DE566101C - Verfahren zur objektiven Messung des Blindwiderstandes von elektrischen Stromkreisen, insbesondere zur Bestimmung eines Fehlerortes in Fernleitungen mittels Wechselstrom - Google Patents

Verfahren zur objektiven Messung des Blindwiderstandes von elektrischen Stromkreisen, insbesondere zur Bestimmung eines Fehlerortes in Fernleitungen mittels Wechselstrom

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DE566101C
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Dr-Ing Hans Poleck
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Siemens and Halske AG
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R31/00Arrangements for testing electric properties; Arrangements for locating electric faults; Arrangements for electrical testing characterised by what is being tested not provided for elsewhere
    • G01R31/08Locating faults in cables, transmission lines, or networks

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Description

  • Verfahren zur objektiven Messung des Blindwiderstandes von elektrischen Stromkreisen, insbesondere zur Bestimmung eines Fehlerortes in Fernleitungen mittels Wechselstrom Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur objektiven Messung des Blindwiderstandes von elektrischen Stromkreisen, welches insbesondere zur Bestimmung eines Fehlerortes in Fernleitungen mittels Wechselstrom dient. Zunächst wird erfindungsgemäß die Blindkomponente des Wechselstromwiderstandes bestimmt, indem dieser Blindwiderstand durch einen zusätzlichen veränderlichen Blindwiderstand derart ergänzt wird, daß die Phasenverschiebung zwischen der Spannung und dem Strom, den eine Wechselstromquelle konstanter Frequenz über die Leitung und den Ergänzungswiderstand schickt, verschwindet. Der Augenblick, in dem die Phasenverschiebung verschwindet, läßt sich beispielsweise mit einem Blindwattmeter sehr genau bestimmen. Aus der Größe des zusätzlich eingeschalteten Blindwiderstandes folgt die Größe des zu messenden Blindwiderstandes. Ist der zu messende Blindwiderstand kapazitiv, so muß natürlich der einzuschaltende bekannte Blindwiderstand induktiv sein, und umgekehrt. Der regelbare Blindwiderstand kann derart geeicht werden, daß die Größe des zu messenden Blindwiderstandes unmittelbar abgelesen werden kann. Ist der Blindwiderstand bestimmt, so wird weiter gemäß der Erfindung der Ohmsche Widerstand dadurch festgestellt, daß das Verhältnis zwischen dem Blindwiderstand und im Stromkreise vorhandenen Ohmschen Widerständen so eingeregelt wird, daß eine bestimmte, von Null verschiedene Phasenverschiebung entsteht. Die Durchführung dieses Teiles der Erfindung rnuß von einem anderen Blindwiderstand ausgehen als dem bei der ersten Messung eingestellten; um die bestimmte Phasenverschiebung zu erhalten, kann dann entweder der restliche Blindwiderstand oder ein zu diesem Zwecke eingeschalteter Ohmscher Widerstand eingeregelt werden. Bei geeigneter Anordnung läßt sich auch hier an dem Einstellorgan eine Skala derart anbringen, daß der zu messende Wirkwiderstand unmitelbar "abgelesen werden kann.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich insbesondere, um die Entfernung des Fehlerortes in elektrischen Leitungen zu bestimmen. Es ist den bekannten Widerstandsmeßverfahren für Wechselstromwiderstände durch seine Einfachheit überlegen, so daß auch ein in solchen Messungen Ungeübter das Verfahren schnell und mühelos handhaben kannr Gegenüber bekannten Verfahren, bei welchen die mit dem Leitungsfehler eintretende Änderung der Eigenfrequenz einer Leitung zur Bestimmung des Fehlerortes benutzt wird, zeichnet sich die Anordnung gemäß der Erfindung durch größere Zuverlässigkeit und erheblich größere Meßgenauigkeit aus.
  • Um das Verfahren auch für solche Fälle anwendbar zu machen, wo beispielsweise parallel zu einer auszumessenden Leitung andere Leitungen liegen, durch deren Betrieb während der Messung Ströme auf der -auszumessenden Leitung induziert werden, ist die Erfindung noch dahingehend ausgebaut worden, daß besondere Schaltungen für das die richtige Einstellung der veränderlichen Widerstände anzeigende Gerät verwendet werden, mit deren Hilfe die fremden Ströme für die Messung unschädlich gemacht werden.
  • Für solche Fälle, wo keine störenden Nebeneinflüsse zu beseitigen sind, wird das Verfahren gemäß der Erfindung erläutert durch die Ausführungsbeispiele der Abb. i bis q..
  • In Abb. i bedeuten i und 2 Fernleitungen, zwischen denen am Punkt 3 ein Kurzschluß entstanden ist. Eine Wechselstromquelle q. von bekannter Frequenz speist den Stromkreis, der aus einer veränderlichen bekannten Selbstinduktion 5, einem mittels eines Schalters iokurzschließbarenKondensator6bekannter Größe und aus einem ebenfalls bekannten Regelwiderstand 7 besteht. Zur Anzeige des Phasenwinkels zwischen Strom und Spannung im Meßkreis dient in den dargestellten Beispielen ein Blindleistungsmesser B. Gemäß der Erfindung wird nunmehr der Kurzschlußschleife, welche die Fernleitungen bilden, ein bekannter Blindwiderstand, z. B. die bekannte Kapazität 6, zugeschaltet. Die veränderliche Selbstinduktion 5 wird darauf so eingeregelt, daß die Spannung, welche am Kondensator 6 liegt, kompensiert wird durch die Spannung, welche an der Gesamtinduktivität liegt, die aus der Induktivität der Kurzschlußschleife und dem eingestellten Betrag der regelbaren Selbstinduktion 5 sich zusammensetzt. Hat man die Selbstinduktion 5 so eingestellt, daß durch den Blindleistungsmesser 8 nur Wirkströme fließen, so wird das Instrument keinen Ausschlag zeigen, und man weiß dann, daß der Blindwiderstand der Kurzschlußschleife durch die Größe der eingeschalteten Selbstinduktion 5 auf einen solchen Wert ergänzt worden ist, daß der Blindwiderstand des Stromkreises insgesamt gleich Null ist. Weil aber der Blindwiderstand einer Leitung von ihrer Länge abhängt, stellt die Größe der zugeschalteten Selbstinduktion 5 ein Maß für die Entfernung der Kurzschluß. stelle dar. Man kann also an der Selbstinduktionsspule 5 eine Skala anbringen, welche nach der Einregelung unmittelbar die Entfernung des Fehlerortes abzulesen gestattet.
  • Statt mit der Induktivität die Einregelung des Blindwiderstandes vorzunehmen, läßt sich hierfür auch eine regelbare Kapazität verwenden. Ferner läßt sich auch die Induktivität ganz entbehren und die Abstimmung mit einem zu dem Kondensator 6 parallel zu schaltenden Regelwiderstand erreichen usw.
  • Die absolute Empfindlichkeit der Meßinstrumente ist nun in der Nähe der Nulleinstellung am größten, so daß man eine recht genaue Abstimmung der regelbaren Selbstinduktion 5 erhält. Wenn außer dem Blindwiderstand auch noch die Größe des Wirkwiderstandes der Fernleitung ermittelt werden soll, wird zunächst am Blindleistungsmesser 8 eine Änderung seiner inneren Schaltung vorgenommen, so daß nunmehr das Instrument bei einer bestimmten Phasenverschiebung, beispielsweise bei einem Phasenwinkel von 2o°, den Wert Null anzeigt. Dann wird aus dem vorher eingestellten Stromkreis die Kapazität durch Kurzschließen des Kondensators 6 entfernt, und der Widerstand 7 wird so einreguliert, daß wiederum der Zeiger des Instruments 8 in der o-Stellung steht. Es ist dann der Blindwiderstand des gesamten Meßkreises bekannt und außerdem noch der Phasenverschiebungswinkel. Man kennt somit auch den Wirkwiderstand der Fernleitung, weil die Größe desjenigen Ohmschen Widerstandes bekannt ist, welcher zugeschaltet werden mußte, um die gewollte Phasenverschiebung zu erreichen. Es wäre auch möglich gewesen, von einem festen Ohmschen Widerstand ; auszugehen und den Blindwiderstand an der Kapazität oder der eingestellten Induktivität so lange zu ändern, bis die einzustellende Phasenverschiebung erreicht wäre.
  • Bei einer Unterbrechung in der Fernleitung ist zur Fehlerortsbestimmung die Kapazität der Leitungsstrecke bis zur Störungsquelle zu messen. Ein Beispiel für die Anwendung des erfundenen Verfahrens bei Lösung dieser Aufgabe gibt Abb. 2. Es bedeuten 2i und 22 die Fernleitung, 23 die Unterbrechungsstelle, 24 eine Wechselstromquelle, 25 eine regelbare Selbstinduktion, 28 beispielsweise wiederum ein Blindwattmeter. Die Kapazität der Leitungsstrecke kann man sich vereint denken in einem gedachten Kondensator 26, der in der Abbildung gestrichelt gezeichnet ist. Zwischen den beiden Leitern am Anfang der auszumessenden Fernleitungsstrecke liegt eine regelbare bekannte Selbstinduktion 25, welche auf einen solchen Wert eingestellt wird, daß wiederum der Zeiger des Blindwatttneters 28 in der Nullstellung steht. Dann ist der Strom durch die Selbstinduktion 25 gleich dem Kapazitätsstrom zur Aufladung der Leitungskapazität 26, aber in der Phase diesem entgegengesetzt. An der Einstellung der Selbstinduktion 25 kann wiederum die Länge der unversehrten Leitung abgelesen werden.
  • Ein weiteres Beispiel zur Ermittelung der Leitungskapazität gemäß der Erfindung bei einer Unterbrechung zeigt Abb. 3. Es sind 31 und 32 die Fernleitungen, von denen die eine, 32, unterbrochen ist. Die Kapazität des Leitungsstückes 32 gegen die Leitung 31 ist wieder vereint zu denken in der Kapazität 36, und ein bekannter fester Widerstand 37 dient zur künstlichen Vergrößerung des Ableitungsstromes. Eine regelbare und bekannte Selbstinduktion 35 wird nun so lange verstellt, bis der Zeiger eines Blindwattmeters 38 sich in der Nullstellung befindet, d. h. bis Spannung und Strom in dem von einer Wechselstromquelle 34 gespeisten Wechselstromkreis sich wiederum in Phasengleichheit befinden. In diesem Augenblick sind dann die Spannungen an der regelbaren Selbstinduktion und an der Leitungskapazität einander gleich und entgegengesetzt, so daß durch die Einstellung der bekannten Selbstinduktion die Kapazität der unversehrten Leitungslänge 32 angezeigt wird.
  • Besonders vorteilhafte Schaltungen, um das Verschwinden der Phasenverschiebung erkennbar zu machen, stellen die im folgenden beschriebenen Anordnungen dar, welche zugleich auch Schutzmaßnahmen gegen mögliche Störungen durch im Stromkreis hervorgerufene Ströme, die z. B. durch fremde Stromkreise induziert werden können, enthalten.
  • Um zum Beispiel durch ein Wattmeter das Verschwinden der Blindkomponente des Stromes anzeigen zu lassen, benutzt man zwei getrennt oder in einer Maschine erzeugte, um go° versetzte Spannungen, von denen dann die eine den Strom durch die Stromspule des Wattmeters und den Stromkreis treibt, während die andere die Spannungsspule des Wattmeters und den Stromkreis treibt, während die andere die Spannungsspule des Wattmeters speist. Wenn in der Wattmeterstromspule nun auch Ströme fließen können, deren erzeugende EMK an einer Stelle des Kreises außerhalb der Meßstromquelle mit einer fremden Frequenz entsteht, so wird durch diese im Wattmeter trotzdem kein Drehmoment entwickelt, weil der Strom der Spannungsspule nicht ebenfalls entsprechende Ströme führt.
  • Die zwei um 9o° versetzten Spannungen kann man beispielsweise einer, Zweiphasenmaschine entnehmen. Bei einer Dreiphasenspannung dagegen erhält man zwei geeignete Spannungen, wenn man z. B. eine verkettete Spannung und die unbeteiligte Phasenspannung benutzt oder wenn man die Spannung zwischen dem Sternpunkt und dem Halbierungspunkt einer verketteten Spannung mit der betreffenden verketteten Spannung wählt.
  • Die in den Abb. i bis 3 dargestellten Schaltungsbeispiele enthalten alle ein wattmetrisches Meßgerät, um bei der Abstimmung des Stromkreises den Augenblick zu erkennen, in dem die Phasenverschiebung den gewünschten Wert erhält. Man kann aber, wie Abb. 4 zeigt, statt dessen auch ein Gleichstrominstrument .toi (Strommesser oder Spannungsmesser) in Verbindung mit einem synchron arbeitenden Schalter .1o2 verwenden. In dem für die Abb.4 gewählten Beispiel wird an einem Ohmschen Widerstand 403 eine Spannung abgegriffen, welche dem vom Generator 404 über die fehlerhafte Leitung geschickten Strom proportional ist. Die Spannung des Generators 4o4 treibt einen Strom durch eine Stromverzweigung .109, die nichts anderes als eine der bekannten go°-Schaltungen ist. Dabei ist derjenige Teil dieser Kunstschaltung, in dem die um 9o° verdrehte Stromkomponente fließt, als Erregerspule eines mechanischen Gleichrichters benutzt. Wenn in dem Generator 404 Strom und Spannung in Phase sind, wird das Gleichstrominstrument 4oi durch den Schalter 4o2 in der Zeit zwischen einem positiven und dem nächsten negativen Höchstwert des Stromes in jeder Periode an den Widerstand 403 angeschlossen. Der Mittelwert des durch das Instrument .loi fließenden Stromes ist also gleich Null. Daran, daß der Zeiger in der Nullstellung verharrt, erkennt man daher ebenfalls wieder, daß die gewünschte Phasengleichheit im Stromkreis eingetreten ist.
  • Es macht keine Schwierigkeit, wie beim Wattmeter so auch bei dieser Vorrichtung den Zeiger des Meßinstrumentes bei einer beliebigen anderen Phasenverschiebung sich auf Null einstellen zu lassen. Man hat zu diesem Zweck durch Änderung der Kunstschaltung 4o9 nur dafür zu sorgen, daß sich der Schalter 4o2 mit einer entsprechenden anderen Verschiebung gegen die Phase der Spannung schließt und öffnet.
  • Die Steuerung des periodischen Schalters 402 kann abweichend von der Darstellung der Abb. .1 auch durch den Strom geschehen. Das Instrument 401 wird dann über den periodischen Schalter als Spannungsmesser an die Meßstromquelle angelegt.
  • In den Abb. 5 bis 8 sind andere Beispiele für Kunstschaltungen gegeben, mit deren Hilfe es möglich ist, Störungseinflüsse, welche bei Ausmessung einer Fernleitung durch benachbarte Leitungen hervorgerufen werden können, zu beseitigen. Es kommen hierbei vorzugsweise Störungen ganz bestimmter Frequenzen in Frage, welche durch parallel laufende Energieübertragungsleitungen mit der Wechselfrequenz 5o oder auch Bahnanlagen mit der Wechselfrequenz i62/3 Perioden pro Sekunde, unter Umständen auch gleichzeitig hervorgerufen werden können.
  • Nach der Erfindung wird beispielsweise für die Messung eine Wechselspannung der Frequenz Zoo genommen und die Spannung für die Spannungsspule des den Strom und die Spannung versgleichenden Instrumentes, z. B. des Blind-,vattineters, aus einer zu der die Meßspannung liefernden Stromquelle parallel liegenden und auf deren Frequenz abgestimmten Brückenschaltung entnommen. Auf die Leitung übertragene Spannungen einer abweichenden Frequenz werden dann zwar ebenfalls Ströme ihrer Frequenz in dem Meßkreis hervorbringen. Die Abstimmung des Meßkreises ist aber immer nur für eine Frequenz möglich. Wenn im Meßkreis Ströme von der -Frequenz Zoo und von der Frequenz 5o fließen, wird zwar für die Frequenz Zoo durch Abstimmung Phasengleichheit zwischen Strom und Spannung erreicht, für die Ströme der Frequenz 50 dagegen wird eine gewisse restliche Blindleistung noch bestehen bleiben, und der Blindleistungsmesser wird infolgedessen nicht die Blindleistung Null anzeigen können. Um aber einen Ausschlag des Blindwattmeters infolge der Spannungen und Ströme dieser fremden Frequenz zu verhindern, wird erfindungsgemäß parallel zu den Klemmen des die Meßspannung liefernden Generators eine Brückenschaltung gelegt, welche sowohl Ohmsche als auch auf diese Störfrequenz abgestimmte frequenzabhängige Widerstände besitzt.
  • Ein Beispiel für eine derartige Brückenschaltung ist durch die Abb. 5 wiedergegeben. Die Brücke besteht hier in ihren beiden Stromwegen aus gleich großen Ohmschen Widerständen, Induktivitäten und Kapazitäten; nur die Reihenfolge ist in den beiden Stromwegen vertauscht. Es sind die Ohmschen Widerstände 241, 2q.2, 243 und 244 einander gleich. Ebenfalls sind in ihrer Größe die Drosselspulen 245 und 246 sowie die Kapazitäten 247 und 248 einander gleich. Der Widerstand .der Drosselspule 245 mit dem Kondensator 2q.7 oder der Drosselspule 246 mit dem Kondensator 248 verschwinden für eine bestimmte Frequenz. Ihre Größe wird so gewählt, daß dies gerade für die Frequenz der Fall ist, welche aus der Messung ferngehalten werden soll. Es kann dann zwischen den Punkten 26o, 261 keine Spannung dieser Frequenz bestehen. Also wird in dem Meßsystem 24o, gemäß den früheren Beispielen also in der Spannungsspule des Blindwattmeters, auch kein Strom der Störfrequenz fließen können.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt noch die Abb. 6.
  • An den Klemmen .der Meßstromquelle liegt eine Brückenschaltung, die in ihren beiden Zweigen gleiche Ohmsche Widerstände und in dem einen Zweig eine Reihenschaltung aus einer Induktiv ität 647 und einer Kapazität 648 und in dem anderen. Zweig eine Parallelschaltung einer Induktivität 645 und einer Kapazität 646 enthält. Die Spannungsspule des Gerätes für die Phasenanzeige besteht aus zwei Wicklungsteilen 61o und 611, welche von den beiden Brückenströmen durchflossen werden. Die Windungen der Spannungsquelle sind entgegengesetzt gewickelt und in ihrer Zahl so gewählt, daß Ströme .der auszumerzenden Störfrequenz kein resultierendes Feld ergeben. Für andere Frequenzen wird entweder das in dem Spulenteil61o oder dem Spulenteil611 entstehende Feld das Übergewicht enthalten, so daß ein resultierendes Feld entsteht, das befähigt ist, mit dem zugehörigen Strom in der Wattmeterstromspule ein Drehmoment zu bilden.
  • Im weiteren Ausbau desselben Gedankens läßt sich der Schutz so weit ausbilden, daß nicht nur eine, sondern eine größere Anzahl von bestimmten Frequenzen für die Messung unschädlich gemacht werden können. Unter der Annahme, .daß zwei störende Einflüsse voneinander verschiedener Frequenz aus der Meßschaltung fernzuhalten sind, käme eine Schaltung etwa nach dem Beispiel der Abb. 7 in Frage. Es werden darin zwei Brückenschaltungen ineinandergeschachtelt. Die erste der Brücken ist beispielsweise auf die Frequenz 5o abgestimmt und wirkt, wie bereits früher beschrieben, derartig, daß zwischen den Punkten 76o und 761 nur Spannungen bestehen können, welche .die Frequenz 5o nicht enthalten. Die von diesen Punkten 76o, 761 abgegriffene Spannung wird einer zweiten Brücke zugeleitet, die nunmehr die Aussiebung ihrer neuen Frequenz, beispielsweise der Frequenz i62/3 Perioden, vornimmt. Von den Punkten 770 und 771, zwischen denen also nunmehr nur noch Spannungen bestehen können, welche keine Komponenten der Frequenz 50 und keine .der Frequenz 162/3 Perioden enthalten, wird -dann die Spannung zur Speisung der Spannungsspule des Wattmeters 74o abgenommen. Es ist prinzipiell möglich, eine beliebig große Anzahl derartig hintereinanderliegender Brückenschaltungen vorzunehmen, wobei jede Brücke auf eine ganz bestimmte Stärfrequenz abgestimmt wird; dabei bleibt es natürlich ebenfalls ein gangbarer Weg, als die letzte Brücke eine Einrichtung zu wählen, wie sie das Ausführungsbeispiel Abb. 6 darstellt.
  • Abb.8 -zeigt schließlich noch ein Schaltungsbeispiel, um den Einfluß auf die Messung für alle Ströme, die nicht von der EMK der Meßstromquelle 8o4 hervorgerufen werden, zu vernichten. Wie in Abb. i soll die Induktiv ität eines gemischten Widerstandes 8oi durch Zuschalten einer bekannten Kapazität 8o6 und einer regelbaren bekannten Induktivität 8o5 gemessen werden. Diese Induktivität 805 ist dann auf den richtigen Wert eingeregelt, wenn der Zeiger eines elektrodynamischen Instrumentes 8o8 auf den Wert Null zeigt. Die Meßstromquelle 8o4 enthält sowohl Ohmschen als auch induktiven Widerstand. Um den letzteren zu kompensieren, wird ihr eine aus einemOhmschenWiderstand und einer Kapazität bestehende Widerstandskombination 8o7 beigegeben. Der Widerstand der Stromquelle mit Einschluß der Zusatzschaltung muß für die Meßfrequenz ohmisch werden und erhält einen ebenfalls aus einer Induktivität 81i, Ohmschen Widerständen 812 und 813 und einer Kapazität 814 bestehenden Nebenschluß, der ebenfalls für die Meßfrequenz ein Ohmscher Widerstand ist und gleichermaßen frequenzabhängig ist wie der erweiterte Widerstand der Wechselstromquelle.
  • Das elektrodynamische Instrument 8o8 besitzt eine zweiteilige Spule 8o9, deren Teile verschiedenen Wicklungssinn haben. Sie wird in ihrem einen Teil von dem aus der Meßstromquelle austretenden Strom durchflossen und in ihrem anderen Teil von dem über den Nebenschluß fließenden Strom. Wird jetzt außerhalb der Meßstromquelle dem Meßkreis z. B. an dein zu messenden Widerstand 8oi eine fremde Spannung aufgedrückt, so bewirkt diese einen Störstrom, der zum Teil seinen Weg über die Meßstrornquelle nimmt und zum anderen Teil über deren Nebenschluß verläuft. Dadurch, daß die Windungszahlen der zweiteiligen Instrumentenspule den Widerständen der beiden Stromwege entsprechend gewählt sind, vermögen die fremden Ströme kein resultierendes Feld zu erzeugen. Statt mit einer zweiteiligen Systemspule ist es auch möglich, mit zwei Stromwandlern die beiden Teilströme so zu einer resultierenden Wirkung zusammenzufassen, daß die fremden Ströme unwirksam werden.
  • Weil nach vollzogener Einstellung der Induktivität 8o5 im Meßkreis Strom und Spannung phasengleich sind, so ist eine gegen den Strom um go° vor- oder nacheilende Durchströmung der anderen Systemspule des elektrodynamischen Instrumentes erforderlich, damit die Phasengleichheit wiederum durch das Verschwinden der Blindleistung erkennbar wird.
  • Zu diesem Zwecke wird die Instrumentenspule an eine aus zwei Parallelwegen bestehende Schaltung angeschlossen, die zwei gleiche Widerstände 821 und 822 und eine Induktivität 823 bzw. eine Kapazität 824 enthalten. Für die Meßfrequenz besitzt die Parallelschaltung zweckmäßig insgesamt Ohmsehen Widerstandswert, um bei der Einstellung der Induktivität 8o5 nicht besondere Berücksichtigung nötig zu machen.
  • Statt nur für die Meßfrequenz die Widerstände der letztgenannten Kunstschaltung und der erweiterten Generatorschaltung und ihres Nebenschlusses ohmisch werden zu lassen, ist auch angängig, sämtliche Widerstände so abzustimmen, daß sie für alle Frequenzen Ohmsehen Widerstandswert besitzen.
  • Durch den Einbau von Vorrichtungen, welche Ströme falscher Frequenz für die Meßanordnung unwirksam machen sollen, wird die Anlage für die Handhabung nicht komplizierter. Es stellen diese Kunstschaltungen lediglich eine Maßnahme dar,- die einmal zur Zusammenstellung einer für den Betrieb geeigneten Meßschaltung vorgenommen werden muß.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCI3E: -i. Verfahren zur objektiven Messung des Blindwiderstandes von elektrischen Stromkreisen, insbesondere zur Bestimmung eines Fehlerortes in Fernleitungen mittels Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet, daß die Blindkomponente des Wechselstromwiderstandes des zu untersuchenden Stromkreises durch einen zusätzlichen veränderlichen Blindwiderstand derart ergänzt wird, daß die Phasenverschiebung zwischen der Spannung und dem Strom, den eine Wechselstromquelle konstanter Frequenz durch die Leitung und den Ergänzungswiderstand schickt, verschwindet, daß das Verschwinden der Phasenverschiebung durch ein die Phasenverschiebung Null anzeigendes Gerät beispielsweise ein Blindwattmeter angezeigt wird und daß die Größe des Ergänzungswiderstandes als Maß für den gesuchten Widerstand dient.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung des Ohmschen Widerstandes des Stromkreises nach vorheriger Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i ein vorher festgelegter Wert des Blindwiderstandes und durch Änderung eines Ohmschen Widerstandes eine bestimmte von Null verschiedene Phasenverschiebung eingestellt wird, deren Eintritt von einem die Phasenverschiebung anzeigenden Gerät erkennbar gemacht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß von zwei synchronen Spannungen die eine den durch den Stromkreis und die eine Spule eines zur Beobachtung der Phasenverschiebung benutzten Zweispuleninstrumentes fließenden Strom hervorruft, während die zweite Spannung die andere Instrumentenspule speist. 4.. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungen einer Mehrpliasenmaschine entnommen werden. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2; dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Stromspule eine Spannungsspule zusammenwirkt, die an eine von der Meßstromquelle gespeiste Stromverzweigung derart angeschlossen ist, daß die Spannung an der Spannungsspule um einen bestimmten Winkel gegen die der Meßstromquelle verschoben ist. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Fernhalten einer Störfrequenz die Zweige einer Stromverzweigung aus Ohmschen, induktiven und kapazitiven Widerständen derart zusammengesetzt sind, daß die Spannungsspule des Phasenanzeigers keine Spannung erhält, wenn die Verzweigung mit Strom der Störfrequenz gespeist wird. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine aus vier gleichen Ohmschen Widerständen bestehende Wheatstonesche Brücke, bei der zu zwei der Ohmschen Widerstände derart bemessene induktive und kapazitiv e Widerstände zugeschaltet sind, die für die Störfrequenz verschwinden. B. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, däß zwei. Spulen eines Meßsystems in entgegengesetztem Sinne über derart bemessene Impedanzen gespeist werden, daß ihre Wirkungen sich bei einer bestimmten Frequenz gegenseitig aufheben. g. Vorrichtung nach Anspruch 6 zum Fernhalten mehrerer "Störfrequenzen, dadurch gekennzeichnet, daß die an der einen Stromverzweigung entnommene Spannung weiteren Stromverzweigungen zugeleitet wird, von denen jede die Spannung einer anderen Störfrequenz zum Verschwinden bringt. io. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß, um Störungen durch nicht von der Meßstromquelle ausgehende Ströme zu verhindern, das Feld der Spannungsspule des Gerätes zum Anzeigen der einzustellenden Phasenverschiebung von zwei Strömen hervorgebracht wird, von denen der eine durch die Meßstromquelle und der andere durch einen Nebenschluß der Meßstromquelle fließt, und daß die Widerstände der Meßstromquelle und ihres Nebenschlusses in ihrem Größenverhältnis frequenzunabhängig und wenigstens für die Meßfrequenz ohmisch sind. i i. Vorrichtung nach Anspruch i o, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsspule aus zwei Teilen besteht, deren Windungszahlen dem Verhältnis der Widerstände entsprechend gewählt sind. 12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß, um das Verschwinden der Phasenverschiebung festzustellen, der Strom oder die Spannung einen Kontaktmacher synchron mit einer Verschiebung von % Periode antreibt, der für jede Halbperiode die Spannung oder den Strom einem Gleichstrommeßgerät zuleitet.
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