DE933216C - Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen vorbestimmter Laengen von einem aus einer Strangpresse austretenden leicht deformierbaren Formkoerper - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen vorbestimmter Längen von einem aus einer Strangpresse austretenden leicht deformierbaren _ Formkörper Kohlerohre und Kohlestäbe, die als Beleuchtungskohlen oder für Elementzwecke benutzt werden sollen, werden bekanntlich auf der Strangpresse aus grüner Kohlemasse gefertigt und anschließend unter Luftabschluß geglüht, so daß die aus Teer und Asphalt od. dgl. bestehenden Bindemittel der Kohlemasse verkoken. Durch die Art der Bindemittel ergibt sich, daß die grüne Kohlemasse im heißen Zustand verpreßt werden muß. Der aus der Presse kommende noch heiße Kohlestrang ist daher weich und erlangt erst nach seiner Abkühlung eine gewisse Härte. Bisher wurden von Hand oder durch eine selbsttätig wirkende Vorrichtung die geeigneten Längen von dem aus der Presse austretenden Kohlestrang abgeschnitten und zur Abkühlung auf ein Kühlbett gelegt. Diese Arbeitsweise erfordert eine gewisse Geschicklichkeit des Arbeiters, an die eine besonders hohe Anforderung gestellt wird, wenn dünnwandige Kohlerohre aus sehr heiß zu verpressenden Massen hergestellt werden sollen. Diese Kohlerohre sind beim Austritt aus der Presse besonders leicht formveränderlich, und es ist meist unvermeidbar, daß beim Abschneiden des Kohlerohres der Rohrdurchmesser an der Abtrennstelle verändert wird. Die verquetschten Enden der Kohlerohre müssen daher nach eingetretener Erhärtung abgetrennt werden, so daß bei dieser Betriebsweise viel Abfall entsteht.
• Die Erfindung ermöglicht eine wirtschaftlichere Fertigung von dünnwandigen Kohlerohren und sonstiger auf der Strangpresse hergestellter Formkörper, die beim Verlassen der Presse noch weich sind und allmählich erhärten. Durch die Erfindung wird das Verquetschen der Enden beim Abtrennen der vorbestimmten Längen vom Strang vermieden und ein selbsttätiges Abtrennen der Längen mit einer einfachen Vorrichtung ermöglicht.
• Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß der die Strangpresse im weichen Zustand verlassende Formkörper durch ein Kühlmittel gehärtet und nach Erreichen der vorbestimmten Länge an der noch weichen Austrittsstelle am Pressenmund durch ein den bereits erhärteten Teil des Formkörpers erfassendes Fördermittel zum Abreißen gebracht wird. Die zur Durchführung diese Verfahrens erforderliche Vorrichtung besteht gemäß der Erfindung aus einer mit der Austrittsöffnung der Presse in Verbindung stehenden Kühlwanne, die von dem Kühlmittel (Wasser) durchflossen wird und in der eine Führungsbahn für den aus. der Presse austretenden Formkörper und die den durch den Preßvorgang bedingten Vorschub des Förderkörpers beschleunigende Fördervorrichtung vorgesehen sind. Zweckmäßig wird die Fördervorrichtung aus einem oder mehreren Rollenpaaren gebildet, die den auf der Führungsbahn durch den Preßdruck vorwärts geschobenen Formkörper an geeigneter Stelle erfassen und mit erhöhter Geschwindigkeit vorwärts treiben.- Diese Fördervorrichtung kanngleichzeitig so ausgebildet sein, daß der unter Einwirkung der Fördervorrichtung von dem Pressenmund abgetrennte Formkörper in einen Sammelbehälter geleitet wird.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch die schematisch dargestellte Gesamtanordnung. Mit i ist die Strangpresse bezeichnet, deren Mundstück 2 mit einer Kühlwanne 3 in Verbindung steht. Das Mundstück 2 ist durch Einfügen einer wärmeisolierenden Zwischenschicht 13 .so an dem Pressenkörper i befestigt, daß der Pressenmund durch das Kühlmittel nicht gekühlt wird. In der Kühlwanne ist eine Führungsbahn 4 vorgesehen, die in geeigneter Höhe angeordnet ist und gegebenenfalls zur Anpassung an den Durchmesser der zu pressenden Körper einstellbar sein kann. Die Führungsbahn besteht zweckmäßig aus einem leicht gewölbten Blech, dessen Enden leicht abgeschrägt sind, um das Auflaufen und Ablaufen des aus der Presse kommenden Formkörpers zu erleichtern. Die Fördervorrichtung besteht aus einem Rollenpaar 5, dessen Profil dem Profil des Formkörpers 6 angepaßt ist. In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel die Herstellung eines Rohres dargestellt, das in bekannter Weise über den an dem Pressenmund sitzenden Dorn 7 gepreßt wird. Nach Herausnahme des Dorns 7 können vollwandige Stäbe in gleicher Weise gepreßt und mit Hilfe der Vorrichtung in geeigneten Längen abgetrennt werden. Die Rollen 5 sind in dem Gestell 8 gelagert, das auf der Kühlwanne verschiebbar eingerichtet ist, damit der Antriebspunkt, an dem die Rollen mit dem Formkörper 6 in Eingriff kommen, veränderbar ist. Um ein sicheres Erfassen des Formkörpers 6 durch die Rollen 5 zu ermöglichen, sind die Rollen in ihrem Profil dem Profil des Formkörpers angepaßt und mit einem Gummiüberzug versehen, der gleichzeitig ein schonendes Erfassen des Formkörpers durch -die Rollen 5 ermöglicht. Der Antrieb der Rollen 5, deren Wellen senkrecht stehen, wird über die biegsame Welle 9 oder durch ein anderes geeignetes Antriebsmittel, das die Verschiebung .des Gestells 8 zuläßt, von außen in Umdrehung versetzt. Über das Rohr 1o wird die Kühlflüssigkeit, die beim Pressen von Kohlekörpern zweckmäßig aus Wasser besteht, der Kühlwanne zugeleitet, aus der das Kühlmittel durch den Ablauf i i wieder abfließt. Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Unter dem Einfluß des Preßdruckes tritt der Kohlestrang aus dem Pressenmund 2 heraus und bewegt sich über die Führungsbahn 4 bis zu den Rollen 5. Durch das Kühlmittel erhärtet der zunächst weiche Kohlestrang so weit, daß er ohne Schaden von den Rollen 5 erfaßt werden kann. Sobald der Kohlestrang 6 mit den Rollen 5 in Eingriff kommt, deren Umfangsgeschwindigkeit größer sein soll als die Geschwindigkeit des Kohlestranges 6, wird der Kohlestrang 6 an der Austrittsstelle der Presse abgerissen, da an dieser Stelle der Kohlestrang noch weich ist. Durch die umlaufenden Rollen 5 wird das abgetrennte Kohlerohr in Pfeilrichtung weiterbewegt und gelangt auf eine Ablage 12, die beispielsweise als Schrägfläche ausgebildet sein kann und das Kohlerohr bzw. den Formkörper in einen Sammelbehälter abgleiten läßt. Da die Presse kontinuierlich arbeitet und die Rollen 5 dauernd in Umdrehung versetzt werden, wiederholt sich der eben geschilderte Arbeitsvorgang fortlaufend, so daß keinerlei Bedienung für das Abtrennen geeigneter Längen von dem Preßstrang und -das Ablegen in den Sammelbehälter erforderlich ist.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen vorbestimmter Längen von einem aus einer Strangpresse austretenden leicht deformierbaren Formkörper, insbesondere zur Herstellung dünnwandiger Kohlerohre, dadurch gekennzeichnet, daß @ der die Strangpresse in noch weichem Zustand verlassende Formkörper durch ein Kühlmittel gehärtet und nach Erreichen der vorbestimmten Länge an der noch weichen Austrittsstelle am Pressenmund durch ein den bereits erhärteten Teil des Formkörpers erfassendes Fördermittel zum Abreißen gebracht wird.
2. 2. Vorrichtung für das Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus einer mit dem Pressenmund (2) in Verbindung stehenden und von einem Kühlmittel durchflossenen Kühlwanne (3) besteht, in der eine Führungsbahn (q.) für den aus der Presse austretenden Formkörper (6) und eine die Bewegung des Formkörpers beschleunigende Fördervorrichtung (5, 8, 9) vorgesehen sind.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pressenmund (2) mit einer Wärmeisolation (r3) versehen ist. q..
4. Vorrichtung nach Anspruch z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördervorrichtung aus einem oder mehreren angetriebenen Rollenpaaren (5) besteht, deren Achsen senkrecht stehen und in einem auf der Kühlwanne verschiebbaren Gestell (8) gelagert sind.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (5) ein dem Profil des Formkörpers (6) angepaßtes Profil besitzen und mit einem dem Formkörper sich anschmiegenden Gummiüberzug versehen sind.