderen Oxydationsmitteln, wie Calciumhypochlorit oder Plumbit lind sdhlieBlich mit katalytisch erregtem Wasserstoff durchgeführt werden. Von diesen Verfahren wird die Raffination mit Alkali konzentrierter Schwefelsäure häufig angewendet, wobei die Natronlauge zur Vorreinigung von Rohbenzin dient. Das Verfahren bewährt sich auch; wenn zuvor die leicht siedenden Bestandteile bis etwa 6o° und damit audh die niedrig siedenden Mercaptane abdestilliert werden.
  • Schwaches Oleum oder konzentrierte Schwefelsäure wirken zwar gut entschwefelnd; dabei entstehen jedoch je nach der Qualität des Rohbenzins verharzte Oxydations-, Sulfonierungs- oder Polymerisationsprodukte, die hauptsächlich im Rückstand auftreten und sich oft nachteilig auswirken. Für manche Verwendungszwecke ist mitunter auch die Störung des Verhältnisses Aromaten zu Aliphaten nach der Extraktion mit konzentrierter Schwefelsäure unerwünscht. Bei nicht exakt durchgeführter Wasser- und Alkaliwäsche enthält der Rückstand (»gum«), der etwa 3 bis 4% der Einwaage beträgt, zum Teil kohlenwasserstofflösliche Sulfonierungsprodukte. Im Verlauf der Destillation spalten diese bei i2o bis i3o° freie Mineralsäuren ab und machen sich in den höhersie@denden Anteilen durch hohen Alkaliverbrauch und Gehalt an freiem und gebundenem Schwefel bemerkbar. Dieser Gehalt an Schwefel bewirkt einen brenzlichen Geruch der Schnitte und -einen schwachen, aber deutlich positiven Doctortest, wenn .aggressiver Schwefel, insbesondere als Mercaptanschwefel, vorhanden ist. Dieser wird durch Schütteln einer Benzinprobe mit Natriumplumbit in alkalischer Lösung in definierter Zeit festgestellt, wobei die Anwesenheit von aggresivem Schwefel durch die orangeschwarzbraüne Färbung der etwas Schwefelblume enthaltenden Trennschicht zu erkennen ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese störenden und qualitätsmindernden Faktoren' und insbesondere die schwefelhaltigen stark riechenden Substanzen in einfacher Weise zu beseitigen sind, wenn iman Rohbenzin zunächst mit Alkalisulfiden, Alkalipoly- oder hydrosulfiden und danach gleichzeitig oder nacheinander mit Bisulfit und wäßriger Formaldehydlösung kräftig durchrührt und anschließend mit o-Nitroanisol extrahiert. Im allgemeinen schließt sich an die Extraktion noch eine Destillation an, die zweckmäßigerweise in Gegenwart von Metallen, wie Kupfer und Blei, insbesondere von Eisen, durchgeführt wird. Nach diesem Verfahren bilden sich keine säure- und schwefelabspaltenden, korrosiv wirkenden oder phenolhaltigen Harze. Alle Schnitte, insbesondere die höhersiedenden, riechen schwach terpentinartig, angenehm mild und verbrauchen praktisch kein Alkali mehr.
  • Für die Gewinnung solcher Schnitte, die wenig Natronlauge verbrauchen, ist die Extraktion mit einer Lösung von Natriumsulfid in 5- bis 6%aiger Natronlauge wichtig. Rührt man dagegen mit 18--bis 3o%iger oder i- bis 5%iger Natronlauge, so werden die Schnitte »sauer«, während 14- bis i7o/oige Natronlauge sich genau wie 5- bis 6%ige verhält. Natriumsulfid löst, wie bekannt, nicht nur elementaren Schwefel aus Benzinen, sondern bewirkt auch die Umwandlung von Disulfiden, > die zwar weniger korrosiv sind, aber den Klopfwert .=ungünstig beeinflussen entsprechend der Gleichung 2 Na2S -+ R2S2 Na2S2 -f- 2 RSNa Es wurde ferner gefunden, daß Natriumsulfid_ außerdem dem Rohbenzin jene .Schwefelverbindungen entzieht, die bei der Schwefelsäurewäsche leicht zu zusätzlichem elementaren Schwefel abgebaut werden. Die anschließend . verwendete wäßrige Lösung von Formaldehyd reagiert, aktiviert durch gleichzeitig eingetrageneBisulfitlösung, nun mit den noch vorhandenen Mercaptanen und Mercaptiden, deren Anteil nach obiger Gleichung, erhöht wird, und verringert dadurch wesentlich den Alkaliverbrauch der Schnitte.
  • Bei der Einwirkung dieser Reduktionsmittel auf Rohbenzin wurde weder eine 1'olymerisation ungesättigter Verbindungen zu Harzen, noch eine Extraktion olefinischer Substanzen und ebenso . wenig eine Änderung des Anteiles an Aromaten und Aliphaten festgestellt. Das resultierende Test-Benzin entspricht den Angaben Nr. 848E der Vorschrift über Lieferbedingungen und Prüfverfahren für Testbenzin. Da vor allem die Olefine des Rohbenzins nicht angegriffen werden, ist der gegenüber der Schwefelsäureraffination um etwa 85% verminderte Rückstand -nach Gewinnung des Test-Benzins klar honiggelb bis schwach braun,. fast geruchlos und stabil. Bei 16o° spaltet er keine kongo-oder lackmussauer reagierenden Stoffe ab.
  • Rührt man jedoch Rohbenzin direkt mit einer neutral reagierenden wäßrigen Lösung von Formaldehyd, ohne daß man vorher mit Sulfid oder Bisulfit behandelt hat, so wird aus unbekannten Gründen der Alkaliverbrauch der einzelnen Schnitte, insbesondere der höheren Fraktionen, gesteigert. Schwefelhaltige Verbindungen, die einen positiven Doctortest ergeben, werden unter diesen Bedingungen von der wäßrigen Formaldehydschicht nicht aufgenommen. Auch mit Olefinen reagiert dann der Formaldehyd nicht, was auch aus der Verringerung des Harzes im Rückstand ersichtlich ist. Bringt man dagegen nach einem bereits bekannten Verfahren Formaldehyd in Gegenwart von Katalysatoren und unter Druck zur Einwirkung, so werden auch die olefinischen Bestandteile des Rohbenzins zu Harzen umgesetzt.
  • Eine noch weitergehende Desodorisierung von mit Sulfid-Bisulfit vorgereinigtem Benzin wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man dem oben beschriebenen Verfahren noch eine dritte Extraktion mit einem Nitroaromaten, z. B. dem selektiv wirksamen o=Nitroanisol,- anschließt, wobei Reste von unangenehm riechenden Naphthensäuren und geruchsversahlechtennde Schwefelverbindungen sowie noch vorn andener freier Schwefel herausgelöst werden. Das Lösungsmittel läßt sich mit etwa 20/a Verlust zurückgewinnen. Die Mengen des erforderlichen Sulfids, Bisulfits und Formaldehyds können infolge des sehr guten Lösungsvermögens von o-Nitroanisol so vermindert werden, daß dieser Prozeß noch wirtschaftlicher ist als die SGhwefelsäureraffination.
  • Die reduktive Reinigung mit anschließender Extraktion mittels Nitroanisol kann demnach unter anderem auch auf Benzine mit relativ viel Olefinen und freiem Schwefel (sogenannte Spaltbenzine usw.) angewendet werden und bedeutet somit einen wesentlichen technischen Fortschritt. Beispiel In i kg Rohbenzin (D = 0,720) tropft man bei intensiver Rührung eine Lösung von 3,1 g kristallisiertem technischen Natriumsulfid (Na2 S - 9 HZ O) in 30 bis- 40 cm3 6%iger Natronlauge langsam ein. Nach i1/2stündigem Rühren wird der Kohlenwasserstoff abgetrennt, dann zweimal mit je ioo cm3 destilliertem Wasser gründlich gewaschen und anschließend 32 cm3 36o/oige technische Bisulfitlösung und gleichzeitig damit i7 cm3 einer wäßrigen Lösung von Formaldehyd (3o Gewichtsprozentig) innerhalb i Stunde zugesetzt. Nach Abtrennung des Kohlenwasserstoffes und nach dem üblichen Waschen mit Wasser extrahiert man mit etwa einem Achtel des Benzinvolumens (= 9o cm3) o-I\litroanisol. Dieses bei a65° siedende Lösungsmittel kann sehr leicht quantitativ wieder von Benzin abgetrennt werden. Ebenso bereitet die Entfernung in Benzin gelöst gebliebener kleiner Anteile von o-Nitroanisol durch fraktionierte Destillation keinerlei Schwierigkeiten. Das so erhaltene stickstofffreie Benzin wird mit 45 cm3 frischem o-Nitroanisol zum zweiten Male extrahiert, das für die Reinigung der@nächsten, zweiten Charge Rohbenzin für die erste Extraktion ebenso wie das bereits zur ersten Extraktion der ersten Charge verwendete o-Nitroanisol eingesetzt werden kann.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Rohbenzin, dadurch gekennzeichnet, daß man Rohbenzine zunächst mit Alkalisulfid, danach nacheinander oder gleichzeitig mit Bisulfit und einer wäßrigen Lösung von Formaldehyd und schließlich mit einem selektiv wirkenden, hochsiedenden Nitroaromaten, wie o-Nitroanisol, behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man noch eine Destillation in Gegenwart von Metallen, wie Kupfer oder Blei oder insbesondere Eisen, anschließt.
DEF13821A 1954-02-03 1954-02-03 Verfahren zur Reinigung von Rohbenzin Expired DE944807C (de)

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