DE9401036U1 - Ausziehvorrichtung für Kompressionsstrümpfe - Google Patents

Description

Ausziehvorrichtung für Kompressionsstrümpfe

Die Erfindung betrifft eine Ausziehvorrichtung für Kompressionsstrümpfe mit oder ohne Zehenteil in Form einer Gleitröhre, die aus einem gegenüber dem Kompressionsstrumpf gut gleitenden Material besteht, die sich aber in folgendem von Gleitsocken zum Anziehen von Kompressionsstrümpfen unterscheidet: Die neuentwickelte Gleitröhre hat einen größeren Querschnitt, sodaß beim Überstreifen über den Fuß die Röhre über die Ferse gezogen werden und mit einem anhängenden Gummiband in Höhe der Fessel fixiert werden kann. Die Gleitröhre wird über Fuß und Kompressionsstrumpf gestreift, mit dem Gummiband fixiert und ist nach dem Ausziehen des Kompressionsstrumpfes aus demselben herausziehbar. Sie besteht aus einer geometrischen Röhre mit einem Durchmesser von 10 bis 15 cm.

Beim bisherigen Ausziehen eines Kompressionsstrumpfes wird der obere Rand des Strumpfes nach außen umgeklappt und nach unten gezogen, wobei sich der Strumpf auf „links" rollt. Das ist zunächst ohne große Anstrengung zu bewerkstelligen. Aber wenn der obere Teil des Strumpfes über die Ferse gleiten muß, erhöht sich der Reibungswiderstand durch die Dehnung ganz erheblich, zumal durch die (im Gegensatz zum röhrenförmigen Bein) unregelmäßige Form des Fußes die Zugrichtung nicht mehr parallel zur Oberfläche erfolgen kann. Mit Finger oder Daumen muß man dann das letzte Stück mit erheblichem Kraftaufwand über die Ferse hebeln.

Die Erfindung soll dazu dienen, mit Hilfe einer Ausziehvorrichtung in Form einer Gleitröhre der eingangs erwähnten Art das Ausziehen von Kompressionsstrümpfen zu erleichtern.

Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Gleitröhre nach dem Überstreifen und Fixieren durch ein anhängendes Gummiband im Bereich der Fessel die Ferse und den vorderen Teil des Rückfußes, welche die Zonen des höchsten Reibungswiderstandes darstellen, umschließt. Beim Ausziehen des Kompressionsstrumpfes ist somit der Reibungswiderstand im Bereich der Ferse und des vorderen Teils des Rückfußes stark herabgesetzt. Es gleitet nicht mehr, wie früher, Strumpf auf Strumpf, sondern Strumpf auf Gleitröhre. Das Gummiband

verhindert, daß sich die Gleitröhre zu früh über die Ferse schiebt, läßt sich aber durch seine Elastizität für das letzte zu bewältigende Stück problemlos über die Ferse schieben.

Durch Unterlegen einer Gummimatte oder einer anderen Unterlage, die gegenüber dem Kompressionsstrumpf einen hohen Reibungswiderstand hat, kann das Ausziehen, sobald der erste Teil des Strumpfes über die Ferse gezogen ist, ohne Zuhilfenahme der Hände erfolgen, indem durch Druck der Ferse auf die Unterlage und gleichzeitiges Ziehen des Fußes in Richtung Körper sich der Strumpf selbst abrollt.

Man kann den Ausziehvorgang eines Kompressionsstrumpfes noch weiter erleichtern, indem man die Gleitröhre aus bisher für ähnliche Zwecke nicht verwendeten Materialien herstellt, die in der Paarung mit einem Kompressionsstrumpf eine sehr niedrige Reibungszahl aufweisen und damit die Reibung zwischen der Gleitröhre und der Außenseite des Kompressionsstrumpfes auf ein Minimum verringern.

Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Gleitröhre aus papierartigem Faservlies aus thermisch verschweißten Polyethylen-Fasern (bekannt unter dem Warenzeichen Tyvek) oder Polypropylen-Fasern (bekannt unter dem Warenzeichen Typar) besteht. Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Gleitröhre zumindest an ihrer Außenseite aus Kunststoffolie besteht. Solche Kunststoffolien, z.B. aus Polyethylen oder Polypropylen oder Polyvinylchlorid, haben in der Paarung mit dem Material von Kompressionsstrümpfen ebenfalls eine sehr geringe Reibungszahl und es handelt sich außerdem um verhältnismäßig billige Materialien, sodaß die Gleitröhre durch Verschweißen hergestellt werden kann.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung soll durch folgende Zeichnungen veranschaulicht werden: Fig. 1 eine Seitenansicht auf die Gleitröhre

Fig. 2 eine Seitenansicht des Fußes mit Kompressionsstrumpf und Gleitröhre

Die Form der Röhre (1) kann zylindrisch oder konisch sein, der hintere Rand (R) kann gerade geschnitten sein oder oben und unten je einen „Lappen" haben, wodurch die Faltenbildung bei einer Verringerung des Querschnitts, was beim Anlegen des Gummibands (2) entsteht (was man auch beim Aufblasen einer Brötchentüte macht), gemindert werden kann. Das Gummiband sollte mindestens 2cm vor dem hinteren Ende der Gleitröhre befestigt sein, damit der überstehende Rand (4) nach dem Anlegen der Gleitröhre (1) zurückgeschlagen werden kann und das Gummi, das einen höheren Reibungswiderstand als das Material der Gleitröhre hat, überdeckt.

Aufgabe der Gleitröhre ist es, den Reibungswiderstand zwischen zwei direkt aufeinanderliegenden Schichten eines Kompressionsstrumpfes beim Ausziehen zu verringern. Da die Gleitröhre zwischen die beiden Schichten gebracht wird, muß sie aus einem gegenüber dem Kompressionsstrumpf gut gleitenden Material bestehen, das in der Kombination mit dem Material des Kompressionsstrumpfes eine möglichst geringe Reibungszahl aufweist. Als Material für die Gleitröhre ist besonders sogenanntes „synthetisches Papier" geeignet,. Aber auch Kunststoffolie, wie z.B. Polyethylen-, Polypropylen- oder PVC-Folie ist möglich.

Zum Ausziehen eines Kompressionsstrumpfes (3) zieht man sich die Gleitröhre (1) über den Fuß, bis man die gesamte Fessel mit ihr umschließen kann. Dann wird das Gummiband (2) um die Fessel gelegt und mit einem Verschluß fixiert. Der überstehende Rand (4) wird umgeschlagen. Nun zieht man das obere Ende des Kompressionsstrumpfes nach unten bis über die Ferse, dergestalt, daß Außenseite auf Außenseite liegt. Durch Ziehen des Fußes auf einer gegenüber dem Kompressionsstrumpf rutschfesten Unterlage zum Körper hin bei gleichzeitigem Druck auf die Unterlage schiebt sich der Kompressionsstrumpf nach vorn über den Fuß. Die Gleitröhre kann aus dem ausgezogenen Kompressionsstrumpf mühelos herausgezogen werden und da er beim Ausziehen auf „links" gedreht wurde, muß er lediglich wieder umgestülpt werden.

Claims (8)

Ansprüche

1. Ausziehvorrichtung für Kompressionsstrümpfe mit und ohne Spitze (mit und ohne Zehenteil) in Form einer Gleitröhre (1), die aus einem gegenüber dem Kompressionsstrumpf gut gleitenden Material besteht und die vor dem Ausziehen des Kompressionsstrumpfes (3) über den Fuß gezogen wird und nach dem Ausziehen aus dem Kompressionsstrumpf herausziehbar ist, wobei der Durchmesser der Gleitröhre groß genug ist, um die Ferse und den Rückfuß zu umschließen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere Rand (R) der Gleitröhre (1) nach hinten ragende freie Lappen aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein elastisches Band (2) nahe des hinteren Randes (R) angebracht ist, das mit einem Verschluß versehen ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß ein elastisches Band nahe des hinteren Randes (R) der Gleitröhre (1) in dieselbe eingearbeitet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß ein elastisches Band separat von der Gleitröhre (1) nach dem Anziehen derselben um die Fessel gespannt wird.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus papierartigem Faservlies aus thermisch verschweißten Hochdruckpolyethylen-Fasern (Tyvek ®) oder Polypropylen-Fasern (Typar®) besteht.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zumindest an ihrer Außenseite aus Kunststoffolie besteht.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie aus Polyethylen oder Polypropylen oder Polyvinylchlorid besteht.