DE1564553C3 - Vorrichtung zur Verhinderung der radioaktiven Verunreinigung einer Kammer, die in der Einrichtung eines Atomkernreaktors eingebaut ist - Google Patents

Vorrichtung zur Verhinderung der radioaktiven Verunreinigung einer Kammer, die in der Einrichtung eines Atomkernreaktors eingebaut ist

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DE1564553C3
DE1564553C3 DE19661564553 DE1564553A DE1564553C3 DE 1564553 C3 DE1564553 C3 DE 1564553C3 DE 19661564553 DE19661564553 DE 19661564553 DE 1564553 A DE1564553 A DE 1564553A DE 1564553 C3 DE1564553 C3 DE 1564553C3
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DE19661564553
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Marie Egidius Antonius Arnhem; Bergh Johannes Wilhelmus Henricus v.d.; Luyten Gijsbert Boele; 's-Gravenhage; Hermans (Niederlande)
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Reactor Centrum Nederland (Stichting), Den Haag (Niederlande)
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhinderung der radioaktiven Verunreinigung einer Kammer, die in der Einrichtung eines Atomkernreaktors eingebaut ist, welche Verunreinigung durch das Entweichen von Gasen, z. B. durch den Bruch einer Leitung, aus der Primärkreiskomponente dieses Reaktors, hervorgerufen sein kann, die zusammen mit dem Reaktor selbst in einem druckdichten Gehäuse untergebracht ist, das in zwei Teile unterteilt ist, die durch eine mit Löchern versehene Trennwand derart getrennt sind, daß der Reaktor auf einer Seite dieser Trennwand in der Reaktionskammer liegt, während die andere Seite dieser Trennwand einen Teil einer Wandoberfläche bildet, durch den diese Kammer begrenzt wird, wobei gegen diese Wandoberfläche eine biegsame Membran abdichtend anliegt.
Eine Vorrichtung dieser Art soll verhindern, daß die Kammer, die in der Einrichtung des Energiereaktors eingebaut ist, bei Entweichen von Gasen aus der Primärkreiskomponente dieses Reaktors für einige Zeit wegen ihrer radioaktiven Verseuchung außer Betrieb gesetzt wird. Vorbereitungen für irgendwelche Reparaturarbeiten müssen nämlich dann solange zurückgestellt werden, bis die Radioaktivität auf einen Toleranzwert abgeklungen ist. Hierdurch wird viel Zeit verloren, wobei als Nachteil hinzukommt, daß die Verunreinigten Wände der betreffenden Kammer auf ihrer gesamten Oberfläche säuberlich abgeschabt werden müssen, um sie zu entseuchen.
Mit den Folgen eines Entweichens von Gasen, z. B. durch den Bruch einer Leitung, aus der Primärkreiskomponente eines Reaktors beschäftigte sich bereits die DT-AS 11 42 041. Dort geht es jedoch darum, durch Kondensieren eines Großteils der entweichenden Gase in kaltem Wasser den Druckanstieg in dem druckdichten Gehäuse, in dem der Reaktor untergebracht ist, zu begrenzen. Hierzu ist das druckdichte Gehäuse durch eine mit Löchern versehene, horizontale Trennwand in zwei Teile unterteilt. Während der Reaktor unterhalb dieser Trennwand in der Reaktionskammer angeordnet ist, bildet die obere Seite dieser Trennwand einen Teil einer Wandoberfläche, durch den die eingangs genannte Kammer begrenzt wird. Die Löcher der Trennwand sind z. B. durch eine Kunststoffolie verschlossen, so daß auf der Trennwand eine Schicht kalten Wassers mit einer freien Wasseroberfläche liegen kann.
Bei einem durch Platzen der Primärkreiskomponente des Reaktors plötzlich auftretenden Überdruck reißt die Kunststoffolie, so daß die entwichenen Gase die Wasserschicht von unten nach oben durchströmen, wobei sie kondensieren können. Etwaige nichtkondensierbare Gase und nicht vollständig zur Kondensation ge-
langende Restgase durchtreten die Wasserschicht und dringen in die genannte Kammer ein. Deren radioaktive Verseuchung mit den geschilderten Nachteilen ist die Folge.
Die DT-AS 12 08 017 bringt eine Variante der erörterten Vorrichtung zur Begrenzung des Druckanstiegs nach der DT-AS 11 42 041. Einerseits sollen die entweichenden Gase in der Wasserschicht kondensiert werden, andererseits soll aber vermieden werden, daß bereits bei geringen Leckagen und damit langsamen Druckanstiegen die Kunststoffolie zerreißt. Es sind deshalb zusätzlich Rohre in die Trennwand eingesetzt, welche die Wasserschicht durchtreten und die durch sie hindurchströmenden Gase in die Wassermasse zurückleiten. Auch hier besteht also die Möglichkeit, daß nicht kondensierte Gase die Kammer oberhalb der Trennwand radioaktiv verseuchen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die radioaktive Verunreinigung einer Kammer der eingangs genannten Art, durch entweichende Gase, z. B. bei Bruch einer Leitung, aus der Primärkreiskomponente des Reaktors zu verhindern.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß diese Kammer symmetrisch ausgebildet ist in bezug auf eine ebene Teilungsfläche, bestimmt durch eine gasdichte Heftungslinie, womit der Membranumfang an die Wandoberfläche gebunden ist.
Die Kondensation der entweichenden Gase erfolgt vorliegend nicht in einer Wasserschicht oberhalb der Trennwand sondern in einer den Reaktor umgebenden Kammer. Infolge eines Druckanstiegs in dieser Kammer auf Grund entwichener, nicht kondensierter Gase wird die auf der Trennwand frei aufliegende biegsame Membran oder Kunststoffolie nach oben gedrückt, bis sie sich gegen die gegenüberliegende Wandoberfläche der bezüglich der Heftungslinie der Membran symmetrisch ausgebildeten Kontrollkammer anlegt. Da die Membran in dieser Lage eine zu ihrer Anfangslage symmetrische Form einnimmt, ist sie keinen Zugspannungen unterworfen. Folglich besteht keine Gefahr, daß die abdichtende Membran zerreißt.
Die Membran schützt die Wandoberflächen der Kontrollkammer wirksam gegen radioaktive Verunreinigung. Nachdem ein Reaktorausbruch stattgefunden hat, kann man die Membran wieder von den Wänden abziehen und die Kontrollkammer wieder für das Bedienungspersonal zugänglich machen, ohne sich erst der harten Aufgabe unterziehen zu müssen, die Decke der Kontrollkammer abzuschaben und abzuhacken, um sie zu säubern. .
Wenn die Membran auf Grund Druckanstiegs hochbewegt wird, wird die auf der anderen Seite der Membran in der Kontrollkammer befindliche Luftmasse komprimiert. Diese Luftmasse kann auch durch einen nach außen führenden Auslaßkanal abgelassen werden, in den in herkömmlicher Weise ein Filter und Zubehör, wie etwa ein Rückschlagventil und eine Drossel, eingebaut sind, so daß die in die Atmosphäre abgeblasene Luft in jedem Fall gereinigt ist.
Die Wandteile der Kontrollkammer, die um den Auslaßkanal angeordnet sind, sind vorzugsweise mit einem Gitter ausgestattet, das in einem bestimmten Abstand von der Wand angebracht ist. Dies verhindert, daß Luftmassen, die durch die sich anlegende Membran abgetrennt werden, zwischen dieser Membran und der Wand als Luftblasen eingeschlossen gehalten werden. Das Gitter läßt immer eine genügende Zahl von Löchern zwischen sich und der Wand frei, durch die Luft entweichen kann.
Es ist gleichfalls möglich, die Kontrollkammer mit Hilfe eines entfernbaren Trägergitters mit einer gasdichten drucksicheren Kuppel- bzw. Haubenkonstruktion zu verbinden. Der Vorteil einer solchen Ausführung besteht darin, daß, nachdem ein Ausbruch aus dem Reaktor aufgetreten ist, ein in der Kuppel untergebrachter Laufkran wieder durch Entfernen bzw. Abheben des Trägergitters in Betrieb genommen werden kann.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die mit den oben erwähnten Ausführungsformen kombiniert werden kann, ist der nukleare Reaktor in einem an dem oberen Ende verschlossenen Behälter befestigt, der auf seiner Außenseite von einer Wasserkammer umgeben und in seinem äußeren unteren Teil mit einer oder mehreren aufwärtsgerichteten Auslaßöffnungen versehen ist. Zur Verbesserung der Wasserzirkulation auf Grund der bei einem Reaktorausbruch durch die Auslaßöffnungen entweichenden Gase oder Dämpfe ist in der Wasserkammer eine senkrechte Wand errichtet, durch die zwei getrennte Wasserkammern gebildet werden, die beide oben und unten über Öffnungen miteinander in Verbindung stehen.
Der Umlauf des Kühlwassers, das in der erwähnten Wasserkammer enthalten ist, ist sehr wichtig, da Dank dieses Umlaufs während des Entweichens von Gasen und Dämpfen durch die genannten Auslaßöffnungen während einer beträchtlichen Zeitspanne immer wieder frisches Kühlwasser zu diesen Auslaßöffnungen gelangt. Auf diese Weise wird die Aufnahme und Kondensation der entweichenden Gase und Dämpfe stark gefördert. '
Der Kühlwasserumlauf kann noch verbessert werden, wenn Einrichtungen zur Kühlung des Wassers in der Wasserkammer vorgesehen sind, um die umlaufende Wassermenge vorzugsweise in einem Teil der Wasserkammer zu kühlen, der so hoch wie möglich liegt. Eine solche Kühleinrichtung kann die Form von Kühlschächten oder Kühlschlangen haben, durch die ein Kühlmedium fließt, das von der Umgebung hergeleitet wird. Das Kühlmedium kann entweder von Hand oder automatisch in Bewegung gesetzt werden, sobald sich herausgestellt hat, daß Gase oder Dämpfe aus dem Reaktor entweichen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist eine mit der Öffnung nach oben gekehrte Abzugsglocke bzw. -haube nahe der Unterseite des den Reaktor aufnehmenden und oben verschlossenen Behälters über dessen Mündung angebracht. Dies hat den Vorteil, daß, obgleich die Gase und Dämpfe, die aus dem Reaktor entweichen, durch das Wasser hindurchtreten müssen, der Reaktor selbst "trocken bleibt. Voraussetzung ist natürlich, daß in dem Behälter, der den Reaktor umgibt, ein Gasdruck aufrechterhalten wird (der höher als der Atmosphärendruck ist), auf Grund dessen die Wassermasse aus dem Behälter getrieben wird.
Der Reaktor kann auch trockengehalten werden, ohne daß es der Aufrechterhaltung eines Gasdrucks bedürfte, wenn um den Reaktor herum ein Wasserabsperrzylinder angeordnet wird, der an seinem unteren Ende geschlossen ist und an dem oberen Ende mit der Kammer zwischen Behälter und dem Wasserabsperrzylinder in Verbindung steht. Diese Anordnung hat die Wirkung, daß die Kammer, in der der nukleare Reaktor aufgestellt ist, so lange trocken bleibt, solange nur die
obere Kante des Wasserabsperrzylinders höher als der Flüssigkeitsspiegel in der Wasserkammer ist.
Es ist ohne weiteres möglich, an Stelle von Wasser eine andere geeignete Flüssigkeit zu verwenden. Deshalb ist, wann immer der Ausdruck »Wasser« hier verwandt wird, jedes andere flüssige Medium, das für vorliegenden Zweck geeignet ist, mit eingeschlossen.
Einige beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert.
F i g. 1 stellt einen senkrechten Schnitt durch eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung dar, die mit einer Einrichtung zum Ablassen von Luft in die Atmosphäre ausgestattet ist, die vorher in der Kontrollkammer vorhanden war;
F i g. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der eine Haubenkonstruktion über der Kontrollkammer vorgesehen ist;
F i g. 3 zeigt ein anderes Verfahren zur Befestigung der Abdichtungsmembran;
F i g. 4 zeigt einen senkrechten Schnitt einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die mit einem Wasserabsperrzylinder ausgestattet ist.
In F i g. 1 ist mit 1 ein Nuklear-Reaktor bezeichnet, der mit Hilfe eines Trägeraufbaus 2 innerhalb eines drucksicheren Behälters 3 aufgestellt bzw. befestigt ist. Dieser Behälter ist an dem oberen Ende durch eine abnehmbare Mehrverschlußdeckel-Konstruktion 4 geschlossen. Auf jeder Seite des Behälters 3 sind angrenzende Kammern 5 und 6 ausgebildet, in denen Einrichtungen untergebracht werden können, um jegliche Gase oder Dämpfe, die aus dem Reaktor 1 entweichen, über Durchgänge 7 und 8 entlang oder durch flüssige Massen in den Kammern 5 und 6 zu leiten. Durch diese flüssigen Massen, vorzugsweise Wasser, wird sichergestellt, daß die Dämpfe aus dem Reaktor größtenteils kondensieren.
Die Kammern 5 und 6 sind an ihrem oberen Ende durch Gitterkonstruktionen 9 und 10 abgeschlossen.
Eine biegsame Membran 11, die für Gase undurchdringlich ist, ist über diesen Gitterkonstruktionen 9 und 10 und über den Mehrverschlußdeckel 4 ausgelegt bzw. diesem angepaßt. Diese Membran ist bei 12 geschickt in den Wänden 13 und 14 der Kontrollkammer 15 befestigt.
Über der Befestigungs- bzw. Heftungslinie 12, entlang der die Membran 11 mit den Umgebungswänden in Berührung steht, ist ein Gitter 16 in einem bestimmten Abstand von der Wandoberfläche 17 angebracht.
Mit 18 ist ein Auslaßkanal bezeichnet, der in die Atmosphäre hinausführt, und der mit einem Auslaßgitter 19, einem Filter 20 und einem Rückschlagventil 21 versehen ist. Ein Verschiebekran, der nicht in dieser Figur dargestellt ist, kann seitwärts in eine Seitenkammer 22 gerollt werden. Wenn dies ausgeführt worden ist, kann eine entfernbare Gitterkonstruktion 24 vor die öffnung 23 gestellt werden, durch die dieser Verschiebekran hindurchfahren kann. Die Kammer 22 ist gleichfalls mit dem Filter 20 über ein Auslaßgitter 25 und einen Auslaßkanal 26 verbunden.
In dem Augenblick, in dem ein Austritt bzw. eine Undichtigkeit an dem Reaktor 1 auftritt, fließen die entweichenden Gase und Dämpfe vorwärts durch die öffnungen 7 und 8 in die Kammern 5 und 6. Nachdem sie durch die Gitter 9 und 10 hindurchgeflossen sind, bewirken sie eine derartige Aufblähung der Membran 11, daß diese die Lage 31 einnimmt. Ein weiteres Aufblasen dieser Membran bewirkt schließlich, daß diese auf den Gittern 16 und 24 anliegt. Die Luft, die in der Kammer 15 enthalten war, ist in diesem Fall durch das Auslaßgitter 19 abgezogen, während zusätzlich der Überschuß an Luft in der Kammer 22 durch das Auslaßgitter 25 und die Leitung 26 abgeführt werden kann.
F i g. 2 zeigt eine Ausführungsform gemäß der Erfindung, in der die Kontrollkammer 15 an ihrem oberen Ende mit einer abnehmbaren Gitterkonstruktion 27 ausgestattet ist. Über diesem Gitter 27 ist eine überdrucksichere Kuppel 28 angeordnet, in der ein Verschiebekran 29 aufgestellt ist, der auf einer umgebenden Schiene 30 umlaufen kann. Die Membran 11, die hier wiederum in der Wand 32 zusammen mit der Befestigungseinrichtung 12 um die Kammer 15 herum eingelassen ist, liegt, nachdem sie aufgeblasen ist, schließlich an den Wandoberflächen 33 und 34 sowie an der Unterseite 35 der abnehmbaren Gitterkonstruktion 27 an.
Gemäß der hier dargestellten Ausführungsform ist der Reaktor 1 in einem Gehäuse 36 aufgestellt, das an seinem oberen Ende geschlossen ist. Der obere Teil dieses Gehäuses ist in einem Bauteil 37 eingelagert bzw. eingebaut, der, wie in Fig. 1, mit Hilfe einer abnehmbaren Verschlußdeckelkonstruktion 4 verschlossen werden kann. Falls es gewünscht wird, kann eine getrennte Abdichtungsmembran 38 in diese Verschlußdeckelkonstruktion eingebaut werden, wobei diese Membran bei 39 in einer abdichtenden Verbindung mit dem Bauteil 37 befestigt wird. Auf seiner Unterseite ist das Gehäuse 36 in der Trägerkonstruktion 2 eingebaut. Mit 40 ist die Öffnung bezeichnet, die auf der Unterseite in dem Gehäuse 36 verbleibt. Über dieser Öffnung ist eine Abzugshaube 41 angeordnet, deren öffnung 42 oben liegt. Diese Abzugshaube 41 ist sowohl in der Trägerkonstruktion 2 als auch in der Trägerkonstruktion 44 des Nuklearreaktors eingelassen bzw. befestigt. Auf der Außenseite des Gehäuses 36 befindet sich in erster Linie eine Kammer 45, die sowohl am oberen als auch am unteren Ende mit einer zweiten Kammer 46 in Verbindung steht. Die Verbindungsöffnungen zwischen diesen Kammern sind mit 47,48,49 und 50 bezeichnet.
Während des Betriebes des Nuklearreaktors werden die Kammern 45 und 46 mit Wasser bis zu der Höhe 51 gefüllt.
Auf Grund der Tatsache, daß ein geeigneter Gasdruck in dem Gehäuse 3 mit Hilfe einer nicht in der Zeichnung dargestellten Einrichtung aufrechterhalten wird, wird der Flüssigkeitsspiegel innerhalb des Behälters 36 auf die Höhe 52 hinabgedrückt. Da dieser Flüssigkeitsspiegel unter dem Reaktor 1 liegt, befindet sich dieser im Trocknen. Falls irgendein Ausbruch in dem Reaktor 1 auftritt, laufen folgende Vorgänge ab:
Die Gase und Dämpfe, die aus diesem Reaktor entweichen, fließen abwärts, wodurch und wobei sie den Flüssigkeitsspiegel 52 vor sich hertreiben. Diese Gase und Dämpfe werden sodann durch die Abzugshaube 41 gezwungen, ihre Richtung umzukehren, wonach sie sodann aufwärts durch die ringförmige öffnung 42 fließen. Im Verlaufe des Aufwärtsströmens durch die Kammer 45 tritt nicht nur eine Kondensation eines großen Teils der Dämpfe auf, sondern es wird zusätzlich ein innerer Umlauf in Bewegung gesetzt, in den die Kammern 45 und 46 mit einbezogen werden. Gleichzeitig fließt die flüssige Masse durch die Öffnungen 49. und 50 aus der Kammer 45 in die Kammer 46, während auf der Unterseite durch die öffnungen 47 und 48 ein Fluß in entgegengesetzter Richtung aus der Kammer 46 in die Kammer 45 auftritt. Dieser Umlauf findet auf
Grund der Mitreißwirkung statt, die durch die Gase und Dämpfe bewirkt wird, die nach aufwärts durch die Öffnung 42 entweichen. Die Gase und unkondensierten Dämpfe, die schließlich die Kammern 5 und 6 erreichen, fließen durch die Öffnungen der Gitter 9 und 10, wodurch sich die biegsame Abdichtungsmembran derart aufbläht, daß sie in der bereits erwähnten Lage zur Ruhe kommt. Die Luft, die ursprünglich in der Kammer 15 vorhanden war, wird auf diese Weise in der druckdichten Kammer 28 der Kuppel 53 zusammengepreßt.
Wenn nach einiger Zeit der Druck der entweichenden Gase und Dämpfe abgenommen hat, kehrt die Membran 11 wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück. Es ist sodann wieder möglich, die Kontrollkammer 15 durch die Zugangsöffnungen, die in der Zeichnung nicht gezeigt sind, zu betreten. Nach einem anschließenden Entfernen der Gitterkonstruktion 27 kann der Verschiebekran 29 gewünschtenfalls wieder in Betrieb gesetzt werden.
F i g. 3 zeigt eine Abwandlung der F i g. 2, bei der die Membran 11 an der Wand 32 befestigt ist. Die Gitterkonstruktion 10 ist zu diesem Zweck durch eine Gitterkonstruktion 54 ergänzt, deren äußere Form das Spiegelbild der Wandkurve 55 ist. Die gezeigte Ausrührungsform bietet den Vorteil, daß die waagerechte Bodenfläche, die in der Kammer 15 über dem Reaktor verfügbar ist, größer im Vergleich zu der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform ausgestaltet werden kann.
Fig.4 zeigt einen senkrechten Schnitt des unteren Teils der Vorrichtung, in der gezeigt ist, wie diese Vorrichtung mit einem sogenannten Wasserabsperr- bzw. -abschirmzylinder 58 ausgestattet werden kann. Auf seiner Unterseite ist dieser Zylinder durch eine abgedichtete Verbindung mit der Abzugshaube 41 verbunden. Mit 59 sind in diesem Fall die nach aufwärts gerichteten Auslaßöffnungen bezeichnet, die in dem äußeren Bodenteil des Gehäuses 36 angeordnet sind.
In dieser Ausführungsform hat der Flüssigkeitsspiegel 51 in den Kammern 49 und 50 dieselbe Höhe wie in der Kammer 60. Deshalb ist es in dieser Ausführungsform nicht notwendig, wie dies in F i g. 2 der Fall ist, einen etwas erhöhten Druck in der Kammer 3 aufrechtzuerhalten. Kühlspiralen sind in den Wänden der Wasserkammer 46 eingebaut. Eine annähernd senkrechte Wand 56 teilt die Wasserkammer um das Gehäuse 36 herum in zwei getrennte Kammern 45 und 46.
Die Anlage arbeitet, sobald Gase aus dem Reaktor entweichen, wie folgt: Die Gase entwickeln in der Kammer 3 einen solchen Druck, daß der Flüssigkeitsspiegel in der Kammer 60 abwärts bis zum Eintritt 61 der Auslaßöffnungen 59 hinabgedrückt wird. Die Gase entweichen sodann durch die zuletzt erwähnten Auslaßöffnungen und fließen aufwärts durch die Flüssigkeitsmasse, die in der Kammer 51 enthalten ist, wo sie sich sodann ansammeln und möglicherweise über die Öffnungen 49 und 50 entweichen. Dank der Mitreißwirkung, die durch die aufwärtsfließenden Gase und Dämpfe in der Kammer 45 auftritt, wird ein Umlauf 45-49-46-47 und 49-50-46-48 erzeugt. Die Zuführung eines Kühlmediums in die Kühlspirale 57 unterstützt nicht nur diesen Umlauf — auf Grund der Tatsache, daß in der Kammer 46, in der ein Abwärtsfluß auftritt, die FlüssigkeU gekühlt wird und in der Kammer 45, wo ein Aufwärtsstrom auftritt, die Flüssigkeit erwärmt wird —, sondern diese zusätzliche Kühlung hat gleichfalls die Wirkung, daß der Temperaturanstieg der in den Kammern 45-46 enthaltenen Flüssigkeitsmasse weit weniger schnell ist. .
Die Wandoberfläche, gegen die die biegsame, für Gase undurchdringliche Membran angedrückt wird, ist vorzugsweise mit abnehmbaren Fliesen oder Tafeln bzw. Metalltafeln an den Stellen versehen, an denen keine abnehmbare Deckelverschlußkonstruktion 4 oder keine abnehmbare Gitterkonstruktion 9, 10 oder 54 vorgesehen ist.
Nachdem ein Reaktor-Ausbruch bzw. eine Undichtigkeit stattgefunden hat und die flexible Membran darauffolgend wieder in ihre ursprüngliche Lage wegen der Kondensation der aus dem Reaktor entwichenen Dämpfe zurückgekehrt ist, kann diese Membran vorsichtig entfernt werden.
Die obere bzw. Decken-Schicht der Verschlußdekkelkonstruktion 4, die Gitter 9, 10 oder 54 ebenso wie die Wandfliesen oder Platten (nicht dargestellt), die unter dem Film bzw. der Folie auf der restlichen Wand waren, können sodann gleichfalls entfernt werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen 609 609/24

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur Verhinderung der radioaktiven Verunreinigung einer Kammer, die in der Einrichtung eines Atomkernreaktors eingebaut ist, welche Verunreinigung durch das Entweichen von Gasen, z. B. durch den Bruch einer Leitung, aus der Primärkreiskomponente dieses Reaktors, hervorgerufen sein kann, die zusammen mit dem Reaktor selbst in einem druckdichten Gehäuse untergebracht ist, das in zwei Teile unterteilt ist, die durch eine mit Löchern versehene Trennwand derart getrennt sind, daß der Reaktor auf einer Seite dieser Trennwand in der Reaktionskammer liegt, während die andere Seite dieser Trennwand einen Teil einer Wandoberfläche bildet, durch den diese Kammer begrenzt wird, wobei gegen diese Wandoberfläche eine biegsame Membran abdichtend anliegt, d a durch gekennzeichnet, daß diese Kammer (15) symmetrisch ausgebildet ist in bezug auf eine ebene Teilungsfläche, bestimmt durch eine gasdichte Heftungslinie (12), womit der Membranumfang an die Wandoberfläche gebunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (15) mit einem nach außen führenden Auslaßkanal (18) verbunden ist, in dem ein Filter (20) eingebaut ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (17) der Wand in dieser Kammer, die um den Auslaß (19) vom Kanal (18) herum liegen, mit einem Gitter (16) ausgestattet sind, das nahe längs der Wand angebracht ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (15) durch ein Trägergitter (27) mit einer gasdichten drucksicheren Kuppel (28) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandoberfläche, gegen welche die Membran (11) ruht, an den Stellen, an denen keine abnehmbare Deckelverschlußkonstruktion (4) oder keine abnehmbare Gitterkonstruktion (9, 10 oder 54) vorgesehen ist, mit abnehmbaren Fliesen bedeckt ist.
6. Vorrichtung zur Verhinderung einer radioaktiven Verunreinigung einer Kammer, die in einem Atomkernreaktor eingebaut ist, wobei diese Verunreinigung durch das Entweichen von Dämpfen, z. B. auf Grund eines Röhrenbruchs, in der Primärkreiskomponente dieses Reaktors hervorgerufen sein kann, die zusammen mit dem Reaktor selbst in einem drucksicheren Gehäuse eingebaut ist, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der nukleare Reaktor in einem an dem oberen Ende verschlossenen Behälter befestigt ist, der auf seiner Außenseite von einer Wasserkammer umgeben ist, und dieser Behälter in seinem äußeren unteren Teil mit einer oder mehreren aufwärts gerichteten Auslaßöffnungen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine annähernd senkrechte Wand (56) in der Wasserkammer, die den Behälter (36) umgibt, errichtet ist, durch die zwei getrennte Wasserkammern (45, 56) gebildet werden, die beide oben und unten über öffnungen (49, 50 bzw. 47, 48) miteinander in Verbindung stehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit der öffnung nach oben gekehrte Abzugsglocke (4) nahe der Unterseite des
Behälters (36) über dessen Mündung angebracht ist
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, daß in dem Behälter (3), jedoch um de Reaktor. (1) herum, ein Wasserabsperrzylinder (5£ angeordnet ist, der an seinem unteren Ende ge schlossen ist und der an dem oberen Ende mit de Kammer (60) zwischen Behälter (3) und dem Was serabsperrzylinder in Verbindung steht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen (57) zur Kühlung des Wassers in der Wasserkammer vorgesehen sind.
DE19661564553 1966-02-18 1966-12-30 Vorrichtung zur Verhinderung der radioaktiven Verunreinigung einer Kammer, die in der Einrichtung eines Atomkernreaktors eingebaut ist Expired DE1564553C3 (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
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NL6602176A NL6602176A (de) 1966-02-18 1966-02-18
DER0044945 1966-12-30

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Publication Number Publication Date
DE1564553A1 DE1564553A1 (de) 1970-01-22
DE1564553B2 DE1564553B2 (de) 1975-07-10
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