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Füllgerät für Druckluft, insbesondere für Kraftfahrzeugreifen Gegenstand
der Erfindung ist ein Füllgerät für Druckluft, insbesondere für Kraftfahrzeugreifen,
bei dem das Füllgerät nach Erreichung eines mit der Hand voreingestellten Druckes
selbsttätig ausschaltet. Bei bekannten Geräten dieser Art erfolgt entweder die Ausschaltung
durch pneumatische Rückstöße aus den zu füllenden Reifen oder, falls die Steuerung
durch den Manometerzeiger vorgesehen ist, wird zur Schließung und Öffnung der Ventile
ein Elektromotor benötigt. Es sind auch Reifenfüllgeräte bekannt, bei denen die
Voreinstellung durch einen Druckminderer erfolgt. Alle diese bekannten Systeme haben
Nachteile. Bei der pneumatischen Rückstoßausschaltung ist nicht der gewünschte Genauigkeitsgrad
zu erreichen. Auch sind diese Vorrichtungen kompliziert und teuer in ihrem Aufbau.
Bei den durch Manometerzeiger gesteuerten und durch Rotationsmotor betätigten Ventilen
wird die Vorrichtung ebenfalls verteuert, und es bedarf ein Elektromotor einer besonderen
Pflege. Die durch Druckminderer einstellbaren Geräte verzögern den Füllvorgang,
weil der Einströmdruck nicht höher sein darf als der gewünschte Druck im Reifen.
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Durch die Erfindung werden die geschilderten Nachteile weitgehendst
beseitigt. Das neue Füllgerät kennzeichnet sich durch die Kombination einer mittels
des Ankers eines Elektromagneten betätigten Ventileinrichtung, die im Ruhezustand
den Reifenfüllnippel mit einer pneumatisch kontrollierten Meßvorrichtung und nach
Betätigung des Elektromagneten mit einer Preßluftleitung verbirrdet,
einer
elektrischen. Kontaktvorrichtung, die mit der Hand beliebig einstellbar ist und
von der pneumatischen Meßvorrichtung gesteuert wird und mindestens einem sich selbsttätig
in Zeitabständen ein-und ausschaltenden elektrischen Relais (Blinkschalter), das
den über die beliebig einstellbare Kontaktvorrichtung nach dem Elektromagnet fließenden
Strom in Zeitabständen selbsttätig ein-und ausschaltet. Eine vorteilhafte Ausbildung
besteht darin, daß mindestens zwei derartige Schalter mit verschieden langen Einschaltzeiten
und mindestens zwei mit der Hand einstellbare elektrische Kontaktvorrichtungen an
der pneumatisch kontrollierten Meßvorrichtung angeordnet sind, derart, daß vor Auslösung
der ersten Kontaktbrücke der Schalter mit langen Einschaltzeiten und nach ihrer
Auslösung der Schalter mit kurzen Einschaltzeiten eingepolt und nach Auslösung der
zweiten Kontaktvorrichtung die Vorrichtung ausgeschaltet wird.
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Die Ventileinrichtung 34 enthält in bekannter Weise ein Preßluftventil,
ein Füllventil und ein Manometerventil. Der Ventilstößel 4:2a wird beim Anziehen
des Magnetankers M eingedrückt und das Preßluftventil geöffnet, wodurch die durch
die Leitung Y ankommende Preßluft über die Leitung Q in das Füllstück 2 einströmen.
kann. In der -Ruhelage ist das Preßluftventil durch Federkraft geschlossen. Dabei
ist eine Verbindung der Füllleitung Q mit der Manometerleitung V hergestellt, so
daß das Manometer 5a den im Reifen befindlichen Druck anzeigt. Um jeweils eine Unterbrechung
des Füllvorganges zum Zwecke der Druckanzeige zu ermöglichen, ist ein Blinkrelais
angeordnet. Dieses Blinkrelais besteht beim Ausführungsbeispiel aus einem Synchronmotor
S, an den zwei aus Isoliermaterial hergestellte Schaltscheiben 85a und 85b angekuppelt
sind. Diese Schaltscheiben sind auf ihrer Peripherie mit Unterbrechungen versehen,
und zwar hat die Scheibe 85,
entlang ihrer Peripherie gleich lange Vertiefungen
und Erhöhungen F. Bei der Scheibe 85b dagegen sind die Erhöhungen G wesentlich länger
als die Vertiefungen. In die Vertiefungen der Scheiben 85a und 85b werden durch
Federkraft zwei an den Kontaktfedern E I und E 2 angebrachte Finger eingedrückt,
derart, daß bei langsamer Umdrehung der Scheibe die mit den Fingern verbundenen
Schaltfedern gegen die Schaltfedern X I und X 2 gedrückt werden, wenn die Erhöhungen
F bzw. G die Finger anheben. Weiterhin ist ein Transformator T angeordnet, der auf
der primären Seite mit starkem Wechselstrom versorgt wird und auf der sekundären
Seite einen niedrigen Relaisstrom abgibt. Das elektromagnetische Schaltrelais H2
arbeitet doppelpolig nach zwei Seiten. Im Ruhezustand liegt die Relaisfeder R4 an
der Kontaktfeder R 6. Wird z. B. die Spule des Relais H2 mit Strom versorgt, so
hebt sich die mittlere Kontaktfeder R 4 von der Feder R 6 und legt sich gegen die
Feder R5. Außerdem ist der elektromagnetische Ausschalter H I angeordnet, der im
Ruhezustand mittels der Kontaktfeder R I und R 3 eine Starkstrombrücke bildet. Schließlich
ist noch ein handbetätigter Ausschalter A vorgesehen. Die Manometeruhr 5a ist durch
die Rohrleitung V mit dem Ventilgehäuse 34 verbunden: Kurz vor der Manometeruhr
ist ein Rückschlagventil L angeordnet, das mit einer Rändelmutter nach Bedarf ein-
oder ausgeschaltet werden kann. Die Ventileinrichtung 34 kann wahlweise mit dem
elektrischen Zugmagnet M oder mit dem Knopf K betätigt werden. Bei der Ventileinrichtung
34 ist in bekannter Weise die Anordnung so getroffen, daß beim Niederdrücken des
Knopfes K auf halbem Weg entlüftet und beim Festdrücken das Entlüftungsventil wieder
geschlossen wird.
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Aus der Zeichnung ist die elektrische Verbindung der einzelnen Aggregate
ersichtlich. Die gestrichelte Linie zeigt den Fluß des Relaisstromes, während die
stark ausgezogene Linie die Starkstromverbindung darstellt.
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Die Schaltstellung der Abbildung zeigt die vollautomatische Tätigkeit
bei geöffneten Manometerkontakten. Der Starkstrom fließt in die Primärwicklung-des
Transformators T und erzeugt einen Sekundärstrom in Höhe von beispielsweise 24 Volt
Wechselstrom. Die Relaiskontakte R I und R 3 sind durch Federkraft verbunden, so
daß der über die Leitung W2 einfließende Strom über die Kontakte R I und R 3 in
die Magnetspule M fließt und durch die Starkstromleitung W I abgeleitet wird. Durch
die Magnetkraft wird dabei das Preßluftventil geöffnet. Die bei Y einfließende Preßluft
gelangt durch die Leitung Q und den Füllnippel 2 in den zu füllenden Kraftfahrzeugreifen.
Da der Synchronmotor S über den Schalter A mit Strom versorgt wird, werden die Scheiben
85, und 85b in langsame gleichmäßige Drehung gebracht. Durch die Drehung der Scheibe
85b gelangt nach einigen Sekunden der Finger des Kontaktes X 2 in eine Vertiefung
der Scheibe 85b, wodurch sich die beiden Kontakte E I und X 2 kurze Zeit öffnen.
Diese Zeit genügt,, um das Preßluftventil in der Einrichtung 34 durch Federkraft
zu schließen und das Manometerventil zu öffnen. Die im Reifen befindliche Luft wird
durch den Zeiger 70" angezeigt. Falls das Rückschlagventil L eingeschaltet
ist, bleibt der Zeiger 70a-in Anzeigestellung. Das Ventil der Leitung V in der Einrichtung
34 wird aber sofort wieder geschlossen, da inzwischen der Finger aus der Vertiefung
K4 'gedrängt, wurde, auf den Rücken der Scheibe 85b gleitet und dabei den, Kontakt
E z und X2 geschlossen hat, wodurch die Füllstellung laut Schaltschema wiederhergestellt
wird. Durch die jeweils einige Sekunden dauernde Füllung wird der Reifendruck so
lange erhöht; bis der am Zeiger 7o" angebrachte Berührungskontakt 664 den Gegenkontakt
am Zeiger 66" berührt. Durch diese Berührung wird der vom Transformator T erzeugte
Schwachstrom in die .Spule des Relais H2 geleitet. Dabei fließt der Relaisstrom,
von. dem oberen Abgang der Sekundärspule des Transformators T ausgehend, über die
Kontaktbrücke 662, 664 durch die Spule H2 und in den unteren Abgang der Sekundärspule
zurück. Dadurch hebt sich die Kontaktfeder.R4 von .der Kontaktfeder R6. ab und wird
gegen
die Feder R 5 gedrückt. Da das Rückschlagventil L eingeschaltet und der Zeiger 66a
vom Zeiger 7oa in bekannter Weise mitgenommen wird, bleibt die Kontaktbrücke R4,
R5 bestehen, so daß der Strom jetzt nicht mehr über die beiden Kontakte X 2 und
E 2, sondern über die Kontakte X I und E I fließt. Der Unterschied liegt darin,
daß jetzt die Unterbrechungen weit häufiger sind und die Füllstöße nur kurz erfolgen.
Durch Auswechseln oder Anordnung zusätzlicher Scheiben 85a 85b können beliebig viel
Änderungen vorgesehen und durch Handumschalter nach Bedarf eingeschaltet werden.
Erreicht der Zeiger 7oa den mit der Hand auf Enddruck voreingestellten Zeiger 66b,
so schließt sich die Kontaktbrücke 6I1, 664, die den Schwachstrom in die Spule des
Schaltrelais H I leitet. Hierdurch wird infolge Unterbrechung des Starkstromkreises
W I, W 2 die Vorrichtung zum Stillstand gebracht.