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Abdrucklöffel für die Dentaltechnik
Für partielle Abdrücke ist ein
besonderes Abdruckmaterial, Alginatgipse (elastischer Gips), bekanntgeworden. Die
bisher bekannten Mundlöffel entsprechen den Eigenarten dieses Materials nicht mehr,
sie sind innen glatt, die gelatineartige, weiche, elastische Masse bleibt nicht
mit dem Löffel verbunden und würde dann, mit den Fingern abgenommen, zerreißen;
auch die Formgebung der bekannten Loffel entspricht nicht mehr dem elastischen Material.
Insbesondere verlangt das Material eine Absteifung bis zum äußersten Rand des Abdruckes
durch den Löffel.
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Um den elastischen Gips im Löffel zu verankern, sind zwar schon Vorschläge
in der Art gemacht worden, daß man Leukoplastpflaster in die Löffel klecte oder
indem man Löcher in die bekannten Löffel bohrte. Es sind dies Behelfe zumal andere
Eigenschaften der gelatineartigen Alginatgipes nicht beriicksichtigt sind.
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Das hier in Betracht kommende Abdruckgebiet bezieht sich hauptsächlich
auf Abdrücke für Lückengebisse, bei denen immer noch eine Anzahl Zähne vorhanden
sind, während durch lange vorausgegangenen Zahnentfernungen tief ausgeheilte Lücken
bestehen können, wodurch die Wiedergabe im Abdruck besonders erschwert ist. Der
Gelatine- (.Nlginat-) Gips erfordert auf alle Fälle die Abstützung durch den Löffelrand
bis zu den Umschlaglinien
zur Wange bzw. zur Mundboden. L)er Abstand
von den Zahnspitzen bis zu den Umschlaglinien kann bei langen Zähnen und tiefen
Lücken über 30 mm Höhe betragen. Bei bisher bekannten Löffeln sind <lic Seitenwände
etwa 5 bis 10 mm hoch. Andererseits gibt es auch kurze Zähne auf kurzem Zahnfleisch,
wobei beim Abdruck lange, standardisierte Ränder am Löffel in die Umschlagfalten
einschneiden würden.
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Gemäß der Erfindung nird vorgeschlagen, einen Abdrucklöffel vorzusehen,
der in den Seitenwänden im Boden mit einer Anzahl von länglichen Schlitzen versehen
ist. die in den Seitenwänden parallel zueinander verlaufen und quer, vorzugsweise
senkrecht, zur Krümmungslinie des Bodens angeordnet sind. Zweckmäßigerweise folgt
der Bodenschlitz der Krümmungslinie der Zahnreihe. Durch die Anordilutig der Schlitze
in den Seitenwänden und im Boden s-erden verschiedene Ziele erreicht. Bei Nb-@rucknahme
mit Gelatinegipsen kann der plastische Gips leicht eindringen und nach außen in
genügen-<ler Masse überquellen, und es giibt außerdem eine @essere Verankerung
in den Winkeln des Schlitzes als in Rundlöchern. Die senkrecht oder quer zur Krümmungslinie
des Bodens verlaufenden Schlitze in den Seitenwänden dienen weiterhin als Führungsschlitze
für Verbindungsschrauben od. dgl., die besondere Seitenverlängerungswände an den
Seitenwänden befestigen. Bei Versuchen hat sich nämlich ergeben, daß, ausgehend
von der Seitenwandhöhe für die kürzesten Zähne, für eine Anzahl Fälle eine Verdoppelung
der Randhöhe der Seitenwände erfordcrlich ist. Fernerhin können diese Schlitze zur
Einführung von Trennmassen in die Löffelhöhlung dienen, um bei Verwendung von gewöhnlichem
Gips bei Abdrucknahme eine Verteilung des Abdruckkörpers vornehmen zu können.
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I)ie X-eiteren Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung und an ligand der Zeichungen, in denen Ausführungsbeispiele aufgeführt
sind.
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Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Abdrucklöffel, von oben gesehen;
Fig. 2 zeigt den Abdrucklöffel mit Seitenverlängerungsansatz; Fig. 3 ist eine Querschnittansicht
längs Linie III-III von Fig. I utit eingesetztem Krümmungsteilungsmesser und angeschraubten
Seitenwänden; Fig. 4 zeigt einen Horizontalschnitt des vorderen Löffeldrittels längs
der Linie IV-IV und zwischen den Iicideti Schnittlinien III-III von Fig. l mit Einsatzfedern
und deren Wirkungsweise beim Gebrauch von Normalgips; Fig. 5 zeigt ein auf das Krümmungsmesser
aufgeschobenes Lückenhalbierungsblech und seine Wirkungsweise. fit Fig. I ist ein
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Abdrucklöffels aus Blech od. dgl. dargestellt,
der in seinen Außenumrissen ungefähr bekannten Formen entspricht, und zwar äußere
Seitetißäche I, innere Seitenfläche2, Boden 3, Griff 4.
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Erfindungsgemäß ist der Abdrucklöffel längs der Krümmungslinie der
Zähne mit einem Schlitz 6 versehen; iti diesen Schlitz 6 läßt sich eiii genau eingepaßtes
Federblech (Krümmungsteilmesser, Fig. 3, 10) verschiebbar einklemmen und nach innen
um etwa 3 mm versenken bzw, heben, wobei durch Nufnietung eines Randstreifens eine
zu tiefe Versenkung verhindert wird.
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Bei Gebrauchnahme des Löffels für Alginatgips und für einen Abdruck,
bei dem die Höhe von den Zahnspitzen bis zur Umschlaglinie des Zahnfleisches zur
Wange außen und zur Mundbodenumschlaglinie innen normal ist, wird der Löffel ohne
jegliche Einsätze verwendet. Die 1,5 mm breiten Schlitze 5 in den Seitenwänden und
im Boden des Löffels sowie der lange Krümmungsschlitz 6 sind so bemessen, daf die
zähe Masse leicht durch und nacli au fett gering überquillt. so daß sie im weiteren
leichten Verhärtungsprozeß an den Schlitzen außen nietförmig aufsitzt. Xuti wird
der gefüllte Löffel über die Zahnreihe gestülpt, die vorgeschriebene Zeit im Munde
belassen und kann dann als Ganzes fest mit dem Löffel vernietet entnommen werden.
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Bei einer größeren Höhe von den Zahnspitzen bis zu den Umschlaglinien,
also über 15 mm (die erforderliche Höhe kann über 30 mm betragen), ist, wie oben
schon gesagt, zur Haftung und Versteifung sowie überhaupt zur Abformung der besonderen
Höhe eine Randverlängerung erforderlich.
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Zu diesem Zweck sind sowohl für die Innen- als auch Außenseitenflächen
gleichgeformte, gleichbemessene, in der Schlitzführung genau übereinstimmende Seitendoppel
(Verlängerungsansätze, Fig.2, 9) vorgesehen. Da in vorkommenden Fällen vielleicht
nur eine Kieferhälfte verlängert werden muß. reichen die Verlängerungsansätze 9
nur bis zur Mitte, so daß also vier Wandstücke vorhanden sind.
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Wenn alle Seitenwände verlängert werden müssen, so werden die Doppel
nacheinander aufgelegt, durch die übereinstimmenden Schlitze je Halbwand beispielsweise
eine Schraube (Fig. 3, 8) von innen nach außen durchgeführt, und zwar je Halbstückwand
eine durch Schlitze vorn und eine durch Schlitze hinten (Fig. 2), und von außen
durch Muttern halbfest angezogen, so daß im Mund die richtige Höhe angepaßt werden
kann; danach werden die Muttern fest angezogen. So werden alle vier Doppel angeschraubt,
wonach der Löffel zur Füllung und Abdrucknahme bereit ist. Wenn nur die mittleren
Schneidezähne fehlen und dort die Lücke sehr tief ist, so ist audi eine verschiebbare
Doppelwand für die Mitte allein in Richtungslinie IV-IV vorgesehen. In Fig. t ist
beispielsweise eine andere Art zur einstellbaren und verschiebbaren Auflage der
Doppelwände, nämlich mit festsitzendem Klemmknopf 7, angegeben.
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Die Erfindung hat sich aber auch die Aufgabe gestellt, den gleichen
Löffel für alle bisher bekannten Abdruckmassen verwendbar zu machen, insbesondere
für unvermeidliche Normalgipsabdrücke, und dabei noch erhebliche Erleichterungen
zu schaffen. So ist z. B. schon die verstellbare Verlängerung der Seitenflächen
von 15 bis auf 30 mm
eine wesentliche Verbesserung. Ferner läßt
sich durch Einsätze von genau eingepaßten Federstreifen 11 und 12 (Fig. 4) in die
vorhandenen Schlitze 5, tlie als Teilungsmesser des unter dem Löffel befindlichen
Gipsklotzes dienen, indem sie. nach der Gipserhärtung herausgenommen, tiefe Einschnitte
hinterlassen und so die Zerlegung an vorausbestimmten Stellen in vorausbestimmte
Teile gestatten, eine leichtere Herausnahme des Gipsabdruckes sowie eine größere
Genauigkeit und Zeitersparnis erzielen.
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Die Vorbereitung für einen Normalgipsabdruck nit Lücken ist nach
der Erfindung tvie folgt: In den krümmungsschlitz (Fig. 1, 6) wird der Krümmungsfedereinsatz
10 (Messer) eingeklemmt (Fig. 3 und 5), ferner die Querfedern 11 und 12 (Fig. 4)
in die Schlitze der Schnittlinien III-III innen und außen, sowohl rechts wie links,
wodurch eine Dreiteilung der Abdruckinnenhälfte und desgleichen der Außenhälfte
erfolgt. In die Lücken (Fig. 5) kann auf das Krümmungshalbiermesser 10 aus gefaltetem
Aluminiumblech, beispielsweise 0,3, ein der Lücke angepaßtes Lückenhalbierungsblech
(Fig. 5, 13) aufgeklemmt werden. Seitenverlängerungswände 9 können, falls erforderlich,
an- und eingestellt werden. Nun wird der Löffel mit weichem Gips gefüllt und über
die Zähne gestülpt.
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Bevor eine vollkommene Erhärtung des Gipses erfolgt, werden alle Einsetzmesserchen
10, 11, 12 entfernt. Das Krümmungsmesser 10 hat zur leichteren Entfernung in Abständen
Löcher (Fig. 5, 14) und die Seitenwandfeder 12 (Fig. 4) eine Schlaufe.
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Außerdem sind andere Kombinationen möglich; so können, je nach Bedarf
und Ermessen, in beliebige Schlitze einzelne Seitenschlitzfedermesserchen II (Fig.
4) eingesetzt werden. Nach Erhärtung wird der Löffel aus dem Mund gehoben, wobei
der Abdruckgipsklotz auf den Zähnen sitzenbleibt. Die Einsatzmesserchen 10, 11,
12 haben tiefe Kerben hinterlassen, die den Abdruck bei der Herausnahme mit den
Fingern an den vorausbestimmten Stellen in vorausbestimmte Teile zerlegen. Die Gipsabdruckstücke
werden dann in dem Löffel zusammengesetzt, geklebt. Durch ausgießen entsteht das
Modell.