-
Walzenförmige Bürste, insbesondere Auftrags- bzw. Musterungsbürste
für Wände, Decken und sonstige Flächen Die Erfindung betrifft eine Bürste zum Auftragen
und Verteilen von Anstrichmitteln auf Wände, Decken und sonstige Flächen, wobei
der Bürstenkörper, mithin auch der Borstenbesatz, walzenförmig ist.
-
Solche Walzenbürsten haben gegenüber den üblichen Streichbürsten mit
plattenförmigem Borstenkörper manche Vorteile. Sie sind leichter zu handhaben und
können, wenn der Borstenkörper eine Hohlwalze ist, mit der Anstrichmasse gefüllt
werden, so daß diese in radialer Richtung von innen nach außen zu den Borstenspitzen
gelangt, diese also fortlaufend gleichmäßig getränkt werden. Auch ist die Handhabung
der Bürste, wenn es sich um eine große Fläche handelt, bequemer und der Auftrag
des Anstrichmittels gleichmäßiger. Anderseits ist nachteilig, daß solche Walzenbürsten
mit radial gestellten Borsten infolge der Drehung des Borstenkörpers stark spritzen.
Handelt es sich um eine Bürste mit radial gestellten Borsten, so kommt hinzu, daß,
da die Borstenspitzen weiter voneinander entfernt sind als die Borstenwurzeln, kein
sehr feines Korn erzielbar ist. Diese Mängel sind zwar zu beheben, indem nach einem
älteren Vorschlag des Erfinders die Borsten so angebracht sind, daß sie nicht senkrecht,
sondern schräg zu der Bürstenkörperlängsachse gerichtet sind. Es ergibt sich dann
ein freies und gleichmäßiges Korn,
namentlich, wenn die einzelnen
Besatzmat.erialstreifen sich überlappen und die Borsten gekrümmt sind. Bei solchen
Bürsten kann der Borstenkörper in beiden Drehrichtungen bewegt werden, ohne daß
ein erkennbarer Unterschied im Korn auftritt. Nur wenn dickflüssige Anstrichmittel,
z. B. plastische Farbe; aufgetragen werden, ergeben sich je nach Drehrichtung der
Bürste deutliche Kornunterschiede.
-
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Walzenbürste
zu schaffen, welche in beiden Drehrichtungen eingesetzt werden kann, bei welcher
die Gefahr des Abspritzens des Anstrichmittels nicht besteht, welche ein besonders
feines und gleichmäßiges Korn ermöglicht und welche durch die Gleichmäßigkeit und
Elastizität des Besatzes auffällt. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß in fortschrittlicher
und einfacher Weise dadurch lösbar, daß eine den Besatz spannend umgebende Umhüllung
aufgebracht wird, welche eine das Anstrichmittel durchlassende Porosität besitzt.
Die Umhüllung kann gewebe- oder geflechtartig aus textilen, künstlichen, metallenen
oder sonstigen Fäden gebildet sein.
-
Eine solche, den eigentlichen Borstenbesatz umgebende Hülle bewirkt
eine an allen Stellen gleichmäßige Elastizität des Besatzes. Da sie, wie schon erwähnt,
spannend auf dem Besatz sitzt, also im Innendurchmesser ein wenig kleiner ist als
der Besatzaußendurchmesser, so wird sie von den Borstenspitzen in ihrer Lage fixiert.
Bei Bürsten mit radial gestellten Borsten ragen die Borstenspitzen etwas in die
Umhüllung hinein bzw. über sie hinaus. Bei Bürsten mit schräg gestellten, insbesondere
gekrümmten Borsten ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß die Umhüllung eine gleichmäßige
Abpolsterung erfährt. Eine solche Bürste kann ohne die geringste Spritzgefahr in
beiden Drehrichtungen eingesetzt werden. Gleichviel, ob mit dünn- oder dickflüssigen
Anstrichmitteln gearbeitet wird, stets ergibt sich bei beiden Drehrichtungen das
gleiche Korn.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß nunmehr bei
einer Walzenbürste mit gleichbleibendem Besatz das Korn änderbar ist, indem Umhüllungen
mit unterschiedlicher Maschenweite wechselweise aufgebracht werden.
-
Außerdem ist es möglich, die Umhüllung mit Ausnehmungen in Gestalt
von Mustern zu versehen und auf diese Weise die zu behandelnde Wand zu mustern.
Dann empfiehlt, es -sich, die nicht mit Ausnehmungen versehenen Stellen der Umhüllung
möglichst dicht und undurchlässig zu halten.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
in schematischer Darstellung. Es ist in Fig. i ein Querschnitt durch eine Walzenbürste
gezeigt, während Fig. 2 eine Vorderansicht dazu ist.
-
Die Bürste besteht im wesentlichen aus dem z. B. hohlen und als Farb-
bzw. Anstrichmittelvorratsbehälter ausgebildeten Bürstenkörper a und dem Borstenbesatz
b. Dieser kann, wie beim gezeichneten Ausführungsbeispiel, aus radial angebrachten
Borsten, aber auch aus schräg angeordneten, zweckvoll sich überlappenden Besatzmaterialstreifen
gebildet sein. In jedem Falle ist der Borstenbesatz von einer Umhüllung c umgeben,
die gewebe-oder geflechtartig ausgebildet und von solcher Porosität ist, daß die
Farbaufnahme- und Farbabgabefäh.igkeit des Besatzes nicht beeinträchtigt werden,
gleichviel, ob -der Besatz von innen heraus dem Bürstenkörper das Anstrichmittel
erhält oder mit diesem durch Tauchen getränkt wird.
-
Wie die Zeichnung zeigt, ist die Umhüllung c so auf -den Besatz aufgespannt,
daß sie einen guten Sitz erhält und auch durch die Borstenspitzen in ihrer Gebrauchslage
gesichert ist.
-
Von dem gewünschten Körn hängt es ab, ob eine Umhüllung aus dünnem
Draht, aus künstlicher, pflanzlicher oder tierischer Faser .gewählt wird. Die Umhüllung
kann sogar aus Schaum-oder Schwammgummi bestehen. Für Musterungszwecke erhält sie
Ausnehmungen, die dem zu erzeugenden Muster entsprechen, während die übrigen Teile
möglichst undurchlässig sind.
-
Im Bedarfsfalle kann die Umhüllung c stirnseitig an der Walze mit
Hilfe geeigneter Spannringe eine zusätzliche Befestigung erfahren. Dann ist sie
bequem abnehmbar und auswechselbar.
-
Wie schon eingangs erwähnt, ist die Erfindung sowohl bei Bürsten anwendbar,
deren Borsten radial vom Bürstenkörper abstehen, als auch bei Bürsten, deren Borsten
schräg am Bürstenkörper angeordnet sind. Im letzteren Falle werden mit besonderem
Vorteil gekrümmte Borsten benutzt, namentlich solche, die geschusselt sind. Mit
Bezug auf die erfindungsgemäß vorgesehene Umhüllung ergibt sich ein zusätzlicher
Vorzug, wenn die Borsten in Richtung der Walzenachse schräg am Bürstenkörper sitzen,
also mit der betreffenden Mantellinie einen spitzen Winkel bilden. Diese in Fig.
3 angedeutete Ausbildungsform erleichtert das Auf- und Abstreifen der Umhüllung,
denn -diese kann in diesem Falle in Borstenrichtung auf- bzw. abgeschoben werden.
Im übrigen hat ein solcher Besatz noch den Vorteil, daß bei beiden Drehrichtungen
das gleiche Korn entsteht, selbst wenn keine Umhüllung vorgesehen ist.