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Verfahren zur Herstellung eines Anschlußstutzens an einem Krümmer
Bekanntlich bezeichnet man als Anschlußstutzen eine von einem Rand umgebene, an
einem geraden Rohr oder an einem Krümmer hergestellte Öffnung, an die ein anderes
Rohr angeschlossen werden kann. Die Herstellung dieser Anschlußstutzen erfordert,
wenn sie aus einem Stück mit dem Metall des Krümmers bestehen sollen, Arbeitsgänge,
durch die die zur Bildung des Randes des Stutzens erforderliche Metallmenge in den
Bereich des Krümmers gebracht wird, in dem der Anschlußstutzen herzustellen ist.
. Die Erfindung schafft ein Verfahren, das gestattet, an jeder. beliebigen Stelle
eines Krümmers und in jeder gewünschten Richtung nur durch Druckeinwirkungen auf
das Krümmermetall einen Anschlußstutzen herzustellen.
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Gemäß der Erfindung geht man von einem z. B. um rSo° in Haarnadelform
gebogenen Krümmer aus, dessen Krümmungsradius schon sehr klein sein kann. An der
Stelle, an der der Anschlußstutzen hergestellt -werden soll, macht man in- den Krümmer
einen Schlitz,. der im wesentlichen längs einer Erzeugenden
des
Rohres verläuft und dessen Länge ungefähr dem halben inneren Umfang des herzustellenden
Anschlußstutzens gleich ist.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren weitet man nün diesen Schlitz
so aus, daß man eine kreisförmige Öffnung erhält, deren .Durchmesser demjenigen
-des herzustellenden Anschlußstutzens entspricht bzw. gleich ist. Dieser Arbeitsgang
wird durch Zusammendrückung von der Seite her mittels zweckentsprechend gestalteter
Matrizen bewirkt, während die- Krümmerschenkel praktisch in Ruhe gehalten werden,
derart, daß der Schlitz sich von selbst bis nahezu auf die gewünschte Kreisform
öffnet, wobei gleichzeitig an den Seiten der Krümmer so gestaltet wird, daß er sich
an die Zylindergestalt des erzielten Anschlußstutzens anschließt.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß vor der Formung des Schlitzes im
Zuge eines voraufgehenden Arbeitsganges, der empfehlenswert, aber nicht unerläßlich
ist, und nach zweckentsprechender Erhitzung des zu behandelnden Krümmerbereiches
der Scheitel des Krümmers derart abgeplattet wird, daß er entweder eine ebene oder
halbzylindrische Form von beispielsweise elliptischem oder ovalem Grundprofil erhält,
deren Achse in der durch die Achsen der beiden Krümmerschenkel gehenden Ebene liegt.
In diesem auf diese Weise etwg halbzylindrisch hergestellten Bereich wird dann der
Schlitz längs. einer Erzeugenden und über eine Länge angebracht; die dem halben
inneren Umfang des herzustellenden Anschlußstutzens gleich oder annähernd gleich
ist.
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Die Besonderheit des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin,
daß alle vorgenanntenArbeitsgänge durch Zusammendrücken des Metalls bewirkt werden.
Hieraus folgt, daß im Laufe dieser Arbeitsgänge keine Schwächung der Wandstärke
des Metalls auftreten kann und demzufolge gewährleistet ist, daß die Wandstärke
des Stutzenrandes oder -vorsprungs mindestens der Wandstärke des Krümmers gleich
ist.
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Will man einen dickeren Rand- bzw. Halsteil herstellen oder den Durchmesser
des Anschlußstutzens größer als den Rohrdurchmesser machen, so kann man bei der
genannten Herstellung eines halbzylindrischen Teils das Metall im Augenblick der
Herstellung in sich selbst zusammendrücken, indem man von der Seite .her die Krümmerwandungen
festhält, so daß man eine Verdickung in dem in Betracht kommenden Bereich erhält.
Dieser Metallüberschuß erlaubt dann, den Randteil des Anschlußstutzens mit dickerer
Wandstärke oder den Anschlußstutzen im ganzen mitgrößerenAbmessungen auszuführen.
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Nachstehend wird die Durchführung der Erfindung an Hand der Zeichnungen
beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. r eine Seitenansicht des Krümmers,
an dem ein Anschlußstutzen angebracht werden soll, . Fig. 2, 3 und q. je eine Seitenansicht
bzw. eine Draufsicht auf den Krümmer nach dem ersten, eine Abflachung herbeiführenden
Arbeitsgang, Fig. 5 'eine Seitenansicht des zwischen zwei Matrizen zwecks Herstellung-des
Anschlußstutzens zusammengedrückten Krümmers, Fig.6 eine Draufsicht auf den Krümmer
nach Fig. 5, Fig.7 schematisch eine abgeänderte Art der Herstellung der in Fig.
2 gezeigten Krümmerabflachung und Fig.8 eine Draufsicht auf den Krümmer nach Fig.
7. .
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Um erfindungsgemäß einen Anschlußstutzen herzustellen, geht man von
einem in Haarnadelform gebogenen Krümmer a- gemäß Fig. z aus. Nachdem der zu bearbeitende
Bereich auf die gewünschte Temperatur gebracht worden ist, unterzieht man den Scheitel
des Krümmers einer Druckeinwirkung in Richtung des Pfeiles A (Fig. 2), durch die
er in der gezeichneten Weise abgeflacht wird und annähernd eineHalbzylinderform
mithalbelliptischem Grundprofil E, F, G (Fig. 3) erhält, deren im Punkt
X
der Zeichnung projektierte Achse senkrecht zur Symmetrieebene Z, Z (Fig.
2) steht, die zwischen den Schenkeln a des Krümmers hindurchgeht.
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Durch diesen Abflachungsvorgang werden zwei Schulterteile cl, c2 an
den Seiten des Krümmers gebildet, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. An der Stelle,
an der der Anschlußstutzen hergestellt werden soll, wird längs einer Erzeugenden
des Zylinders. ein Schlitz nach der Linie H-I angebracht, wie es Fig.4 zeigt. Die
Länge dieses Schlitzes ist dem halben inneren - Umfang des herzustellenden Anschlußstutzens
gleich; demzufolge wird der ganze Umfang des Anschlußstutzens durch die einfache
Schlitzöffnung H, I gebildet, wenn der Schlitz anschließend durch die weiteren
Arbeitsgänge aufgeweitet wird.
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Um dieses Aufweiten des Schlitzes herbeizuführen, drückt man mittels
der Matrizen dl, d2 nach den Fig. 5 und 6 die Schulterteile cl und c2 der Fig. z
gegeneinander: Auf diese Weise wird das Metall derart verdrängt, daß es den Randteil
des Stutzens bildet, dessen Umriß in den Krümmer hineinläuft, während die Schlitzöffnung
H, I den eigentlichen Halsteil g liefert, der den Stutzen selbst bildet.
Während dieses Arbeitsganges wird der Krümmer fest in seiner Lage gehalten, und
zwar durch Greifbacken oder Schellen, die seine Schenkel bis dicht an die Matrizen
dl, d2 heran einschließen.
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Statt, wie gezeichnet, in der Krümmerachse kann der Anschlußstutzen
auch versetzt zur Krümmerachse angeordnet werden; die Achse de's Anschlußstutzens
kann auch schräg zu der durch die Achsen der Krümmerschenkel hindurchgehenden Symmetrieebene
verlaufen.
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Statt den ganzen Scheitelbereich des Krümmers abzuflachen, kann man
auch eine Abflachung herbeiführen, die sich nur auf einen Teil dieses Scheitels
erstreckt. Dieser Arbeitsgang ist in den Fig. 7 und 8 gezeigt. Zu diesem Zweck wirkt
man dem in der Richtung des Pfeiles A auf -den Krümmerscheitel ausgeübten Druck
mittels zweier Matrizen hl, h2 derart entgegen, daß der halbzylindrisch geformte
Krümmerteil
i sich mit einem Absatz bzw. einer Einziehung, wie in Fig. 7 und 8 gezeigt ist,
an die Krümmerwandung a anschließt. Auch bei diesem Vorgang wird der Krümmer durch
Greifbacken oder Schellen fest bis zur Stelle der Einziehung in seiner Lage gehalten.
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Will man einen Stutzen herstellen, dessen Rand-oder Halsteil eine
größere Wandstärke als die Krümmexwandüng besitzt, oder will man einenAnschlußstutzen
herstellen, dessenDurchmesser.größer als der Durchmesser des Rohres ca ist, so kann
man die Druckeinwirkung in der Pfeilrichtung A derart verstärken, daß sich eine
stärkere Verdrängung des Metalls in den Halbzylinderteil i hinein ergibt und auf
diese Weise an dieser Stelle eine Metallverdickung erzeugt wird.
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Statt einen einzigen Längsschlitz in dem behandelten Bereich. anzubringen;
kann man in diesem Bereich einen zweiten Schlitz anbringen, der mit dem ersten Schlitz
ein Kreuz bildet und wesentlich geringere Länge @ als dieser hat; hierdurch erleichtert
man während der Formung des Anschlußstutzens die Verteilung des Metalls nach den
Enden des ersten Schlitzes zu, dessen Ränder später durch Nachformen ihre endgültige
regelmäßige Gestalt erhalten.
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Selbstverständlich kann man im Rahmen des Erfindungsgedankens Einzelheiten
des beschriebenen Verfahrens abändern.