DE660346C - Verfahren zum Haerten von Glasgegenstaenden - Google Patents

Verfahren zum Haerten von Glasgegenstaenden

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DE660346C
DE660346C DEP74417D DEP0074417D DE660346C DE 660346 C DE660346 C DE 660346C DE P74417 D DEP74417 D DE P74417D DE P0074417 D DEP0074417 D DE P0074417D DE 660346 C DE660346 C DE 660346C
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DE
Germany
Prior art keywords
temperature
glass
objects
heating
hardening
Prior art date
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Expired
Application number
DEP74417D
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English (en)
Inventor
John Bawden Mitford
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pilkington Group Ltd
Original Assignee
Pilkington Brothers Ltd
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Filing date
Publication date
Application filed by Pilkington Brothers Ltd filed Critical Pilkington Brothers Ltd
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Publication of DE660346C publication Critical patent/DE660346C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B27/00Tempering or quenching glass products
    • C03B27/012Tempering or quenching glass products by heat treatment, e.g. for crystallisation; Heat treatment of glass products before tempering by cooling

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Surface Treatment Of Glass (AREA)

Description

  • Verfahren zum Härten von Glasgegenständen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von gehärteten Glasgegenständen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Härten von Glasgegenständen, besonders solchen, die eine ungleichmäßige Dicke oder eine stark und mit ungleichmäßigem Radius gekrümmte Oberfläche aufweisen, und weiter diese Erzeugnisse selbst.
  • Wenn derartige Gegenstände nach den bisher üblichen Verfahren gehärtet werden, d. h. durch Erhitzen und nachfolgende schroffe Abkühlung, macht es Schwierigkeiten, mit Sicherheit zu erzielen, daß die erzeugten Spannungen in allen Teilen des Gegenstands gleichmäßig sind. Infolgedessen kommt es, obwohl der Gegenstand auf dem größten "feil seiner Oberfläche den zweckentsprechenden Härtungsgrad aufweisen kann, vor, daß stellenweise erheblich stärkere Spannungen vorhanden sind, die ein plötzliches Springen des Ganzen herbeiführen oder die Verw#.endungsmöglichkeiten eines solchen Erzeugnisses einschränken können.
  • Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß nach dem üblichen Erhitzen und Abschrecken des Gegenstandes dieser auf eine Temperatur gebracht und so lange auf dieser gehalten wird, bis die unzulässigen örtlichen Höchstspannungen, die in dem Erzeugnis vorhanden sind, auf den gewünschten Grad sich verringert haben. Zu diesem Zwecke kann der Gegenstand nach dem Abschrecken, -zweckmäßig bevor er ganz abgekühlt ist, in ein beheiztes Behältnis, wie einen Ofen oder einen Tunnel, überführt und die erforderliche Zeit darin belassen werden.
  • Wenn das Glas auf eine Temperatur gebracht wird, bei welcher ein Spannungsausgleich möglich ist, hängt der Grad dieses Ausgleiches an jedem Punkt von der Größe der Spannung an diesem Punkte und von der Dauer der Wärmeeinwirkung ab. Für jeden gegebenen Grad der Spannung im Glase läßt sich eine Temperatur ermitteln, bei welcher innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zwar ein Nachlassen der -Spannungen erfolgt, jedoch in so geringem Grade, daß es praktisch vernachlässigt werden kann, während sich im Glase etwa vorhandene stärkere Spannungen in erheblich höherem Maße verringern und sich dem gegebenen Grad der Spannung angleichen, so daß der endgültige Härtungszustand des Gegenstandes gleichmäßiger wird, ohne daß zur Erzielung dieses Erfolges die Spannungen auf dem größten Teile des Ganzen in merklichem Grade verringert worden wären.
  • Will man die Vergleichmäßigung der Spannungen mit einem Höchstgrade an Sicherheit herbeiführen, und !es ist nicht unumgänglich notwendig, eine gleichmäßige Spannung von einem möglichst hohen Wert zu erhalten, so wird die Temperatur oder besser noch die Erhitzungsdauer- nach dem Abschrecken so weit gesteigert, daß eine leichte Verringerung der Mindestspannung und infolgedessen der gleichmäßigen Spannung hervorgerufen wird, andererseits aber proportional eine größere Verringerung der höheren Spannungen, Die Temperatur, auf die erhitzt wird, ist so bemessen, daß das Glas im allgemeinen als starr anzusehen ist, denn sie liegt unterhalb der Entspannungstemperatur. Jedoch gibt das Glas unter dem Einfluß der vorhandenen Spannungen infolge der durch die Erhitzung schon hervorgerufenen geringfügigen Plastizität nach. Es ist praktisch unmöglich, zahlenmäßig Temperaturen und geeignete Behandlungsdauern für die Durchführung des Verfahrens anzugeben, weil diese von sehr verschiedenen Bedingungen, wie der Zusammensetzung des Glases und dem Wert der Spannungen selbst, abhängen. Ein geeigneter Wert für diese Temperatur und für die Behandlungsdauer kann nur durch den Versuch bestimmt werden, .etwa folgendermaßen Nach dem Härten wird der Gegenstand zerschlagen, und es werden die Abmessungen der Bruchstücke nachgeprüft. Beispielsweise ergeben sich bei einem Gegenstand aus gewöhnlichem N atrium-Calcium-Glas mit einer Wandstärke von 16 mm, wenn er in erhöhtem Grade gehärtet worden ist, sehr kleine Bruchstücke in der Größenordnung von o,8 qcm.
  • Die in gleicher Weise gehärteten Gegenstände werden dann auf eine solche Temperatur und für eine so lange Zeitspanne erhitzt, die man zunächst als geeignet annimmt, beispielsweise in dem vorerwähnten Falle 12 Stunden lang auf eine Temperatur von 3So' C. Ein oder mehrere Exemplare der so behandelten Gegenstände werden anschließend der bekannten Prüfung auf plötzliche thermische Beanspruchung unterwarfen, die darin besteht, daß der Gegenstand auf eine erhöhte Temperatur erhitzt und dann in kaltes Wasser eingetaucht wird. Beispielsweise werden die obenerwähnten Gegenstände auf eine Temperatur erwärmt, die 130- über der des kalten Wassers liegt. Einer oder mehrere weitere der dieser Behandlung unterzogenen Gegenstände werden zerschlagen und die Abmessungen der BruQhstücke nachgeprüft.
  • Wenn die Abmessungen der Bruchstücke der Gegenstände wesentlich größer sind als die, die vor der Behandlung erhalten wurden, beispielsweise jetzt i,6 qcm, so ergibt sich hieraus, daß die Maximalspannungen in wirksamer Weise verringert worden sind. Wenn alle Gegenstände den thermischen Beanspruchungsversuch überstanden -haben, kann angenommen werden, daß die der Härtung folgende Wärmebehandlung richtig ist.
  • Wenn jedoch die Abmessungen der Bruchstücke nicht nur etwas, sondern so wesentlich größer sind, daß sich Stücke von etwa 25 mm Länge ergeben, so ist dies ein Zeichen dafür, daß die Erhitzung eine zu intensive war. Die Gegenstände neigen dann auch dazu, bei dem Temperaturbeanspruchungsversuch zu springen, weil die Härtung ungenügend ist. In diesem Falle wird man die Dauer der Erhitzung oder die Temperatur, auf die erhitzt wird, oder beide dieser Merkmale verringern, und die Versuche werden wiederholt.
  • Es ist noch hinzuzufügen, daß die Wärmebehandlung auch dann als ungenügend anzusehen ist, wenn die Abmessungen der Bruchstücke zwar nur etwas größer sind als die der nicht behandelten Gegenstände, aber einige der Gegenstände bei der thermischen Beanspruchungsprüfung springen.
  • Um das günstigste mögliche Ergebnis zu erzielen, ist bei dem Versuch besonderes Gewicht der Wärmebeanspruchungsprüfung zuzumessen und die Art der Erhitzung der gehärteten Gegenstände so lange zu variieren, bis schließlich alle Gegenstände die thermische Beanspruchungsprüfung aushalten und sich eine Größe der Bruchstücke ergibt, die größer ist als die des nicht behandelten Gegenstandes.
  • Die thermische Beanspruchungsprüfung kann ersetzt oder ergänzt werden durch die bekannte mechanische Stoßprüfung, die darin besteht, daß man eine Stahlkugel auf den Gegenstand von einer allmählich wachsenden Höhe aus fallen läßt.
  • Der Temperaturabfall, mit dem bei der thermischen Beanspruchungsprüfung gearbeitet wird, hängt von der Wandstärke und der Form des Gegenstandes ab, und der Höchstwert dieses Temperaturintervalls kann für jeden gegebenen Gegenstand ebenfalls nui durch einen Versuch festgelegt werden.
  • Um die Unterschiede zu berücksichtigeh''I welche gewöhnlich bei einer industriellen Massenherstellung in den Glasgegenständen auftreten, wird für die thermische Beanspruchungsprüfung eine Temperatur gewählt. die niedriger liegt als das Maximum, das durch die Versuche gegeben ist, und es erfolgt ferner die Erhitzung, welche Gegenstand der Erfindung ist, bis auf eine Temperatur, die höher liegt als die, welche gerade dem durch die Versuche ermittelten günstigsteil Werte entspricht.
  • Die für die Verringerung der Maximalspannungen in einem gegebenen Grade erforderliche Erhitzungsdauer schwankt je nacb der angewendeten Temperatur in ziemlich weiten Grenzen. So ergibt sich bei Natrium-Calcium-Glas und unter den Verhältnissen des schon erwähnten Beispiels das gleiche Ergebnis, wenn bei ¢8o" gearbeitet wird, schon in einer halben Stunde.
  • Wie bereits ausgeführt wurde, ist die Erfindung insbesondere auf Gegenstände von ungleichmäßiger Wandstärke anwendbar ; denn besonders bei diesen Gegenständen ergibt die Härtung, wenn sie in der üblichen Weise lediglich durch Erhitzen und anschlie-I3ende schroffe Abkühlung ausgeübt wird, an gewissen Stellen zu hohe Spannungen. Es ist aber selbstverständlich, daß die Erfindung auch auf Gegenstände von gleichmäßiger Dicke und gleichmäßiger Form anwendbar ist, wie beispielsweise auf Glasplatten, bei welchen aus dem einen oder anderen Grunde der einfache Härtungsvorgang nicht gleichmäßige Spannungen hervorgerufen hat und die infolgedessen an verschiedenen Stellen einen zu hohen Härtungsgrad aufweisen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Härten von Glasgegenständen, insbesondere solchen von ungleichmäßiger Wandstärke oder komplizierter Form, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand nach dem Erhitzen und Abschrecken für eine geeignete Zeitdauer auf eine solche unter der Entspannungszone des Glases liegende Temperatur gebracht und darauf gehalten wird, bis in wirksamer Weise die in dem Gegenstand an einigen Stellen vorhandenen höchsten Spannungen. sich verringert und vergleichmäßigt haben.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand nach dem Abschrecken, jedoch vor dem vollständigen Abkühlen, in einen Behälter, der eine hohe, jedoch unter der Entspannungstemperatur des Glases liegende Temperatur aufweist, eingebracht wird und so lange--auf- dieser Temperatur -gehalten wird, bis sich die in dem Gegenstand vorhandenen Höchstspannungen verringert haben.
  3. 3. Nach dem Verfahren nach Anspruch i und 2 hergestellte Gegenstände aus gehärtetem Glas.
DEP74417D 1936-01-02 1937-01-03 Verfahren zum Haerten von Glasgegenstaenden Expired DE660346C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1037086B (de) * 1953-03-16 1958-08-21 Saint Gobain Verfahren zum Haerten von durchsichtigen oder farbigen Gegenstaenden aus Glas

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1037086B (de) * 1953-03-16 1958-08-21 Saint Gobain Verfahren zum Haerten von durchsichtigen oder farbigen Gegenstaenden aus Glas

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