-
Stampfvorrichtung, insbesondere zum Feststampfen einer Dolomit-Masse
od. dgl. in Konverterböden Zum Feststampfen von Dolomit od. dgl. in Konverterböden
sind Stampfvorrichtungen bekannt, bei welchen über einem rotierenden den Konverterboden
mit der Stampfmasse aufnehmenden Tisch ein einzelner entsprechend groß bemessener
Stampfer angeordnet ist. Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß der Zeitbedarf
für die Fertigstellung der Konverterböden trotz hohem Energieverbrauch sehr groß
ist. Man hat deshalb bereits vorgeschlagen, an Stelle des einzelnen Stampfers mehrere
kleine druckluftbeaufschlagte Stampfer in einem über den rotierenden Tisch vorgesehenen
Haltekörper derartig anzuordnen, daß sich ihre ringförmigen Arbeitsbereiche während
der Drehbewegung nicht überschneiden. Dieser Vorschlag hat sich in der Praxis deshalb
nicht bewährt, weil es mit dieser Vorrichtung nicht gelang, eine über die gesamte
Bodenoberfläche gleichmäßige Stampfleistung zu erzielen und insbesondere bei den
in größerem Abstand von der Drehachse angeordneten Stampfern häufig Brüche in der
Halterung oder an den Stampferschäften auftraten.
-
Erfindungsgemäß wird bei Stampfvorrichtungen, bei welchen ein den
Konverterboden mit der Stampfmasse aufnehmender Tisch und ein darüber angeordneter
Tragkörper, für mehrere vorzugsweise mittels Druckluft betriebene Stampfer relativ
zueinander drehbar sind und die Stampfer in dem Tragkörper zur Vermeidung einer
Überschneidung ihrer ringförmigen Arbeitsbereiche während der Drehbewegung mit unterschiedlichem
Abstand zur Drehachse zueinander versetzt angeordnet sind, eine Verbesserung erzielt,
durch eine unterschiedliche Bemessung und/oder Steuerung der Stampfer, derart, daß
die mit größerem Abstand von der Drehachse angeordneten Stampfer während der Drehbewegung
in
derselben Zeiteinheit auf einem der relativen Umfangsgeschwindigkeit entsprechenden
größeren Längenabschnitt ihrer ringförmigen Arbeitsbereiche eine etwa gleiche Stampfleistung
erzielen, wie die der Drehachse näher liegenden Stampfer. Hierdurch wird die Herstellungszeit
für gestampfte Konverterböden erheblich verringert, die Haltbarkeit der Böden erhöht.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform zur Verwirklichung des Erfindungsgedankens
besteht darin, daß die Stampfer bei gleicher Schlagstärke eine dem größeren Abstand
von der Drehachse entsprechend höhere Schlagzahl besitzen. Hierbei verhalten sich
die Schlagzahlen der Preßluftstampfer wie die relativen Umfangsgeschwindigkeiten
zwischen Konverterboden und Aufhängepunkt der Stampfer. Da hierbei die Stärke des
Einzelschlages bei allen Stampfern gleich groß ist, ist die erzielte Stampfleistung
in m/kg je qcm Oberfläche an allen Stellen des Bodens sehr gleichmäßig, wobei gleichzeitig
Überbeanspruchungen an den Kolbenstangen bzw. den Stampferschäften vermieden werden.
-
Zur Erzielung einer unterschiedlichen Schlagzahl bestehen verschiedene
Möglichkeiten. Zweckmäßig ist es, wenn die Zylinderlänge und/oder der Zylinderdurchmesser
der Stampfer unterschiedlich bemessen ist. Es können aber auch die Steuerkanäle
bzw. die Druckluftzuleitungen zu den einzelnen Stampfern einen unterschiedlichen
Querschnitt besitzen. Vorteilhaft ist es in allen Fällen, wenn die jedem Stampfer
zugeführte Druckluftmenge getrennt regelbar ist. Auf diese Weise ist eine Feineinstellung
der einzelnen Stampfer möglich.
-
Um zu vermeiden, daß sich die Stampferfüße nach dem Stillsetzen der
Stampfvorrichtung durch Absperren der zentralen Luftzuführungsleitung in die untere
Stellung bewegen und bei der relativen Drehbewegung zwischen Tragkörper und den
tlie Stampfmasse aufnehmenden Tisch den gestampften Boden aufreißen oder brechen,
werden die Stampfer gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung nach Abschalten
der zentralen Druckluftzuleitung in ihrer oberen Ausgangsstellung festgehalten.
Zu diesem Zweck sind die Stampfer mit einem besonderen, im unteren Bereich des Zylinders
mündenden Steuerkanal versehen, welcher an eine Druckluftleitung angeschlossen ist.
Vorteilhaft ist es, wenn das Absperrorgan für die zentrale Luftzufuhrleitung als
Dreiwegehahn ausgebildet und der zusätzliche Steuerkanal an diesen Dreiwegehahn
angeschlossen ist. Auf diese Weise ist es möglich, beim Abschalten der Druckluftzufuhr
zu den Stampferzylindern zugleich den besonderen Steuerkanal an die Druckluftleitung
anzuschließen, so daß sich die Stampfer beim Abschalten der Stampfvorrichtung selbsttätig
in die obere Ausgangsstellung bewegen und dort festgehalten werden. Es ist auch
möglich, die Kolben der Stampfer bei Abschalten der zentralen Druckluftleitung mittels
Federn oder anderer Mittel selbsttätig in die obere Ausgangsstellung zubringen.
-
Um ein möglichst leichtes Auswechseln der einzelnen Preßluftstampfer
zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, wenn die Stampfer mittels auf den rückwärtigen
Enden der Zylinder aufgeschraubter Hauben, welche an die zentrale Druckluftleitung
angeschlossen sind, leicht lösbar innerhalb im Tragkörper versetzt zueinander angeordneter
besonderer Haltekästen gelagert sind. Hierbei können Überbeanspruchungen der Stampfer
zusätzlich dadurch vermieden werden, daß die mit Flanschen versehenen Hauben unter
Zwischenschaltung elastischnachgiebiger Mittel, z. B. Gummiringen, durch Schrauben
in den Haltekästen befestigt sind. Durch diese elastische Lagerung können die Stampfer
sowohl in axialer Richtung als auch pendelnd nachgeben. Um diese pendelnde Bewegung
zu ermöglichen, müssen die Hauben der Stampfer in den Haltekästen mit entsprechendem
Seitenspiel verlagert sein.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht auf die Stampfvorrichtung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Stampfer. In Fig. i und 2 sind der die Stampfmasse
i aufnehmende Tisch mit 2 und der darüber drehbar angeordnete Tragkörper für die
Preßl!uftstampfer 3 mit q. bezeichnet. Der Tisch :2 ist z. B. mittels einer hydraulischen
Hubvorrichtung 5 höhenverstellbar angeordnet, um während der kontinuierlichen oder
absatzweisen Beschickung mit der lockeren Stampfmasse allmählich tiefer gestellt
werden zu können. Um hierbei die bei Konverterböden notwendigen Durchbohrungen für
den Luftzutritt gleichzeitig herzustellen, sind auf einem in der Höhe feststehenden
Teller 6 mit etwa senkrechter Längsachse Rohre 7 fest angeordnet, welche sich bei
der Absenkbewegung des Tisches 2 durch die Stampfmasse hindurchdrücken. Zur Verteilung
der Stampfmasse sind Bleche 8 mittels Haltestangen 9 an dem Haltekörper q. befestigt,
die durch entsprechende Formgebung das Aufgabegut auf der Oberfläche des Bodens
gleichmäßig verteilen.
-
Wie aus Fig.2 ersichtlich, sind die Druckluftstampfer in dem Tragkörper
q. mittels besonderer Haltekästen io gelagert, die derart zueinander versetzt und
mit unterschiedlichem Abstand von der Drehachse angeordnet sind, daß sich die ringförmigen
Arbeitsbereiche i i der einzelnen Stampfer während der relativen Drehbewegung nicht
überschneiden. Hierbei sind die beiden äußeren Stampfer in einer Pendellagerung
12 aufgehängt, so: daß im Umfangsbereich des Bodens eine Abrundung entsteht. Die
Stampferfüße 13 dieser äußeren Stampfer sind aus demselben Grunde im Gegensatz zu
den Stampffüßen der anderen Stampfer ballig ausgebildet. In der Achse 14 des Tragkörpers
q. liegt die zentrale Druckluftleitung 15, die an eine Sammelleitung 16 innerhalb
des Tragkörpers angeschlossen ist. An die Sammelleitung 16 sind die Zubringer= leitungen
17 der einzelnen Stampferzylinder unter Zwischenschaltung von in der Zeichnung nicht
dargestellten Regelventilen angeschlossen.
-
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, bestehen die einzelnen Stampfer aus einem
Zylinder 18, in welchem der Stampferkolben ig geführt ist. Mit dem Kolben
ist
der Stampferschaft 20 verbunden, an dessen unterem Ende der Stampferfuß 2r angeordnet
ist. Die Steuerung des Stampfers erfolgt in bekannter Weise über Steuerkanäle 22
und 23, deren Mündungen im Zylinder durch einen Rohrschieber 24 wechselweise abgedeckt
werden. Die Steuerung kann jedoch auch auf eine andere bekannte Art erfolgen. Das
rückwärtige Ende des Zylinders ist mit Gewinde versehen, auf welches die Haube 25,
in deren oberen kammerförmigen Teil die Druckluftleitung 17 mündet, aufgeschraubt
ist. Die Haube ist mit einem Flansch 26 versehen, welcher mittels des Flanschringes
27 unter Zwischenschaltung zweier Gummiringe 28 durch die Schraubenbolzen 29 mit
dem Haltekasten io elastisch verbunden ist. Durch die Zwischenschaltung der Gummiringe
ist der Zylinder i8 in axialer Richtung nachgiebig gelagert und kann gleichzeitig
in begrenztem Maße elastisch pendeln. Zu diesem Zweck ist zwischen der Haube 25
und dem Haltekasten io bei 30 und 31 ein genügendes Spiel vorgesehen.
-
In der Zylinderwand ist ein besonderer Steuerkanal32 angeordnet, welcher
im unteren Bereich des Zylinders mündet und bei 33 an Drucklüftleitungen 34. angeschlossen
werden kann, die über eine gemeinsame Sammelleitung 35 mit einem in der Zeichnung
nicht dargestellten Dreiwegehahn verbunden sind, welcher in die zentrale Druckluftzufuhrleitung
15 eingeschaltet ist. Bei Abschaltung der Druckluftleitung 15 wird zugleich die
Sammelleitung 35 an die Druckluftleitung angeschlossen, so daß die Stampferkolben
über den Steuerkanal 3a in die obere Ausgangslage gebracht und dort festgehalten
werden.
-
Die Zylinderlänge und der Zylinderdurchmesser sämtlicher Stampfer
sind derart unterschiedlich bemessen, daß die Schlagstärke zwar bei allen Stampfern
gleich xxx, die Schlagzahl aber der jeweiligen relativen Umfangsgeschwindigkeit
zwischen dem Aufhängepunkt im Tragkörper und dem Boden entsprechend unterschiedlich
ist.