DE941767C - Photoelektrisch sensibilisierbares Material - Google Patents
Photoelektrisch sensibilisierbares MaterialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf die Xerographie und insbesondere auf ein neues- photoelektrisch
empfindliches Material fürxerbgraphische Zwecke.
Aus der USA.-Patentschrift 2 297 691 ist ein
neues elektrophotographisches Verfahren bekanntgeworden, welches die Bezeichnung Xerographie
erhalten hat. Nach diesem Verfahren wird ein Material, bestehend aus einer photoleitenden Isolierschicht
auf einer leitenden Unterlage, durch Aufbringen einer elektrostatischen Ladung auf die
photoleitende Isolierschicht lichtempfindlich gemacht. Ein solches lichtempfindlich gemachtes
Material wird dann zur elektrophotographischen Bilderzeugung verwendet, indem es unter einer
Vorlage belichtet wird. Dadurch wird eine selektive Zerstreuung der Ladung dort bewirkt, wo helles
Licht auf die Platte fällt. Hierauf folgt eine Entwicklung des unsichtbaren (latenten) elektrostatischen
Bildes durch Behandlung mit einem elektro- ao skopi'schen Stoff. Aufgabe der Erfindung ist nunmehr
die Schaffung eines neuen empfindlichen Materials, das insbesondere für xerographische
Zwecke geeignet ist.
Erfindungsgemäß besteht das neue Material aus einer leitenden Unterlage mit einer zweifachen
photoleitenden Isolierschicht auf wenigstens einer Seite der Unterlage. Die Doppelschicht setzt sich
aus einem Träger und einer auf dessen Oberseite befindlichen dünnen ph©toleitenden, Selen enthaltenden
Schicht zusammen. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung hat das neue Material
gemäß der Erfindung eine leitende Unterlage, z. B. ίο aus einem Metall od. dgl., auf dessen Oberfläche
eine photoleitende Schicht angeordnet ist, die aus einer Unterschicht aus glasartigem Selen od. dgl.
und einer darauf befindlichen dünnen Oberschicht aus einem Gemisch von Selen und Tellur besteht.
Gegenüber den bekannten Selenschichten zeichnet sich das neue empfindliche Gebilde durch eine
höhere Lichtempfindlichkeit aus. Bewiesen wird dies durch eine bei Belichtung beträchtlich höhere
Leitfähigkeit und durch eine Erhöhung der Spektralempfindlichkeit,
die sich insbesondere durch eine höhere Rotempfindlichkeit ausdrückt.
Das neue xerographische Material besteht aus einer Unterlage, z. B. einer Grundplatte od. dgl.,
aus einem elektrisch leitenden Material, wie z. B. aus Metall od. dgl. Auf wenigstens einer Seite
dieser Unterlage befindet sich eine Unterschicht, welche eine dünne photoleitende Oberschicht trägt.
Die Unterlage wird entsprechend den bekannten Erfordernissen der Xerographie ausgewählt und
besteht im allgemeinen aus einer metallischen Platte, einem zylindrischen Blech, einem Gewebe
od. dgl. Das die Unterlage bildende Material kann auch anderer' Art sein, sofern es nur als Baustoff
verwendbar und elektrisch leitend ist. Die elek-Irische
Leitfähigkeit kann auf den natürlichen Eigenschaften des Materials an sich oder darauf
beruhen, daß ein elektrisch leitender Stoff einem nichtleitenden Material in feinverteilter Form einverleibt
ist oder auf das Material aufgetragen wird. Zweckmäßig besteht die Unterlage aus Metall, z. B.
aus Aluminium, Messing, Magnesium, Eisen, Stahl, Chrom od. dgl., oder aus einem anderen elektrisch
leitenden Stoff, wie z. B. aus elektrisch leitendem Glas, metallisiertem Papier oder Kunststoff od. dgl.
oder elektrisch leitenden Harzen, plastischen Massen oder ähnlichen Materialien. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Unterlage aus einer Aluminiumplatte oder
einem Ahuniniumzylinder mit einer darauf befindliehen
dünnen Aluminiumoxydschicht.
Wenigstens auf einer Seite der Unterlage befindet sich die Unterschicht, welche beispielsweise
Selen, in glasartiger Form, Schwefel, Anthrazen
oder anderes ähnliches isolierendes Material enthält, welches sich durch weite Bereiche positiver Lochleitung
kennzeichnet.
Auf der Unterschicht befindet sich eine dünne photoleitende Oberschicht aus einem Gemisch von
Selen und Tellur, beide in glasartiger Form. Die oberste Schicht hat im allgemeinen eine Dicke etwa
in der Größenordnung von 2 bis io Mikron und
besteht aus Selen und Tellur, -wobei der Tellurgehalt etwa 2 bis 45 Gewichtsprozent und vorzugs
weise 5 bis 28 Gewichtsprozent ausmacht. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, dünnere Schichten aus
einem Selen-Tellur-Gemisch mit. 'höheren Selenkonzentrationen·
zu verwenden.
Das Material gemäß der Erfindung wird für xerographische Zwecke sensibilisiert, indem es
durch Aufbringung'einer "elektrostatischen Ladung mit positiver Polarität empfindlich gemacht wird,
woraufhin man die elektrostatische Ladung durch Exposition unter einer optischen Vorlage selektiv
zum Verschwinden bringt. Unter diesen Bedingungen arbeitet die Selen-Tellur-Schicht als photoleitende
Schicht, welche bei der Belichtung positive Löcher erzeugt. Diese positiven Löcher werden
durch die Unterschicht abgeleitet und an der Oberfläche der leitenden Unterlage durch. Elektronen
neutralisiert. .
Das neue Material wird nachfolgend als Kombination·
einer .photoleitenden Selten^-Tellur-Schicht
beschrieben, die auf eimer t glasartigen Selenunterschicht
angeordnet ist. Es sei jedoch bemerkt, daß das Selen auch durch andere Stoffe der oben beschriebenen
Art ersetzt werden kann.
Es sind bereits für die Xerographie verwendbare Gebilde mit einer leitenden Unterlage und einer
darauf befindlichen photoleitenden Schicht aus glasartigem Selen vorgeschlagen worden. Eine derartige
xerographische Platte kennzeichnet sich durch viele wünschenswerte Eigenschaften. So hat
sie im allgemeinen eine verhältnismäßig geringe Abnahmegesc'hwindigkeit der Ladung im unbelichteten
Zustande, verhältnismäßig geringe Rest-Potentiale, und sie ist verhältnismäßig frei von sogenannten
Ermüdungserscheinungen. Dieses bedeutet, daß
1. solche vorbekannten Gebilde in der Lage sind, auf ihrer Oberfläche eine elektrostatische Ladung
aufzunehmen und festzuhalten, ohne daß die Ladung bei fehlender Belichtung irgendwie wesentlich
zerstreut wird,
2. die Potentialdifferenz bei der Belichtung sich auf einen niedrigen Wert verringert und
. 3. die bekannten Gebilde sich dadurch auszeichnen, daß sie diese Eigenschaften auch bei
Wiederholungen des xerographischen Prozesses verhältnismäßig gut beibehalten!.
Nach einer bestehenden Theorie erklären sich diese und andere Eigenschaften xerographischer
Platten dadurch, daß glasartiges Selen in Abwesenheit von Licht eine sehr geringe Dichte an freien
Stromtfägern hat und daß Träger, wie z. B. positive Löcher, welche durch die Lichteinwirkung befreit
werden, in der Lage sind, im wesentlichen durch die glasartige Selenschicht zu wandern, ohne abgefangen
zu werden. Es ergibt sich also, daß eine glasartige Selenschicht den Durchtritt von positiven
Löchern besonders begünstigt. .
Es wurde nun erkannt, daß im Gegensatz zu
einer glasartigen Selenschicht ein Gemisch aus Selen, und Tellur sich durch kürzere, freie Wege
für die positiven Löcher und ferner durch eine größere Dichte an freien Stromträgern auszeichnet,
sofern kein Licht einwirkt. Die photoleitenden
Eigenschaften von Gemischen aus Selen und Tellur sind jedoch weit besser als diejenigen von glasartigem
Selen. Insbesondere sprechen Gemische aus Selen und Tellur photoleitend auf alle sichtbaren
Strahlungsbereiche an, während glasartiges Selen nur auf Blau und Grün anspricht. Weiterhin ist
bei Gemischen aus Selen und Tellur die Empfindlichkeit gegenüber blauem und grünem Licht größer
als bei glasartigem: Selen.
ίο Gemäß der Erfindung werden nun die günstigen
Eigenschaften der glasartigen Selenschicht als Material mit geringer Dichte an freien Stromträgern
im Dunkeln und als Material, welches durch Belichtung befreite, positive Löcher gut
durchläßt, in Kombination mit den ausgezeichneten photoleitenden Eigenschaften eines Selen-Tellur-Gemisches
benutzt, urn em verbessertes xerographisches Material zu schaffen.
Gemäß einer Ausführungsform des Herstellungs-Verfahrens wird eine Aluminiumplatte unter ein
hohes Vakuum in der Größenordnung von weniger als· etwa 1 Mikron Quecksilbersäule gesetzt und
dann eine Schicht von glasartigem Selen aufgedampft, wobei man die Aluminiumplatte auf einer
Temperatur zwischen etwa 60 und 90°, vorzugsweise etwa von 750 C hält. Der Auftrag der Selenschicht
wird beendet, wenn die Schicht die gewünschte Dicke von beispielsweise etwa 10 bis
200 Mikron erreicht hat. Alsdann_ wird auf die Oberfläche eine zweite Schicht aufgedampft, die aus
einem Gemisch von Selen und Tellur besteht und Tellur im wesentlichen in der Anteilsmenge enthält,
die in der zu erzeugenden photoleitenden Schicht gewünscht wird. Die photoleitende Schicht aus
Selen und Tellur ist zweckmäßig dünner als die glasartige Selenunterschicht und kann in ihrer
Stärke nach unten hin bis z. B. 0,03 Mikron und nach oben hin bis z. B. 50%>
der Dicke der Trägerschicht betragen. Für gewöhnlich ist sie jedoch nicht dünner als 0,1 Mikron 'Und macht nicht mehr
als 2o % der Dicke der Trägerschicht aus. So kann man beispielsweise ein xerographisches Material
herstellen, welches aus einer Unterlageplatte, einer glasartigen Selenschicht in einer Stärke von etwa
20 Mikron und einem Selen-Tellur-Überzug mit einer Stärke von etwa 1 Mikron bestellt. Dieses neue
Gebilde zeichnet sich durch verhältnismäß ig geringe Ladungsabnahme imDunkeln und durch das Fehlen
von Ermüdungserscheinungen in Verbindung mit erhöhter Photoleitgeschwindigkeit und wesentlich
verbesserter Empfindlichkeit gegenüber rotem, gelbem und grünem Licht aus.
Gemäß der Erfindung können auch andere Verfahren zur Herstellung der neuen xerographischen
Gebilde angewendetwerden, doch wird dieVakuum-Aufdampfungsmethode
gegenwärtig bevorzugt.
Die folgenden Beispiele sollen einfache und ohne Schwierigkeiten durchzuführende Verfahren zur
Nutzbarmachung der Vorteile der Erfindung veranschaulichen. Das neue xerographische Material
kann auch durch Aufpressen geschmolzener Schichten auf eine Unterlage oder durch Aufsprühen einer
geschmolzenen Mischung oder Auftragen pigmentierter Bindefilme auf solche Unterlagen erzeugt
werden. Es sei jedoch bemerkt, daß die Herstellung hochwertiger Gebilde, wie sie insbesondere für
photographische Zwecke erwünscht sind, am besten mit Hilfe von Verfahren erfolgt, die mit
Vakuumaufdampfung arbeiten.
70 Beispiel 1
Eine Messingplatte mit einer glatten, ebenen Oberfläche von annähernd 4X5 Zoll wird mit Hilfe
von ein Reinigungsmittel enthaltendem Wasser sauber geputzt. Die Platte wird dann abgespült
und mittels eines Reinigungsmaterials poliert, welches ein Kohlenwasserstofrwachs enthält und
unter der Bezeichnung »Glaswachs« im Handel erhältlich ist. Dieses Poliermittel wird gleichmäßig
über die Oberfläche der Platte verteilt und unter Benutzung eines reinen, trockenen Tuches kräftig
abgerieben. Man erhält auf diese Weise eine polierte Oberfläche, auf der sich wahrscheinlich noch eine
außerordentlich dünne Schicht von Kohlenwasserstoffwachs befindet. Die so präparierte Platte wird
in Kontakt mit einer Platte, durch welche Wasser von geregelter Temperatur zirkuliert, in eine Evakuierungskammer
gebracht. Diese Kammer wird nun evakuiert und die Wassertemperatur so eingestellt,
daß die Temperatur der Messingplatte8o°C beträgt. Alsdann bringt man Selen in Verdampfungstiegeki
aus Molybdän in einen Abstand von etwa 6 Zoll von der Plattenoberfläche entfernt, dann
wird das Selen durch Erhitzen mittels eines elektrischen Heizgerätes an den Molybdänverdampfungstiegeln
auf die Oberfläche aufgedampft. Auf diese Weise wird eine Selenschicht von etwa 15 Mikron Dicke auf der Messingplatte niedergeschlagen.
Alsdann werden ohne Aufhebung des Vakuums andere Molybdäntiegel erhitzt, welche ein Gemisch von 7°/o Tellur mit Selen enthalten,
und es wird so auf die Oberfläche der mit Selen überzogenen Platte ein Film aus einem Selen-Tellur-Gemisch
von annähernd 5 Mikron Stärke aufgebracht. Nach Beendigung der Aufdampfung werden die Platten aus der Vakuumkammer entfernt
und sind dann für die Xerographie geeignet. Gegenüber vergleichbaren Platten mit einer
20 Mikron dicken Selenschicht ohne Tellurzumischung weisen die neuen Platten eine größere
Lichtempfindlichkeit, insbesondere gegenüber grünem und gelbem Licht auf. Mit Hilfe dieses neuen
Materials können xerographische Bilder von guter Qualität hergestellt werden.
B e i s ρ i e 1 2
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird wiederholt, wobei in der oberen Schicht Tellürgehalte von
2, 4, 7 und 8% angewendet und von dem Selen-Tellur-Gemisch Filme von 5 Mikron auf Selenfilme
von 15 Mikron aufgebracht werden, so daß man eine Gesamtfilmstärke von 20 Mikron erhält.
Die so erzeugten Platten zeichnen sich durch erhöhte xerographische Empfindlichkeit, besonders
gegenüber grünem und gelbem Licht aus, wobei die Platten, deren Schichten 7 bis 8°/o Selen ent-
halten, die größere Empfindlichkeit zeigen. Xerographische
Bilder von guter Qualität werden auf allen diesen Platten erzielt.
B e i s ρ i e'l 3 Das Verfahren nach Beispiel ι wird wiederholt,
wobei jedoch die Plattentemperaturen während der Auf dampf ung 6o, 70, 80 bzw. 85 ° betragen. Bei
allen diesen Aufdampfungstemperaturen werden Platten von vergleichbarer Qualität erhalten.
B e i sρi el 4
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird wiederholt, und zwar zur Herstellung von Platten mit Selen-
und Tellurschichten in einer Gesamtstärke von 60 Mikron, wobei die Selen-Tellur-Schicht, welche
oben auf die nur aus Selen bestehende Unterschicht aufgebracht wird, in ihrer Stärke io°/o, d. h.
6 Mikron beträgt. Es wird bei einer Plattentemperatur von 8o° während der Aufdampfung und einer
Aufdampfungs-zeit von 10 Min. für die Selenschicht
und 60 Min. für die obere Selen-Tellur-Schicht eine Reihe von Platten hergestellt. Innerhalb dieser
Herstellungsreihe wird der Tellurgehalt in der Selen.-Tellur-Schicht bei den verschiedenen Platten
mit o, 7, 8, 10, 12,5, 17,5, 15 bzw. 20% gewählt,
während der Rest aus Selen besteht.
Bei der Prüfung der Platten nach, diesem Beispiel werden zwei Versuche durchgeführt. Gemäß dem
ersten Versuch wird die Platte auf etwa 600 V aufgeladen. Dann wird in Abwesenheit von Licht
die Abnahme dieses Potentials als Funktion, der Zeit gemessen. Die Halbzeit der Ladungsabnähme
im Dunkeln, d.h. die Zeit, welche erforderlich ist, damit das Potential auf die Hälfte seines ursprünglichen
Wertes abnimmt, wird bei jeder der Platten aufgezeichnet. Sie beträgt bei der Platte mit einer
7% Tellur enthaltenden Schicht 630 Sek. und bei der Platte, deren Schicht 20% Tellur enthält,
12 Sek.v Die dazwischenliegenden Prozentsätze
Selen ergeben entsprechende Zwischenwerte der Ladungsabnahme-Halbzeiten. Die in der Oberschicht
kein Tellur enthaltende Platte hat eine Schwarzabnahme-Halbzeit von mehr als 1000 Sek.
Beim zweiten Versuch wird die Empfindlichkeit der Platten in reziproken Werten der Sekunden
aufgezeichnet, die das Plattenpotential braucht, um von 200 auf 100 V abzufallen, wenn die Platte
0,03 Mikrowatt je bestrahltem cm2 ausgesetzt wird.
Der Versuch wird bei verschiedenen Strahlungs-• weilenlängen durchgeführt, um sowohl die spektrale
Empfindlichkeit als auch die Gesamtempfindlichkeit festzustellen. Die eine Oberschicht mit 20% Tellur
aufweisende Platte hat eine Spitzenempfindlichkeit von etwa 1,4 reziproken Sekunden werten bei etwa
500 Millimikron Wellenlänge, wobei die Empfindlichkeit
über, den Bereich von weniger als 400 Millimikron bis über 600 Millimikron Wellenlänge
größer als 1 ist. Eine beträchtliche Empfindlichkeit j kann ferner über den ganzen sichtbaren Spektralbereich
festgestellt werden. Diejenige Platte}-welche
in ihrer Oberschicht kein Telrür enthält, hat eine Spitzenempfindlichkeit von etwa 0,3 reziproken
Sekundenwerten bei einer Wellenlänge von etwa 400 Millimikron, und bei einer Wellenlänge von
etwa 550 Millimikron ist fast keine Empfindlichkeit vorhanden. Für' die Zwischenwerte ergeben sich
auch mittlere Empfindlichkeiten. So hat beispielsweise die 10% Tellur in ihrer Oberschicht enthaltende
Platte eine Spitzenempfindlichkeit von etwa 0,7 reziproken Sekundenwerten bei etwa
400 Millimikron Wellenlänge und eine beträchtliche Empfindlichkeit über den Spektralbereich bis
.zu mehr als 650 Millimikron Wellenlänge.
Eine Reihe von xerographisdien· Platten wird
mit einer Gesamtstärke der Selen-Telluc-Schichten
von 50 Mikron hergestellt, wobei die Stärke der auf der unteren Selenschicht befindlichen Selen-Tellur-Schicht
2°/o oder 1 Mikron beträgt. Diese Platten werden, während der Aufdampfung bei einer
Temperatur der Unterlage von 8o° gefertigt, wobei in der Selen-Tellur-Schicht 25 %■ Tellur enthalten
sind. Eine Anzahl solcher Platten wird bei der Erzeugung von xerographischen Bildern geprüft.
Hierbei können gute xerographische Ergebnisse erzielt werden. Die Platten kennzeichnen sich durch
eine wesentlich vergrößerte Empfindlichkeit, und zwar über den ganzen sichtbaren Spektralbereich.
Solche Platten haben ungefähr die I2fache Empfindlichkeit von vergleichbaren Selenplatten, welche
keine Selen-Telhir-Schicht aufweisen.
Ein Material der beschriebenen Art ist besonders für xerographische Zwecke geeignet, wenn mit 95 '
positiver Polarität auf ein Potential von etwa 50 bis etwa 500 V aufgeladen wird, woran sich dann
die Exposition unter einem optischen Bild anschließt, durch die eine selektive Verminderung der elektrostatischen
Ladung eintritt. Das sich ergebende latente elektrostatische Bild kann durch Behandlung
mit einem' elektroskopischen Material entwickelt,
d. ti. sichtbar gemacht werden, und das entwickelte Bild je nach Wunsch auf eine beliebige andere
Fläche übertragen werden, so daß man eine xerographische Kopie erhält.
Es sei bemerkt, daß auch andere Verfahren zur Herstellung des Materials gemäß der Erfindung
angewandt werden können. -So kann man beispielsweise geschmolzenes Selen auf eine Unterlage aufgießen,
aufpressen oder aufsprühen. Ferner kann man gewünschtenfalls die Oberfläche der Unterlage
mit einem pigmentierten Harz überstreichen öder besprühen, wobei als Pigment Selen in glasartiger
Form oder ein anderes photoleitendes Material der oben beschriebenen Art dient. Ferner kann man die
Selen-Telhir-Scnidht durch, gleichzeitiges Aufdampfen
von Selen und Tellur aus getrennten Quellen oder durch Aufdampfen eines Gemisches von Selen
und Tellur herstellen. Man kann die Selen-Tellur-Schicht aber auch nadh anderen Verfahren aufbringen,
wie z. B. durch Aufsprühen eines geschmolzenen Gemisches oder durch Aufgießen oder
Aufpressen eines Gemisches der Bestandteile auf die Unterlage, auf welcher sich die photoleitende
Trägerschicht befindet.
Obwohl die Erfindung in Verbindung mit einer Theorie beschrieben wurde, nach der die Wanderung
von Elektronen und positiven Löchern innerhalb der festen Körper eine Rolle spielt, so ist die
Durchführbarkeit der Erfindung doch nicht an die Richtigkeit dieser Theorie gebunden. Im übrigen
können auch die beschriebenen Ausführungsbeispiele Abänderungen erfahren, ohne daß damit der
Rahmen der Erfindung verlassen wird.
Claims (6)
1. Photoelektrisch sensibilisierbares Material, bestehend aus einer leitenden Unterlage mit
einer darauf befindlichen Unterschicht aus glasartigem Selen, Schwefel oder Antbrazen und
einer darauf aufgebrachten dünnen Schicht eines Gemisches von Selen und Tellur, beide in ihrer
glasartigen Form.
2. Material nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet,
daß die Selen-Tellur-Schicht aus etwa 2 bis etwa 45% Tellur und zum Rest im wesentlichen aus Selen besteht.
3. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Selen-Tellur-Schicht aus etwa 5 bis 28% Tellur und zum Rest im wesentliehen
aus Selen besteht.
4. Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Selen-Tellur-Schicht wenigstens
etwa 0,03 Mikron dick ist, aber in ihrer Stärke nicht mehr als etwa 500/» der Dicke der
Trägerschicht ausmacht.
5. Material nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die dünne Selen-Tellur-Schicht etwa s bis 28% Tellur enthält und der Rest im
wesentlichen Selen ist.
6. Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dünne Selen-Tellur-Schicht
wenigstens etwa 0,1 Mikron dick ist, jedoch nicht mehr als etwa 20% der Stärke der photoleitenden
Trägerschicht ausmacht.
509 691 4.56
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