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Vorrichtung für die kontinuierliche Herstellung von papierummantelten
Gipsstuckleisten Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für dYe kontinuierliche
Herstellung einer papierummantelten Gipsstuckleiste von gleichförmigem Profilquerschnitt,
wie z. B. einer zum Einfügen in den Winkel oder ,die Hohlkehle an der Verbindungsstelle
von einer Wand mit der Decke eines Raumes geeigneten Gesimsleiste.
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D.ie erfindungsgemäße Vorrichtung ist z. B. für die Herstellung des
sogenannten »Wölbungs«-Gesimses geeignet, das sich zusammensetzt aus -einem Gipsmörtelkern
mit bogenförmig geschwungenem Profilquerschnitt, wobei eine Seite eine ebene, langgestreckte
Mittelzone aufweist. Dabei ist die Mittelzone von zwei ebenen, äußeren Längszonen,
die rechtwinklig zueinander stehen, begrenzt, denen sich zwei schmale, ebene Kantenflächen
anschließen, die rechtwinklig zueinander und im Winkel von q.5° zur Fläche der langgestreckten
Mittelzone stehen. Der Körper ist an allen Flächen von Isolierpapier ummantelt,
um den spröden oder bröckligen Mörtelkern widerstandsfähig zu machen und eine Oberfläche
zu schaffen, die für -nachfolgende Fertigbearbeitungen, z. B. Verzieren od. dgl.,
geeignet ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung setzt sich zusammen aus einer Einrichtung
zum fortlaufenden Falten eines längs bewegten, flachen Papierstreifens in eine langgestreckte
Trogform, ferner aus einer Führungsvorrichtung, welche in den geformten Papiertrog
greift und deren Seitenwände die in den Trog hineingegebene Mörtelbrühe zurückhalten,
ferner aus einem Paar übereinanderliegender, zusammenwirkender Rollen, welche vor
oder
hinter der Führungsanordnung angeordnet sind und wobei die
Unterrolle am Umfang einen Querschnitt aufweist, welcher .der Querschnittsform der
zu formenden Gipsmörtelleisten entspricht. Dabei ist die Oberrolle so angeordnet,
daß ihr Unterteil in den mörtelenthaltenden Teil des sich fortbewegenden Papiertrogs
mit Abstand eingreift. Ferner ist eine Einrichtung zum Halten der Seitenwände des
fortlaufenden Papiertrogs gegen die Endflächen der Oberrolle und eine- Faltvorrichtung
hinter dem Rollenpaar angeordnet, die die freien Ränder des Papiertrogs auf die
obere Fläche des Mörtels im Papiertrog faltet.
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Die Vorrichtung kann eine Kerbvorrichtung für das Einkerben oder Eindrücken
eines Papierstreifens, welcher von einer Vorratsrolle abgezogen wird, aufweisen,
wobei in entsprechendem Abstand parallele Linien eingedrückt werden, wenn sieh der
Streifen der Faltvorrichtung nähert, wodurch das Papier zur Querschnittsform des
fertigen Streifens gefaltet wird.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen für eine Vorrichtung für
»Wölbungs«-Ge"simse beschrieben, und zwar zeigt Fig. i eine schaubildliche Seitenansicht
der gesamten Vorrichtung, die durch die Linie a-a in zwei Teile zerlegt ist, Fig.
2 eine zum Teil im Schnitt gezeigte Seitenansicht in vergrößertem Maßstab, welche
die Papierstreifenkerbeinrichtung veranschaulicht, Fig. 3 eine teilweise, entlang
der Linie III-III von Fig. 2 geschnittene Draufsicht, Fig.4 eineAnsicht vom Kopfende
her in größerem Maßstab, teilweise entlang der Linie IV-IV von Fig. 3 geschnitten,
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt, welcher die Einrichtungen zum Formen der gekerbten
Papierstreifen und zum Einbringen des den Kern bildenden Stucks veranschaulicht,
Fig.6 eine Draufsicht, teilweise entlang der Linie VI-VI von Fig. 5 geschnitten,
Fig. 7, 8 und g senkrechte Schnitte, gesehen vom Kopfende aus, und zwar ausgeführt
entlang den Linien VII-VII, VIII-VIII und IX-IX von Fig. 5, Fig. io eine Teilansicht
der Vorrichtung für die Zubereitung der Stuckbrühe, Fig. i i und 12 eine Ansichts-
bzw. Grundrißdarstellung -'eines -Teiles der Vorrichtung, mit welchem das Falten
des Papierstreifens um den Stuckkern ausgeführt wird, Fig. 13 und 14 senkrechte
Schnitte, vom Kopfende aus gesehen, welche die Endstufe des Papierstreifenfaltvorganges
veranschaulichen, 'Fig. 15 eine Seitenansicht des Auslaßendes der Vorrichtung und
der Anordnung zum Trennen der geformten, papierummantelten Leisten, Fig. 16. eine
schaubildliche Darstellung eines Abschnitts der geformten, papierummantelten »Wölbungs:«-Lciste,
während Fig. 17 eine abgeänderte Ausführungsform eines Teils der Vorrichtung wiedergibt:
In-Fig. i, 2 und-3 bezeichnet i einen Ständer für eine Rolle 2 ,aus Isolierpapier
3. Die Vorrichtung weist einen Rahmen 4 auf, der mit seinem. Eingabeende dem Ständer
i benachbart liegt und mit einem ebenen Tischoberteil 5 ausgestattet ist, über welchen
der Papierstreifen 3 fortlaufend bewegt wird.
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An jeder Seite des Tischoberteils 5 sind zwei Konsolen 6 und 7 angebracht
für die Elektromotoren 8 und g. Die Motorwellen ragen quer über den Tisch 5 und
tragen Schleifscheiben 23, die den Papierstreifen 3 berühren und dabei längs eingekerbte
Linien erzeugen, um das nachfolgende Falten des Papierstreifens 3 zur Querschnittsform
zu gewährleisten.
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Bei der Herstellung vön »Wölbungs«-Gesimsen reit der in Fig.16 gezeigten
Querschnittsform treibt jeder der beiden Motoren 8 ein Paar paralleler und eng zusammenliegender
Scheiben 23, die zwei parallele Kerblinien io und ii, welche den vorderen und hinteren
Außenrändern 12 und 13 des fertigen Gesimses entsprechen, hervorbringen, während
die Motoren g Scheiben 23 antreiben, welche eine Kerblinie 14, parallel zu den Kerblinien
i i und 12 und entsprechend zu der Verbindungs- oder Stoßlinie 15 zwischen der mittigen
ebenen Längszone 16 und einer der beiden Längszonen 17 der hinteren Fläche des fertigen
Gesimses verlaufend, erzeugen.
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Eine mit Flanschen ausgestattete Rolle 24 ist am Tisch 5 nahe der
Rolle 2 vorgesehen, und ein Paar verstellbarer Seitenführungen z8 ist an den Tischkanten
angeordnet, um ein geradliniges Bewegen des Papierstreifens 3 über den Tisch zu
.gewährleisten. DieMotoren 8 und g sind in ihren Stellungen auf den Bügeln 6 und
7 (Fig. 4) in der Richtung quer zum Tisch 5 mittels Stellschrauben ig einregelbar,
wobei Schrauben ig @in Lagern der Bügel drehbar und mit Gewinde versehene Ansätze
2o an den MotorfuB.pTatten 21 mit Hilfe von Bolzen 22 die Motoren in den eingestellten
Stellungen festhalten. .
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Die Scheiben 23 -sind von Staubsammlern 25 umschlossen; die mit dem
Abzug 26 in Verbindung stehen. Die Scheiben werden in der gleichen Richtung getrieben,
wie sich der Papierstreifen 3 unter ihnen :bewegt.
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Auf dem Tisch 5 ist vor den Kerbscheiben 23 in Längsrichtung ein Formblock
z5 befestigt, dessen Oberfläche bogenförmig ist und dessen Breite der der bogenförmigen
Vorderfläche 32 des fertigen Gesimses entspricht. Der Block 25 ist von einem Preßblock
26 von entsprechender Form überlagert. Zwischen diesen Blöcken 25 und 26 wird der
Papierstreifen hindurchbewegt, so daß. dlie Mittelzone des Papierstreifens Bogenform
erhält. An jeder Seite der Form- und Preßblöcke 25 und 26 sind Bolzen 65 angeordnet,
so daß die Seitenteile der Streifen 3, welche sich von den Blöcken 25 und 26 nach
außen erstrecken, nach oben in eine oder zu einer senkrecht-en Stellung gefaltet
werden, wie in Fig.7 gezeigt. ' Jenseits des Formblocks 26 ist ein Führungsteil
27 mit parallelen senkrechten Seitenwänden 28 (Fi.g. 5, 6 und. 8) .angeordnet, dessen
Boden offen
und der mit nach außen ragenden Flanschen 29 an den
Bügeln 3o auf dem Tisch 5 befestigt ist. Die unteren Ränder der Seitenwände 28 des
Führungsbauteils 27 liegen um eingeringes Maß über dem Tisch 5. Auf dem Tisch 5
sind neben den Führungsteilen 27 Führungsleisten 31 befestigt, deren Innenkanten
ausgekehlt sind (Fig. 8) und die von den unteren Rändern der Seitenwände 28 des
Führungsteils 27 einen Abstand aufweisen, der den Durchgang des Papierstreifens
3 zuläßt, wobei sich die Teile des Streifens 3 nach oben richten und dicht an die
Wände 28 des Führungsteils 27 legen. Der Mittelteil des Streifens 3 und die Wände
28 des Führungsteils 27 und den abgeschrägten Kanten der Führungsleisten 31 bilden
einen Trog, dessen Gestalt dem fertigen Gesimsstreifen entspricht.
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Die Stuckbrühe wird auf den Papierstreifen aufgegossen, wobei die
Wände 28 des Führungsteils 27 als seitliche Zurückhalter für die Stuckbrühe dienen.
Für die Aufgabe der Brühe ist an einer Seite der Vorrichtung ein Pfeiler 35 (F.ig.
io) mit Tragbügel 36 für Mischkübel 37 an dem Rahmen 38 angeordnet, der um einen
Bolzen 39 auf dem Bügel oder der Konsole 36 kippbar ist.
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Ein Rührwerk 40 mit Motor 41 wird vom Pfeiler 35 gehalten. Eine zugemessene
Gipsstuckmenge wird in einen der Kübel 37 gefüllt und die erforderliche Menge Wasser
z. B. aus dem Behälter 42 zugegeben, während sich der Motor 41 abwärts bewegend
die Rühreinrichtung 40 in den Kübel senkt. Nach der Mischung wird der Motor gehoben
und die Rühreinrichtung zurückgezogen, der Rahmen 30 wird gedreht, um den
Aufgabe- oder Beschickungskübel 37 zu dem Platz über den beiden Wänden 28 des Führungsbauteils
27 zu bringen, während der andere Kübel 37 in die Stellung zum Vorbereiten
der nächsten Mischung kommt.
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Dieses Mischen in einem der Kübel 37 kann ausgeführt werden, während
das Eingießen der Brühe in den trogähnlichen Raum zwischen den Wänden 28 mit dem
anderen Kübel erfolgt (Fig. io). Auf diese Art kann eine ununterbrochene Versorgung
mit Brühe aufrechterhalten werden.
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Nach oben und außen abstehende Ohren 42 sind an den oberen Rändern
der Wände 28, welche die Seiten des Troges bilden, vorgesehen, um das Eingießen
der Stuckbrühe .in den Trog zu erleichtern.
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Am Auslaßende des Gießtrogs mit Führungswänden 28 sind Ober- und Unterrollen
43 und 44 (Fig. 5 und 9) angeordnet, welche um quer zum Tisch 5 verlaufende Achsen
drehbar sind, wobei die axiale Länge der Oberrolle 43 der Breite der ebenen Mittelzone
45 an der Rückseite des fertigen Gesimses entspricht, während das Profil der Unterrolle
44 der geforderten Breite und Gestalt der bogenförmigen Vorder- oder Stirnfläche
32 und der beiden schmalen, äußeren, langgestreckten Kantenzonen 33 des fertigen
Gesimses entspricht.
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Die Unterrolle 44 ragt von unten durch eine Öffnung des Tisches 5
und wirkt auf die Unterseite des Papierstreifens 3 ein.
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An den Enden der Oberrolle 43 sind Druckstangen 46 mit federgespannten
Kolben 47 über Bügel 48 auf dem Tisch 5 befestigt, während unter den Druckstangen
46 ein Paar geneigter, federgespannter Druckplatten 49 von einer Breite angeordnet
sind, welche der Breite der Rückfläche 5o des Gesimses entspricht.
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Die Unterrolle 44 kann eine angetriebene Rolle sein, die Oberrolle
43 eine Schlepprolle.
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Der fortlaufende Papierstreifen 3 in Trogform mit Stuckbrühe wird
beim Verlassen des Führungsteils 27 die Seitenwände in den Kerblinien i i und 14
(Fig. 3) einschlagen, wobei die Papierstreifenteile zwischen den Kerblinien ii und
14 unter die geneigten Druckplatten 49 :gedrückt werden und wobei die Papierstreifenteile
zwischen den Kerblinien 14 und den freien Rändern der Papierstreifen durch das Andrücken
zwischen den Druckplatten 46 und der ebenen Endfläche der Oberrolle 43 senkrecht
gehalten werden (Fig.9).
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Ein weiterer Papierstreifen 51 wird von einer Vorratsrolle 52 (Fig.
5) abgezogen und von der Rolle 43 auf die Oberfläche der Stuckbrühe gepreßt. Von
einem Klebstoffbehälter 53 wird auf die Fläche der Rolle 43 Klebstoff gegeben und
von ihr auf die Fläche des getrennten oder besonderen Papierstreifens übertragen.
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Von den Rollen 43 und 44 wird der Streifen 3 mit dem Gipsstuckkern
;über das Ende des Tisches 5 hinweg auf ein endloses Förderband 54 geführt, wobei
das Ende des Tisches 5 und das Förderband 54 mit einem länglichen Buckel
55 von bogenförmigem Querschnitt ausgestattet ist, um die hohle Unterfläche
der zusammengefügten Gipsstuck- und Papierleiste aufzunehmen und den noch nicht
abgebundenen Gipsmörtel zu tragen.
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Hinter den Rollen 43 und 44 sind zusammenlaufende Führungen 68 (Fig.
ii bis 13) vorgesehen, an denen die noch senkrechten Teile des Papierstreifens 3,
welche außerhalb der Kernlinien 14 liegen, entlang gleiten. Diese Führungen enden
in einem Preßblock 69 (Fig. i3), von dem die überstehenden Papierränder nach innen
und unten um die Faltlinien 14 gefaltet und mit der klebstoffbedeckten Fläche des
bereits zugeführten, getrennten Streifens 5 1 zusammengepreßt werden.
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Auf diese Art und Weise wird der Gipsstuckkern in Umkleidungs- oder
Isolierpapier vollkommen eingehüllt.
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Ferner sind Einrichtungen vorgesehen, um einen weiteren äußeren Papierstreifen
56 über den Stoß der Ränder des Hauptpapierstreifens 3 aufzubringen, und zwar auf
die oberste Fläche der zusammengesetzten Leiste.
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Dieser zusätzliche Streifen kann ein Streifen 56 aus Klebpapier von
einer Rolle 57 (Fig. i) sein. Der Papierstreifen 56 wird über eine Dämpfungsrolle
58 und von da unter einer Führungsrolle 59 hinweg durch die Zugwirkung der sich
bewegenden Leiste gezogen, wobei er unter ein endloses Band 6o gerät, welches mit
seiner unteren Bahn über und dicht an der geformten Leiste angeordnet ,ist.
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Das Förderband 54 ist so lang, .daß es das geformte Gesims in Bewegung
hält, bis der Gipsstuckkern an-gehärtet ist und die Zugwirkung des
Förderbandes
den Antrieb für das Abziehen des Papierstreifens 3 von der Lieferrolle und seine
sowie .die Bewegung des von ihm getragenen Gipsstucks übernimmt, wobei auch die
Papierstreifen 51 und 56 von den Rollen 52 und 57 durch die Maschine abgezogen werden.
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An einer hinter dem Förderband 54 liegenden Stelle bewegt sich die
vorläufig erhärtete Gesimsleiste auf einem Halter 61 mit profilierten Rollen 67
(Fig. i5), auf dem die Leiste in Gebrauchslängen für die Handhabung und Lagerung
:geschnitten wird.
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Die Schneidvorrichtung kann ein Fallmesser, eine Säge od. dgl. sein,
welche auf einer Tragvorrichtung 62 (Fig. i und 15) sitzt, die auf dem Halter
61 in der Bewegungsrichtung des geformten Gesimsstreifens mit der gleichen Geschwindigkeit
hin und her bewegt wird wie der Gesimsstreifen mit Hilfe einer Kurbel
63, welche im Gleichlauf mit dem Förderband 54 (Fig. i) angetrieben wird.
Dabei ist die: Anordnung so getroffen, daß das Trenn- oder Schneidgerät 66 das Gesims
schneiden kann, während die Schneidgerät- oder Scherentragvo.rrichtung 62 sich in
der gleichen Richtung und mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt wie die geformte
Gesimsleiste.
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In Fig. 17 -ist eine abgeänderte Form des Führungsteils 27
von Fig. 8 dargestellt.
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Hierbei sind in Fig. 17 die Seitenwände 28 außen mit weiteren
Platten 64 ausgerüstet, welche einen Abstand von den Wänden 28 aufweisen und auf
diese Art und Weise die senkrechten, außerhalb der Kerblinien i i liegenden Seitenteile
des trogförmigen Papierstreifens 3 dort hindurchlassen. Diese Platten bilden eine
verbesserte Halterung für die Seitenteile des Papierstreifens 3 und verhindern ein
Zerreißen des Papiers, bedingt z. B. durch die zeitweilige Druckausübung der Gipsstuckbrühe
im Gießtrog.
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Selbstverständlich kann einer der beiden oder beide getrennten Streifen
51 und 56 weggelassen werden, weil auch sonst eine wirksame Verbindung zwischen
dem Urnkleidungs- oder Isolierpapier und dem Gipsstuck erreichbar ist.