DE93261C

DE93261C -

Info

Publication number: DE93261C
Application number: DENDAT93261D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

KARL W. OTTSTADT in KOSTHEIM a. M. Rollladenverschlurs.

Zusatz zum Patente M 93259 vom 17. Januar 1896.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. August 1896 ab. Längste Dauer: 16. Januar 1911.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt eine Ausführungsform des durch Patent Nr. 93259 geschützten Rollladenverschlusses dar.

Die in der Patentschrift Nr. 93259 gegebene Vorrichtung stöfst bei manchen der üblichen Rollladenanordnungen auf räumliche Schwierigkeiten und es.ist daher unter Beibehaltung des Grundgedankens, nämlich durch die Umdrehung der Wickelwalze unter Vermittelung von Hebeln Schliefsstücke über dem obersten Rollstab zu bethätigen, eine Anordnung von Riegeln und eines Kniehebels getroffen, die durch eine Querwelle mit einander verbunden sind und in eigenen Gestellen derart geführt werden, dafs man sie den vorliegenden räumlichen Verhältnissen entsprechend nach Wunsch anbringen kann.

In der beiliegenden Zeichnung zeigen:

Fig. ι, 2 und 3 in drei Ansichten und Theilschnitten die Anordnung des Verschlusses an einem Rollladen,

Fig. 4, 5, 6, 7 und 8 die einzelnen Theile in verschiedenen Ansichten und Schnitten.

An der Schnurscheibe K der Wickelwalze G ist an passend gewählter Stelle ein Vorsprung k angebracht, der bei derUmdrehung der Scheibe i£ an die Rolle q anstöfst. Letztere ist verschiebbar auf dem Schenkel Q.¹ des Winkelhebels Q¹ Q.'², der an dem Ständer Q um den Punkt q^l drehbar angeordnet ist, und mit dem am unteren Ende des Schenkels Q² vorgesehenen Schlitz qⁱ über den durch den Schlitz q⁵ des Ständers Q durchreichenden Stift r greift. Dieser Stift r ist gekröpft und in irgend einer Art, z. B. mittelst Stellschrauben, an der Achse R befestigt (Fig. 5). Diese Achse R ruht mit dem einen Ende in dem Ständer Q. und mit ihrer übrigen Länge in den in beliebiger Anzahl auf die Fensterbreite vertheilten Riegelführungen R¹ (Fig. 1 und 3). Bei jeder Riegelführung R¹ ist auf die Achse R ein kleiner Hebel r¹ aufgesetzt, der durch die Schlitze r² der Riegelführungen R¹ hindurch in ein Loch des Riegels J?² eingreift und diesen bethätigt. An der Vorderkante der Riegelführungen JR¹ ist ein Klappstück R³ bei r³ angelenkt, Welches bei zurückgezogenem Riegel R² hochgeklappt ist. bei vorgeschobenem Riegel i?² aber am Hochklappen verhindert wird. In Fig. 4 und 5 ist noch die besondere Anordnung einer Feder S an dem Dorn s des Ständers Q. gezeichnet, wodurch ein Druck auf den durch den Schlitz q'^A reichenden, an dem Schenkel Q.² sitzenden Stift q²' ausgeübt und dadurch der Hebel Q.¹ Q.² in seine Anfangsstellung zurückgedrückt werden soll in den Fällen, in denen das Uebergewicht des Schenkels Q.¹ für diese Wirkung nicht als ausreichend erachtet wird, also wohl in Fällen, bei welchen eine gröfsere Anzahl Riegel R² bethätigt werden mufs.

Die Wirkungsweise ist die folgende:
Sobald durch den Zug des Gurtes K¹ die Scheibe K in Umdrehung versetzt wird, stöfst

der Ansatz k gegen die Rolle q und zwingt dadurch den Hebel Q.¹ Q^ zu einem Ausschlag, der sich, weiter durch den Stifthebel r in eine theilweise Drehung der Achse R umsetzt. Infolge dieser Drehung der Achse R ziehen die auf. ihr sitzenden Hebel r¹ den Riegel R² zurück und der nach oben steigende oberste Stab des Ladens B drückt nun das Klappstück R^s senkrecht nach oben, wie in Fig. 6 punktirt gezeichnet ist. Die weiteren Rollstäbe schleifen nun vor der unteren Fläche des Klappstückes R³ vorbei und halten dasselbe in aufgeklappter Lage, wodurch dann ebenfalls Riegel R% Hebel r\ Achse R, Stift r und endlich Hebel Q.¹ Q.² in der betreffenden Lage gehalten werden. Die einzelnen Abmessungen sind hierbei so gewählt, dafs der durch den Anschlag k an die Rolle q hervorgerufene Ausschlag durch das vollständige Hochklappen des Klappstückes J?³ um etwas vergröfsert wird, so dafs bei den weiteren Umdrehungen der Wickelwalze ein Anschlagen des Ansatzes k an die Rolle q nicht mehr stattfindet. Die ganze Vorrichtung bleibt in dieser Lage, so 'lange der Laden ganz oder theilweise geöffnet ist. Erst bei vollständigem Schlufs des Ladens, also wenn der oberste Rollstab vor dem Klappstück R vorbei nach abwärts gegangen ist, drückt infolge seines Uebergewichtes oder der Federkraft 5 oder dergl. der Hebel Q¹ Q² unter Vermittelung der Stücke r R r^l den Riegel i?² nach vorn, klappt das Stück R^s so nach unten, dafs es auf dem obersten Rollstab des Ladens B aufliegt, und schiebt dann'den Riegel R² vollends über das Klappstück., R³, so dafs ein Aufklappen desselben unmöglich wird und der Laden dadurch geschlossen wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Eine Ausführungsform des durch Patent Nr. 93259 geschützten Rollladenverschlusses, dadurch gekennzeichnet, dafs bei Umdrehung der Gurtscheibe (K) ein Ansatz (k) auf einen Kniehebel ^Q.¹ Q²J wirkt, welch letzterer unter Vermittelung eines Stifthebels (r) der Achse (R) sowie der Hebel (r^l) Riegel (R-) aus ihrer Schliefsstellung über dem obersten Rollstab zurückzieht und, wenn der Laden vollständig herabgelassen ist, die Riegel durch Eigengewicht oder Federkraft wieder in die Sperrlage über den obersten Rollladenstab schiebt.

2. Bei dem in Anspruch 1 gekennzeichneten Verschlufs die Anordnung von Klappstücken (R³) an der Vorderkante der Riegelführung (R¹), wodurch ein geräuschloses Gleiten des Rollladens vor den Riegeln und infolge des Druckes der aufgeklappten Klappstücke gegen den Riegel (R'²) ein geringer Ausschlags-Ueberschufs des Hebels (Q¹ QV erzielt wird, so dafs bei Weiterdrehung der Wickelwalze (G) der Ansatz (k) nicht mehr an die Rolle (q) anschlägt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.