DE660761C - Verfahren zur Herstellung verschleissfester Schleudergussstuecke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung verschleissfester Schleudergussstuecke

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DE660761C
DE660761C DEB175712D DEB0175712D DE660761C DE 660761 C DE660761 C DE 660761C DE B175712 D DEB175712 D DE B175712D DE B0175712 D DEB0175712 D DE B0175712D DE 660761 C DE660761 C DE 660761C
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DE
Germany
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carbon
wear
production
cementite
resistant centrifugal
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Expired
Application number
DEB175712D
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Wilhelm Schaefer
Dr-Ing Wolfram Ruff
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Buderus AG
Original Assignee
BuderusSche Eisenwerke AG
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Publication date
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  • Verfahren zur Herstellung verschleißfester Schleudergußstücke Es ist bekannt, daß Gußeisen dann seine beste Verschleißfestigkeit besitzt, wenn es aus einer perlitischen Grundmasse besteht, in welche freier Kohlenstoff in Form von Temperkohle eingelagert ist. Es ist ferner bekannt, Gußeisen hoher Festigkeiten dadurch zu erzielen, daß man ein verhältnismäßig kohlenstoffarmes Eisen weiß erstarren läßt und dann durch eine Glühung bei geeigneter Temperatur den Kohlenstoff des Zementits in Form von Temperkohle zur Ausscheidung bringt, wonach die bei dieser Temperatur verbleibende feste Lösung so abgekühlt wird, daß Perlit oder Sorbit oder Troostit oder Martensit entsteht. Das hierfür vorgeschlagene Eisen konnte aber wegen seines zu geringen Kohlenstoffgehaltes für die Herstellung besonders verschleißfester Gußstücke nicht in Betracht kommen, weil die Verschleißfestigkeit zum großen Teil von der Einlagerung fein verteilter Temperkohle in genügender Menge abhängt. Schließlich ist auch bereits vorgeschlagen worden, geschleuderte Werkstücke weiß erstarren zu lassen und zwei getrennten Glühungen zu unterwerfen, vo:ci denen die eine die Ausscheidung des Kohlenstoffes als Temperkohle zum Ziele hatte, während die zweite den Zweck hatte, in dem dann ferritischen Grundgefüge von neuem Kohlenstoff zu lösen, so daß bei geeigneter Abkühlung dann martensitische Gefügeformen erzielt werden konnten.
  • Im Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, ein Eisen geeigneter Zusammensetzung während des Schleuderns so zur Erstarrung zu bringen, daß sich eutektischer Zementit bildet, hiernach aber die Abkühlung des Werkstückes zu unterbrechen und durch längeres Aufrechterhalten einer über A1 liegenden Temperatur den Zementit unter Bildung von Temperkohle zum Verschwinden zu bringen und schließlich so abzukühlen, daß beim Zerfall der bei der Temperkohleausscheidung verbleibenden festen Lösung keine Ferritbildung eintritt. Dadurch, daß die Gußstücke nach dem Schleudern nicht zunächst erkalten, wird der ausschuß durch Reißen erheblich vermindert.;. außerdem werden die Kosten des Verfahr verringert, weil die Neuerhitzung auf Gle temperatur erspart wird. Vor allem aber. wird das bei der Abkühlung zuletzt erzielte Gefüge besonders gleichmäßig perlitisch.
  • Es ist nämlich beobachtet worden, daß sich bei in der Schleuderform weiß erstarrtem Guß, also bei geschleudertem ungeglühtem Rohguß, neben dem Zementit bereits Ferrit vorfindet. Diese Erscheinung kann vielleicht dadurch erklärt werden, daß infolge der raschen Abkühlung die anfänglich sich ausscheidenden kohlenstoffarmen ;-Mischkristalle keine Zeit -haben, sich entsprechend dem Sinken der Temperatur mit Kohlenstoff anzureichern, und daß sie danach in einem spannungsreichen, besonders unbeständigen, zum Zerfall in Ferrit neigenden Zustand vorliegen. Wie dem auch sein mag, die Tatsache des Vorhandenseins von Ferrit in weiß erstarrtem Schleuderroh.guß besteht und läßt sich an Hand von Schliffbildern jederzeit nachweisen. Dieser Ferrit wirkt sich aber nachteilig aus, wenn eine erneute Glühbehandlung vorgenommen wird, um den im übrigen vorhandenen Zementit unter Ausscheidung von Temperkohle zum Verschwinden zu bringen. Die Bereiche des ehemaligen Ferrits ergeben, während der Glühung besonders kohlenstoffarme Bereiche. Um diese zu beseitigen, müßte besonders lange bei höherer Temperatur geglüht werden, um eine Ausgleichung zu bekommen, was unwirtschaftlich wäre. Im anderen Falle ist der bei der schließlichen Abkühlung entstehende Perlit nicht vollständig gleichmäßig über den gesamten Querschnitt verteilt. Durch diese Ungleichmäßigkeit wird die Verschleißfestigkeit herabgesetzt. Dieser Nachteil wird durch das Verfahren gemäß der Erfindung vermieden.
    Da nach der Erfindung unmittelbar nach
    ,dz#r.Erstarrung die Abkühlung unterbrochen
    " und d -Temp eratur in einem Bereich
    -l ie aufrechterhalten wird, haben die vor-
    en 1VIischkristalle Zeit, durchweg gleiche
    'Iiöbzentration und einen spannungsfreien.und
    beständigen Zustand anzunehmen. Bei der weiteren Abkühlung neigen sie nicht mehr dazu, ihren Kohlenstoffgehalt unter Ferritbildung an die Temperkohlezentren abzugeben, sondern sie zerlegen sich schließlich in den gewünschten, überall gleichmäßigen lamelk#a-en Perlit.
  • Die Aufrechterhaltung der Temperatur über AI nach der Erstarrung erfolgt während eines Zeitraumes von 15 Minuten bis 6 Stunden. Hiernach können die Werkstücke in Wasser oder öl abgeschreckt und gegebenenfalls wieder angelassen werden. Die Abschreckung kann dabei bis zu einer Temperatur von etwa t oo° unter A1 durchgeführt werden. Das Anlassen kann durch Auskochen in öl, also bei Temperaturen zwischen ISo und 325 , vorgenonzmen werden.

Claims (1)

  1. PATENT AiiSPRUCI-I: Verfahren zur Herstellung verschleißfester Schleudergußstücke aus grauem Gußeisen, dadurch gekennzeichnet, daß das Eisen während des Schleuderns so zur Erstarrung gebracht wvird, daß sich eutektischen Zementit bildet, wonach die Temperatur des Werkstückes zur Beseitigung des Zementits unter Bildung von Temperkohle längere Zeit über AI gehalten wird und schließlich die Abkühlung so geleitet wird, daß beim Zerfall der nach der Temperkohleausscheidung verbleibenden festen Lösung keine Ferritbildung eintritt.
DEB175712D 1936-10-03 1936-10-03 Verfahren zur Herstellung verschleissfester Schleudergussstuecke Expired DE660761C (de)

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