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Elektrostatischer Generator zur Erzeugung kurzer Hochspannungsstromimpulse
Den Gegenstand des Patents 937 112 bildet ein elektrostatischer Generator zur Erzeugung
kurzer hochgespannter Stromimpulse, welcher insbesondere für die Zündung von Brennkraftmaschinen
vorteilhaft verwendbar ist.
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Dieser Generator ist in der Hauptsache dadurch gekennzeichnet, a)
daß zwei gegeneinander elektrisch isolierte Erregerpole oder Erregerpolgruppen an
sie auf symmetrische Potentiale zu einem beliebigen Bezugspotential, z. B. dem Erdpotential,
bringende Elektrizitätsquellen angeschlossen und symmetrisch zu einer gemeinsamen
Achse mit Wechselfolge je eines mit dem einen und je eines mit dem anderen Potential
zu versehenden Erregerpols angeordnet sind, b) daß zwei Elektrizitätsträger oder
Elektrizitätsträgergruppen symmetrisch auf einem um die gemeinsame Achse der Erregerpole
drehbaren Läufer angebracht sind und diese beweglichen
Elektrizitätsträger
je eine praktisch der Bogenlänge der Erregerpole gleiche Bogenlänge aufweisen sowie
bei ihrem Umlauf nacheinander zum kapazitiven Zusammenwirken mit den einzelnen Erregerpolen
kommen, c) daß ein oder mehrere sich mit dem Läufer mitdrehende, leitend mit den
Elektrizitätsträgern verbundene Finger bei ihrem Umlauf nahe an um die Drehachse
in mindestens der gleichen Anzahl wie die Erregerpolpaare und symmetrisch wie diese
verteilten Paaren von feststehenden Kontakten vorbeigehen, die an die eine Klemme
eines oder mehrerer Verbraucherstromkreise angeschlossen sind, deren andere Klemme
auf das für die Erregerpole gewählte Bezugspotential, z. B. auf das Erdpotential,
gebracht ist, d) daß die drehbaren Finger und die beweglichen Elektrizitätsträger
sowie die feststehenden Kontakte in solcher gegenseitigen Lagenbeziehung angeordnet
sind, daß ein Finger vor einem Kontakt sich einstellt, wenn der oder die mit diesem
Finger verbundenen Elektrizitätsträger das Maximum der Kapazität in bezug auf den
diesem Kontakt entsprechenden Erregerpol erreicht haben, e) daß die Gesamtheit der
Erregerpole und der beweglichen Elektrizitätsträger sowie der umlaufenden Kontaktfinger
und der festliegenden Kontakte in einem dicht abgeschlossenen Gehäuse eingebaut
ist, das mit einem Gas unter Druck gefüllt ist.
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Die Elektrizitätsquellen für die Erregung der beiden Erregerpole oder
Erregerpolgruppen werden vorzugsweise durch elektrostatische Hilfsgeneratoren gebildet,
welche bewegliche leitende Elektrizitätsträger aufweisen und mit dem Hauptgenerator
in das gleiche Gehäuse eingebaut sind und deren Läufer auf der gleichen Welle wie
der zur Erzeugung der kurzen Stromimpulse dienende Hauptgeneratorläufer sitzt. Um
eine zu starke Erhöhung des Potentials der leitenden Elektrizitätsträger dieser
Hilfsgeneratoren zu vermeiden, ist ein Spannungsbegrenzer vorgesehen, der z. B.
durch eine feststehende, geerdete Funkenstrecke gebildet wird und in dessen Nähe
die entsprechenden, mit den leitenden Elektrizitätsträgern der Hilfsgeneratoren
verbundenen Kontakte vorbeigehen.
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Ferner können nach dem genannten Patent die leitenden, beweglichen
Elektrizitätsträger der Hilfsgeneratoren in voneinander isolierte, j e mit einem
Kontakt des Spannungsbegrenzers verbundene Abschnitte unterteilt sein, so daß das
Arbeiten des Spannungsbegrenzers nicht auf die Gesamtheit eines Elektrizitätsträgers
einer. Erregermaschine einwirkt. Um eine gedrängtere und einfachere Bauform der
ganzen Maschine zu erhalten, können die beweglichen Elektrizitätsträger der Hilfsgeneratoren,
d. h. die erregenden Elektrizitätsträger, auf dem gleichen Läufer zwischen den Elektrizitätsträgern
des Hauptgenerators eingefügt sein.
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Bei diesen verschiedenen Ausführungsformen des elektrostatischen Generators
nach Patent 937 112 sind die elektrischen Verbindungen zwischen den Elektrizitätsträgern
der Hilfsgeneratoren einerseits und der Erde bzw. den Erregerpolen anderseits durch
Reibungskontakte, z. B. durch Bürsten und Kontaktringe oder Kontaktsegmente in der
Art eines Kollektors gegeben. Die während des.Arbeitens des Generators auftretende
Reibung hat aber eine erhebliche Abnutzung dieser Kontaktteile zur Folge.
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Die Erfindung betrifft nun eine Änderung in der Ausführung dieser
Kontaktglieder, welche deren Abnutzung weitestgehend zu verringern gestattet, wodurch
sich nicht nur eine sehr beträchtliche Verlängerung der Lebensdauer der Maschine,
sondern auch die Vermeidung von Betriebsstörungen ergibt, welche durch Metallteilchen
hervorgerufen werden können, die von der zwischen den Bürsten und den Kollektorringen
oder Kollektorsegmenten auftretenden Mahlwirkung herrühren.
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Es hat sich gezeigt, daß die Aufrechterhaltung des Potentials der
Erregerpole, sobald die Erregermaschinen zum Arbeiten gebracht sind, mit Hilfe von
Funken erreicht werden kann, welche zwischen beweglichen, mit den leitenden Elektrizitätsträgern
der Erregermaschinen verbundenen Kontakten und festen, an diese Erregerpole angeschlossenen
Kontakten überspringen, wenn die Entfernung zwischen diesen Kontakten für den Funken
genügend gering ist.
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Gemäß der Erfindung ist daher jeder erregende leitende Elektrizitätsträger
mit zwei Kontakten elektrisch verbunden, von denen der eine an dem diesen Elektrizitätsträger
tragenden Läufer befestigt und mit diesem in der Umfangsrichtung beweglich und in
ganz geringem Abstand an einer Paarfolge von entsprechenden festen Kontakten nacheinander
vorbeibewegbar ist,- die an dem die Erregerpole des Hauptgenerators tragenden Gehäuse
angebracht und abwechselnd mit einem dieser Erregerpole und der Erde verbunden sowie
gegenüber den beweglichen Kontakten derart versetzt sind, daß jeweils ein beweglicher
Kontakt vor einem festen, mit einem Erregerpol verbundenen Kontakt zu stehen kommt,
wenn der diesem festen Kontakt entsprechende leitende Elektrizitätsträger mindestens
teilweise vor diesen Erregerpol gebracht ist, und daß dieser bewegliche Kontakt
sich vor einen geerdeten, festen Kontakt stellt, bevor der zugehörige bewegliche
Elektrizitätsträger die .Stellung zu verlassen anfängt, in der er sich mit diesem
Erregerpol deckt, während der andere der zwei elektrisch mit je einem erregenden
leitenden Elektrizitätsträger verbundenen Kontakte an dem diesen Elektrizitätsträger
enthaltenden Läufer beweglich angebracht und bei dessen Drehung unter dem Einfluß
der Fliehkraft entgegen der Wirkung einer Feder oder sonst eines elastischen Rückholgliedes
radial verstellbar ist sowie unterhalb einer bestimmten Umfangsgeschwindigkeit des
Läufers in Reibungsberührung mit den festen Kontakten bleibt und oberhalb dieser
Läufergeschwindigkeit durch die Fliehkraft über die diese Reibungsberührung herbeiführende
Lage hinaus in radialer Richtung nach außen verschoben wird.
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Der Abstand, der zwischen einem in der Umfangsrichtung beweglichen
und einem festen Kontakt
vorhanden ist, wenn diese beiden Kontakte
einander gegenüberstehen, muß genügend gering sein, um die Auslösung eines Funkens
unter der Einwirkung der Potentialdifferenz zu gewährleisten, die in diesem Augenblick
zwischen dem diesem beweglichen Kontakt entsprechenden leitenden Elektrizitätsträger
und dem mit dem feststehenden Kontakt verbundenen Erregerpol oder der geerdeten
Masse der Maschine vorhanden ist. Dieser Abstand kann beispielsweise in der Größenordnung
von einem zehntel Millimeter oder weniger sein. .Im übrigen ist es vorteilhaft,
ihn so gering als praktisch möglich unter der Voraussetzung zu machen, daß keine
Reibung zwischen diesen Kontakten auftritt.
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Die Zeichnung veranschaulicht den elektrostatischen Generator nach
der Erfindung beispielsweise in einer Ausführungsform. Fig. i ist ein schematischer
Längsschnitt und Fig.2 ein Querschnitt durch den Ständer einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Maschine. Der Längsschnitt ist nach der Linie i-i der Fig. 2 und der Querschnitt
nach der Geraden 2-2 der Fig. i gezogen. Fig. 3 ist eine in der Pfeilrichtung f1
der Fig. i gesehene Ansicht des einen und Fig.4 eine in der Pfeilrichtung f2 der
Fig. i betrachtete Ansicht des anderen Endes des Läufers. Fig. 5 ist ein Querschnitt
nach der Geraden 5-5 von Fig. i, während Fig. 6 in schematischer Wiedergabe die
Haupt-Erregerteile der Maschine in ebener Abwicklung und ihre Schaltung zeigt.
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Die in der Zeichnung dargestellte elektrostatische Maschine ist von
der gleichen Bauart wie der elektrostatische Generator des Patents 937 112
und weist wie dieser bewegliche, in Abschnitte unterteilte leitende Elektrizitätsträger
als Erreger zwischen den beweglichen leitenden Haupt-Elektrizitätsträgern auf. Zur
Vereinfachung der Darstellung zeigt die Zeichnung weder das dicht abgeschlossene
Gehäuse der Maschine, welche ein strömungsfähiges- Mittel von hoher dielektrischer
Durchschlagsfestigkeit, z. B. ein Gas unter einem Druck in der Größenordnung von
2o bis 25 at enthält, noch die Mittel zur gasdichten Durchführung der Läuferwelle
der Maschine durch die Wandung des Gehäuses und auch nicht die zur Verbindung der
festen Verteilerkontakte mit dem äußeren Stromkreis, z. B. mit den Kerzen einer
Brennkraftmaschine dienenden Mittel.
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Bei der Maschine nach der Zeichnung ist die Welle 237 durch Kugellager
242 und 244 in den isolierenden Lagerschildern 246 und 248 drehbar geführt, die
in dem Maschinengehäuse durch nicht näher dargestellte Mittel zentriert sind. An
den beiden Lagerschildern 246, 248 des Generatorgehäuses sind die beiden Paare leitender
Erregerpole toi, toi' und 2o2, 2o2' gehalten, welche die Form von Zylindersegmenten
mit einem Bogen von weniger als go° haben und auf die Potentiale - U und + U gebracht
werden müssen.
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Auf die Welle 237 ist der Läufer 272 aufgekeilt, auf welchem einerseits
die durch Zylindersegmente von praktisch gleichem Umfangswinkel wie die Erregerpole
gebildeten Haupt-Elektrizitätsträger 205 und 2o5' und anderseits die je in
zwei Abschnitte 226 und 226, für den einen und 226' und 226ä für den anderen dieser
Elektrizitätsträger geteilten Hilfs- oder Erreger-Elektrizitätsträger sitzen.
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Die Haupt-Elektrizitätsträger 2o5 und 205' sind elektrisch
einerseits miteinander und anderseits mit einem Verteilerfinger 278 verbunden, der
an dem Läufer 272 derart angeordnet ist, daß er während der Drehung der Maschine
in unmittelbarer Nähe von vier Verteilerkontakten 282, 282', 282" und 282"' vorbeigeht,
die an nicht näher dargestellte Klemmen angeschlossen sind, welche eine Verbindung
mit den Zündkerzen einer Brennkraftmaschine gestatten.
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Jeder der beweglichen Erreger-Elektrizitätsträger 226, 226',
226a, 226a' ist an einen der vier Kontaktfinger 300, 300' und 3o1, 30i' angeschlossen,
welche man als Spannungsbegrenzerfinger bezeichnen kann und die am einen Ende des
Läufers 272 angebracht sind. Diese vier Kontaktfinger sind so angeordnet, daß sie
bei der Drehung des Läufers 272 in einem gegebenen Abstand an den geerdeten Kontakten
228, 228', 229, 229' vorbeigehen, welche man Spannungsbegrenzerkontakte nennen kann
und die in dem Lagerschild 248 gehalten werden und regelmäßig über den Umfang eines
mit der Maschinenachse gleichachsigen Kreises angeordnet sind sowie auf zwei zwischen
den feststehenden Erregerpolen 201, 2o1', 202, 202' hindurchgehenden, zu einander
senkrechten Durchmessern liegen.
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Jeder Erreger-Elektrizitätsträger 226, 226', 226,
226ä ist auch
an einen von vier Kommutierungs-oder Stromwendefingern 302, 3o2', 302a, 302ä
angeschlossen, der an dem anderen Ende des Läufers 272 auf etwa dem halben Durchmesser
des entsprechenden Erreger-Elektrizitätsträgers angebracht ist. Diese Stromwendefinger
sind an dem Läufer 272 so angeordnet, daß sie in ganz geringem Abstand, beispielsweise
von einem zehntel Millimeter, einerseits an festen Kommutierungs-oder Stromwendekontakten
303, 3o3', 304, 304', die an dem Lagerschild 246 gehalten werden und mit
j e einem der Erregerpole Zoo und 2O1', 202 und 202' verbunden sind, und anderseits
an ähnlichen festen Kontakten 3ö5, 3o5', 3o6, 3o6' vorbeigehen, die an Erde liegen.
Die Gesamtheit dieser im Raum still stehenden Kontakte ist dabei gleichmäßig über
den Umfang eines zur Maschinenachse gleichachsigen Kreises verteilt.
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Die Kontakte 303, 303', 304, 304', 305, 305 3o6, 3o6'
sind so angeordnet, daß für einen gegebenen Erregerpol, beispielsweise den Erregerpol
201, ein Stromwendefinger, z. B. der Finger 302, der dem beweglichen Leiter
226 entspricht, bei der Drehung des Läufers 272 vor den Stromwendekontakt
303
kommt, wenn dieser bewegliche Elektrizitätsträger 226 schon zum größten
Teil oder in der Gesamtheit sich vor dem Erregerpol 2oi eingestellt hat, während
dieser gleiche Kontaktfinger 302 vor dem Stromwendekontakt 3o5 anlangt, bevor
der Erreger-
Elektrizitätsträger 226 die Stellung, in der er sich
mit diesem Erregerpo1201 deckt, zu verlassen beginnt.
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Der Läufer 272 trägt ferner bei einem jeden Erreger-Elektrizitätsträger
einen der vier Zapfen 307, 307a, 307', 307,', an welchem eine der vier metallischen
Schleifkontakte 308, 3o8", 3o8', 308ü angelenkt ist, welche je eine der vier
Federn 309,
309a 309', 309ä unter Abstützung an den einzelnen Elektrizitätsträgern
226, 226", 226', 226ä nach der Achse der Maschine hinzudrücken- sucht, so daß bei
der Drehung des Läufers 272 mit geringer Geschwindigkeit, z. B. mit einer Geschwindigkeit,
die der Drehzahl der durch ihren Anlasser mitgenommenen Brennkraftmaschine entspricht,
die Kontakte 308, 3o8", _3o8', 308ä nacheinander in Reibungsberührung mit
den Kommutierungskontakten 303, 303', 304, 304', 305, 305', 306, 3o6' kommen.
Die Federn 309, 3o9', 309a 309ä sind so bemessen, daß die Schleifkontakte
308, 3o8', 3o8", 308a', wenn die Drehgeschwindigkeit der Maschine die bestimmte
Grenze überschreitet, durch Fliehkraftwirkung unter Überwindung der Gegenwirkung
dieser Federn nach außen gedrückt werden, wodurch jede Berührung zwischen den Schleifkontakten
und diesen Stromwendekontakten aufgehoben und verhindert wird.
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Die verschiedenen als Finger und als Kontakte bezeichneten Teile der
Maschine für die Spannungsverteilung, die Spannungsbegrenzung oder die Stromwendung
können, wie Fig. i erkennen läßt, die gleiche Form, nämlich die Form von metallischen,
zylindrischen Stäben besitzen, welche eine längliche Abflachung an der 'Seite aufweisen,
wo sie mit einem anderen ähnlichen Teil der Maschine zusammenarbeiten sollen.
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Der Läufer 272 wird durch eine bekannte, nicht näher dargestellte
Kraftübertragung von der Welle der Brennkraftmaschine aus, deren Zündung der elektrostatische
Generator nach der Erfindung bewirken soll, mit der halben Geschwindigkeit dieser
Welle angetrieben. Die Haupt-Elektrizitätsträger 205 und 205' arbeiten zusammen
mit den Erregerpolen gor, 2o1', 202 und 202' in der gleichen Weise wie die entsprechenden
Teile des Generators nach Patent 937112. Durch die Hilfs-Elektrizitätsträger werden
die Erregerpole 201, 201' auf das Potential - U und die Erregerpole 202 und 202'
auf das Potential + U gebracht.
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Wenn die Elektrizitätsträger 2o5 und 2o5' sich vor den Erregerpolen
201 und toi' befinden, ergeben sie mit diesen die Höchstkapazität C, und der Verteilerfinger
278 steht gegenüber dem festliegenden Kontakt 282. ' Zwei Funken springen einerseits
zwischen dem Finger 278 und dem Kontakt 282 und anderseits zwischen den Elektroden
der mit dem Kontakt 282 in Verbindung stehenden Zündkerze der Brennkraftmaschine
über, und die Elektrizitätsträger 205, 2o5' werden über- den so gebildeten
Stromkreis geerdet und' nehmen dabei eine Ladung -f- CU auf. Da der Widerstand der
Funken gering ist, nähert sich das Potential V dieser Elektrizitätsträger dem Nullwert.
Die beweglichen Elektrizitätsträger 2o5, 2o5' verschieben sich nunmehr von den Erregerpolen
toi, gor' nach den auf das Potential -f- U gebrachten Erregerpolen 202, 2O2'. Während
dieser Verschiebung nimmt das Potential V der Elektrizitätsträger zu. Im weiteren
Verlauf ihrer Drehung erreichen die Elektrizitätsträger 205, 205' dann die
Stellung, bei welcher ihre Kapazität mit den Erregerpolen 202, 2o2' den Höchstwert
einnimmt und gleich der Größe C ist und der Verteilerfinger 278 vor den festen Kontakt
282' zu stehen kommt. Die Funken springen dann zwischen dem Finger 278 und dem festen
Kontakt 282' und zwischen den Elektroden der mit diesem Kontakt verbundenen Zündkerze
über. Die Elektrizitätsträger 2o5, 2o5' verlieren ihre Ladung -I- CU und erlangen
bei ihrer Einstellung vor den auf dem Potential + U befindlichen Erregerpolen eine
Ladung -CU über den durch die Funken geschlossenen Stromkreis. Die ganze frei gewordene
Ladung ist dann gleich -2 C U.
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Der Kreislauf setzt sich dann in symmetrischer Weise fort, wenn die
Elektrizitätsträger 2o5 und 205' unter die Erregerpole toi und 20I' zurückkehren',
wobei der einzige Unterschied in bezug auf die erwähnte Anfangsphase darin besteht,
daß beim Eintreffen des Verteilerfingers 278 an dem Kontakt 282" in den die
entsprechende Zündkerze enthaltenden Stromkreis eine Ladung :2 CU wie in der beschriebenen
letzten Phase abfließt und dieses Spiel sich wiederholt.
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Die Erregerpole toi, 2o1', 202, 2o2' werden auf den notwendigen
Potentialen durch die erregenden Elektrizitätsträger 226, 226', 226",
226ä gehalten, die ähnlich wie die Haupt-Elektrizitätsträger arbeiten.
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Bei im Betrieb befindlicher Maschine (vgl. Fig. 6) wird der Kommutierungsfinger
302, wenn z. B. der Elektrizitätsträger 226, der auf einem in absolutem Wert
über - U liegenden Potential ist, sich vor dem Erregerpol 2o1 einstellt, sehr nahe
an dem festen Kontakt 303 vorübergehen, der an den Errgerpol äoi angeschlossen
ist, und ein Funke wird zwischen diesem Finger 302 und diesem Kontakt
303 überspringen. Der Elektrizitätsträger 226 entlädt sich in den Erregerpol
2o1 und hält diesen dadurch auf einem Potential-U.
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Bei der weiteren Drehung der Maschine geht der Kommutierungsfinger
302 nahe dem geerdeten Kontakt 305 vorüber, und ein Funke springt
nunmehr zwischen dem Finger 302 und dem Kontakt 305 über. Der Elektrizitätsträger
226 wird auf diese Weise an Erde gelegt, und da sein Potential beinahe auf Null
sinkt, während er vor einem Erregerpol mit dem Potential -U zu stehen kommt, nimmt
er eine Ladung von der Größe +'cU auf, worin c die Höchstkapazität zwischen dem
Elektrizitätsträger 226 und dem Erregerpol 2o1 ist. Der Elektrizitätsträger 226
verschiebt. sich dann von dem Erregerpol 201 nach dem Erregerpo1202, und während
dieser Bewegung wächst das Potential des Elektrizitätsträgers 226 bis auf eine den
Wert -I- U überschreitende Höhe an.
Wenn der Erreger-Elektrizitätsträger
226 vor dem Erregerpol 2o2 angelangt ist, stellt sich der Finger 3o2 gegenüber dem
Kontakt 304 ein, so daß ein Funke zwischen ihm und diesem Kontakt auftritt und der
Elektrizitätsträger 226 sich in den Erregerpol 2o2 unter Aufrechterhaltung eines
Potentials -I- U entladet. In dieser Weise wiederholen sich bei der weiteren Drehung
des Läufers 272 die mit der Wirkungsweise des Elektrizitätsträgers 226 verbundenen
Vorgänge. Die übrigen Erreger-Elektrizitätsträger 226Q, 226' und 226a
arbeiten
in der gleichen Art, indem sie abwechselnd negative und positive Ladungen den Erregerpolen
toi, tot' und 202 und 202' zuführen.
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Wenn im Laufe des Betriebes der Maschine das Potential einer der Elektrizitätsträger
226, 226', 226Q, 226a bis zu einem Wert anzusteigen sucht, welcher die Größe
der Durchschlagsspannung des gasförmigen Dielektrikums zwischen Elektrizitätsträger
und Erregerpol erreicht, so wird ein Funke auf dem Wege zwischen dem Spannungsbegrenzerfinger
300 und dem Spannungsbegrenzerkontakt, an dem er vorbeigeht, z. B. dem Kontakt 228,
übertreten. Dabei ist der Mindestabstand zwischen diesem Kontakt und diesem Finger
derart festgelegt, daß dieser Funke nur von dem Augenblick ab überspringen kann,
wo das Potential des Elektrizitätsträgers die Sicherheitsgrenze erreicht. Der Elektrizitätsträger
entladet sich dann nach Erde über diesen Funken, ohne daß Nachteile oder Unregelmäßigkeiten
in der Wirkungsweise der Maschine entstehen, da jeder der Elektrizitätsträger 226
und 226' in Wirklichkeit nur einen Abschnitt eines erregenden Elektrizitätsträgers
darstellt, dessen anderer Teil 226" und 226a fortfährt, seine Rolle in normaler
Weise zu spielen.
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Beim Anlassen der Maschine sind die Potentiale der Elektrizitätsträger
und der Erregerpole verhältnismäßig oder überhaupt sehr gering infolge der Verluste,
welche für gewöhnlich in der Stillstandsperiode entstehen. Infolgedessen kann nicht
mit dem Überspringen der notwendigen Funken zwischen den Fingern und den Strom-%vendekontakten
gerechnet werden, selbst wenn man die außerordentlich geringe Dicke der gasförmigen
Dielektrikumsschicht in Betracht zieht, welche diese Kommutierungsteile, wenn sie
sich gegenüberstehen, voneinander trennt. In diesem Zeitpunkt sind es die geringen
auftretenden Geschwindigkeiten, welche auf die Schleifkontakte 3o8, 3o8', 308Q,
308a einwirken und diese zur unmittelbaren Berührung mit den Kommutierungskontakten
veranlassen, während diese Schleifkontakte, sobald die Maschine auf höhere Geschwindigkeit
gekommen ist, durch die Fliehkraft nach außen gedrückt werden, so daß jede Reibungsberührung
zwischen den beweglichen und den feststehenden Kontaktteilen aufhört.
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In dem betrachteten Sonderfall der Zündung einer Brennkraftmaschine
zeigt sich, daß man praktisch die Beseitigung jeder Reibung zwischen den Kontaktteilen
mit allen daraus sich ergebenden Vorteilen erreichen kann, falls die Federn
309, 309a 309Q, 309a so eingestellt werden, daß die Schleifkontakte ihre
Verstellung bei einer Drehgeschwindigkeit beginnen, welche unter der dem Langsamlauf
der Brennkraftmaschine entsprechenden Geschwindigkeit liegt. Die am einen Ende an
dem Läufer angelenkten Schleifkontakte können auch mit einem Fliehgewicht an dem
freien Ende versehen sein.