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Befestigungsmittel für gelockerte Zähne Die Erfindung betrifft ein
Mittel, gelockerte Zähne, insbesondere bei Paradentose, dauerhaft aneinander zu
befestigen. Es wird u. a. auch verwandt bei Lockerung durch Trauma oder Malokklusion,
ferner bei Replantation.
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Abgesehen von Mitteln zur vorübergehenden Festlegung von Zähnen,
wie sie z. B. bei Kieferbrüchen angewandt werden (klammern u. dgl.), sind schon
Mittel zur dauerhaften Befestigung von Zähnen bekannt, z. B. Geschiebe. Jedes Geschiebe
besteht aus zwei Teilen, dem Schieber und der Geschiebescheide, die ihrerseits mit
dem Anker (Krone, Gußfüllung) verbunden ist.
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Für eine Verbindung zweier Zähne durch diese bekannten Mittel benötigt
man also fünf Teile: zwei Anker für je einen Zahn, zwei Geschiebescheiden für je
einen Anker, einen Schieber; sie alle müssen in jedem Einzelfalle sorgfältigst und
genau passend einzeln hergestellt werden.
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Wenn man diese bekannten Mittel verwenden will, muß man die Zähne,
an denen das Befestigungsmittel angebracht werden soll, weitgehend bearbeiten. Man
muß von den bearbeiteten Zähnen einen Abdruck nehmen, nach diesem ein Modell anfertigen,
nach dem Modell Guß stück herstellen, diese häufig auch noch zum Ausgleich der Schwin-
dung
bei größeren Stücken miteinander paß reicht verlöten, oder man muß in die Guß stück
Aufnahmen einarbeiten für das Befestigungsmittel, das selbst auch wieder in jedem
Einzelfalle besonders anzufertigen ist.
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Diese Maßnahmen, die durch die bekannten Befestigungsmittel bedingt
sind und damit letztlich die bekannten Mittel selbst, haben folgende Nachteile:
Infolge des großen Raumbedarfs für die Befestigungsmittel ist bei kleinen Zähnen
nur eine Befestigung nach einer Seite möglich. Auch bei größeren Zähnen wird deren
Festigkeit durch die notwendigen großen Abtragungen stark vermindert, die Pulpa
wird gefährdet, in vielen Fällen muß sie devitalisiert werden. Der Behandelte wird
sehr beansprucht. Der Behandelnde muß Zeit und Begabung für Feinstarbeit aufbringen,
die nicht jedem gegeben ist.
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Aus diesen Gründen werden umfangreiche Befestigungen (Schienungen)
nicht allgemein durch geführt, obwohl deren Vorteile an sich bekannt und anerkannt
sind.
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Vorliegender Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, gelockerte
Zähne durch ein einfaches, kleines Mittel, das nur einfache und schonende Anbringungsmaßnahmen
erfordert, dauerhaft zu befestigen, und zwar in einem Arbeitsgang, unmittelbar am
Behandelten, ohne Abdrucknahme, ohne Laborarbeit.
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Bei der Lösung dieser Aufgabe werden folgende Erkenntnisse verwertet:
Einlagen in Lamellenschnitten, d. h. in Einschnitten, die mit einer dünnen Schleifscheibe
erzeugt werden und eine große Tiefe im Vergleich zu ihrer Breite haben, sind besonders
haftfest verankert, ohne daß es weiterer, besonders anzufertigender Zwischenlagen
oder -glieder bedarf. Die in Lamellenschnitten einzulassenden Einlagen brauchen
nicht durch Anformen und Gießen hergestellt zu werden. Miteinander fluchtende Lamellenschnitte
können in einfacher Weise gleichzeitig in zwei benachbarte Zähne gelegt werden.
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Aufbauend auf diesen Grundlagen wird nun erfindungsgemäß zur dauerhaften
Befestigung gelockerter Zähne ein ebenes, rechteckförmiges, am einen Rande abgerundetes
Plättchen vorgeschlagen, das in gleichzeitig in zwei benachbarte Zähne gelegte Lamellenschnitte
versenkbar ist.
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An Hand der Abbildungen soll die Erfindung näher beschrieben werden.
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In Abb. I sind die vorderen Zähne im Unterkiefer dargestellt, wobei
die beiden mittleren Schneidezähne I und 2 anfangs locker waren und im dargestellten
Zustande gegenseitig und an den festen Zähnen 3 und 4 befestigt sind. Drei Plättchen
8 sind die Befestigungsmittel, die in drei entsprechende Lamellenschnitte eingelassen
sind.
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In Abb. 2 ist das Plättchen gemäß -der Erfindung in vergrößertem
Maßstabe dargestellt. Dieses Plättchen ist wie ein - Normteil ein vorgefertigtes,
vorzugsweise fabrikmäßig vorgefertigtes Teil mit einheitlichen und gestuften Abmessungen,
das auf Lager gehalten wird. Es ist eben, rechteckförmig und am einen Rand abgerundet,
damit es den für es gefertigten Lamellenschnitt ganz ausfüllt. Es ist länger, als
es der Tiefe des Lamellenschnittes entspricht; diese Verlängerung dient als Handhabe
Die Linie 5-5 etwa scheidet den in den Zähnen verbleibenden Teil 8 von dem zum Schluß
abzutrennenden Teil 7 der Handhabe.
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Zur Befestigung gelockerter Zähne wird das Plättchen folgendermaßen
verwandt: In je zwei miteinander zu verbindende Zähne werden zwei miteinander fluchtende
Lamellenschnifte gelegt.
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Aus einem Vorrat von Plättchen wird ein den Maßen der Lamellenschnitte
entsprechendes Plättchen entnommen und in die Lamellenschnitte eingeführt. Mit einer
Sonde wird dann auf dem Plättchen der Zahnform folgend der aus den Lamellenschnitten
herausragende Teil angerissen, in Abb. 2 z. B. die Linie 5-6-5. Dann wird das Plättchen
herausgenommen und nach dem Anriß eingesägt, zweckmäßigerweise so, daß bei 6 ein
dünner Querschnitt erhalten bleibt, der die Handhabe 7 des Plättchens mit dem später
in den Zähnen verbleibenden Teil 8 verbindet. Nun wird das Plättchen in den Lamellenschnitt
einzementiert und die Handhabe7 abgebrochen. Schließlich werden die freiliegenden
Flächen des einzementierten Teiles 8 erst verschliffen und dann anpoliert.
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Dieses neue Befestigungsmittel hat keine der oben angeführten Nachteile
der bisher bekannten Befestigungsmittel. Sein Raumbedarf ist so gering, daß selbst
kleine Zähne mit ihm doppelseitig befestigt werden können; denn es erfordert im
Gegensatz zu allen bisher bekannten Befestigungsmitteln keine besonderen Aufnahme-
oder Zwischenlageglieder. Wegen seines geringen Raumbedarfes kann ferner bei Verwendung
des neuen Mittels die Zahnsubstanz weitgehend erhalten bleiben und die Pulpa geschont
werden. Dementsprechend ist dabei die Beanspruchung des Behandelten geringfügig..
Der Behandelnde andererseits spart bei Verwendung des neuen Mittels wesentlich Zeit
und Arbeit.
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Da das Plättchen vorgefertigt, vorzugsweise fabrikmäßig vorgefertigt
ist, ist es bei größerer, untereinander gleichbleiberider Genauigkeit billiger als
die bisher bekannten, jeweils anzufertigenden Befestigungsmittel. Mit einer kleinen
Auswahl von Plättchen verschiedener Maße können alle Befestigungen durchgeführt
werden wie mit Normteilen.
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Die ebene Fläche des Plättchens vereinfacht seine Fertigung und ermöglicht
zusammen mit der Rundung seines Randes seine vollständige Einführung in den Lamellenschnitt
in strenger Passung; hieraus wieder ergibt sich seine überraschend gute Haftung.
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Im allgemeinen wird man das Plättchen aus einem bewährten, festen
Werkstoff herstellen, z. B. aus Platingold. Die Güte des Plättchens kann noch gesteigert
werden, wenn man es mit einer Feingoldauflage versieht. Dann schmiegt sich nämlich
das Feingold in die feinen Unebenheiten der Lamellenschnitte und vergrößert die
Haftung des Plättchens. Ferner kann der beim Absägen und
Verschleifen
entstandene Feingoldgrat so einpoliert werden, daß auch der schmalste Spalt zwischen
Plättchen und Zahn nach außen abgeschlossen und damit.ein Einwandern von Kleinstlebewesen
verhindert wird. Schließlich verhindert die Feingoldauflage durch ihre oligodynamische
Wirkung die Ansiedlung von Kleinstlebewesen an der Begrenzung zwischen Zahn und
Plättchen.
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PATENTNSPRCHE: I. Befestigungsmittel für gelockerte Zähne, gekennzeichnet
durch ein ebenes, rechteckförmiges, am einen Rand abgerundetes Plättchen, das in
gleichzeitig in zwei benachbarte Zähne gelegte Lamellenschnitte versenkbar ist.