DE938930C - Verfahren zur Erhoehung der Viskositaet eines Glasgegenstandes - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung der Viskositaet eines Glasgegenstandes

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DE938930C
DE938930C DEC2578D DEC0002578D DE938930C DE 938930 C DE938930 C DE 938930C DE C2578 D DEC2578 D DE C2578D DE C0002578 D DEC0002578 D DE C0002578D DE 938930 C DE938930 C DE 938930C
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DE
Germany
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glass
temperature
viscosity
exposed
increasing
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Expired
Application number
DEC2578D
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English (en)
Inventor
Howard Russell Lillie
William Walker Shaver
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Corning Glass Works
Original Assignee
Corning Glass Works
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Publication date
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Publication of DE938930C publication Critical patent/DE938930C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B27/00Tempering or quenching glass products

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erhöhung der Viskosität eines Glasgegenstandes Die Erfindung bezieht sich auf Glas, welches mehrmals von hohen Temperaturen, insbesondere von solchen, die in der Nähe des Erweichungspunktes liegen, rasch abgekühlt worden ist.
  • Forschungen haben zu dem Schluß geführt, daß Glas für jede Temperatur eine bestimmte, bevorzugte Molekularstruktur oder -anordnung hat und daß es, wenn es lange genug auf einer bestimmten Temperatur gehalten wird, die dieser Temperatur entsprechende Molekularstruktur annimmt. Wenn Glas beim Härten in der üblichen Weise rasch von einer hohen Temperatur gekühlt wird, erhöht sich die Viskosität, also die Starrheit und die Festigkeit des Glases so rasch, daß die entsprechende Veränderung der Molekularstruktur zurückbleibt, sozusagen einfriert, mit dem Ergebnis, daß im Glas eine Moleleularstruktur bestehen bleibt, die eine andere ist als diejenige, die das Glas haben würde, wenn sich die Temperatur langsam, d. b. mit derselben Geschwindigkeit wie die Veränderung in der Molekularstruktur gesenkt hätte.
  • Glasgegenstände, die mehrmals von hohen Temperaturen, insbesondere gehärtete Gegenstände, die rasch von Temperaturen in der Nähe des Erweichungspunktes abgekühlt sind, haben deshalb bei einer gegebenen Temperatur eine Molekularstruktur, die verschieden ist von der, welche das Glas bei derselben Temperatur in stabilem Zustand haben würde. Es wurde auch gefunden, daß die Viskosität derartig behandelter Glasgegenstände niedriger ist als bei Gegenständen mit stabiler MolelÜüarstruktur.
  • In vielen Fällen ist es von Wichtigkeit, daß die Viskosität so hoch wie möglich ist. Dies gilt insbesondere für gehärtete Glasgegenstände, weil die hohe Widerstandsfähigkeit derartiger-Glasgegenstände gegen schockartige thermische und gegen mechanische Beanspruchung nur bei ausreichend hoher Viskosität des Glases erzeugt und aufrechterhalten werden kann. Dies ist besonders wichtig für Glasgegenstände, die häufig hohen Temperaturen ausgesetzt werden;. wie z. B. Kochnäpfe.
  • Zweck der Erfindung ist, die pyrometrischen Eigenschaften von Glasgegenständen zu verbessern, von denen eine hohe Viskosität und hohe Stabilität verlangt wird.
  • Erfindungsgemäß wird die Viskosität eines Glasgegenstandes dadurch erhöht, daß derselbe für- begrenzte Zeiträume einer Temperatur ausgesetzt wird, die unter der Entspannungstemperatur des Glases liegt. Die Temperatur, welcher der Gegenstand ausgesetzt wird; ist vorzugsweise höher als die Höchsttemperatur, der er im Gebrauch ausgesetzt ist.
  • Die Hitzebehandlung kann sich beispielsweise aus Erhitzung für verhältnismäßig kurze Perioden auf Temperaturen in dichter Nähe der Entspannungstemperatur oder für verhältnismäßig lange Perioden auf niedrigere Temperaturen des jeweils zur Verwendung kommenden Temperaturbereiches zusammensetzen.
  • Die Erfindung kann bei Gläsern der verschiedensten Arten mit hohen oder niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten zur Verwendung kommen. Die Tabelle I zeigt die Zusammensetzungen einiger Glasarten mit sehr verschiedenen Eigenschaften, bei denen sich die Erfindung verwendbar erwiesen hat, und auf Grund der aus Tabelle I ersichtlichen Vielseitigkeit der Zusammensetzungen und der in Tabelle II ' angegebenen Eigenschaften- darf angenommen werden, daß die Behandlung gemäß der Erfindung bei allen Gläsern üblicher Stabilität verwendet werden kann.
    Tabelle I
    Glas I A I B l C D I E I -- F - I G I EI
    S'02........... 81,o 56,4 6o,5 8o,1 71,o 72,5 61,9 68,8
    BZO3 ........ . 13,0 5,o = 11,4 15,0 z2,2 0,2 2,3
    A1203.......... 1,7 23,0 21,4 2,1 5,0 4,5 1,9 1,5
    Na20 .......... 4,4 o,8 o,6 5,7 7,5 8,4 1o,9 14,7
    Ca0 ........... - 4,1 8,7 - - - - 5,7
    Mg0 .......... - 10,7 5,8 - - - - -
    F1. ............ - - 1,5 - - - - -
    K20 ........... - - - 0,5 1,5 2,3 F1,0 -
    Li20........... - - - 0,i - - - -
    Pb 0 ........... - - - - - - 24,0 -
    Zn - 0 ......... - - - - - - - 7,0
    Tabelle II
    Glas Entspannungs- Ausdehnung # ro-7
    temperatur
    A 517 32
    B 684 38
    C 672 .41-
    D 519 43
    E 5o6 57
    F 533 62 '
    G 419 87
    H 501 89
    Die Entspannungstemperatur ist.. die Temperatur, bei welcher die Viskosität des Glases 1014,s beträgt.
  • Als Beispiel soll die Hitzebehandlung zum Stabilisieren- eines Kochnapfes. aus einem gehärteten Glas von der Zusammensetzung C, mit einer Entspannungstemperatur von 672° C, beschrieben werden: Der Napf wird um einen Grad stärker gehärtet als erforderlich, so daß in demselben beispielsweise eine Spannung von etwa 4 kg je mm2 entsteht, worauf er einer Hitzebehandlung unterworfen wird, die die Spannung auf den erwünschten Wert, z. B. 3 kg je mm2, herabsetzt. Dies wird für die hier in Frage kommende Glassorte dadurch herbeigeführt; daß der Napf etwa 2 Stunden auf 535° C und etwa 7 Stunden. auf 51o° C erhitzt wird.
  • Die durch diese Behandlung erzeugten Viskositäten in den Gläsern A bis F -ergeben sich aus den Kurven in Fig. i und 2. Die Kurven in Fig. i zeigen die Veränderungen in- aen gehärteten Gegenständen, nachdem diese ioo Stunden auf -verschiedenen Temperaturen gehalten worden sind: Die Kurven in Fig.2 zeigen in ähnlicher Weise die Veränderungen, -nachdem die Gegenstände einer Hitzebehandlung-'gemäß der Erfindung unterworfen worden sind.
  • Im Glas C fängt beispielsweise bei einem nicht erfindungsgemäß behandelten Gegenstand im Laufe von ioo Stunden die Spannungsveränderung bei 375° C an, während-sie bei einem gemäß der Erfindung behandelten. Gegenstand erst bei 425° C anfängt. -Als allgemeine Regel für die Festlegung einer geeigneten Behandlungstemperatur bei gehärteten Gläsern mag in der Praxis gelten, daß die Viskosität anfängt sich bei einer Temperatur zu erhöhen, die etwa i75° C unter der Entspannungstemperatur des Glases liegt.
  • Die Erfindung kann zur Erhöhung der Viskosität aller mehr oder weniger rasch gekühlter Glasgegenstände verwendet werden, gleichgültig, ob durch die Abkühlung wie beim Härten mechanische Spannung erzeugt wird oder nicht.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Erhöhung der Viskosität eines rasch abgekühlten Glasgegenstandes, dadurch gekennzeichnet, daB der Gegenstand für begrenzte Zeit einer Temperatur ausgesetzt wird, die niedriger als die Entspannungstemperatur des betreffenden Glases ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daB die Behandlungstemperatur höher ist als die Höchsttemperatur, welcher der Glasgegenstand im Gebrauch ausgesetzt wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 562 330; schweizerische Patentschriften Nr. 196 92q., 200 00q..
DEC2578D 1935-12-30 1936-12-31 Verfahren zur Erhoehung der Viskositaet eines Glasgegenstandes Expired DE938930C (de)

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US938930XA 1935-12-30 1935-12-30

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ID=22241601

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DEC2578D Expired DE938930C (de) 1935-12-30 1936-12-31 Verfahren zur Erhoehung der Viskositaet eines Glasgegenstandes

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE562330C (de) * 1930-11-26 1932-10-24 Emil Busch A G Optische Ind Verfahren zum Haerten von optischen Glaesern
CH196924A (fr) * 1935-07-01 1938-04-15 Works Corning Glass Objet en verre trempé, procédé pour sa fabrication et installation pour la mise en oeuvre de ce procédé.
CH200004A (fr) * 1935-12-30 1938-09-30 Works Corning Glass Procédé pour augmenter la viscosité d'un objet en verre et objet en verre obtenu par ce procédé.

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE562330C (de) * 1930-11-26 1932-10-24 Emil Busch A G Optische Ind Verfahren zum Haerten von optischen Glaesern
CH196924A (fr) * 1935-07-01 1938-04-15 Works Corning Glass Objet en verre trempé, procédé pour sa fabrication et installation pour la mise en oeuvre de ce procédé.
CH200004A (fr) * 1935-12-30 1938-09-30 Works Corning Glass Procédé pour augmenter la viscosité d'un objet en verre et objet en verre obtenu par ce procédé.

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