DE943568C - Luftfederung fuer Fahrzeuge - Google Patents

Description

• Luftfederung für Fahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftfederung für Fahrzeuge, mit einer in einem geschlossenen Zylinder verschiebbaren, aus diesem auf einer Zylinderstirnseite herausragenden und gleichzeitig die Funktion eines Kolbens übernehmenden Kolbenstange.
• Derartige Luftfederungen sind für Fahrzeuge wie auch für Flugzeuge in verschiedenen Ausführungen bekanntgeworden. Im Grundprinzip wird meist ein in einem Zylinderkörper geführter Kolben verwandt, der während seines Einwärtshubes die im Zylinder befindliche Luft komprimiert und beim Rückgang wieder expandieren läßt.
• Der Kolben ist in der Regel durch eine stopfbuchsartige Einrichtung gegen die Zylinderwandung abgedichtet.
• Es sind auch stopfbuchslose Abdichtungen bekanntgeworden, bei denen ein in sich vollkommen dicht abschließender membranartiger Körper aus Gummi oder ähnlichem Material Verwendung findet, durch den Leckverluste zwischen Dichtung und Zylinderwand sowie Abnutzung durch gleitende Reibung vermieden werden. Derartige stopfbuchslose Abdichtungen mittels membranartiger Körper sind auch für Luftfederungen und Luftpuffer bekanntgeworden.
• Das Neue der Erfindung besteht darin, daß die Kolbenstange gegenüber dem Zylinder durch eine an sich bekannte Rollmembran, die sowohl an der Zylinderinnenseite als auch an der Kolbenstange mit ihren Endflächen mechanisch starr befestigt ist, abgedichtet und mittels einer zwischen dem lediglich die Führung der Kolbenstange unterstützenden Kolbenstangenbund und einem Widerlager des Zylinders angeordneten, ständig an beiden Stirnenden anliegenden Gegenfeder abgestützt ist.
• Die einfache, raumsparende Bauart der erfindungsgemäßen Abfederung erleichtert den Einbau der Abfederung im Fahrzeug und ermöglicht es, daß die starren Teile vorzugsweise aus Leichtmetall oder anderen Werkstoffen geringen spezifischen Gewichts hergestellt werden können.
• Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Luftfederung besteht in der Möglichkeit, sie den verschiedensten Belastungen und Straßenzuständen anpassen zu können. Besondere Stoßdämpfer sind nicht mehr nötig; da die Luft in an sich bekannter Weise gleichzeitig als federndes und dämpfendes Mittel benutzt werden kann.
• Abb. I zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Luftfederung im Längsschnitt. Mit I ist ein zylindrischer Körper bezeichnet, der in seinem Inneren mit einer die Funktion eines Kolbens übernehmenden Kolbenstange 2 mittels einer Rollmembran 3 einen luftdicht abgeschlossenen Raum I bildet. Dieser Raum wird durch ein Ventil 4 mit Druckluft gefüllt. Der Fülldruck ist abhängig von dem Gewicht des Fahrzeuges einschließlich seiner Nutzlast und kann nach Bedarf verändert werden. Um das verlängerte Ende der Kolbenstange ist innerhalb des Kompressionsraumes I eine Gegenfeder 5 angeordnet, die sich einerseits gegen einen Bund 6 der Kolbenstange, andererseits gegen ein Widerlager 7 im Zylinder I abstützt. Der Bund 6 dichtet nicht gegen die Zylinderwand ab, sondern dient lediglich als Gegenlager für die Feder 5 und als zweites Stützglied zur Geradführung der Kolbenstange. Der Kompressionsraum reicht also vom Zylinderboden 8 bis zur inneren Begrenzungsfläche der Rollmembran 3. Zur Erzielung der angestrebten Federwirkung ist die Kolbenzelle an einem Ende mit dem Fahrgestell, am anderen Ende mit je einer Radachse oder einem Achsträger starr oder gelenkig verbunden, wobei es für die Arbeitsweise der Federung beliebig ist, welches Ende mit dem einen oder anderen Teil verbunden wird. Durch diese Anordnung wird eine federnde Bewegung sowohl im Hinwie im Rückgang erreicht; Rückschlagstöße werden durch die Gegenfeder aufgefangen. Diese Anordnung behebt einen großen Nachteil der bisherigen Luftfederungen dadurch, daß die auftretenden erheblichen Rückstoßkräfte- federnd aufgenommen werden.
• Abb. ä a bis 2 c erläutern den Federungsvorgang beim Überrollen einer Bodenerhebung bzw. einer -vertiefung. Die Darstellung 2b zeigt Rad und Federung in normaler Lage unter ruhender Belastung. Die Membran steht unter dem dieser Belastung entsprechenden Luftdruck. Die Gegenfeder 5 nimmt hierbei einen gewissen Anteil dieses Druckes auf. Überrollt nun das Rad auf seiner Bahn eine Erhebung, so tritt der in Abb. 2 a dargestellte Zustand ein, d. h., die Kolbenstange bewegt sich relativ zum Rad abwärts, die Rollmembran legt den entsprechenden Weg zurück, und die Gegenfeder kann sich bis zur völligen Entlastung entsprechend entspannen. Bei der Rückkehr in die Normallage tritt der in Abb. 2 b gezeigte Zustand wieder ein. Eine Vertiefung der Straße, z. B. ein Schlagloch, wirkt .sich in der in Abb. 2c dargestellten Weise .aus, d. h., die Kolbenstange bewegt sich relativ zum Rad nach oben, die Gegenfeder wird durch die frei werdende Energie der Luftfeder stark gespannt und fängt damit diesen Rückstoß ab. Im Anschluß hilft diese Spannung der Feder mit, die Normallage wieder herzustellen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Luftfederung für Fahrzeuge mit einer in -einem geschlossenen Zylinder verschiebbaren, aus diesem auf einer Zylinderstirnseite herausragenden und gleichzeitig die Funktion eifies Kolbens übernehmenden Kolbenstange, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (2) gegenüber dem Zylinder (i) durch eine an sich bekannte Rollmembran (3), die sowohl an der Zylinderinnenseite als auch an der Kolbenstange mit ihren Endflächen mechanisch starr befestigt ist, abgedichtet und mittels einer zwischen dem lediglich die Führung der Kolbenstange (2) unterstützenden Kolbenstangenbund 6) und einem Widerlager (7) des Zylinders angeordneten, ständig an beiden Stirnenden anliegenden Gegenfeder (5) abgestützt ist.
2. 2. Luftfederung für Fahrzeuge nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenfeder (5) als Schrauben- oder Tellerfeder oder als Feder aus Gummi oder gummiähnlichem Material oder einer Kombination aus diesen ausgebildet ist. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 393 766.