DE940823C - Verfahren zur Herstellung von Ammoniumsulfamat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AmmoniumsulfamatInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 29. MÄEZ 1956
A 18382 IVa/12 k
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Ammoniumsulfamat.
Es ist bekannt, Amidosulfonsäure durch Umsetzen äquimolekularer Mengen von Hydroxylaminhydrochlorid
mit Schwefeldioxyd bei Atmosphärendruck unter gleichzeitiger Kühlung herzustellen.
Das Ammoniumsulfamat kann dann durch Neutralisation der so erhaltenen Amidosulfonsäure mit
Ammoniak hergestellt werden.
Ein solches Zweistufenverfahren zur Herstellung von Ammoniumsulfamat hätte gewisse Nachteile.
Abgesehen von der Tatsache, daß bereits zwei Stufen benötigt werden würden, um das gewünschte
Salz zu erhalten, ergäben sich auch zusätzliche Unkosten für die Neutralisation der dabei frei werdenden
Salzsäure und für die Abtrennung des gebildeten Salzes aus dem Reaktionsgemisch. Da
Ammoniumchlorid und Ammoniumsulfamat in einer solchen Reaktion gleichzeitig gebildet werden
würden, ergäbe sich auch eine technisch schwierige Aufgabe, diese beiden Salze voneinander zu
trennen.
Nach der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß man Ammoniak
mit Schwefeldioxyd bei einer Temperatur von mindestens ioo° und einem Druck von mindestens
3,5 atü umsetzt. Das Ammoniak wird in vorzugsweise molarem Überschuß über Schwefeldioxyd
verwendet. Die Reaktion kann bei Temperaturen zwischen ioo und 400°, vorzugsweise 150 bis 2200,
und einem Druck von 3,5 bis 210 atü oder höher
durchgeführt werden. Die Umsetzung kann in einem geschlossenen Gefäß unter dem selbsterzeugten
Druck bewirkt werden. Als Nebenprodukte werden bei der Reaktion elementarer Schwefel und
Ammoniumsulfat gebildet.
Arbeitet man bei den bevorzugten Bedingungen, so erhält man höhere Ausbeuten in kürzeren Reaktionszeiten.
Es ist aber auch möglich, höhere Ausbeuten bereits bei etwa ioo° und 3,5 atü zu erhalten,
wenn entsprechend lange Reaktionszeiten angewandt werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern ohne sie zu beschränken.
i. 23 g Ammoniak wurden in einen mit Titan ausgekleideten 300-cm3-Autoklav gegeben, anschließend
wurden 64 g Schwefeldioxyd zugesetzt. Der Autoklav wurde verschlossen und 2 Stunden
auf 1500 erhitzt. Der während dieser Zeit entwickelte
maximale Druck betrug etwa 7 atü. Dann wurde der Autoklav abgekühlt, die Reaktionsmasse entfernt und mit Schwefelkohlenstoff zur
Extraktion des Schwefels (10,7 g) ausgelaugt. Der Rückstand enthielt 28,5 g Ammoniumsulfamat, das
mit 22,4 g Ammoniumsulfat vermischt war. Die Mischung der so gebildeten Ammoniumsalze kann
für viele Zwecke ohne weitere Abtrennung verwendet werden, z. B. bei Herbiciden oder bei
flammensicher mächenden Zubereitungen. Wenn es erwünscht ist, daß reine Ammoniumsulfamat zu
gewinnen, so kann dies .durch irgendeines der üblichen, bekannten Verfahren erfolgen, z. B. durch
Extraktion mit flüssigem Ammoniak.
2. Bei einem Ansatz, der unter ähnlichen Bedingungen wie im vorhergehenden Beispiel durchgeführt
wurde, wurden 26 g Ammoniak und 32 g Schwefeldioxyd 2 Stunden in einem 300-cm3-Autoklav
auf 2200 erhitzt, der während der Reaktion entwickelte, maximale Druck betrug etwa
59,5 atü. Das Produkt enthielt 19 g Ammoniumsulfamat.
Das Verhältnis der Reaktionsteilnehmer ist nicht kritisch. So kann ein molares Verhältnis von Ammoniak
zu Schwefeldioxyd im Bereich von 1 bis 100:1 bis 100 verwendet werden. Wenn die Reaktionsteilnehmer
unter den oben angegebenen Temperatur- und -Druckbedingungen erhitzt werden, wird etwas Ammoniumsulfamat gebildet. Zur Erzielung
bester Ergebnisse ist es jedoch vorzuziehen, daß Ammoniak wenigstens in leichtem, molarem
Überschuß über das Schwefeldioxyd verwendet wird. Wenn Ammoniak in einem Überschuß von
wenigstens Vs Mol über das Schwefeldioxyd verwendet wird, so ist die Menge an elementarem
Schwefel, der als Nebenprodukt in der Reaktionsmasse gebildet wird, im allgemeinen in der Größen-
Ordnung von 1Zs Mol Schwefel je Mol eingesetztes
S chwef eldioxyd.
Für einige Verwendungszwecke kann die rohe Reaktionsmischung ohne Abtrennung des als
Nebenprodukt gebildeten Schwefels verwendet werden. Beispielsweise kann die rohe Reaktionsmischung in wäßriger Aufschlämmung als Fungicid
oder Insekticid angewandt werden, wobei der Schwefelgehalt zur Nützlichkeit des Rohgemisches
beiträgt.
Die während des Verfahrens gebildete Reaktionsmasse ist gegenüber den Metallgefäßen, welche gewöhnlich
in der chemischen Industrie verwendet werden, z. B. solchen aus rostfreiem Stahl u. dgl.,
sehr korrodierend. Es wurde jedoch festgestellt, daß mit Titan ausgekleidete Kessel bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht korrodiert werden. Demgemäß wird bei einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Reaktionsgefäß gearbeitet, das wenigstens
zum Teil mit Titanmetall ausgekleidet ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Ammoniumsulfamat, dadurch gekennzeichnet, daß
man Ammoniak mit Schwefeldioxyd, vorzugsweise in molarem Überschuß, bei einer Temperatur
von 100 bis 4000, vorzugsweise 150 bis
220°, und bei einem Druck von 3,5 bis 210 atü zur Reaktion bringt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zu verwendende Autoklav wenigstens zum Teil mit Titan ausgekleidet ist.
Angezogene Druckschriften: K. A. u. U. R. Hofmann, »Anorg. Chemie«,
8. Auflage, Vieweg & Sohn, Braunschweig, 1939, S. 173.
© 309 682 3.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=21860118
Family Applications (1)
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Cited By (1)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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