DE93741C - - Google Patents

Description

KAISERLTCiTtS

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 12: Chemische Verfahren und Apparate.

Waschapparat für Gase.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. November 1895 ab.

Um Gasströme von mitgerissenem Staub zu befreien oder aus Gasgemischen einzelne Gase durch Wasser oder andere Flüssigkeiten zu absorbiren, wird in dem Apparat, der, um obige Zwecke vollkommen zu erreichen, eine mehrfache Wiederholung der Waschung in derselben Flüssigkeitsmenge bewirkt, gleichzeitig verhindert, dafs bei Verschwinden des Druckes, der die Gase durch die Flüssigkeit treibt, die letztere durch die Eintrittsstelle der Gase rückwärts gesaugt werde.

Die Zeichnung stellt in zwei Figuren den Waschapparat im Durchschnitt und Grundrifs dar.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird der Behälter D durch mehrere z. B. in das Wasser eintauchende Scheidewände d² in mehrere Theile zerlegt. Der Eintritt der Gase bezw. der Gase und des mitgerissenen Staubes in den Behälter erfolgt bei t, der Austritt bei i^l. Mit d³ sind perforirte Bleche bezeichnet, welche dazu dienen, die grofsen Gasblasen z.u zerreifsen und der Waschung, die dann innerhalb der von den Blasen zu durchstreichenden Wasserhöhe vor sich geht, eine möglichst grofse Oberfläche zu bieten, d* sind in der Höhe versetzt angeordnete Scheidewände, die ebenfalls durch die ganze Breite des Apparates reichen und von dem oberen Deckel des Gefäfses in allen Fällen so weit abstehen, dafs reichlich Raum für den Durchtritt der Gase erübrigt.

Wird der Gasdruck bei t wirksam, so stellt sich, wie in der Zeichnung angedeptet, der Wasserspiegel in den verschiedenen Abtheilungen auf verschiedene Höhen ein und. die Gase treten durch die perforirten Bleche d³ und die darüber befindlichen Wasserhöhen x, bis sie bei t¹ abziehen. Der Staub, der etwa von den Gasen mitgerissen wird, schlägt sich in dem Behälter D nieder und wird unten, nach gewissen Zwischenräumen, durch eine mit Mannlochdeckel verschliefsbare Oeffnung abgezogen. Wird der Druck aus irgend welchen Gründen bei t geringer wie der bei t¹ herrschende Druck der Atmosphäre oder eines Gefäfses mit Gasdruck, so stellt sich die Differenz der Wasserspiegel sofort umgekehrt ein, das heifst das Wasser steigt anstatt, wie bisher, linksseits nun rechts von den Scheidewänden d² d², und atmosphärische Luft bezw. die Gase treten von t^l durch die perforirten Bleche d³ d^a und die vorhandenen Wasserschichten so lange bei t aus, bis der Druck sich ausgeglichen hat, oder vor t wieder stärkerer Druck herrscht als bei t^l. Um in besonderen Fällen eine Vermehrung der Flüssigkeit in dem Gefäfs D zu verhindern, dient die in Fig. 1 linksseits angeschlossene Ueberlaufvorrichtung. Dieselbe besteht aus dem an den Behälter D angeschlossenen Rohre r, welches in ein zweites Rohr s mündet, das mindestens eine Höhe besitzt, die als Flüssigkeitssäule dem höchsten überhaupt zu erwartenden Druck entspricht. Wenn dann die Flüssigkeit über die Höhe χ in der letzten Abtheilung steigen will, so findet .ein Uebertritt durch r in das Rohr s statt, und in diesem wird die Flüssigkeit entsprechend dem bei t¹ herrschenden Druck hochgetrieben. Der Auslauf erfolgt durch das Rohr s^l, und es tritt jederzeit so viel Flüssigkeit in ein Gefäfs u über, wie in der Vorlage etwa hinzukommt.

(2. Auflage, ausgegeben am 3. Mär\ i8gg.)

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Waschapparat für Gase, bestehend aus einem durch mehrere Scheidewände d² d² d* d* in einzelne Räume getheilten und an den Gasdurchtrittsstellen behufs Zertheilung der grofsen Blasen mit perforirten Blechen d³ d³ versehenen Flüssigkeitsbehälter, für besondere Fälle mit Ueberlaufvorrichtung versehen, in welchem Waschapparat sich, je nachdem auf der Zu- oder Ableitungsseite ein Ueberdruck herrscht, der Flüssigkeitsspiegel auf verschiedene Höhen einstellt, so dafs entweder die Gase durch die Flüssigkeit in der Richtung von t nach i¹ hindurchstreichen oder aber bei auftretendem Unterdruck zurücktreten und infolge dessen eine Druckausgleichung stattfindet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.