DE366828C - Verfahren des Haertens und Anlassens von Kohlenstoffstahl in einem einzigen Arbeitsgang - Google Patents

Verfahren des Haertens und Anlassens von Kohlenstoffstahl in einem einzigen Arbeitsgang

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DE366828C
DE366828C DES44198D DES0044198D DE366828C DE 366828 C DE366828 C DE 366828C DE S44198 D DES44198 D DE S44198D DE S0044198 D DES0044198 D DE S0044198D DE 366828 C DE366828 C DE 366828C
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/04Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for rails

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Description

  • Verfahren des Härtens und Anlassens von Kohlenstoffstahl in einem einzigen Arbeitsgang. Es ist bekannt, daß Stahl ohne Äaderung seiner chemischen Zusammensetzung dadurch gehärtet werden -kann, -daß man ihn von einer über einem bestimmten kritischen Punkt lie-,genden Temperatur, die sich nach der Zusarninensetzung des Stahles richtet, abschreckt. Zn Dieses Abschrecken geschieht 1dIadurch, daß man den erhitzten Stahl in einen Behälter taucht, der mit Wasser, 01 oder einer anderen Flüssigkeit gefüllt ist, oder indem man den Stahl mit Wasser abbraust oder einen Luftstrom darauf bläst. Die Härte des so behandelten Stahles beruht auf der Verhütung von Änderungen im Gefüge des Stahles, die bei einer langsamen Abkühlung eintreten würden. Das Gefüge des so gehäTteten Stahles ist allgemein unter der Bezeichnung Martensit bekannt. Es ist ausgeprägt spröde und kann daher für viele Zwecke ohne Gefahr nicht benutzt werden.
  • Um diese Sprödigkeit ohne allzu große Beeinträchtigung der Härte zu beseitigen, hat man den abgeschreckten Stahl nochmals auf eine Temperatur erhitzt"die etwas tiefer liegt als die kritische Temperatur, worauf man den Stahl langsam abkühlen läßt. Durch dieses Wiedererhitzen und die langsame Abkühlu#ng erfährt das Gefü-e des Stahles eine andere Veränderung, aus der sich dann ein Stahl ergibt, der Härte und Zähigkeit in sich verei#ni#,:,t. Ein Stahl von solchem Gefüge b wird, im allgemeinen als Sorbit bezeichnet. Ein bekanntes Verfahren zur Erzeugung eines solchen Stahles mit Sorbitgefüge ohne die Notwendigkeit, nochmals zu erhitzen und abzukühlen, besteht darin, daß man den Stahlgegenstand von einer Temperatur von 8oo bis goo' C auf eine Temperatur von 55o bis 6oo' C plötzlich und dann langsam abkühlt (vgl. L e d e b u r, Handbuch -der Eisenhüttenk-unde, V. Aufl. Band 3, S. 63). Die einziore Art, plötzlich abzukühlen, ist indessen d t> as Eintauchen in geschmolzenes Blei. Es ist klar, daß Jieses Verfahren nur für Gegenstände von geringer Größe anwendbar ist. Da ferner, wie erwähnt, die zu kühlenden Gegenstände in geschmolzenes Blei getaucht werden müssen, so ist der Betrag der Abküh- lung durch die kritische Temperatur hindurch nicht genügendi unter Kontrolle, so daß ein sehr kleiner Gegenstand zu plötzlich abgekühlt wird und ein Martensitgefüge annimmt, während ein größerer Gegenstand sich nur langsam abkühlt und dann in, ein Perlitgefüge übergeht, also ungenügend gehärtet wird. Abgesehen von diesem Nachteil beeinträchtigt der Mangel an Kontrolle die Anwendung des Verfahrens beträchtlich, d-a,die Erzeugung eines Sorbitgefüges sowohl von dem KdhIenstoffgehalt des Stahles als auch von dem Grad der Abkühlung abhängt, so daß letztere von Fall zu Fall der Zusammensetzung des zu behandelnden Stahles angepaßt werden muß. Wenn z. B. die Geschwindigkeit ider Abkühlung durch den kritischen Temperaturbereich bei einem Stahl-,gegenstand mit o,5 Prozent Kohlenstoff 3 Minuten beträgt, so muß bei einem Stahl mit o,4 Prozent Kohlenstoff die Abkühlung schneller stattfinden, etwa in 2,5 Minuten, während bei einem Stahl mit o,6 Prozent Kohlenstoff die Abkühlung weniger schnell, nämlich in etwa 3,5 Minuten, vor sich zu gehen, bat. Da nun aber die Temperatur des ,geschmolzenen Bleies sich nur in außerordentlich geringen Grenzen ändern läßt, so ist es mit diesem Verfahren unmöglich, die verschiedenen Abkühlungsg-eschwindigkeiten einzuhalten.
  • Es ist 'nicht immer erwünscht, daß der Stahl durchweg hart und zähe ist. lwanderen Fällen braucht nur die Oberfläche des Stahl-es widerstandsfähig - en# Abnutzung Z, 09 ei zu sein, und es genügt dann, wenn die Eigenschaft-lergleichzeitigen Härte und Zähigkeit auf eine Oberflächenschicht von verhältnismäßig geringer Tiefe beschränkt 'bleibt. Für solche Zwecke hat man vorgeschlagen, -den Stahl mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit zu behrausen, wenn seine Oberfläche eine über der kritischen Temperatur liegende Temperatur besitzt, so -daß nur eine oberflächliche Schicht bis zu der gewünschten Tiefe abgeschreckt wird.
  • Es könnte nun erwartet werden, daß #dieses Verfahren in seiner Anwendung auf Gegenstände von beträchtlicher Masse sehr wirksam sein würde, weil die in den nicht abgeschreckten Teilen des Gegenstandes vorhandene Wärme sich nach Beendigung des .,#£lbsch-recl,en-s auf die abgeschreckten Teile überträgt und diese wieder erwärmt, so daß sie nach langsamer Abkühlung ihre Sprödig# keit verlieren. Der Erfinder hat indessen festgestellt, daß sich eine solche Erwartung in der Praxis nicht erfüllt, weil das Abschrekken durch Flüssigkeitsstrahlen so schnell vor sich -geht, daß die Temperatur der bebrausten Schichten dadurch so tief herabgeht, daß auch durch die Innenwärme des iGegenstandies -eine ,genügende Wiedererhitzung- nicht stattfindet, die durcIi lan#gsa-me Abkühlung eine ausreichende Zähigkeit zur Folge halben würde. Die abgebrausten Schichten bleiben im Gegenteil spröde. Und selbst wenn in einzelnen Fällen lIie im Innernder Masseaufgespeicherte Wärm-e genügen würde, um die gehärteten Schichten in ausreichendem Maße nachzuerhitzen, so entstehen doch in den gehärteten Schichten vor der Wiedererhitzung feine Sprünige.
  • Es kommt noch hin#zu, daßbei vielen Stahlgegenständen, besonders z. B. bei Eisenbahnschienen, infolge der wechselnden Temperaturen" mit -denen diese Erzeugnisse die Walzen verlassen, ferner infolge der wechselndien Geschwindi,-lkeiten, mit denen sJe durch die Walzen hin-durchgehen, und schließlich infolge der Verschiedenheiten ides Gewichts die beschriebenen Verfahren praktisch nicht unter ,genügender Kontrolle verlaufen können, um mit einiger Regelmäßigkeit das gewünschte Gefüge im Stahl zu erzielen.
  • Es bleibt noch das bekannte Verfahren,der Selbsthärtung oder #Luft:härtung zu erwähnen, bei d-em insbesondere Werkzeugstahl mit einem Luftstrom behandelt wird. Diesel Verfahren ist indessen nur auf ganz besondere Stahllegierungen von bestimmter Zusammensetzung anwendbar und nicht auf Kohlenstoffstahl. Das durch dieses Verfahren bei )bestimmten Stahlsorten ürzielte Gefüge ist denn auch ganz verschieden von,djem, das durch das vorliegende Verfahren bei gewöhnlichem Kohlenstoffstahl erstrebt wird.
  • Es ist nodh zu- bemerken, daß im Falle Beines Gegenstandes, der wie eine Eisenbahnschiene nur auf eine bestimqnte Tiefe idies ;Kopfes ein hartes undl zähes Gefüge erhalten soll, die Abkühlung im geschmolzenen Blei unmöglich seinwürde. Dennhierzurwürdleesnötigsein, nur den Kopf der Schiene in das geschmolzene Blei einzutauchen. Das Ergebnis hiervon würde sein, daß der 'Schienenkopf sich schneller abkühlen würde als der Steg und ,der Fuß. Der Kopf würlde sich zuisammenziehen, und die Schiene ihrer ganzen Länge nach sich krümmen. Infolgedessen-, würde sich der Schienenkopf in der Mitte aus -dem geschmolzenen. Blei herausheben, während- die Enden zu tief,e.intauchen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung bezweckt die Erzeugung eines harten und zähen oder so:ffiftischen. Gefüges entweder durch die ganze Masse ides Stahlgegenstandes oder nur 'bis zu,einerbestimmten, Tiefe der Oberfläche, und zwar auf einem Weg, der eine genaue Kontrolle gestattet und für Gegelistände von beliebiger Größe und beliebigem KohIengehalt anwendbar ist, sofern die Stahlsorte nur überhaupt ein Solibitgefüge annehmen kann. Das vorliegende Verfahren besitzt also nicht die Nachteile der Albkühlung dturch Blei und' ist in) der Anwendun.g auf große Gegenstände auch billiger. Dabei erzielt man mitdiesem Verfahren in der Oberfläche eines Stahlgegenstandes mlit größerer Sicherheit als durch Abkühlen ein hartes und zähes Sorbitgefüge.
  • Der Erfinder hat nämlich festgestellt, daß man bei der Behandlung4 #von Kohlenstoffstahl, der eine über dem kritischen Punkt liegende Temperatur besitzt, mit deinem. elastischen Druckmittel, wie z. B. Luft oder Dampf odler sehr fein verteiltem oder zerstäubtem Wasser oder Salzlake oder mit tinem. Gemisch, eines elastischen Druckmittels und einer Flüssigkeit, wenn, man diese Mittel auf die Oberfläche (cres Stahles derart aufbläst oder aufsprüht, daß der Stahl schneller als an dier Luft, aber nicht so plötzlich abkühlt, daß er spröde wird oder ein Martensitgefüge annimmt, ein. Produkt erzielt, das ein hartes und zähes oder (Sorbitgefüge besitzt, ohne daß ein idoppeltes Erhitzen oder ein Wiedererhitzen, nötig wäre und ohne,daf in dem Stahl feine Sprünge entstehen.
  • Demgemäß besteht die vorliegende Erfin-,lung -darin, daß Jer bis über die kritisch( Temperatur erhitzte Stahl mit einem elastischen Druckmittel oder einer sehr fein ver-#eilten oder zerstäuhten Flüssigkeit eid-ei einem Gemisch von beiden entweder nur ar der Oberfläche oder durch seine ganze MassE hindurch mäßig schnell abgekühlt wird, je- doch nicht so schnell, daß Martensit entsteht.
  • Da das Aufsprühen des fein verteilten Flüssigkeitsstrahles oder elastischen Druckmittels nach Bedarf idurch Einstellung -der Menge des Druckmittels oder der Flüssigkeit und durch Veränderung der Dauer des Aufsprühens geregelt werden -kann, so läßt sich die Einwirkung der Größe !des Gegenstandes und der Zusammensetzung des Stahles gut anpassen. Da ferner das Aufsprühen auf einzelne Teile des Gegenstandes besclitänkt bleiben -oder an einzelnen Stellen mehr, an anderen weniger stark ausgeführt werden kann, so ist auch eine Örtlich verschiedene Härtung ohne weiteres möglich. Die Geschwindigkeit,d,er Abkühlung läßt siclidurch Versuche mit Gegenständen aus Stahl der in Betracht kommenden Sorte ohne weiteres ermitteln.
  • Das Verfahren soll im folgenden, beispielsweise in Anwendung auf Eisenibahnschienen näher beschrieben werden,. Selbstverständlich läßt es sich aber auf beliebige Gegenstände anwenden, die aus Kohlenstoffstahl mit mehr als 0,3 Prozent Kohlenstoffgehalt bestehen. Für die Anwendung des Verfahrens ist es gleichgültig, ob während des Walzens oder des sonstigen in Betracht kommenden Herstellungsverfährens schon einmal eine Abkühlung des Stahles stattgefunden hat.
  • Im allgemeinen 'kann. man indessen besond-ers ihei iSchienen die vom Walzprozeß her dem Erzeugnis noch innewohnende Wärme benutzen, wenn man die noch oberhalb der kritischen Temperatur befindliche iSchiene mit Dampf öder Luft oder einer Mischung von Dampf und Luft odler mit einem.,anderen elastischen Druckmittel während einer bestimmten Zeit abbraust, die sich nach -dem Gewicht, dem- Querschnitt und der Temperatur der Schiene richtet. Die Behandlung wird so geleitet, daß die Abkühlung in dem Maße und.' Verhältnis stattfindet, daß auch ,durch die aus den nicht behandelten Teilen der Schiene herrührende Wiedererhitzung der behandelten Teile an diem erziielten harten und zähen Gefüge nicht geändert wird, während andererseits #d#ie nicht behandelten Teile überhaupt unbeeinflußt IblÜben. Es ist demnach weder vor noch nach dem verhältnismäßig schnellen Abkühlen eine Wiedererhitzung der t) Schiene erforderlich, die bekanntlich außerorlentlich schwierig und kostspielig ist, wenn sie über #die ganze Länge der Schiene mit ,yenü-en,--ler Gleichmäßigkeit durchgeführt werden soll.
  • Ein weiterer erheblicher Vorteil der Erfin-lung besteht darin, (daß inan die Schiene auf gewöhnliche Weise bis auf die Ternperatur abkühlen lassen kann, bei der das verhältnismäßig schnelle Abkühlen gemäß' dein vorliegenden Verfahren beginnen soll, so daß ,las Verfahren in keiner Weise die Arheits-,"eschwin"li-keit des Walzwerkes Ibeeinträchti st oder seinerseits vonf der Temperatur abhängt mitider die Schiene das Walzwerk verläßt. Auch kann man, ohne daß die Arbeit des Walzwerkes dadurch irgendwie b:erührt würde, dias ' Maß und die Geschwindigkeit der Behandlung in gewünschten Grenzen verändern, indern man die Dauer der Abkühlung verlängert oder verkürzt oder den Drück oder die Temperatur oder die Menge des Kühlmittels steigert oder vermindert, je nach der Zusammensetzung, dem Querschnitt und dem -Gewicht der Schienen.
  • Die in der beschriebenen Weise auf der Warmbarik gekühlten Schienen können entweder einzeln oder gruppenweise behandelt werden.
  • Es ist nicht möglich, bestimmte Bedingungen für die Ausübung des Verfahrens vorzuschreiben, die auf alle Fälle passen. Die Metallk-unde gibt aber ausreichende -Methoden an #die Hand, durch die die Bedingungen für -die besonderen Verhältnisse eines jeden Wulzwerkes ermittelt werden können, so daß man, in der Lage ist, die Größe und die Schnelligkeit der Abkühlung für diie in einem Betrieb zur Verwendung konimende Stahlsorte, idas Ouerschnittsgewicht der Schienen und -die Temperatur, bei der die Kühlung beginnt, festzustellen. Zur Bestiminung der physikalischen Eigenschaften des Stahles können mechanische Untersuchungen Jer Härte und Zähigkeit an Stelle einer inikroskopischen Prüfung dienen.
  • Zur Behandlung von Eisenbahnschienen, die beispielsweise aus einem Stahl von o.5 Prozent Kohlenstoff, o,g: Prozent Man-,gan und o,o8Prozent Silicium hergestellt sind, ein Querschnittsgewicht von etwa So kg für das laufende Meter besitzen und mit einer Temperatur von etwa. 85o' C aus dem Walzwerk herauskommen, kann eine Vorrichtung der in A.,bb. i schematisch dargestellten Art dienen, bei der ein Rohr a von etwa 5 cm Durchmesser auf der Unterseite mit Löchern, b von etwa ili-, min Durchmesiser und mit einer gegenseitigen, Lochentfernung z# zn von annähernd 2 cm mit Luft von, gewöhnlicher Temperatur und unter einem Druck von 5 bis 6 Atlii. aus einer Hauptzuleitung c g ,' e Speist wird. Dieses Rohra liegt Z> etwa .21 /2 cm über dem Kopf der Schiene d.
  • Die Kurvee in Abb.:2 zeigt den Verlauf fler Kühlung der Schiene unter der Einwirkung eines Luftstrahles nach dem vorliegenden Verfahren, #während die Kurve f die Kühlung derselben Schiene unter dem Einfluß der Atmosphäre darstellt. Die Abszissen stellen die Temperaturen und idie Ordiliaten die Zeiten dar. Wie Jie Kurve e anzeigt, wird! bei dem angenommenen Beispiel ZD der Kopf der Schiene von einer Temperatur von 8oo' C auf etwa 6oo' C nach dem vorliegenden Verfahren in il/, Minuten abgekühlt, während die gleiche Abkühlung in der Luft ohne beschleunigte Kühlung gemäß der Kurve f etwa 61/, Minuten in Anspruch nehnien würde. In il/, Minuten würde man bei der normalen Kühlung nach de-r Kurvef nur auf etwa 720' C kommen.
  • Die obere Temperaturgrenze, bis zu der der Schienenkop#f abgekühlt wer-dien sollte, kann nicht ein für allemal angegeben werden, da sie sich nach den Verhältnissen des besonderen Falles richtet, insbesondere von ihrem Gewicht und ihrer Querschnittsform abhängt. Wesentlich ist nur, idaß die verhältnismäßig schnelle Abkühlung durch das elastische Kühlinittel soweit geführt wird, daß der abgekühlte7 Schienenkopf durch die Einwitkung der in. der Schiene noch entbaltenen Wärme nicht wieder bis auf die kritische Temperatur erhitzt -werden kann.
  • Für die Anwendung ides vorliegenden Verfa#hrens ist eine besonders hohe chemische Härte #cles Stahles nicht erforderlich, um den Schienen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung zu geben,. Es ist aber wohlbekannt, daß zur Erzeugung von Schienen mit genügender Widerstandsfähigkeit gegen die neuerdings immer stärker werdenden Beanspruchungen beim Befahren besonderer Wert auf eine hohe chemische Härte gelegt werden mußte. Dies, in Verbindung mit den Sveigerungserscheinungen und anderen bei rIer fabrikationsmäßigen Herstellung von Sta:hlschienen auftretenden Übelständen, verursachte Sprödilgkeit und zahlreiche Schienenbrüche und sonstige stören-de Zwischenfälle. Im Gegensatz hierzu gewährleistet die geringere cheinische Härte, die bei dem vorliegenden Verfahren genügt, zähere und iv,i.#,1,erstandsf ähigere Schienen, während -leich7,eiti,- das Gefü-e in dem oberen Teil Z, ZD des Schienedkopfes der Abnutzung noch weniger unterworfen ist als bei Schienen mit einer größeren. chemischen Härte.
  • Die Behandlung von anderen Stahlgelgenständen ist im allgemeinen ähnlich der der Schienen. Man spritzt das elastische Kühlm: ittel auf die Oberfläche des Gegenstandes an der Stelle, die hart und- zähe gemacht werden soll.
  • In ähnlicher Weise verfährt man, wenn die Behandlung mit fein verteiltem oder zerstäubtem Wasser oder -einer anderen Flüssigkeit oder auch, mit einem Gemisch von Flüssigkeit -und Luft stattfinden soll.. Die Zerstätibung der Flüssigkeit wird dabei zweckmäß,ig so weit getrieben, daß -die einzelnen Flüssigkeitsteilchen in dem Augenblick, in dem sie auf den heißen Stahl auftreffen, so# fort verdampfen und sich nicht zu größeren Flüssigkeitstropfen zusammenballen können. Wird dies beachtet, so fließt keine Flüssigkeit über den.Stahl, und -das Verfahren verläuft ebenso wie bei der Behandlung des Stahles mit einem elastisehen. Druckmittel. Bei der Behandlung von Schienen mit zerstäubter Flüssigkeit ist die #Gesamtanordnung zur Ausführung des Verfahrens ähnlich Jer in Abb. i veranschaulichten, wobei indessen die Luftaustrittslöcher durch Zerstäubervorrichtungen beliebiger Konstruktion ersetzt sind. Wird zerstäubbe Flüssigkeit gemeinschaftlich mit einem elastischen Druciunittel benutzt, so können, dlie beiden, Leitungen nebeneinander mit getrennten oder gemeinsamen Einstellvorrichtungen angeordnet werden. Wird das elastische Druckmittel zum Zerstäuben der Flüssigkeit benutzt, so können beide durch dieselbe Düst austreten. Soll der Stahlgegenstand in seiner ganzen Masse dias harte und zähe Gefüge annehmen, so wird die Behandlung fortgesetzt, bis die Temperatur der ganzen Stahlmasse unter den kritischen Punkt gesunken ist, worauf die weitere Abkühlung durch, die Atmosphäre stattfinden kann, Selbstverständlich kann man aber auch die völlige Abkühlung mit,d"ein vorliegenden* Verfahren vollenden.
  • Die Erfindung ist für alle möglichen Stahlgegenstände anwendbar, z. B. für Schienen, Räder, Radkränze, Achsen, Blattf edern, Schraublenfed'ern, Gußstahlstücke, Schmiede_ stahlstücke, Stahlplatten, Stahlröhren, Stahlschraubenbolzen usw.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren des Härtens und Anlassens von Kohlenstoffstahl in einem einzigen Arbeitsgang zur Erzleugung eines harten und zähen Kohlenstoffstahlüs mit Sorbitgefüge durch Abkühlung #von einer über der kritischen Temperatur bis auf -eine -unter dieser liegende Temperatur, da:durch gekennzeichnet, daß der heiße Stahl mit -einem elastisch-en Druckmittel .oder einer sehr fein verteilten oder zerstäubten Flüssigkeit oder einem Gemisch von beiden mit deiner der Größe des Stahlstückes und der Zusammensetzung des Stahles -angepaßten Geschwindigkeit abgekühlt wird, ünd; zwar so, daß in dem behandelten #Stahlstück in der Hauptsache Sorbit, aber kein Martensit entsteht. :2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet ' idhß der aus dem Walzwerk oder von der sonstigen Bearbeitung kommende Stahl, bevor seine Bearbeitungstemperatur unter,den kritischen Punkt gesunken, ist, dem Verfahren gemäß Anspruch i, unterworfen wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung der zu behandelnden Stellen so lange fortgesetzt wird, -daß die in demWerkstück noch enthaltene Wärme die abgekühlten Stellen -nicht wieder :bis auf die kritische Temperatur -erhitzen kann. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Werkstück eine Flüss4gkeit in solcher Zerstäubung aufgespritzt wird, jdäß die Flüssigkeitsteilchen im Augenblick ffires Auftreffens auf das Stahlstück sofort verdampfen, ohne sich zu größeren Tropfen zusammenhallen zu können. 5. Verfahren nach,Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zerstäubtes Wasser oder Salzlake zur Kühlung des Stahles benutzt wird. 6. Verfahren nach Anspruch i, in Anwendung an Schienen, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige oder zerstäubte Kühlni-ittel auf den Kopf der Schiene gesprizt und das Verfahren so lange fortgesetzt wird, daß die im übrigen Teil der Schiene enthaltene Wärme nicht gen#ügt, um den Schienenkopf wieder bis auf die kritische Temperatur zu erwärmen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE762326C (de) * 1935-11-24 1953-05-11 Maximilianshuette Eisenwerk Stahl und Waermebehandlung fuer Schienen
DE918641C (de) * 1950-12-06 1954-09-30 Basf Ag Verguetungsverfahren fuer lange Rohre, insbesondere fuer hohe Drucke

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE762326C (de) * 1935-11-24 1953-05-11 Maximilianshuette Eisenwerk Stahl und Waermebehandlung fuer Schienen
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