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Gasentladungsröhre für wandernde und steuerbare Glimmentladungen Zusatz
zum .patent 907 913 Das Patent 907 913 hat eine Gasentladungsröhre, insbesondere
zur Speicherung oder Zählung elektrischer Vorgänge, z. B. elektrischer Impulse,
zum Gegenstand, die mit mehreren Elektroden und einer gemeinsamen Gegenelektrode
für die von Elektrode zu Elektrode schrittweise wandernde und steuerbare Glimmentlädung
ausgerüstet ist und deren Elektroden, insbesondere deren Kathoden, unterschiedliche
Oberflächeneigenschaften aufweisen. Diese unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften
bestehen z. B. in unterschiedlichen Austrittsarbeiten. Die Anordnung nach dem Hauptpatent
im Falle ihrer Anwendung beim Rechnen oder Speichern auch für Operationen mit negativen
bzw. komplementären Werten gebrauchsfähig zu machen, ist die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe.
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Die Erfindung bezieht sich demnach auf die Weiterbildung von Gasentladungsrähren
nach dem Hauptpatent zu elektronischen Speicher- bzw. Rechenvorrichtungen vom Glimmentladungsübertragungstyp,
bei welchen in einem einzigen Entladungsgefäß besondere Bauelemente die Verwertung
positiver und negativer Zahlen in unverschlüsselter
bzw,, komplementärer
Form ermöglichen. Dies Wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß einer Elektrodenreihe
der Gasentladungsröhre- sowie der allen reihenweise- angeordneten Elektroden gemeinsamen
Gegenelektröde eine zweite, ähnliche Elektrodenreihe für eine zur ersten gegenläufige
Wanderungsrichtung der Glimmentladung zugeordnet ist.
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Bei einer Einrichtung nach der Erfindung ist das Vorhandensein eines
negativen Restes sofort feststellbar, und ferner lassen sich positive Zahlen in
unverschlüsselter und negative Zahlen in komplementärer Form in einfacher Weise
speichern.
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Bei der gasgefüllten Speicherröhre vom Glimmentladungsübertragungstyp
nach ,, der_ - Erfindung dient vorteilhaft der eine geschlossene Glimmübertragungspfad
zur Verarbeitung der unverschlüsselten Zahlen und der zweite geschlossene Glimmübertragungspfad
zur Verarbeitung der - Komplementzahlen. Diese Glimmentladungsröhre ist dabei erfindungsgemäß
so eingerichtet, daß sich die Glimmentladung auch von dem einen auf den anderen
Pfad übertragen,läßt.
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Ein weiteres Erfindungsmerkmal der vorliegenden gasgefüllten Entladungsröhre
vom Glimmübertragungstyp ist in der Art der Entnahmemöglichkeit der darin gespeicherten
Werte zu sehen. Die Entnahme wird dadurch bewirkt; daß der. Röhre eine ihrer Speicherkapazität
gleiche Anzahl von Vorgängen, z. B. elektrischen Impulsen, aufgeprägt wird, um die
Glimmentladung in einem Arbeitsspiel zu übertragen. Die Fortbewegungsrichtung der
Glimmentladung ist dabei vorteilhaft durch das Vorzeichen der gespeicherten Zahlenwerte
bestimmt. -Nach einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens lassen sich in der gasgefüllten
Speichervorrichtung die positiven Zahlenwerte in unverschl'üsselter und die negativen
Zahlenwerte in komplementärer Form speichern.
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Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
und aus der Zeichnung. Die Erfindung sei nachstehend an Hand dieser Zeichnung für
eine beispielsweise Ausführungsform näher beschrieben.
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Fig. i .zeigt in schematischer Darstellung die Baueinheit des Speichers
für eine Stelle der zu speichernden Zahl bei der erfindungsgemäßen Speichervorrichtung;
Fig.2 ist ein aufgerollter Längsschnitt eines Teiles der Kathodenreihe der in Fig.
i dargestellten Vorrichtung: -Jede Baueinheit des erfindungsgemäßen Speichers umfaßt
eine gasgefüllte Entladeröhre vom Glimmübertragungstyp, in der eine Glimmentladung
gegebenenfalls zu wiederholten: Malen längs bestimmter geschlossener Glimmübertragungspfade
auf bestimmte Vorgänge hin fortbewegt wird. Die Glimmentladung wird über den einen
solcher ge-_ schlossener Glimmübertragungspfade fortbewegt, wenn positiv zu wertende
Träger physikalischer Erscheinungen, -z. B. Impulse, -zugeführt oder entnommen .werden,
und wird- über einen anderen geschlossenen,, Glimmübertragungspfad fortbewegt bei
der Zuführung oder Entnahme negativ zu wertender Träger physikalischer Erscheinungen.
Ein bestimmtes, in üblichen Weise erzeugtes Signal wird der Röhre zugeleitet, um
anzugeben, wann die zu speichernden Vorgänge positiv und wann sie negativ zu werten
sind. Dieses Signal bestimmt, welcher der Glimmübertragungspfade für die anschließend
folgende Glimmübertragung benutzt wird, wenn die Entnahme erfolgen soll. Der Empfang
jedes auf dieses Signal folgenden Trägers physikalischer Erscheinungen löst dann
eine Glimmübertragung von einer Glimmentladungsstrecke zu der vorbestimmten nächstbenachbarten
gemäß den genau im Hauptpatent beschriebenen Grundsätzen aus.
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Die dargestellte Röhre hat eine Speicherkapazität für zehn positive
oder zehn negative Vorgänge. Um zehn positive Vorgänge unterzubringen, sind zehn
Ziffernstellenkathoden und zehn übertragungskathoden vorgesehen, die in wechselweiser
Anordnung einen geschlossenen Glimmübertragungspfad bilden. Jede dieser Kathoden
hat die Form eines offenen Zylinders und liegt parallel zu den anderen längs eines
Kreises so, daß das eine Ende jeder Kathode den gleichen Abstand von einer gemeinsamen
Anode hat. Jede Kathode besteht aus einer Mehrzahl von Materialien verschiedener
Austrittsarbeit und ist so geformt oder so angeordnet, daß ein Bereich bevorzugter
Glimmübertragung zwischen - je zwei Kathoden entsteht. Wenn eine Glimmentladung
zwischen einer der Kathoden und der Anode auftritt, umfaßt diese Glimmentladung
immer nur einen bestimmten Bereich dieser Kathode. Ein an der Kathode der nächstfolgenden
Entladungsstrecke befestigter Übertragungsleiter ragt in den Bereich besonders starker
Ionisierung bei der vorhergehenden Strecke hinein, der durch die Glimmentladung
dieser Strecke geschaffen wird, und bewirkt die Übertragung der Glimmentladung auf
die Kathode jener nächstfolgenden Strecke beim Empfang des nächsten vorbestimmten
elektrischen Vorgangs durch die Röhre. Die Form des Übertragungsleiters und eine
besondere Isolierung (hier nicht gezeigt) der Kathoden voneinander sichern eine
exakte Übertragung der Glimmentladung.
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Zur Verarbeitung der zehn negativen Vorgänge sind zusätzlich zehn
Komplementstellenkathoden und zehn Komplementübertragungskathoden vorgesehen, die
abwechselnd entlang eines geschlossenen Glimmübertragungspfades angeordnet sind.
Diese Kathoden sind den zur Verarbeitung der positiven Vorgänge benutzten ähnlich.
Sie liegen parallel zueinander und haben gleiche Abstände von der gemeinsamen Anode.
Die Komplementstellenkathoden sind innerhalb der zur Unterbringung der positiven
Vorgänge dienenden Ziffernstellenkathoden, und zwar konzentrisch zu letzteren, angeordnet.
Die Übertragungskathoden zur Unterbringung der negativen Vorgänge liegen innerhalb
ihrer zugeordneten Komplementstellenkathoden und konzentrisch zu ihnen. Die Komplementstellenkathoden
und
die Übertragungskathoden zur Unterbringung der negativen Vorgänge bilden also gemeinsam
einen zylindrischen Aufbau mit verschiedenem Durchmesser, während sowohl die Ziffernstellen-
als auch die Übertragungskathoden zur Unterbringung der positiven Vorgänge gemeinsam
auf dem gleichen Zylinder liegen.
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In Fig. i ist schematisch nur eine Baueinheit des Speichers für eine
Stelle der zu speichernden Zahl dargestellt. Die gasgefüllte Röhre weist einen Kolben
io auf, in dem die zehn Ziffernstellenkathoden Cp-o bis einschließlich Cp-9 so angeordnet
sind, daß sich eine zylindrische Gesamtanordnung ergibt. Auf dem gleichen zylindrischen
Umfang sind außerdem zehn Übertragungskathoden C-o bis einschließlich C-9 angeordnet.
Auf diesem zylindrischen Umfang wechselt jeweils eine übertragungskathode mit einer
Stellenkathode ab.
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Die Anordnung der Kathoden ist klarer aus Fig. a zu ersehen, die einen
aufgerollten Schnitt durch den Teil der zylindrischen Gesamtanordnung mit den Kathoden
C-o, C-i, Cp-o und Cp-i zeigt. Jede der Kathoden bildet einen beiderseitig offenen
Zylinder, dessen eines Ende gleiche Abstände von einer gemeinsamen Anode A hat (in
Fig. i nicht besonders gezeigt). Die Kathoden haben einen Überzug gemäß dem Hauptpatent,
so daß beim Auftreten einer Glimmentladung zwischen der Innenfläche jeder Kathode
und der Anode ein kleinerer Spannungsabfall als bei einer Glimmentladung zwischen
der Außenfläche dieser Kathode und der Anode entsteht. Infolgedessen tritt eher
eine Glimmentladung zwischen der Anode und der Innenfläche jeder Kathode als zwischen
der Anode und irgendeiner anderen Stelle der Kathode auf. Bildet sich im ersten
Augenblick zwischen der Anode und einem anderen als dem vorbestimmten, erwünschten
Ort auf der Kathode eine Entladung aus, so wandert diese automatisch über die Kathode,
bis sie den Bereich zwischen Anode und der Kathodeninnenfläche erfaßt hat. Der Übertragungsdraht
gt verläuft von jeder Stellen- und übertragungskathode zu einer benachbarten Kathode
der anderen Art, also je nachdem zu der benachbarten Stellen- oder Übertragungskathode.
Das freie Ende jedes Drahtes liegt zwischen jenem offenen Ende einer Kathode, das
der Anode am nächsten ist, und der Anode, so daß beim Bestehen einer Glimmentladung
zwischen dieser Kathode und der Anode der Übertragungsdraht in einen durch die Glimmentladung
geschaffenen Bereich intensiver Ionisierung hineinreicht und eine Übertragung der
Glimmentladung zu der Kathode bewirkt, an der sein anderes Ende befestigt ist, und
zwar auf den Empfang eines bestimmten elektrischen Vorgangs durch die Röhre hin.
Der Übertragungsleiter gt und die Isolierstreifen I (in Fig. i nicht dargestellt),
die zwischen aufeinanderfolgenden Kathoden angeordnet sind, sichern die störungsfreie
Übertragung der Glimmentladung um den geschlossenen Glimmübertragungspfad herum.
Die grundsätzliche Arbeitsweise ist in dem Hauptpatent ausführlich beschrieben.
Die Trennung der ionisierten Räume der einzelnen Kathoden voneinander ist demnach
auch bei der Anordnung nach der Erfindung vorgesehen, und zwar dienen hierzu die
bereits erwähnten Isolierstreifen I, welche die Möglichkeit einer ungewollten Glimmübertragung
ausschalten.
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Die Kathoden Cp-o bis einschließlich Cp-9 und C-o bis einschließlich
C-9 werden zur Speicherung physikalischer Vorgänge in komplementärer oder unverschlüsselter
Form verwendet. In Fig. i sind ferner zwei zusätzliche Kathodengruppen gezeigt.
Die Kathoden in der den oben beschriebenen Kathoden nächstliegenden Gruppe sind
mit Ccp-o bis einschließlich Ccp-9 bezeichnet und dienen als Komplementstellenkathoden.
Die Kathoden der der Mitte des Kolbens io nächsten Gruppe haben die Bezugszeichen
Cc-o bis einschließlich Cc-9 und wirken als Komplementübertragungskathoden. Man
sieht, daß die Komplementstellen- und Komplementübertragungskathoden für sich verschiedene
zylindrische Systeme bilden. Die Erfindung ist jedoch auf diese spezielle Anordnung
nicht beschränkt. Diese beiden Gruppen von Kathoden Ccp-o bis einschließlich Ccp-9
und Cc-o bis einschließlich Cc-9 werden hier einzig und allein für die Umkehrung
einer komplementären Zahl in eine unverschlüsselte Zahl gebraucht.
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Die Fig. i zeigt deutlich, daß zahlreiche Übertragungsdrähte gt nötig
sind, um den Zweck der Erfindung zu erfüllen. Jede Ziffernstellenkathode Cp-o bis
Cp-9 weist einen Übertragungsdraht auf, der an ihr befestigt ist und sich jeweils
in den Bereich intensiver Ionisierung bei der ihr zugeordneten Komplementstellenkathode
Ccp-9 bis Ccp-o erstreckt. Ebenso gehört zu jeder Komplementstellenkathode Ccp-9
bis Ccp-o ein an ihr befestigter Übertragungsdraht, der sich jeweils in den Bereich
intensiver Ionisierung bei der entsprechenden Ziffernstellenkathode Cp-o bis Cp-9
erstreckt. Durch entsprechend bemessene Spannungsänderungen läßt sich also eine
Glimmentladung von jeder Ziffernstellenkathode zu der entsprechenden Komplementstellenkathode
und umgekehrt übertragen. Man erkennt, daß die numerischen Bezeichnungen der Ziffernstellenkathoden
und der Komplementstellenkathoden, zwischen denen die Glimmübertragung von einem
Pfad zum anderen überwechseln kann, Neunerkomplemente zueinander sind.
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Die Glimmübertragungsdrähte zwischen den Komplementstellen- und den
Komplementübertragungskathoden sind vorgesehen, um zwischen beiden eine Glimmübertragung
gemäß den gleichen Prinzipien zu bewirken, wie sie diesbezüglich bei den Stellenkathoden
Cp-o bis einschließlich Cp-9 und denübertragungskathoden C-o bis einschließlich
C-9 angewendet werden. Ein Übertragungsdraht gt ist an einem Ende jeder Komplementstellenkathode
angebracht, und sein anderes Ende erstreckt sich in den Bereich intensiver Ionisierung
der zugeordneten Komplementübertragungskathode, die mit der gleichen Zahl bezeichnet
ist. Zum Beispiel erstreckt sich das freie Ende des an der Komplementstellenkathode
Ccp-9 befestigten übertragungsdrahtes
in den Bereich intensiver
Ionisierung der Komplementübertragungskathode " Cc-9. Außerdem ist ein Übertragungsdraht
gt an einem Ende jeder Komplementübertragüngskathode angebracht. Sein anderes Ende
reicht in den Bereich intensiver Ionisierung der durch die nächstniedrigere Bezugszahl
gekennzeichneten Komplementstellenkathode. Zum Beispiel erstreckt sich das freie
Ende des an der Komplementübertragungskathode Cc,-9 angebrachten Übertragungsdrahtes
gt in den Bereich intensiver Ionisierung der Komplementstellenkathode Ccp-8. Es
ist noch zu bemerken, daß das freie Ende des an der Komplementübertragungskathode
Cc-o befestigten Übertragungsdrahtes in den Bereich intensiver Ionisierung der Komplementstellenkathode
Ccp-9 ragt, so daß ein ununterbrochener Glimmübertragungspfad gebildet wird.
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Wie in dem Hauptpatent angegeben ist, fängt. das freie Ende eines
Übertragungsdrahtes die Glimmentladung von der ihm am nächsten befindlichen Kathode
bei Eintreffen eines Impulses an der Röhre auf, so daß die Glimmentladung längs
des Drahtes übertragen wird, um dann zwischen der Kathode, an welcher der Übertragungsdraht
befestigt ist, und der Anode fortzubestehen. Man sieht daher, daß die Richtung einer
Glimmübertragung zwischen den Speicherkathoden Cp-o bis einschließlich Cp-9 und
C-o bis einschließlich C-9 entgegengesetzt der Uhrzeigerrichtung vor sich geht.
Andererseits ist die Anordnung der übertragungsdrähte an den Komplementkathoden
eine solche, daß die Richtung der Glimmübertragung die des Uhrzeigers ist. Um eine
positive Zahl zu entnehmen, ist es also nötig, daß eine Glimmentladung im entgegengesetzten
Uhrzeigersinne in der Röhre wandert, und um eine negative Zahl zu. entnehmen, muß
eine Glimmentladung in der Röhre im Uhrzeigersinne fortbewegt werden.
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Die die verschiedenen Kathoden innerhalb der Röhre verbindenden stark
ausgezogenen Linien in der Zeichnung sind Spannungszuführungsleitungen. Die Stellenkathoden
Cp-i bis einschließlich Cp-8 sind gemeinsam mit einem Anschluß 15, die Stellenkathode
Cp-o mit einem Anschluß 16 und die Stellenkathode Cp-9 mit dem Anschluß 17 verbunden.
Die Übertragungskathoden C-o bis einschließlich C-9 liegen gemeinsam an dem Eingangsanschluß
18, und ebenso sind die Komplementübertragungskathoden Cc-o bis einschließlich Cc-9
hieran angeschlossen. Die Komplementstellenkathoden Ccp-i bis einschließlich Ccp-9
sind gemeinsam mit einem Anschluß i9, und die Komplementstellenkathode Ccp-o ist
mit dem Anschluß 2o verbunden.
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Die Stellenkathode Cp-9 jeder Speicherbaueinheit ist - wie bereits
erwähnt - einzeln mit dem Anschluß 17 verbunden. Wenn die im Speicher enthaltene
Summe negativ ist, so besteht beim Betrieb eine Glimmentladung zwischen der Stellenkathode
Cp-9 und der Anode jener Speicherröhre, die der höchsten Stelle der zu speichernden
Zahl zugeordnet ist. Das so. geschaffene Signal wird zur Erregung eines üblichen,
zur Entnahme negativer Werte vorgesehenen Relais verwendet, dessen Kontakte schematisch
bei 21 dargestellt sind. Der Anker 22 dieses Relais ist mit einem Anschluß 23 verbunden,
dem eine geeignete positive Spannung, z. B. -I- i5o Volt, zugeführt wird. Der Anker
2q: des Relais liegt an der Anschlußklemme 25, die zugleich Ausgangsklemme der Speichereinheit
ist. Die Anschlüsse 15, 16 und 17 sind über besondere Widerstände mit dem
Relaiskontakt 27 U, die Anschlüsse i9 und 2o über besondere Widerstände mit einem
Relaiskontakt 28L verbunden, darüber hinaus ist der Anschluß 16 unmittelbar mit
dem Relaiskontakt 29 U und der Anschluß 2o unmittelbar mit dem Relaiskontakt 3oL
verbunden.
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Die zu speichernden elektrischen Vorgänge werden dem Eingangsanschluß
18 aufgeprägt, der mit allen Übertragungskathoden der Röhre io verbunden ist.
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Es sei angenommen, daß die Röhre sich in der Null- oder Startstellung
befindet, in der eine Glimmentladung zwischen der Stellenkathode Cp-o und der Anode
(nicht gezeigt) besteht. Das kann auf die im Hauptpatent beschriebene Weise geschehen.
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Zur Herbeiführung der Speicherung wird jeder Speicherbaueinheit 'ein
elektrischer Vorgang über den Eingangsanschluß 18 für die zu speichernde Ziffer
zugeführt. Im Falle des Ausführungsbeispiels sind diese Vorgänge negative Impulse
von quadratischer Form. Es lassen sich natürlich auch ohne weiteres andere Impulstypen
verwenden.
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Wenn die negative Stirnflanke des ersten quadratischen- Impulses auf
den Eingangsanschluß 18 trifft, wird der Spannungsunterschied zwischen der gemeinsamenAnode
und jeder der mit demAnschluß 18 verbundenen Kathoden vergrößert. Infolgedessen
ist der Spannungsunterschied zwischen der Anode und der Übertragungskathode C-i
viel größer als die Brennspannung der Glimmentladung zwischen der Anode und der
Kathode Cp-o. Die Glimmentladung wird daher von der Kathode Cp-o entlang des Übertragungsdrahtes
gt zu der Kathode C-i wandern, an der der Übertragungsdraht befestigt ist. Die Glimmentladung
bleibt bestehen zwischen der Kathode C-i und der Anode, bis die durch die in positiver
Richtung ansteigende Rückflanke des Eingangsimpulses hervorgerufene Spannungsänderung
am Anschluß 18 auftritt.
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Zu diesem Zeitpunkt wird der Spannungsunterschied zwischen der Anode
und jeder der Kathoden Cp-o bis Cp-9 größer als der zwischen der Anode und .der
Kathode C-i, an der die Glimmentladung besteht. Folglich wird diese Glimmentladung
übertragen und besteht hierauf zwischen der Kathode Cp-i und der Anode, bis dem
Anschluß 18 ein weiterer Impuls zugeleitet wird.
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jeder folgende Eingangsimpuls bewirkt eine Übertragung der Glimmentladung
zur nächsten Stellenkathode mit der nächsthöheren Ziffernbezeichnung. Diese Übertragung
der Glimmentladung im entgegengesetzten Uhrzeigersinne geht bei jedem Impuls weiter,
so daß jeder zehnte Eingangsimpuls die Glimmentladung an die Stellenkathode Cp-o
bringt, womit ein Arbeitsspiel beendet ist.
Auf diese Weise entsteht
ein Ausgangsimpuls, der der Ausgangsklemme 25 aufgeprägt wird.
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Die Zuführung von Eingangsimpulsen an die Eingangsklemme 18 bewirkt,
wie oben beschrieben, deren Speicherung, und diese Speicherung findet statt ohne
Rücksicht darauf, ob die Eingangsimpulse positive oder negative Zahlenwerte darstellen.
Gemäß dem bei Tabelliermaschinen üblichen Verfahren ist, wenn die gespeicherte Größe
negativ ist, die Anzahl der Eingangsimpulse, die dem Eingangsanschluß 18 zugeleitet
werden, das Neunerkomplement des tatsächlichen Wertes der Größe. Danach würde z.
B. eine -7 im Speicher als eine 2 gespeichert, so daß nach der Durchführung ihrer
Speicherung eine Glimmentladung zwischen der Stellenkathode Cp-2 und der Anode auftreten
müßte. Weiterhin bedeutet bei der üblichen Rechenmethode das Auftreten einer Glimmentladung
zwischen der Stellenkathode Cp-9 und der Anode der höchsten Speichereinheit das
Vorhandensein eines negativen Restes im Speicher. Wenn dies vorkommt, tritt eine
negative Spannung am Anschluß 17, der mit der Kathode Cp-9 verbunden ist, auf. Dieser
Impuls läßt sich zur Erregung eines für die Entnahme negativer Werte vorgesehenen
Relais verwenden, wie es schematisch bei 2r dargestellt ist. Wenn eine schnellere
Arbeitsweise, als sie das Relais ausführen kann, erwünscht ist, wird man an Stelle
des Relais eine besondere Schaltröhre verwenden.
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Das Relais ist so eingerichtet, daß die Anker 22 und 2q. mit den Kontakten
28 L und 3o L Kontakt machen, bevor sie von den Kontakten 27 U bzw. 29 U endgültig
gelöst werden, Sobald die Kontakte 28 L und 3o L Ankerberührung haben, werden die
Komplementstellenkathoden über den Kontakt 28 L mit dem eine positive Spannung von
-f- r50 Volt aufweisenden Anschluß 23 verbunden, und die Kathode Ccp-o wird über
den Kontakt 3o .L mit dem Ausgangsanschluß 25 verbunden. Wenn die Kontakte
27 U und 29 U von ihren Ankern gelöst sind, werden die Kathoden Cp-z bis
Cp-9 von dem Speiseanschluß ä3 für -I- 150 Volt und die Cp-o-Kathode von
dem Ausgangsanschluß 25 getrennt. Es ist daher die Entnahme negativer Werte nur
auf dem Eingangsanschluß 18 zugeleitete Impulse hin möglich.
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Bei der Erregung des Relais für die Entnahme negativer Werte wird
die Glimmentladung zwischen einer Speicherstellenkathode und der Anode von dieser
Kathode zu der Komplementstellenkathode, die das Neunerkomplement der Speicherstellenkathode
darstellt, zu der eine Glimmentladung kurz vor der Erregung des Relais bestand,
übertragen. Wenn z. B. eine Glimmentladung zwischen der Speicherstellenkathode Cp-8
und der Anode kurz vor der Erregung des Relais zur Entnahme negativer Werte besteht,
so wird sie zu der Kathode Ccp-i übertragen, wenn das Relais erregt ist. Sobald
der Anker 22 den Kontakt 28L trifft, werden -I- r5o Volt der Kathode Ccp-i zugeleitet.
Wenn sich der Anker von dem Kontakt 27 U trennt, wird die Spannung von der
Kathode Cp-8 weggenommen, und die Glimmentladung bewegt sich entlang des übertragungsdrahtes,
der sich in den Bereich intensiver Ionisierung bei der Kathode Cp-8 erstreckt und
an der Kathode Ccp-i befestigt ist, bis sie einen stabilen Zustand zwischen der
Kathode Ccp-i und der Anode annimmt.
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Um die Umkehrung des komplementären eingeführten Wertes in den unverschlüsselten
Wert vollständig zu verstehen, darf man nicht vergessen, daß die Einführung und
die Entnahme durch eine Hollerithlochkarte gesteuert werden, und zwar wird die Karte
quer zugeführt mit der Unterkante voran. Die eigentliche Einführung oder Speicherung
in der Speichervorrichtung wird durch neun aufeinanderfolgende Impulse durchgeführt,
die j e zu einer bestimmten Zeit nach dem entsprechenden Lochkartenimpuls auftreten.
Während eines Entnahmearbeitsspiels werden insgesamt zehn Entnahmeimpulse ausgenutzt.
Der zehnte oder Extraimpuls wird die »heiße Zehn« genannt. Er tritt zu Beginn des
Maschinenspiels kurz vor der Abfühlung der Lochkartenzählpunktstelle 9 auf. Die
Erzeugung dieser erforderlichen Arbeitsimpulse ist an sich bekannt und gehört nicht
zum Gegenstand der Erfindung. Die Anwendung der Erfindung ist auch nicht auf das
Lochkartenverfahren beschränkt, sondern läßt sich grundsätzlich bei jedem System
anwenden, in dem die Speicherung und Entnahme unverschlüsselter sowie komplementärer
Zahlen durchgeführt werden soll.
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Die negative Vorderfront des ersten Entnahmeimpulses (heiße Zehn)
erhöht den Spannungsunterschied zwischen der Anode und jeder der Komplementübertragungskathoden
Cc-o bis einschließlich Cc-9. Da der an der Kathode Cc-2 befestigte Übertragungsdraht
mit seinem freien Ende sich in den der Kathode Ccp-i zugeordneten Bereich intensiver
Ionisierung erstreckt, wird die Glimmentladung längs dieses Drahtes übertragen und
besteht als stabile Entladung zwischen der Anode und der Kathode Cc-2 so lange,
wie der Entnahmeimpuls seinen höchsten negativen Wert hat. Wenn die Rückfront des
ersten Entnahmeimpulses schließlich an der Klemme 18 auftritt, dann wird der Spannungsunterschied
zwischen der Anode und jeder der Kathoden Cc-o bis einschließlich Cc-9 so weit herabgesetzt,
daß er kleiner ist als der Spannungsunterschied zwischen der Anode und jeder der
Kathoden Ccp-o bis einschließlich Ccp-g. Infolgedessen überträgt der Übertragungsdraht,
der an der Kathode Ccp-2 befestigt ist und dessen freies Ende sich in den Bereich
intensiver Ionisierung bei der Kathode Cc-2 erstreckt, die Glimmentladung zu der
Kathode Ccp-2, wo sie in einem Zustand stabiler Entladung bestehenbleibt, bis der
nächste Entnahmeimpuls dem Anschluß 18 zugeleitet wird. Jeder folgende Entnahmeimpuls
rückt die Glimmentladung zur nächsthöher bezifferten Komplementstellenkathode weiter.
Schließlich bewegt der neunte Entnahmeimpuls die Glimmentladung von der Kathode
Ccp-9 zur Kathode Ccp-o. Ein Ausgangsimpuls wird dann von der Kathode Ccp-o
zu ihrem Anschluß 2o und von dort aus über die daran angeschlossene
Leitung,
den Kontakt 3o L und den Anker 24 zum Ausgangsanschluß 25 übertragen. Dieser auf
den neunten Entnahmeimpuls hin erzeugte Ausgangsimpuls; einschließlich des »heiße-Zehn«-Impulses,
deutet an, daß das Zehnerkomplement des unverschlüsselten negativen Wertes gleich
8 ist. Dieser Ausgangsimpuls tritt im Zeitpunkt 2 des Lochkartenmaschinenspiels
auf und zeigt dadurch an, daß der wahre Wert der gespeicherten negativen Größe gleich
2 ist.
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Der zehnte oder letzte Entnahmeimpuls überträgt dann die Glimmentladung
von der Kathode Ccp-o zu der Kathode Ccp-i, wo sie so lange stehenbleibt,
bis das zur Entnahme negativer Werte vorgesehene Relais in seine Ausgangsstellung
zurückgeführt ist.
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Bei der Rückführung des Relais wandert die Glimmentladung längs des
Übertragungsleiters, der an der Kathode Cp-8 befestigt ist und sich in den Bereich
intensiver Ionisierung bei der Kathode Ccp-i erstreckt, bis sie einen Zustand stabiler
Glimmentladung zwischen der Kathode Cp-8 und der Anode erreicht. Jetzt ist das Entnahmearbeitsspiel
beendet, und der Speicher wird mit der darin gespeicherten ursprünglichen Zahl gelöscht.