DE9415353U1

DE9415353U1 - Vorrichtung zur Erleichterung des Rückwärtsfahrens bei mehrachsigen, druckluftgefederten Fahrzeugen

Info

Publication number: DE9415353U1
Application number: DE9415353U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-09-22
Filing date: 1994-09-22
Publication date: 1994-11-17
Anticipated expiration: 2004-09-23

Description

"Vorrichtung zur Erleichterung des Rückwärtsfahrens bei mehrachsigen, druckluftgefederten Fahrzeugen"

Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Erleichterung des Rückwärtsfahrens bei mehrachsigen, druckluftgefederten Fahrzeugen, insbesondere bei mehrachsigen Sattelaufliegern.

Werden z.B. mehrachsige Sattelauflieger rückwärts rangiert und müssen dabei Kurven beschreiben, kann es insbesondere bei vergleichsweise engen Kurven zu extremen Belastungen der Achsen kommen, da jede Achse gegenüber der anderen Achse mit einem anderen Kurvenradius abrollt. Die hohen auftretenden Scherkräfte belasten nicht nur extrem die Gummibereifung, die Kräfte können sich auch auf die in der Regel selbsttragenden Fahrzeugkonstruktionen übertragen.

Um dieses Problem zu lösen, sind schon sehr aufwendige Konstruktionen vorgeschlagen worden, etwa Drehschemel-Aufhängungen der Achsen, vollständiges Anheben eines Teiles der Achsen u. dgl. mehr.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der mit einfachen Mitteln das Rückwärtsfahren, insbesondere in Kurven, derartiger Fahrzeuge stark vereinfacht wird.

Mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung gelöst durch wenigstens ein vor dem Rückwärtsfahren betätigbares Entlüftungsventil zur Entlüftung der Federung an wenigstens einer Fahrzeugachse, d.h. insbesondere durch ein Entlüftungsventil an einer von zwei bzw. zwei von drei Achsen.

Es hat sich gezeigt, daß durch eine einfache Entlüftung der Federung eines Teiles der Achssen die auftretenden Belastungen sehr stark verringert werden, da es für die Achsen möglich ist, den Belastungen aufcfrund der Entlüftung der Federungen auszuweichen, die Traglasten können problemlos von der nicht entlüfteten Einzelachse im Rangierbetrieb aufgenommen werden.

In Ausgestaltung kann eine insbesondere von der Vorausfahr-Geschwindigkeit abhängige Schutzschaltung zur Unterdrucksetzung der beim Rückwärtsfahren entlüfteten Achsenfederungen vorgesehen sein, um beispielsweise zu verhindern, daß ein Fahrzeug mit einigen entlüfteten Achsfederungen in den normalen Straßenverkehr kommt.

Eine solche Schutzeinrichtung kann automatisch arbeiten, z.B. kann sie erfindungsgemäß mit dem Impulsgeber des Tachometers elektronisch verbunden sein.

Auch kann vorgesehen sein, daß im Führerstand eines entsprechend ausgerüsteten Fahrzeuges eine Wahl-Schalteinrichtung
für den Normalfahrbetrieb und den Rangierbetrieb zur Be- und Entlüftung wenigstens einer von mehreren Fahrzeugachsen vorgesehen ist.

Optische oder aktustische Anzeigemittel können insbesondere im Führerstand des Fahrzeuges vorgehen sein, um dem Benutzer kenntlich zu machen, daß einige der Achsen sich im entlüfteten Federungszustand befinden.,

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Diese zeigt in der einzigen Figur eine vereinfachte Darstellung des Fahrzeuges mit der erfindungsgemäßen Einrichtung.

Ein allgemein mit 1 bezeichnetes Fahrzeug weist einen Führerstand 2 und beispielsweise einen Pritschenaufbau 3 eines
nicht näher dargestellten Sattelaufliegers auf, wobei im
dargestellten Beispiel drei Feihrzeugachsen 4, bezeichnet mit 4a, 4b, 4c, vorgesehen sind.

Jede der Achsen 4 ist mit einer Pneumatikfederung 5 ausgerüstet, wobei die Pneumatikfedern 6 an mit Ventilen 7 ausgerüsteten Zuführleitungen 8 angeschlossen sind. Die in der Figur angedeuteten Be- und Entlüftungsventile 7 werden von ei-

ner z.B. im Fahrzeugstand 2 vorgesehenen Elektronik 9 geschaltet, das Schaltelement isst in der Figur im Bereich der Achsen 4 nur angedeutet und mit 10 bezeichnet.

Wird das Fahrzeug rückwärts rangiert, ist es mit der Vorrichtung möglich, z.B. die beiden innen liegenden Achsen 4a und 4b dadurch zu entlasten, daß deren Pneumatikfederungen über die Ventile 7 entlüftet werden. Wird das Fahrzeug wieder nach vorne bewegt, kann die Elektronik 9 so eingerichtet sein, daß sie dann automatisch das Unterdrucksetzen der Pneumatikfedern 6 über den fahrzeugeigenen Kompressor bewirkt .

Die Schaltung 9 kann geschwindigkeitsabhängig ausgelegt sein, z.B. mit dem Impulsgeber des Tachometers wirkmäßig verbunden sein u. dgl. mehr.

Claims

f 4 · Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Erleichterung des Rückwärtsfahrens bei mehrachsigen, druckluftgefederten Fahrzeugen, insbesondere bei mehrachsigen Sattelaufliegern _t, gekennzeichnet durch wenigstens ein vor dem Rückwärtsfahren betätigbares Entlüftungsventil (7) zur Entlüftung der Federung (5) an wenigstens einer Fahrzeugachse (4).,

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Entlüftungsventil (7) an einer von zwei bzw. zwei von drei Achsen (4a,4b).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine insbesondere von der Vorausfahr-Geschwindigkeit abhängige Schutzschaltung (9) zur Unterdrucksetzung der beim Rückwärtsfahren entlüfteten Achsenfederungen.

4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Führerstand (2) eines entsprechend ausgerüsteten Fahrzeuges (1) eine Wahl-Schalteinrichtung für den Normal-

fahrbetrieb und den Rangierbetrieb zur Be- und Entlüftung wenigstens einer von mehreren Fahrzeugachsen (4) vorgesehen ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

daß die Vorausfahrschutzeinrichtung (9) mit dem Impulsgeber des Tachometers elektronisch wirkmäßig verbunden ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

daß im Führerstand (2) ein optisches oder akustisches Anzeigemittel für den entlüfteten Fahrzustand vorgesehen ist.