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Einrichtung an Theaterbühnen zur Ausleuchtung und Verkleinerung oder
Vertiefung des Bühnenbildes Zur Erreichung eines entsprechend tief gezogenen Bühnenbildes
mit der notwendigen Ausleuchtung, gegebenenfalls auch mit einer Verkleinerung desselben,
kommen mehrere, meist drei Turmpaare zur Anwendung, welche auf der Bühne seitlich
der Bühnenöffnung aufgestellt sind und die Bühne überspannende Brücken bilden. Jede
der in entsprechender Staffelung in Längsrichtung der Bühne hintereinanderstehenden
Turmbrücken ist mit den notwendigen Vorhängen sowie mit j e einer vertikal beweglichen
Beleuchtungsbrücke ausgerüstet. Entsprechend der geforderten Tiefe des Bühnenbildes
wird das an geeigneter Stelle stehende Turmpaar verwendet, wobei für die Verkleinerung
des Bühnenbildes neben den Turmvorhängen auch die jeweilige Beleuchtungsbrücke herangezogen
wird.
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Ähnlich den gestaffelten Turmbrücken sind auch schon Rahmen verwendet
worden, die in ihrer Ebene gegeneinander beweglich sind und somit das Bühnenbild
an einem der festen Rahmenaufbauten verkleinern.
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Es hat sich gezeigt, daß derartige stationäre Anlagen, neben einer
den Bühnenraum einengenden erheblichen Platzinanspruchnahme, eines unverhältnismäßig
hohen Bau- und Materialaufwandes bedürfen, ohne jedoch verhindern zu können, daß
große Teile des rückwärtigen Bühnenraumes außerhalb des Wirkungsbereiches der Turmbrücken
liegen.
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Außer stationären Anlagen ist eine nach Art einer Gassenbühne ausgebildete
Bühneneinrichtung bekannt, die oberhalb der Bühnenöffnung aufgehängt ist und deren
Gassenbrücken nach Art eines Laufkranes in Längsrichtung der Bühne verfahrbar sind.
Mit den Gassenbrücken werden unter Zuhilfenahme von drehbaren Hängetürmen die Bild-und
Szenerieverwandlungen
vorgenommen, wobei auf die Ausleuchtungsmöglichkeiten wenig Rücksicht genommen ist.
Bei modernen Bühnen mit Rundhorizont sind diese Gassenbrücken wegen der notwendigen
Horizontbeleuchtung nicht anwendbar.
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Weiter ist eine Bühnenanlage schon vorgeschlagen worden, bei der ein
in Bühnenlängsrichtung mittels eines Laufkranes verschiebbarer verstellbarer Bühnenrahmen
vorgesehen ist. Der Bühnenrahmen besteht aus einer fahrbaren Brücke, die von einem
Träger gebildet wird und den an dieser aufgehängten oberen und seitlichen Blendwänden.
Durch-einen einfachen Träger sind jedoch Veränderungen des Bühnenbildes nur in begrenztem
Umfang möglich. Die größte Höhe des Bühnenbildes wird durch die seitlichen Blendwände
bestimmt. Sie ist daher nicht sehr beträchtlich. Die Blendwände sind Konstruktionsteile,
die als Träger von Beleuchtungsgeräten u. dgl. nur im beschränkten Maße herangezogen
werden können.
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Zur Behebung der Nachteile der bekannten Einrichtungen hat sich die
Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Bühneneinrichtung zu schaffen, welche den nutzbaren
Bühnenraum im wesentlichen- nicht beansprucht, jedoch unter Aufwand einfacher und
zweckentsprechender Mittel in der Lage ist, an jeder beliebigen Stelle in Achsrichtung
der Bühne eine gleichermaßen wirksame Veränderung und Ausleuchtung des Bühnenbildes
vorzunehmen. Sie verwendet hierbei die bekannte, als fahrbarer Träger ausgebildete
Brücke.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt nach der Erfindung durch
die Vereinigung folgender Merkmale: a) der Träger ist als Portal mit einer sich
im wesentlichen U-förmig nach unten erstreckenden Gitterträgerkonstruktion ausgebildet,
wobei die Portalschenkel die Führung einer vertikal bewegbaren Beleuchtungsbrücke
bilden und durch eine vertikal bewegliche Blende abdeckbar sind, b) an den Enden
der Portalschenkel sind in geringem Abstand vom-Bühnenboden nach der Be# leuchtungsbrücke
hin fahrbare Trägerrahmen oder Türme aufgehängt, c) das Portal bildet die Aufhängvorrichtung
vertikal und/oder horizoritä,l verschiebbarer Vorhänge. Zweckmäßig ist das Portal
an seinen Ecken sowie an den Enden der Portalschenkel mit Rollenwagen versehen;
deren Laufschienen vorzugsweise durch eine an den Bühnenraumwänden festgelegte und
in Längsrichtung der Bühne verlaufende Trägergalerie gehalten sind. Die kräftigen
Portalschenkel führen die Beleuchtungsbrücke, die genügend stabil ausgeführt sein
kann, um eine große Anzahl Beleuchtungsgeräte in günstiger Verteilung zu tragen,
sehr sicher. Die am unteren .Ende der Portalschenkel seitlich vierfahrbaren Türme
sind ebenfalls zur Aufnahme verschiedenartigster Beleuchtungskörper geeignet. Die
Veränderung des Bühnenbildes wird durch eine verhältnismäßig große Zähl geeigneter
Teile erreicht. Zur Veränderung des Bühnenbildes dienen die vertikal bewegliche
Blende, die vertikal bewegliche Beleuchtungsbrücke, die seitlich verschiebbaren
Türme und eine Reihe an dem oberen Querträger des Portals- aufgehängter Vorhänge.
Die Führung des Trägerportals beim Verfahren erfolgt sehr sicher durch die an seinen
oberen Ecken und an den Enden der Portalschenkel angeordneten Rollenwagen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. z eine Vorderansicht der Bühneneinrichtung, Fig. 2 einen
Teilschnitt in der vertikalen Längsmittelebene der Bühne und Fig. 3 einen Horizontalschnitt
der Fig. 2.
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Für die Bühneneinrichtung nach der Erfindung kommt ein Trägerportal
23, 2q., 25, 26, 27 zur Anwendung, welches im Bühnenraum oberhalb der Bühnenöffnung
29 in Längsrichtung der Bühne vierfahrbar aufgehängt ist. Das nach Art eines Laufkrans
fahrbare Trägerportal besteht aus einer im wesentlichen U-förmig sich nach unten
erstreckenden Gitterträgerkonstruktion, bei welcher die Portalschenkel 2q., 25 durch
eine Querblende 26, 27 abgedeckt sind und die Führung einer zwischen ihnen vertikal
beweglichen Beleuchtungsbrücke 28 bilden. An den Enden der Schenkel 2q., 25 sind
gegen die Mitte der Bühnenöffnung 29, also gegen die Beleuchtungsbrücke 28 verschiebbare
senkrechtstehende Rahmen oder Türme 34 32 mit einem geringen Abstand vom Bühnenboden
aufgehängt.
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Der Horizontalträger 23 des Portals bildet die Aufhängevorrichtung
quer und/oder vertikal verschiebbarer Vorhänge 3o. An den Enden dieses Horizontalträgers
23 sowie an den Enden. der Schenkel2q., 25 des U-förmig nach unten sich erstreckenden
Portals sind Rollenwagen 17, 18 und r9, 2o befestigt, welche auf in Längsrichtung
der Bühne angeordneten Schienen 13, 1q. und 15, 16 laufen. Die Verschiebung des
Portals erfolgt durch einen Elektromotor 22. Die Laufschienen 13, 1q. und 15, 16
werden durch Trägergalerien 11, 12 im Abstand von der Bühnenraumwand gehalten. Der
Bühnenraum wird durch Dachträger zo überspannt, die quer zur Längsrichtung der Bühne
parallel hintereinander aufgehängte und vertikal bewegliche Vorhänge 2r od. dgl.
tragen.
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Wie aus den Figuren ersichtlich, kann das Portal in Längsrichtung
die gesamte Bühnentiefe befahren und an beliebiger Stelle angehalten werden, wobei
durch wahlweise vertikale Verschiebung der die Scheinwerfer 33 usw. tragenden Beleuchtungsbrücke
28 sowie durch seitliche Verschiebung der Rahmen oder Türme 31, 32 die gewünschte
Vergrößerung oder Verkleinerung des Bühnenbildes zusammen mit einer zweckentsprechenden
Ausleuchtung vorgenommen werden kann. Die gleichzeitig mitgeführten, an dem Horizontalträger
23 des Portals aufgehängten Vorhänge u. dgl. 30 erhöhen wesentlich diese
Wirkungen.