DE205773C

DE205773C -

Info

Publication number: DE205773C
Application number: DE1907205773D
Authority: DE
Priority date: 1907-10-06
Filing date: 1907-10-06
Publication date: 1909-01-19

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 205773-KLASSE 12«. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Oktober 1907 ab.

Der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Apparat dient zur Destillation von Flüssigkeiten und zum Abtreiben von Gasen aus Flüssigkeiten, wie solches zur Zeit in Benzol- und Ammoniakfabriken der Nebengewinnungsanlagen von Kohlendestillationen usw. betrieben wird.

Die mehr oder minder mit den abzutreibenden Stoffen angereicherte Flüssigkeit wird oben

ίο in diese Apparate aufgegeben und tritt in wiederholte direkte Berührung mit den aufsteigenden Abtreibegasen und Dämpfen und, falls erforderlich, mit parallel laufenden Abtreibelösungen, wodurch die Destillation bewirkt wird.

Der in Fig. 1 bis 3 dargestellte Teil eines solchen Apparates besteht aus Einzelkolonnen a, deren Inneres durch verschließbare Öffnungen b zugänglich ist (Fig. 1 und 3). Jede

Kolonne erhält einen Boden c, einen Überlaufstutzen d und Eintrittsstutzen e. In bestimmtem Abstande werden Boden und Eintrittstutzen von einer wellenförmig oder ähnlich ausgebildeten Haube/ überwölbt, welche dreiseitig an den Boden anschließt und nur eine den Stutzen gegenüber und parallel liegende Öffnung freiläßt. Die Haube ist mehrteilig, mit dem Kolonnenboden verschraubt und trägt an der Innenseite des wellenförmigen oder ähnlich gestalteten Oberteiles Führungsleisten g (Fig. 3).

Diese vorbeschriebene Form des Apparates dient nur als Beispiel, und ist zur Durchführung 'der Arbeitsweise desselben jede beliebige äußere und innere Konstruktion zulässig.

Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende:

Die Flüssigkeit, welche destilliert werden soll, tritt durch den Uberlaufstutzen d in die Kolonne ein, fließt unter der Haube / hinweg und durch den Stutzen d an der gegenüberliegenden Seite der nächstfolgenden Kolonne zu. Die Höhe des letzteren Stutzens ist derart gewählt, daß die Haube in der aufgestauten Flüssigkeit eine bestimmte Tauchung erhält.

Die aus der untergeordneten Kolonne aufsteigenden erhitzten Gase und Dämpfe treten durch die Stutzen β unter die Haube/ und sind gezwungen, an dem wellenförmigen Oberteil derselben entlang in beliebig -zu wiederholenden Malen die entgegenströmende Flüssigkeit zu durchstreichen. Am Ende der Haube ausgetreten, steigen die Heizgase oder -Dämpfe gemeinsam mit den abgetriebenen Gasen zur nächsten Kolonne auf.

Die in einem Abteil des Apparates durchgeführte Destillation kann je nach vorliegendem Bedürfnis beliebig oft wiederholt werden bis zum völligen Abtrieb.

Claims

Ρλ tent-Ansprucii:
Destillierapparat mit senkrecht übereinander angeordneten Einzelkolonnen und horizontal liegenden Kolonnenböden, in dem die zu destillierende Flüssigkeit nach dem Gegenstromprinzip mit den erhitzten Gasen oder Dämpfen in Berührung gebracht wird, gekennzeichnet durch die Anordnung wellenförmig gestalteter oder gleichartig wirkender Hauben, die in die zu destillierende Flüssigkeit teilweise eintauchen und den Eintritt der an der Innenwandung entlangziehenden Gase oder Dämpfe in die Flüssigkeit vermitteln.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.