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Maischeboden für Destilliereinrichtungen
Bei Maischeböden von Destillierkolonnen
u. dgl. verwendet man vielfach die sogenannten Glocke böden, d.h. Böden, bei denen
eine mittlere fIalsöffnung, die die beiden Räume oberhalb und unterhalb des Bodens
verbindet, durch einen gewölbten Deckel, die sogenannte Glocke, abgedeckt wird.
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Diese Glocke läßt zwischen ihrem Rand und der Fläche des Maischebodens
einen gewissen Durchgangsspalt für die aufsteigenden Dämpfe frei.
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In diesen Maischeböden ist außermittig je ein Verbindungsrohr vorgesehen,
das in dem oberhalb des Bodens liegenden Raum als Überlaufrohr ausgebildet ist und
als Füllrohr für die Maische bzw. als Rücklaufrohr für das anfallende Kondensat
u. dg;l. in den unteren Raum reicht, wo es mit Abstand von der Fläche des nächsten
Maischebodens endet. Dieses untere Ende des Verbindungsrohres mußte bisher tiefer
liegen als der Rand der danebenliegenden Glocke des unteren Bodens, damit der unmittelbare
Übertritt des aus dem Glockenspalt austretenden Dampfes in das Verbindungsrohr verhütet
und damit eine Behinderung des Zulaufes oder Rücklaufes erschwert und ver mieden
werden konnte. Wenn jedoch der Abstand zwischen dem Rohrende und dem benachbarten
Boden sehr klein ist, tritt trotzdem, insbesondere
bei Dickmaische,
eine Verstopfung der Rohrmündung oder zumindest eine ganz bedeutende Erschwerung
des Durchflusses ein. Wird dagegen bei größerem Abstand zwischen Rohrende und Boden
ein entsprechend größerer Abstand am Glockenrand gewählt, dann tritt eine mangelhafte
Durchdampfung ein.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß
zwischen der Glocke und der unteren Ausmündung des Verbindungsrohres des darüberliegenden
Bodens, und zwar nur im Bereich dieser Ausmündung, an dem Maischeboden ein Abschirmblech
angebracht wird, dessen Höhe etwa gleich, vorzugsweise größer ist als der Abstand
des Verbindungsrohrendes von dem benachbarten Maischeboden.
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Dieses Abschirmblech kann unmittelbar an dem Verbindungsrohr an der
der Glocke zugekehrten Seite angebracht sein. Vorteilhaft wird es jedoch etwa in
der Mitte zwischen der Glocke und dem Verbindungsrohr angeordnet. Zu beachten ist
dabei, daß dieses Abschirmblech seitlich nicht über die ganze Breite des Bodens
an der betreffenden Stelle reichen darf, sondern an beiden Enden einen freien Durchfluß
für die Maische auf dem Boden frei lassen muß, da sonst eine Art Absperrwand entsteht,
die um das Rohrende herum ein geschlossenes Abteil bildet, das von dem übrigen Bodenraum
getrennt ist, sich schnell insbesondere bei Dickmaischen oder stark verkrustenden
Rückläufen bis zur Höhe der Absperrwand mit gestauter dickbreiiger Masse füh und
das Verbindungsrohr unweigerlich verstopft. Die erfindungsgemäß frei zu lastenden
Durchlasse an den Enden des Abschirmbleches ermöglichen das dauernde Wegspülen solcher
Maischen und Fremdteile und bewirken das Freihalten der Rohrmündung.
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Infolge der abschirmenden Wirkung des Abschirmbleches, das übrigens
eben oder gewölbt ausgebildet sein kann, wird ein Höherlegen der unteren Rohrmündung
ermöglicht. Unabhängig davon kann jetzt der Glockenrand tiefer gesetzt werden, so
daß der Glockenspalt so klein wird, daß dem Dampfdurchgang ein größerer Widerstand
entgegengesetzt und eine Aufkochung auch der am Boden befindlichen Grundschicht,
also eine bessere Entgeistung oder Verstärkung erzielt wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung.
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Fig. I zeigt die Anordnung in einem Vertikalschnitt und Fig. 2 im
Schnitt nach der Linie II-II aus Fig. I.
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In einem entsprechenden Gefäß 1 sind zwei Böden 2 und 3 angeordnet.
In der Mitte der Böden ist die übliche Halsöffnung 4 vorgesehen, die mittels der
Glocke 5 abgedeckt ist. AuBermittig ist in den Böden je ein Verbindungsrohr 6 bzw.
7 angeordnet, das jeweils den Raum oberhalb des Bodens mit dem darunter befindlichen
Raum verbindet. Die Rohre 6, 7 stehen nach oben über den zugehörigen Boden hinaus
und dienen als überlaufrohr für zugeführte Frischmaische oder rücklaufendes Kondensat,
während ihr unteres Ende 8 oberhalb des benachbarten Bodens - hier vom Boden 3 -
ausmündet.
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Der Rand der Glocke 5 hat von dem zugehörigen Boden einen Abstand,
der einen Spalt 9 für den Durchgang der aufsteigenden Dämpfe entstehen läßt.
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Zwischen dem Rand der Glocke 5 und dem benachbarten unteren Ende
8 des vom oberen Boden 2 kommenden Verbindungsrohres 6 ist am Boden 3 ein Abschirmblech
Io angeordnet, das nach Fig. 2 eben ausgebildet ist. Die Höhe des Bleches IO ist
größer als der Abstand zwischen dem Rohrende 8 und dem benachbarten Boden 3, und
seine Breite ist so bemessen, daß es den geraden Weg der aus dem Glockenspalt g
hervorquellenden Dämpfe zum unteren Rohrende 8 unterbricht, jedoch zwischen seinen
Enden und der Gefäßwand Durchlässe für den Durchgang der Maische aus dem Rohr 6
und deren gleichmäßige Verteilung über Ideal ganzen Boden 3 frei läßt.
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Der Glockenspaltg ist erfindungsgemäß kleiner als der Abstand des
Rohrendes 8 vom Boden 3.
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Bisher war die Glocke 5 in der Regel schwach gewölbt, was zum Festsetzen
und Verkrusten der Maische auf der oberen Glockenfläche Gelegenheit gab. Erfindungsgemäß
wird die Glocke insbesondere bei Maischeentgeistungssäulen gemäß der Zeichnung dachförmig
mit großer Neigung nach allen Seiten ausgeführt, so daß die Maische verläßlich auf
den Boden abgieitet.
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PATENTANSPR0CHE: 1. Maischeboden fur Destilliereinrichtungen, bei
dem eine mittlere Halsöffnung durch eine sogenannte Glocke abgedeckt ist und ein
außermittig angeordnetes, als Füll- und Rücklaufrohr dienendes Verbindungsrohr die
Räume oberhalb und unterhalb des betreffenden Maischebodens verbindet und etwas
oberhalb des darunterliegenden Bodens ausmündet, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Glocke (5) und der unteren Ausmündung (8) des Verbindungsrohres (6) des darüberliegenden
Bodens (2), und zwar nur im Bereich dieser Ausmündung, an dem Maischeboden (3) ein
Abschirniblech (io) angebracht ist, dessen Höhe etwa gleich, vorzugsweise größer
ist als der Abstand der Ausmündung (8) vom benachbarten Boden (3).