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Tablettenmasdiine für kleine Mengen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Anfertigung einer geringen Anzahl rezepturmäßig verordneter Pulver in Tablettenform.
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Die bisher üblichen Tablettenmaschinen haben den Zweck, in möglichst
kürzer Zeit eine möglichst große Anzahl von Tabletten desselben -Wirkstoffes anzufertigen.
Vor Beginn der Herstellung der Tablettenmasse muß in einzelnen Wägungen der Füllraum
der Matrize so lange verändert werden, bis das Gewicht der fertigen Tablette dem
gewünschten entspricht. Die hierzu erforderliche Tablettenmasse geht der Herstellung
verloren, was allerdings bei der Pressung von einigen hundert oder gar tausend Tabletten
nicht ins Gewicht fällt. Untragbar wird aber der Verlust von Tablettenmasse, wenn
es sich nur- um die Herstellung von etwa zwölf bis vierundzwanzig Tabletten handelt,
wie dies in der Apotheken-Rezeptur der Fall ist. Hier werden. vom Arzt ganz individuell
für den jeweiligen Patienten stets nur eine geringe Anzahl von Pulvern verschrieben,
deren Wirkstoffe in der Zusammensetzung stets der Jeweiligen Krankheit entsprechend
verschieden sind. Da den -meisten Patienten die Einnahme von Tabletten angenehmer
und bequemer ist als die eines Pulvers; besteht der berechtigte Wunsch nach einer
Tablettenmaschine, die auch eine geringe Anzahl von Tabletten, normalerweise zwischen
zwölf und vierundzwanzig
Stück, herstellen kann. Natürlich muß für
eine derartige Maschine gefordert werden, daß sie- wirtschaftlich auch für- eine
kleine Apotheke tragbar ist, keine Masse für die- Einstellung verbraucht und schnell
zu reinigen ist.
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Die vorliegende Maschine - soll obigen Anforderungen nachkommen und
vor allem dem Apotheker die Möglichkeit geben, mehrere Tabletten, hier sechs Stück,
-auf einmal herzustellen. Sie besteht erfindungsgemäß. aus, einer drehbaren Platte
mit Trichtern, in die die für jede Matrizenbohrung aufgebrachte Mässe durch eine
drehbare Abstreichvorrichtung geschoben und durch.sie direkt in die Matrizenbohrungen
gebracht wird, die durch Drehung der Platte dann verschlossen werden.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand dargestellt.
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Abb. i zeigt Längsschnitt I-II durch die Ausstoßöffnung und Längsschnitt
II-III durch die Preßzylinder und Matrizen, Abb. z Blick auf Platte B, Abb. 3 Blick
auf Scheibe E und G, Abb. q. Schnitt IV-V mit Blick auf Hebevorrichtung und Bodenplatte.
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In einem eisernen Ring A, -an den die drei Füße H angegossen
sind, ist von oben. eine Matrizenplatte B eingeschoben und bajonettartig befestigt
(Abb. i). Diese Platte enthält sechs Bohrungen C für die Matrizen, außerdem noch
sechs Öffnungen D für das Herausfallen der Tabletten (Abb. i und 2). Auf ihr liegt
eine weitere mit sechs trichterförmigen Öffnungen P versehene' Platte E, die um
eine Achse F drehbar ist. Diese Achse ist auf der Matrizenplatte B befestigt, läuft
durch. die ganze Maschine und ist in der Bodenplatte L gelagert. Durch sie kann
mittels - einer Flügelmutter R die Trichterplatte fest auf die Matrizenplatte gepreßt
werden. Auf der Trichterplatte E dreht sich eine leichte, sternförmige Ab- . streifplatte
G, die die Tablettenmasse in die Trichteröffnungen abstreift (Abb. 3). Die Platte,
welche aus. Kunststoff hergestellt sein kann, befindet sich unter leichtem Federdruck.
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Unter der Matrizenplatte B befindet sich, geführt durch die Achse
und die drei Füße H, die Stempelplatte J mit sechs Stempeln K. Nachdem die Matrizen
durch Drehung der Trichterplatte E oben geschlossen sind, wird die eingefüllte Masse
durch Hochheben der Stempelplatte zu Tabletten gepreßt. Die Stempel sind auf starken
Federn, die dem Preßdruck entsprechen, gelagert, damit Ungleichheitender nur nach
Augenmaß verteilten Tablettenmasse ausgeglichen werden.
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Der Druck wird auf folgende Weise erzeugt (Abb. i und ¢). Die Füße
H sind bajonettartig auf der Bodenplatte L befestigt, auf die in der Mitte eine
Scheibe M mit schraubenförmiger Oberfläche aufgeschraubt ist. Die Zentralachse F
geht durch die Scheibe M und ist in der Bodenplatte L gelagert. Um
Achse F drehen sich zwei weitere durch je einen Handgriff 0.-o. aufeinander gleitende,
mit ebensolcher schraubenförmigen Oberfläche versehene Scheiben Ni N2. Die Steigung
aller drei schraubenförmigen Scheiben muß zusammen mindestens so groß sein, daß
die Stempel bis zur oberen Kante der Matrize gehoben werden können, um das Ausstoßen
der Tabletten zu ermöglichen. Die beiden Scheiben werden nacheinander bewegt, zuerst
die obere N2, welche die Masse nur wenig zusammendrückt und die Möglichkeit gibt,
daß die Luft aus der Masse entweichen kann. Dann wird durch entgegengesetzte Drehung
der unteren Scheibe N1 die Tablette zu Ende gepreßt. Um die Reibung zwischen der
oberen Scheibe und der Stempelscheibe T zu verkleinern, ist ein Kugellager vorgesehen
und angedeutet.
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Der Vorgang der Tablettenpressung ist nunmehr folgender. Die Gesamtmenge
Pulver des verordneten Medikamentes wird wie üblich zusammengewogen und mit einer
vorrätig gehaltenen indifferenten Tablettenmasse innig vermischt. Es soll angenommen
werden, daß zwölf Tabletten hergestellt werden. Die ganze Menge .wird gewichtsmäßig
in zwei Teile auf zwei Kartenblätter verteilt, so daß sich auf jedem Kartenblatt
die Menge von sechs Tabletten befindet. Nun wird die,- Menge eines Kartenblattes
zwischen die Strahlen des sechsteiligen Sternes G wie üblich nach Augenmaß verteilt.
Der Stern ist vorher so gedreht, daß seine Flügel die Öffnungen der Trichterscheibe
überdecken (in Abb. 3 schraffiert). Ist die Verteilung beendet, wirä der Stern gedreht,
so daß die zwischen den Strahlen befindliche Masse in die Trichteröffnungen P und
damit in die Matrize C fällt (Abb. i, Schnitt II-III). Durch eine Drehung der Trichterscheibe
E wird dann die Matrize nach oben abgeschlossen. Damit die Scheibe leicht und genau
gedreht werden kann, ist sie mit einem Handgriff U versehen, der zwischen
zwei Anschlägen V auf dem Ring A läuft (Abb. i und 3). Hierauf wird die Flügelschraube
R fest angezogen und damit die Scheibe E fest auf die Matrizerischeibe B gepreßt.
Nunmehr werden diebeiden Schraubenscheiben Ni und N2 gedreht, die Stempelplatte
dadurch gehoben und die Tablette gepreßt. Nachdem durch Zurückdrehung einer der-
beiden Schraubenscheiben der Druck aufgehoben wurde, können nach Aufdrehen der Flügelschraube
R die Löcher der Trichterscheibe E über die Matrize gedreht werden. Dann werden
die Stempel ganz bis zu ihrem Anschlag gehoben. In dieser Stellung schneidet die
Oberkante des Stempels K genau mit der oberen Fläche der Matrizenscheibe ab. Hierdurch
wird die Tablette aus der Matrize C herausgehoben und in die Öffnung P der Triehterplatte
gebracht. Nach weiterer Drehung dieser Platte E wird nunmehr die Tablette über die
Austrittsöffnung D geschoben und rutscht durch eine in dem Ring A befindliche Öffnung
S auf eine Gleitfläche T hinaus. Letztere ist an der Stempelplatte angeschraubt
und dient imrAer für zwei Austrittsöffnungen (Abb. i, I-II, und Abb. 2)..
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Das Auseinandernehmen der Maschine zur Säuberung ist leicht. Durch
Abschrauben der Flügelmutter R können der Stern G und die Trichterplatte E nach
oben abgehoben werden. 'Dadurch
wird die Matrizenplatte B frei.
Durch Lösung der Füße H aus- der Bodenplatte L werden die Drehscheiben
All und N2 frei, und die Stempelplatte J kann nach unten herausgezogen werden.
Im Bedarfsfall kann auch die Matrizenplatte B aus dem Ring A nach oben ohne weiteres
gelöst werden.