DE935803C - Verfahren und Anordnung zur Fehlerortsbestimmung auf elektrischen Leitungen - Google Patents

Verfahren und Anordnung zur Fehlerortsbestimmung auf elektrischen Leitungen

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DE935803C
DE935803C DEA16494A DEA0016494A DE935803C DE 935803 C DE935803 C DE 935803C DE A16494 A DEA16494 A DE A16494A DE A0016494 A DEA0016494 A DE A0016494A DE 935803 C DE935803 C DE 935803C
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Justus Baebler
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BROWN AG
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R31/00Arrangements for testing electric properties; Arrangements for locating electric faults; Arrangements for electrical testing characterised by what is being tested not provided for elsewhere
    • G01R31/08Locating faults in cables, transmission lines, or networks
    • G01R31/11Locating faults in cables, transmission lines, or networks using pulse reflection methods

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Description

  • Verfahren und Anordnung zur Fehlerortsbestimmung auf elektrischen Leitungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zur Fehlerortsbestimmung auf elektrischen Leitungen aus der Frequenzlage von auf der Leitung angeregten stehenden Wellen mittels einer Meßspannung, deren Frequenz sich stetig ändert und bei dem die Frequenzlage der Extremwerte der Leitungsimp edanz aufgezeichnet wird.
  • Bei Leitungsanlagen, z. B. bei langen Freileitungen zur Übertragung elektrischer Energie, ist mit Betriebsstörungen zufolge Leitungsunterbrechungen oder Kurzschlüssen zu rechnen. Zur Erleichterung der Behebung solcher Störungen sind Anordnungen zur Fehlerortsbestimmung bekannt, mit denen die Lage des Fehlerortes bestimmt werden kann. Bei bekannten Verfahren werden Scheinwiderstandsmessungen vorgenommen, aus denen sich der Fehlerort berechnen läßt. Diese Berechnungen sind oft sehr umständlich und erschweren in starkem Maße die praktische Anwendbarkeit dieser Methoden. Ferner sind Methoden bekannt, bei denen aus der Bestimmung der Laufzeit reflektierter Impulse die Entfernung des Fehlerortes bestimmt wird. Solche Messungen erfordern sehr umfangreiche Apparaturen, die denen der Radartechnik ähnlich sind. Für ihre Bedienung wird speziell geschultes Personal erforderlich, welches dauernd in Übung bleiben muß. Diese Voraussetzungen sind z. B. in Elektrizitätswerkbetrieben schwer zu erfüllen. Die Meßmethoden nach dem Reflexions- verfahren können vereinfacht werden, indem die zu messende Leitung mit stehenden Wellen erregt wird, wobei aus den sich ergebenden Resonanzfrequenzen und aus der an sich bekannten Fortpflanzungsgeschwindigkeit die Entfernung des Fehlerortes direkt bestimmt werden kann. Bei der Erregung stehender Wellen ist es wichtig zu wissen, ob die Erregung der Grundwelle oder die einer Oberwelle vorliegt. Dies erfordert die Aufzeichnung des Impedanzverlaufes iiber einen größeren Frequenzbereich hinweg.
  • Fig. I zeigt ein Beispiel eines Impedanzverlaufes gemessen am Anfang einer homogenen, - aber gestörten, nämlich kurzgeschlossenen Freileitung. Mit steigender Frequenz nimmt die Impedanz zunächst zu und erreicht z. B. bei 5 kHz den ersten Extremwert, ein Maximum, und fällt dann auf ein Minimum und steigt bei 15 kHz wieder auf ein Maximum usw.
  • Die Extremwerte folgen sich in Abständen der Grundfrequenz. Die Leitung bildet ein Lechersystem. Die Erregung bei der tiefsten Frequenz bedeutet dieErregung des Lechersystems auf seiner Grundfrequenz fo.
  • Für diese Frequenz ist bekanntlich der Abstand bis zum Kurzschluß oder zur Unterbrechung gleich ein Viertel der Wellenlänge, also a auch 1/4 fo, Mit der 4T Fortpflanzungsgeschwindigkeit c von 300 ooo km/Sek. ergibt sich im Beispiel die Entfernung des Fehlers zu 300 000 km/Sek. a = ¼ . 5000¹/sek. = 15km.
  • Aus der Impedanzerhöhung bei der Grundfrequenz ergibt sich ferner, daß am Fehlerort ein Kurzschluß oder jedenfalls eine Ableitung besteht, dessen Widerstandswert kleiner ist als der Wellenwiderstand von 500 Ohm. Wäre beim Fehlerort eine Unterbrechung vorhanden, so ergäbe sich eine Verringerung des Impedanzwertes, und der Verlauf würde etwa der punktierten Kurve entsprechen. Wenn zufällig eine Ableitung gleich dem Wellenwiderstand vorhanden ist, so treten keine Reflexionen und damit keine Impedanzänderungen auf, und eine Ortsbestimmung ist nicht möglich.
  • Nachteilig bei solchen Messungen wirken sich die auf der Leitung praktisch immer vorhandenen und meistens sehr hohen Störspannungen aus, die von benachbarten stromführenden Leitungen induziert werden. Neben der Grundwelle von z. B. 50 Hz und ihren Oberwellen sind vor allem Impulsspannungen vorhanden, herrührend von den im Netz fast ständig irgendwo auftretenden Schaltvorgängen. Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, den Einfluß dieser Störungen auf die Messung wirkungslos zu machen.
  • Bei bekannten, mit periodisch stetig verändernder Frequenz arbeitenden Fehlerbestimmungsmethoden wird aus der Zahl pro Zeiteinheit gemessenen Reflexionen auf die Entfernung geschlossen. Diese Einrichtungen eignen sich nur für Fälle, wo eine ganz eindeutige Reflexionsstelle vorhanden ist. Bei den in der Praxis stets vorhandenen mehrfachen Reflexionsstellen ist eine einwandfreie Feststellung der Zahl der pro Zeiteinheit auftretenden Reflexionen nicht mehr möglich und damit eine Fehlerortsbestimmung ausgeschlossen. Ferner sind Geräte zur Fehlerortsbestimmung, bei welchen der Einfluß dieser Störungen vermindert wird, von Suchgeräten her bekannt. Diese Geräte, Empfänger mit einer bestimmten, nicht beliebig schmalen Selektivitätskurve, müssen jedoch der zu prüfenden Leitung entlang geführt werden bis zum Ort des Fehlers selber. Eine Ausnutzung der Reflexion findet dort nicht statt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß weitere Schalt- und Registriermittel vorgesehen sind, die gleichzeitig die Nulldurchgänge des Phasenwinkels der Leitungsimpedanz ebenfalls als Funktion der sich ändernden Frequenz aufzuzeichnen gestatten, und daß eine störungsfreie Oszillatorspannung und eine 90° phasenverschobene Spannung hierzu mit je der die Leitungsimpedanz abbildenden Meßspannung moduliert werden, damit durch benachbarte Leitungen hervorgerufene Störströme und Spannungen auf der Leitung die Aufzeichnung praktisch nicht beeinflussen, so daß aus dem Vergleich der Aufzeichnung auf der fehlerfreien Leitung mit der Aufzeichnung an der fehlerhaften Leitung der Fehlerort direkt bestimmbar ist.
  • Die Doppel aufzeichnung der Impedanz-Maxima und -Minima (Kurve Z) sowie der Nulldurchgänge des Phasenwinkels (Kurve ), welche grundsätzlich eine Resonanzlage anzeigen, ermöglichen eine gegenseitige Kontrolle der Ablesung.
  • Die Aufzeichnung erfolgt besonders vorteilhaft mit logarithmischem Frequenzmaßstab, weil dann die charakteristische Form eines Impedanzverlaufes, bei an sich gleicher Art des Fehlers, für ede Frequenz und somit für jeden Fehlerabstand gleich aussieht.
  • Dadurch wird das Erkennen der Frequenzlage der durch den gesuchten Fehler sich ergebenden Änderungen im Verlauf der Aufzeichnung erleichtert.
  • Der logarithmische Frequenzverlauf und die Doppelaufzeichnung der Impedanz und des Phasenwinkels sind besonders vorteilhaft, wenn, was praktisch meistens vorkommt, außer der Fehlerstelle noch andere Reflexionsstellen auch bei an sich intakter Leitung z. B. an Abzweigungen, Transformatorstationen usw. vorhanden sind, aus deren Aufzeichnungen die tatsächlich gesuchte Resonanz herauszulesen ist. Dieses Herauslesen erfolgt zweckmäßig durch Vergleich mit einer voraus an der gesunden Leitung gemachten Aufzeichnung. Diese vorgängigen Messungen müssen natürlich für alle in Frage kommenden Leiterschleifen-Kombinationen, also z. B. der einzelnen Leiter unter sich, der einzelnen Leiter mit der Erde oder mit einem allfälligen Erdseil usw., durchgeführt werden.
  • Die Anordnung zur Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß die Leitung an den Ausgang eines Verstärkers mit hohem Innenwiderstand angeschaltet ist, dessen Eingang mit einem Oszillator mit stetig veränderbarer Frequenzeinstellung verbunden ist, und daß die Spannung der Leitung über Anpaßmittel an zwei Modulatoren geschaltet ist, in deren Ausgänge je eine Registriervorrichtung für die Aufzeichnung der Extremwerte der Impedanz und die Nulldurchgänge des Phasenwinkels eingeschaltet ist, und daß den Modulatoren aus einer ebenfalls mit dem Oszillator verbundenen Verstärkerstufe Hifsspannungen zuge- führt werden, wobei in bezug auf den Meßstrom die Hilfsspannung des Modulators für die Impedanz in Phase und diejenige des Modulators für den Phasenwinkel über einen nachstellbaren Phasenschieber um go" phasenverschoben zugeführt wird, und daß mit der Frequenzeinstellung des Oszillators die Nachstellung des Phasenschiebers und der Papiervorschub der Schreibvorrichtung gekuppelt ist, so daß in Abhän gigkeit der Frequenz eine laufende störungsfreie Aufzeichnung der Extremwerte der Impedanz und der Nulldurchgänge des Phasenwinkels erfolgt.
  • Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles (Fig. 2) näher erläutert. Ein Oszillator 0 mit stetig veränderbarer Frequenz steuert zwei unter sich bezüglich Frequenz und Phasenverlauf ähnliche Verstärker V1 und V2. Die Frequenzeinstellung des Oszillators erfolgt durch einen Antriebsmotor A T.
  • Die Frequenz des Oszillators ändert sich logarithmisch mit der Verstellung in einem Frequenzbereich von etwa 500 Hz bis 100 kHz. Im Falle von Messungen von Freileitungen entspricht dies einem Meßbereich der Fehlerortentfernung zwischen I50 und 0,75 km.
  • An den Verstärker ist über den Trenn- und Schutztransformator T1 und die Klemmen I und 2 die zu messende Leitung L angeschlossen. Der Verstärker V1 weist einen hohen Innenwiderstand auf, so daß der auf der Leitung fließende Strom weitgehend unabhängig ist von der an der Leitung liegenden Spannung.
  • Diese Spannung kann als Maß für die am Anfang der Leitung vorhandene Impedanz angesehen werden.
  • Die Spannung U1 ist über eine Anpaßschaltung AP auf den Modulator M1 geschaltet. Mit dem Modulatorausgang ist die Schreibspule S1 einer Registriervorrichtung sowie über den Gleichrichter G1 das Meßgerät Gz verbunden. Gz zeigt den Momentanwert der Leitungsimpedanz an, S1 schreibt diesen Wert als Kurve Z in Abhängigkeit der Frequenz auf den Papierstreifen St. Dieser Papierstreifen wird durch die Zackenrollen Zr des Papiervorschubes in Abhängigkeit der Oszillatoreinstellung durch den Antriebsmotor A T gleichzeitig vorwärts bewegt. Die Aufzeichnung erfolgt mit logarithmischem Frequenzmaßstab. - Parallel zum Eingang des Modulators M1 ist der Eingang eines weiteren Modulators M2 geschaltet, dessen Ausgang mit der zweiten Schreibspule S2 der Registriervorrichtung sowie über den Gleichrichter G2 mit dem Meßgerät G? verbunden ist.
  • G? hat seine Nullage in der Mitte und zeigt den jeweiligen Phasennulldurchgang an. S2 schreibt den ungefähren Phasenverlauf und die genaue Frequenzlage der Phasennulldurchgänge auf.
  • Die Modulatoren M1 und Ma erhalten vom Verstärker V2 ihre Hilfsspannung U20 bzw. U30 mit der Frequenz der momentanen Meßspannungen U1 über den Transformator T2 und die Anpaßschaltung AP2.
  • Der Frequenz- und Phasengang der Anpaßmittel, der Transformatoren und der Verstärker sind unter sich gleich gewählt, so daß die Spannungen U1O und U20 am Modulator M1 über den ganzen Frequenzbereich in der Phase übereinstimmen, vorausgesetzt, daß an den Klemmen I und 2 die momentane Impedanz gerade rein ohmisch ist, was immer im Moment einer Resonanz auf der Leitung der Fall ist. Der Modulator M2 erhält die Hilfsspannung U30 über den PhasenschieberPS um 900 phasenverschoben. Im Moment einer Resonanz auf der Leitung stehen die Spannungen U1O und U30 um go" gegeneinander verschoben, so daß dann der Ausgangsstrom über die Schreibspule S2 gerade Null ist und der Kurvenschreiber gerade durch die Nulllinie der Phasenaufzeichnung läuft. Die Phasenverschiebung von go" wird über den ganzen Meßfrequenzbereich ständig nachgestellt. Zu diesem Zweck erfolgt eine stetige mechanische Nachstellung des Phasenschiebers durch den Oszillatorverstellantrieb A T. Dem Phasenschieber ist ein Trennverstärker TV nachgeschaltet, um den Phasenschieber nicht zu belasten.
  • Die Modulatoren lMl und Mg haben die Eigenschaft, daß sie den für die Betätigung der Schreiber über die Spulen, und S2 fließenden Gleichstrom nur auf Grund der tatsächlich vorhandenen Meßspannung auf der Leitung erzeugen. Störspannungen, die infolge Induktionseinwirkens durch benachbarte Leitungen ebenfalls auf die Modulatoren gelangen, erzeugen zwar in Verbindung mit den Hilfsspannungen ebenfalls Ausgangsströme. Diese sind aber durchweg Wechselströme mit verhältnismäßig hoher Frequenz, auf welche die Schreibsysteme infolge ihrer mechanischen Trägheit nicht ansprechen. Letztere sprechen nur auf Gleichstrom an und schreiben somit nur den Wert derjenigen Spannungskomponente auf, die in ihrer Frequenz mit der Frequenz des Verstärkers V2 übereinstimmt, also nur die tatsächliche Meßspannung, da der Verstärker V2 frei ist von den auf der Leitung vorhandenen Störungen. Die Modulatoren wirken somit als frequenzselektive Gleichrichter.
  • Die Modulatoren sind Gegentaktmodulatoren, z. B.
  • Ringmodulatoren. Ihr Aufbau muß elektrisch genau symmetrisch sein, damit keine Fehlgleichströme auf Grund der Störströme auftreten können. Sie müssen ferner ausreichend hoch belastbar sein, damit sie die oft sehr großen Störströme aufnehmen können, ohne daß die Demodulation gestört wird. Zur Entlastung dieser Modulatoren sind Hochpaßfilter HP1 vorgesehen, welche die Meßströme über 500 Hz in voller Höhe durchlassen und die Starkstromgrundwelle von 50 Hz und ihre Oberwellen auf ein für die Modulatoren noch tragbares Maß reduzieren.
  • Zum Schutze der Apparatur gegen hohe Störspannungen sind ferner die Schutztransformatoren T1, Tlo vorgesehen. Ferner sind Anpaßdämpfungsmittel D vorgesehen, um Änderungen des Phasenganges bei sich ändernder Leitungsimpedanz klein zu halten. Diese Anpaßmittel A P1 im gesamten erfordern eine entsprechende Nachbildung AP2 im Ausgang des Verstärkers Vg, damit die Phasen der Spannungen. U20 und U1O über den ganzen Meßfrequenzbereich übereinstimmen.
  • Durch einen Umschalter U kann die Meßeinrichtung entweder auf die Leitung oder auf einen für Prüfzwecke vorgesehenen Ersatzwiderstand E eingeschaltet -werden.
  • Die Wirkungsweise ist folgende: Die zu prüfende Leitung, welche eine Freileitung sei, wird an die Klemmen I und 2 angeschlossen. Bei Einschalten der Meßeinrichtung wird zunächst eine tiefe Frequenz, z. B. 500 Hz, am Oszillator 0 erzeugt. Diese Frequenz wird über den Verstärker V1 und den Schutztransformator T1 auf die Leitung gegeben. Die sich einstellende Spannung U, gelangt über die Dämpfungsglieder und den Trenntransformator T10 und das Hochpaßfilter HP1 auf die Modulatoren M1 und alk22.
  • Das Hochpaßfilter BP1 dämpft zunächst die auf der Leitung durch Übersprechen von anderen Leitungen hervorgerufenen Störspannungen auf einen für die Modulatoren zulässigen Wert, ohne diese zu übersteuern. Aus dem Gemisch von Meßspannungen und Störspannungen wird von den Modulatoren eine nur der Meßspannung entsprechende Gleichstromkomponente durchgelassen. Zu diesem Zweck erhalten die Modulatoren gleichfrequente Hilfsspannungen, die frei sind von irgendwelchen Störspannungen, direkt vom Oszillator O über V2, T2 und AP2. Bei den auf der Leitung entstehenden Resonanzen liegen die Spannungen U20 und U1O in Phase, und es gelangt auf die Schreibspule S1 ein der Spannung U1O proportionaler Strom. Der Modulator M2 erhält ebenfalls eine störspannungsfreie Hilfsspannung UsO, welche aber um 90° gegenüber U20 phasenverschoben ist. Infolgedessen fließt im Ausgang über die Schreibspule S2 ein Gleichstrom, welcher, wenigstens in der Umgebung des Nulldurchganges des Phasenwinkels, proportional dem Phasenwinkel ist und nicht beeinflußt ist durch meßfrequenzfremde Störspannungen.
  • Der Antrieb A T verstellt den Oszillator, so daß die Meßspannung mit stetig zunehmender Frequenz auf die Leitung gelangt. Es sei angenommen, daß nun die Impedanz der Leitung gemäß der Fig. 1 mit steigender Frequenz zunimmt. Da der Verstärker unabhängig von der Ausgangsspannung einen konstanten Strom liefert, steigt die Spannung U,, und damit die vom Schreiber durch S, gezeichnete Kurve an und erreicht bei 5 kHz die erste Resonanzstelle.
  • Gleichzeitig ist der Phasenwinkelgl gleich Null geworden. Bei dieser Resonanzfrequenz sind U,, und U20 genau in Phase, während U,, und U30 eine Phasenverschiebung von 90" aufweisen. Die Spannungsaufzeichnung von S, entspricht hier dem bestehenden Impedanzwert. Mit weitersteigender Frequenz fällt Z wieder ab, und der Winkel f nimmt negativ zu. Bei 10 kHz wird die zweite Resonanzstelle erreicht, wo Z ein Minimum wird. f ist nach Durchlauf eines negativen Maximums wieder Null geworden Mit weitersteigender Frequenz erscheinen abwechselnd weiter Minima und Maxima mit jeweils 5 kHz Abstand. Die Aufzeichnung auf dem Papier wird infolge des logarithmischen Frequenzmaßstabes immer enger und rascher. Der Frequenz der ersten Resonanzstelle von 5 kHz entspricht zufolge der hier vorhandenen Erregung eine Entfernung der reflektierenden Fehlerstelle von I5 km bei Freileitungen.
  • Für die Modulatoren M1 und M2 können Ringsperrschichtmodulatoren verwendet werden. Für den Modulator M1 eignet sich auch ein Gegentaktröhrenmodulator, wobei die Gittersteuerung durch die Hilfsspannung erfolgt. Die Vorspannung der Gitter ist so gewählt, daß bei Fehlen der Hilfsspannung oder der Meßspannung der Gleichrichter gesperrt ist. Erst wenn Meßspannung und Hilfsspannung gleichzeitig vorhanden sind, entsteht bei Frequenz- und Phasenübereinstimmung der Strom für S, und Gz.
  • Für die genaue Aufzeichnung des Nulldurchganges des Phasenwinkels ist es wesentlich, daß der Phasenschieber PS genau arbeitet. Der an sich bekannte Phasenschieber besteht zweckmäßig aus verstellbaren Kondensatoren und verstellbaren Widerständen, deren Werte stetig mit der Verstellung des Oszillators geändert werden. Der Aufwand hierfür kann wegen der erforderlichen Genauigkeit groß werden. Um dies zu vermeiden, kann auch ein nur angenäherter Vor abgleich bei Verstellen des Oszillators vorgenommen werden, wobei der genaue Abgleich durch eine zu sätzliche Phasenkorrektur auf elektrischem Wege erfolgt.
  • Zu diesem Zwecke werden die Spannungen U20 und U30 einem weiteren Modulator M2 zugeführt. Der Modulatorausgang ist auf die Spule S3 eines elektromechanischen Verstellwerkes geschaltet. Dieses Verstellwerk korrigiert zusätzlich den Phasenabgleicher so, daß ständig eine genaue Phasenverschiebung von 90° erreicht wird.
  • Für die Auswertung von Z und 9: ist vor allem die Aufzeichnung im Gebiete der Grundresonanz von Wichtigkeit, während die der höheren Harmonischen eher unerwünscht ist. Bei logarithmischem Frequenz. maßstab ist die Periode der Schreibbewegung für die Grundfrequenz über den ganzen Frequenzbereich konstant, während sie mit zunehmender Ordnungszahl der Harmonischen rasch zunimmt. Durch geeignete Wahl der bewegten Masse des Schreibers kann erreicht werden, daß die Schreib amplitude für die Aufzeichnung der Grundfrequenz maximal ist und daß sie mit zunehmender Ordnungszahl der Harmonischen rasch abnimmt. Eine so korrigierte Kurve ist für die Auswertung von Vorteil. Diese Bewegungskorrektur des Schreibers ist mit einer entsprechenden, aber konstanten Phasennacheilung der Aufzeichnung verbunden, welche durch entsprechende Korrektur des Papiervorschubes kompensiert werden kann.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Fehlerortsbestimmung auf elektrischen Leitungen aus der Frequenzlage von auf der Leitung angeregten stehenden Wellen mittels einer Meßspannung, deren Frequenz sich stetig ändert und bei dem die Frequenzlage der Extremwerte der Leitungsimpedanz aufgezeichnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Schalt-und Registriermittel vorgesehen sind, die gleichzeitig die Nulldurchgänge des Phasenwinkels der Leitungsimpedanz ebenfalls als Funktion der sich ändernden Frequenz aufzuzeichnen gestatten, und daß eine störungsfreie Oszillatorspannung und eine go" phasenverschobene Spannung hierzu mit je der die Leitungsimpedanz abbildenden Meßspannung moduliert werden, damit durch benachbarte Leitungen hervorgerufene Störströme und Spannungen auf der Leitung die Aufzeichnung praktisch nicht beeinflussen, so daß aus dem Vergleich der Aufzeichnung auf der fehlerfreien Leitung mit der Aufzeichnung an der fehlerhaften Leitung der Fehlerort direkt bestimmbar ist.
  2. 2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung an den Ausgang eines Verstärkers mit hohem Innenwiderstand angeschaltetist, dessen Eingang mit einem Oszillator mit stetig veränderbarer Frequenz verbunden ist, und daß die Spannung der Leitung über Anpaßmittel an zwei Modulatoren geschaltet ist, in deren Ausgänge je ein Registriergerät für die Aufzeichnung der Extremwerte der Impedanz und die Nulldurchgänge des Phasenwinkels derselben eingeschaltet ist, und daß den Modulatoren aus einer ebenfalls mit dem Oszillator verbundenen Verstärkerstufe Hilfsspannungen zugeführt werden, wobei in bezug auf den Meßstrom die Hilfsspannung des Modulators fiir die Impedanz in Phase und diejenige des Modulators für den Phasenwinkel über einen nachstellbaren Phasenschieber um 90" phasenverschoben zugeführt wird, und daß mit der Frequenzeinstellung des Oszillators die Nachstellung des Phasenschiebers und der Papiervorschub der Schreibvorrichtung gekuppelt ist, so daß in Abhängigkeit der Frequenz eine laufende störungsfreie Aufzeichnung der Extremwerte der Impedanz und der Nulldurchgänge des Phasenwinkels derselben erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnung mit logarithmischem Frequenzmaßstab erfolgt.
  4. 4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpassungsmittel aus einer Hintereinanderschaltung von Dämpfungsgliedern, Trenntransformatoren und Hochpaßflltern bestehen.
  5. 5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Phasenschieber ein Trennverstärker nachfolgt.
  6. 6. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der Modulator für die Anzeige des Nulldurchganges des Phasenwinkels ein Ringmodulator ist.
  7. 7. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Modulator für die Aufzeichnung der Impedanz ein Röhrenmodulator ist, wobei die Gittervorspannung derart gewählt ist, daß bei Fehlen der Hilfsspannung oder der Meßspannung der Ausgangsgleichsstrom gesperrt ist und wobei eine der beiden Spannungen auf die Steuergitter geschaltet ist.
  8. 8. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Phasenschieber eine zusätzliche mechanische Korrektur aufweist, deren Einstellung durch ein elektromechanisches Verstellwerk erfolgt, derart, daß eine stetige Korrektur auf eine genaue Phasenverschiebung von 90" besteht.
  9. 9. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegte Masse der Schreiber so gewählt ist, daß mit zunehmender Ordnungszahl der Harmonischen einer Grundschwingung die Schreib amplitude abnimmt.
    Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschriften Nr. 216 194,224139; deutsche Patentschrift Nr. 842 680.
DEA16494A 1952-08-28 1952-09-09 Verfahren und Anordnung zur Fehlerortsbestimmung auf elektrischen Leitungen Expired DE935803C (de)

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