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Hydraulischer Raddruckmesser, insbesondere für Lastkraftwagen
Für die
Messung der Raddrücke von Gleis- und Straßenfahrzeugen sind Gewichts- und Federwaagen
bekannt. Diese haben den Nachteil, daß sie sperring und aus empfindlichen Einzelteilen
aufgebaut sind sowie eine genaue Ausrichtung bedingen.
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Hydraulische Waagen, die empfindliche, einige schliffene Meßkolben
aufweisen, sind - wegen der erforderlichen Führungslänge des Meßkolbens eben falls
sehr sperrig und empfindlich gegen schiefe Belastung des Meßkolbens.
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Es sind auch hydraulische Waagen bekannt, die eine flache mit Flüssigkeit
gefüllte Meßblase in Verbindung mit einem Druckmesser aufweisen (deutsche Patentschrift8g6
I I8). DerartigeWaagen haben zwar die Vorteile der niedrigen Bauhöhe und der Unempfindlichkeit
gegenüber schiefen Belastungen. Beim Aufbringen der Lasten jedoch können unerwünschte,
einseitige Deformationen der Meßblase vorkommen.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird nun ebenfalls eine mit Flüssigkeit
gefüllte Meßblase und ein Druckmeßgerät verwendet. Die Meßblase ist jedoch mittel-
oder unmittelbar mit mindestens einer Kugelfläche ausgestattet, auf der die starre,
mit Auflauf- und Ablauframpe zu einem Teil vereinigte Wiegerampe abrollen kann,
wobei das Druckmeßgerät zweckmäßig als Maximal druckanzeiger oder -schreiber ausgebildet
ist.
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Das Meßgerät nach vorliegender Erfindung hat demnach die Vorteile
der niedrigen, leichten und
unempfindlichen Bauart bietet darüber
hinaus j doch den wesentlichen Vorteil, daß infolge der besonderen Ausbildung der
Wiegerampe, der kugeligen Druckübertragung und des Maximaldruckmessers die aufrollende
Last in der langsamen Bewegung, d. h. ohne anzuhalten, gemessen werden kann. Die
Zeichnungen zeigen in Abb. I einen Längsschnitt durch die Meßblase und Wiegerampe
mit der aufgebrachten Radlast, Abb. 2 einen Querschnitt durch eine Meßblase mit
zusätzlich aufgebrachter Kugelfläche und als Schreiber ausgebildetem Meßgerät, Abb.
3 einen Querschnitt durch eine Meßblase mit unmittelbar als Kugelflächen ausgebildeten
Meßblasenwandungen, Abb. 4 eine Aufsicht auf die Meßblase und das Druckschreibgerät.
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In Abb. I bezeichnet 1 das Rad in der Wiegestellung. Die Wiegerampe
2 besteht mit ihren Auflauframpen aus einem Stück und liegt in derWiege stellung
mit den Auflaufkanten um ein bestimmtes Stück (z. B. I0 mm) über der Straßenoberfläche.
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Mit der Wiegerampe ist ein - hier beispielsweise als Blechpreßteil
ausgebildetes - Kugeldruckstück 3 verbunden. Das Druckstück 3 gleitet mit seiner
Druckfläche auf der ebenfalls kugelig ausgebildeten Meßblasenwandung, wenn nur eine
kugelige übertragungsfiäche vorgesehen ist. Mit 4 ist die komplette Meßblase bezeichnet.
Bildet man die untere Meßblasenwandung ebenfalls als Kugelfläche aus, gegen die
die entsprechend ausgebildete Bodenplatte anliegt und macht man den Kugelradius
gleich der halben Wiegerampenlänge, dann rollen die Druckstücke 3 unter Belastung
auf der Meßblase4 ab. Die beiden Druckstücke 3 werden durch geeignete Spannfedern
5 zusammengehalten.
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An der Wiegerampe 2 ist - vor der Zeichenebene liegend - das Druckmeßgerät
6 angebracht, das durch eine dünne nachgiebige Rohrleitung mit der Meßblase verbunden
ist.
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Beim Aufrollen der Last - z. B. in der Zeichenebene von links - legt
sich die Auflaufkante zunächst auf die Straßenoberfläche auf, wobei sich die Meßblase
4 entsprechend ihren Kugelflächen um ein geringes Maß seitlich verlagert. Aber auch
in der Auflaufstellung erfolgt die Belastung der Meßblase 4 zentrisch, so daß keinerlei
einseitige Deformationen der Meßblase möglich sind. Beim langsamen Weiterrollen
der Last hebt sich die Auflaufkante und damit die gesamteWiegerampe 2 vollständig
von der Straßenoberfläche ab. Von diesem Moment bis zur Wiederauflage der Ablaufkante
auf die Straßenoberfläche bei ablaufender Last ist der wirkliche Lastwert an der
Meßblase und damit am Meßgerät voll wirksam. Man ist also durch Kombination der
starren Wiegerampe mit Kugeldruckflächen und Höchstdruckanzeiger in der Lage, den
Raddruck eines Lastkraftwagens, ohne anzuhalten, zu erfassen. Dadurch wird der Meßvorgang
in vorbildlicher Weise beschleunigt und vereinfacht. Infolge der kurzen Zeitdauer
des Meßvorganges ist es auch so möglich, Zwillingsreifen durch Messen nur eines
Reifens zu erfassen, zumal auch im normalen Fahrbetrieb durch Bodenunebenheiten
od. dgl. derartig einseitige Belastungen auftreten.
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In Abb. 2 ist eine Meßblase dargestellt, die aus zwei gleichen Blechen
1 zusammengeschweißt ist.
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Die Bleche haben frei liegende, ringförmige Wülste und ebene Druckübertragungsflächen,
auf die vor dem Verschweißen je ein napfförmiges tSbertragungsstück 2 z. B. durch
Punktschweißung aufgebracht ist. Das obere Ubertragungsstück 2 ist seinerseits mit
einer Kugelpfanne 3 verschweißt, auf der das mit der Wiegerampe 5 verbundene Druckstück
4 gleitet. Das untere tSbertragungsstück 2 ist mit dem Bodenblech verbunden, an
dem das Meßgerät befestigt ist.
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Das Meßgerät6 ist durch einen Deckel7 mit dem Fenster 8 verschlossen.
Mit dem Gehäuse 6 ist der Lagerbock g verbunden, in dem die Zeigerwelle 10 gelagert
ist. Die Zeigerwelle Io ist mit einer Rückdrehfeder II ausgestattet. Die verdrängte
Flüssigkeit der Meßblase betätigt über ein in Abb. 4 dargestelltes Organ 22 die
Schubstange 12-, die zur Hälfte abgeflacht ist. Auf dieser Fläche ist ein Metallbiindchen
befestigt, das andererseits mit der Zeigerwelle I0 verbunden ist. An dem frei stehenden
Zapfen der Zeigerwelle 10 ist die Mitnehmerscheibe I3 mit dem Schreibhebel Iq befestigt.
Der Schreibhebel 14 trägt die Schreibspitze und den Zeiger 15, der über einer Skala
I6 spielt Durch einen Schlitz des Gehäuses 6 wird die z. B. mit einem Wachspapierdiagramm
bespannte Schreibplatte 17 eingeführt. Die Schreibplatte 17 führt sich an ihrem
vorderen Ende zwischen zwei Kegeischeiben I8, von denen die eine federnd nachgiebig
ist. Das Wachspapierdiagramm wird mit seiner vorderen Kante unter einen Falz 19
geschoben und an seiner hinteren Kante durch die Klemme 20 gehalten. Die seitliche
Fixierung übernehmen die Stifte 21 der Abb. 4. Die Schreibplatte selbst ist zweckmäßig
so abgewinkelt, daß der Falz 19 tiefer liegt als die Schreibfläche, so daß das Diagramm
beim Einführen nicht festhaken kann.
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In Abb. 3 ist noch einmal zum Vergleich die einfachere Ausführung
der Meßblase dargestellt. Die Bezeichnungen entsprechen der Abb. 2. Das Schreibgerät
wird hier zweckmäßig an der abgewinkelten Kante der Wiegerampe befestigt.
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In Abb. 4 ist eine Aufsicht auf die Meßblase und das Schreibgerät
dargestellt. In eine Querseite des Gehäuses ist das Druckmeßorgan 22 z. B. als Federungskörper
eingeschraubt. Das Organ 22 ist über den Anschluß 23 und das Kapillarrohr 24 mit
der Meßblasebei 25 verbunden. DieDruckstangeI2 stützt sich z. B. gegen die Meßfedern
26 und 27 ab, von denen die weichere Korrekturfeder 27 mittels einer Einstellschraube
28 zur Nullpunktkorrektur verstellt werden kann. Die Schraube 28 ist im Deckel 29
gehaltert. Durch entsprechende Auswahl der Federcharakteristiken kann der Meßbereich
in gewissem Grade abgeglichen werden. Das mit der Druckstange 12 und der Zeigerwelle
10 verschraubte Metallbändchen betätigt den Schreibhebel. Der Deckel 30 dient bei
der dargestellten Ausführung
zur Montage des Metallbändchens. Die
geschlitzte Verlängerung der Schreibplatte 17 erhält mehrere kreisförmige Aussparungen
31, in die die Kegelscheiben I8 einrasten. Auf diese Weise können leicht nacheinander
die Einzelräder eines Lastzuges auf dem Diagramm erfaßt werden.