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Anordnung für Impulsschreiber In Werksanlagen, in denen wegen der
erhöhten Gefahren weitgehende Sicherheitsvorschriften zum Schutz der Belegschaft
gelten müssen, sind allgemein Vorkehrungen getroffen, .die einen reibungslosen Arbeitsablauf
gewährleisten. In großem Umfange werden hier die Hilfsmilittel, welche die Fernmeldetechnik
bietet, eingesetzt, um einerseits den Betriebsablauf zu beschleunigen und die verschiedensten
Arbeitsgänge aufeinander abzustimmen und andererseits, um vor allen Dingen ein größtmögliches
Maß von Sicherheit zu erlangen. Dies trifft ganz besonders für den Übertage- und
Untertagebetrieb des Bergbaues- zu. Nicht nur auf eine einwandfreie Übertragung
von Signalen oder auf eine störungsfreie automatische Steuerung bestimmter Vorgänge
usw. ist das Augenmerk gerichtet, sondern man ging schon lange dazu über, bestimmte
Signale oder den Ablauf bestimmter Vorgänge zu registrieren. Dabei ist es vor allem
wichtig, den genauen Zeitpunkt für die einzelnen Vorgänge festzuhalten. Man bedient
sich hierzu besonderer Regisbriergeräte.
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Eine bekannte Anordnung .ist im Bergbau z. B. die Signalsäule. Sie
steht im Fördermaschinenraum und enthält Einrichtungen, um dem Maschinisten alle
optischen und akustischen Signale zu vermitteln. Sie enthält außerdem noch ein Registriergerät,
das die abgegebenen Signale und verschiedene Vorgänge aufzeichnet. Auf einem Registrierstreifen
eines solchen Gerätes werden z. B. aufgezeichnet:
i. Einsohlagsignal
Sohle - Hängebank, 2. Einschlags.i;gnaf Hängebank-Fördermaschinenraum, 3. Fertigsignal
Sohle, q.. Fertigsignal Hängebank, 5. Notsignal, 6. Schachehammer, 7. Auflegen der
Bremse, B. Fahrkurve, g. Seilfahrt.
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Die Fig. i bis 3 der Zeichnungen zeigen drei Beispiele für derartige
Schachtsignalschreiber. Da der Registrierstreifen eine Zeiteinteilung trägt, ist
eine nachträgliche Kontrolle bei Unfällen oder sonstigen Vorkommnissen jederzeit
möglich. Jedoch haftet diesen Schachtsignalschreibern noch ein Mangel an. Der Regisürierstreifen
hat, um Papier zu sparen, nur einen geringen Vorschub und dadurch kann es vorkommen,
d-aß die Einsch,lagsignale, die, ja aus einer Reihe rasch aufeinanderfolgender einzelner
Schläge bzw. Impulse bestehen, nicht mehr sauber aufgezeichnet werden. Die Fig.
2 und 3 zeigen deutlich, daß man zwar Anschlägersignale sofort erkennen und den
Zeitpunkt der Signalgabe eindeutig bestimmen kann, daß aber die zeitliche Auflösung
manchmal' zu gering .ist, um die einzelnen Schläge, z. B. vier Einzelschläge oder
zwei Doppelschläge, eindeutig unterscheiden ztz können. Es .bedeuten z. B. 8 Schläge
= 2. Sohle; q. -f- q. Schläge = Seilfahrt; 3 -I- 3 + 2 = Korb frei oder 2 = Auf;
i -f- i = Seilfahrt während der Kohlenför.derung oder 3 Schlag = Hängen, i -I- 2
= langsamauf usw.
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Bei Schachtsignalschreiber.n nach Eig. i ,ist die Aufzeichnung der
Ansc hlägersignale .noch ungenauer; da hier fortlaufend .geschrieben wird und die
einzelnen Schläge als Verdickungen der Linien aufgezeichnet werden. Bei nicht ganz
einwandfreien Schreibstiften ist eine nachträgliche Entzifferung der aufgeschriebenen
Signale kaum mehr möglich.
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Die Erfindung verfolgt nun den Zweck, obengenannten Nachteil auszumerzen
und din.e einwandfreie Registrierung der Signale zu gewährleisten. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß solche Signale, die aus einer Rehe rasch aufeinanderfolgender
einzelner Impulse bestehen, z: B. Anschlägersignale, gesondert und mit zeitlicher
Dehnung aufgezeichnet werden.
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An Hand der F.ig. q. bis 6 soll: ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben werden. Der Scha,chtsignalschreiber ist, wie eingangs erwähnt, in der
Signalsäule eingebaut und zeichnet entsprechend einer der Fig. i bis 3 die Signale
und Vorgänge in bekannter Weise auf. Aus dieser Art der Aufzeichnung kann man, wie
gesagt, nur den Zeitpunkt der Signalgabe ablesen, aber das abgegebene Signal nicht
einwandfrei deuten, ob z. B. zwei oder drei Schläge abgegeben worden waren. Hier
hakt nun die Erfindung ein, indem sie die Anschlägersignäle in einem Zusatzgerät
gesondert mit zeitlicher Dehnung aufzeichnen läßt.
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Bei Verwendung des zusätzlichen Impulsschreibers kann der eigentliche
Sc hachts'ignalschreiber vereinfacht werden, .indem man auf die Auslenkung bei der
Registrierung der Anschlägersignale verzichtet und für jeden einzelnen Schlag nur
einen kurzen Markierungsstrich vorsieht zu dem genauen Zeitpunkt, an dem das Anschlägersign.al
gegeben wurde. Eine SchTeibprobe für diese Art der Registrierung .ist in Fig. q.
dargestellt.
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Dieser zusätzliche Impulsschreiber (nach Schaltung Fig. 6) enthält
z. B. einen selbstanlaufenden Synchronmotor SiV, der den Transport des Regisbrierstreifens
bewirkt. Auf diesen Papierstreifen werden die Anschlägersignale, und zwar erstens
diejenigen von der Sohle zur Hängebank und zweitens .diejenigen von der Hängebank
zum Fördermaschinenraum, parallel, jedoch unabhängig voneinander aufgezeichnet.
Die Auslenkung der Schreibstifte erfolgt ,in bekannter Weise auf magnetischem Wege.
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Es sei nun angenommen, daß ein Anschlägersignal von der Sohle zur
Hängebank gegeben und im Hauptschachtsignalschreiber von einem nicht gezeigten Relais
C aufgenommen wird. Der Kontakt c i dieses Relais schaltet im Impulsschreiber das
Relais R2 und die II. Wicklung des Relais H2
ein. Durch h 2 II kommt der am
Wechselstromnetz liegende Synchronmotor zum Anlaufen. Hierdurch wird das Papier
mit einem Vorschub von z. B. 8 mm/sec transportiert. Kontakt r211 bringt Relais
H i, und über h i III wird ein Haltestromkreis für H2 (III) geschaffen.
Wenn am Ende des ersten Impulses im Hauptschachtsignalschreiber Relais C abfällt
und deswegen auch Relais R 2 im Impulsschreiber strömlbs wird, hält sich das Relais
H i wegen der Verzögerungsanordnung Wi i, h i II, C i und Wi 2 noch
eine Zeitlang weiter. Diese verzögerte Abfallzeit von H i ist regelbar durch
Wi i und so bemessen, daß das Relais H z kurze Unterbrechungen, wie sie zwischen
den einzelnen Impulsen einer Reihe auftreten, überstehen kann, daß es aber bei länger
dauernden Unterbrechungen, also am Ende einer Impul:s.reihe, abfallen muß. Somit
wird .der Antriebsmotor SM durch den ersten aufgenommenen Impuls angeworfen und
bleibt über die ganze folgende Impulsreihe in Gang. Am Ende der Impulsreihe läuft
dann der Motor noch entsprechend der .Abfallverzögerung von Hi etwas nach. Dieser
Nachlauf, der beispielsweise 2 Sekunden beträgt, dient dem Zweck, einen bestimmten
Zwischenraum auf dem Papierstrefifen zu, schaffen, bevor ein neues Signal aufgezeichnet
wird, denn es wird der Papiervorschub bis zu einer neuen Signalgabe angehalten,
was eine beträchtliche Materialersparnis mit -sich bringt.
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Bei einer Signalgabe von der Hängebank zum Fördermaschinenraum geht
die Regüstrierung genau so, vor sich, wie oben beschrieben wuTd@e. Jetzt nimmtdas
nicht gezeigte Relais A im Hauptschachtsignalschreiber das Signal auf und erregt
über seinen Kontakt ai die Relais R i und H2 (I) im Impulsschreiber.
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Zur eigentlichen Aufzeichnung der Ansdblägersignale werden bei Signalisierung
Sohle - Hängebank über Kontaktr2I und bei SignalisieTung Hängebank - Fördermaschinenraum
über Kontakt r i I die Auslenkmagnete AM 2 .bzw. AM i betätigt
und dadurch in bekannter Art die Lage der Schreibstifte verändert.
Da
der Registrierpapierstreifen nicht stetig weiterläuft, ist auf ihm eine vorbereitete
zeitliche Einteilung, wie z. B. beim Hauptschachtsignalsehrei.ber, nicht möglich.
Es wird daher in bestimmten Zeitabständen, beispielsweise nach jeder Viertelstunde,
eine Zeitmarkierung auf dem Streifen des Zusatzgerätes (Impulsschreiber) abgedruckt
(vgl. Ziffer 13 in Fig. 5). Der Vorgang ist hierbei folgender: Im Hauptschachtsignalschreiber
befindet sich eine langsam umlaufende Nockenscheibe, die in diesem Beispiel alle
Viertelstunden einen Nockenkontäkt (ZK in Fig. 6) betätigt. Im Impulsschreiber (Fig.
6) ist ein Kondensator C 2 über diesen Zeitnockenkontakt ZK dauernd.. aufgeladen.
Sobald nun der Kontakt umgelegt wird, entlädt sich C 2 ,über das Relais Z. Dieses
Relais bringt über seinen Kontakt z II das H i-Relais und' dieses wiederum
H2 (11I), wodurch der Antriebsmotor SM in Gang gesetzt wird. Papiervorschub.
und Nachlauf sind gleich wie bei einer gewöhnlichen Signalaufzeichnung. Der Abdruck
der Zeitmarke erfölgt durch ein Typenrad mit fortlaufenden Zahlen. Hierzu wird über
den z I-Kontakt ein Druckmagnet DM und ein Schaltmagnet SchM erregt,
der nach erfolgtem Abdruck der Zeitmarke das Typenrad um einen Schritt weitersc
haltet. Das Typenrad wird von Hand auf die gewünschte Anfangsstellung eingestellt,
dann erfolgt :die Weiterschaltung selbsttätig. Der Nachlauf von 2 Sekunden hat beim
Abdruck der Zeitmarke den Vorteil, daß auch bei längerer Ruhepause in der Signalgabe
niemals zwei oder gar mehr Zeitmarken aufeinander abgedruckt und dadurch unleserlich
werden können.
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Muß an Hand der Reg istrierstreifen (nach den Fig. q. und 5) nachträglich
die Signalgabe kontrolliert werden, so, ist folgendermaßen zu verfahren: Beispielsweise
ist auf dem Streifen des Hauptschachtsignalschrei.bers festgestellt worden, daß
z. B. um 1399 ein.Anschlägersignal von der Sohle zur Hängebank gegeben wurde. Es
ist dies im Beispiel in Fig. q. die sechste Gruppe von Signalmarken nach 1300 Uhr
der links auf dem. Registrierstreifen aufgezeichneten Ansch Jägersignale. Nun wird
auf dem Streifen des zusätzlichen Impulsschreibers (Fig. 5) von der Zeitmarke 1300
ausgehend die sechste Signalgruppe der oberen Reihe gesucht und eindeutig festgestellt,
d'aß dieses Signal aus zweimal vier Schlägen bestand. In der unteren Reihe sind
in Fig. 5 diejenigen Anschlägersignale aufgezeichnet, die vom Anschläger an der
Hängebank als Wiederholung der von :der Sohle her aufgenommenen Signale zum Fördermaschinenraum
gegeben werden. Da beim ersten Impulseiner Reihe die Relais R2 und H2 (1I) den Motor
SM anlassen und gleichzeitig schon den Auslenkmagneten AM 2
der Schreibstifte
betätigen, erfährt der erste Impuls jeder Reihe eine kleine Verkürzung, wodurch
in Fig. 5 in d,er oberen Reihe der erste Impuls einer Reihe sofort auffällt und
die einzelnen Signalgaben leicht auseinanderzuhalten sind, ganz abgesehen von dem
auffallenden Zwischenraum von rund 16 mm, der durch den Nachlauf von 2 Sekunden
Dauer erzielt wird. Die Signalgabe von der Hängebank zum Fördermaschinenraum (untere
Reihe in F.ig. 5) wird ja als Wiederholung später gegeben, so daß ihre Aufzeichnung
zeitlich ein wenig verschoben ist und, der erste Impuls keine Verkürzung mehr erfährt.
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Der Registrierpapierstreifen wird von einer Vorratsrolle abgespult
und von einer Aufwickelrolle aufgenommen. Wenn beim Abwickeln auf der Vorratsrolle
nur noch ein geringer Papiervorrat vorhanden ist, dann wird über einen Fühler und
einen Kontakt sv eine blaue Alarmlampe SV eingeschaltet. Entsprechend wird auch
beim Wiederaufwickeln des Papierstreifens über einen Kontakt sa eine rote Alarmlampe
SA zum Aufleuchten gebracht, wenn die Aufwickelspule voll ist und das anfallende
Papier nicht mehr aufnehmen kann. Sollte der Papierstreifen einmal abreißen, so
ist auch hier vorgesehen, über einen Kontakt pa eine rote Alarmlampe PA und einen
Alarmwecker W in Tätigkeit zu .setzen.
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Der vorgeschlagene, im Beispiel als Zusatzgerät angenommene Impulsschreiber
gewä#hrleistet eine einwandfreie Aufzeichnung von Impulsreihen mit einfacher Zeitmarkierung,
ohne den Hauptsc'hachtsignalschreiher schnellerlaufen lassen zu müssen. Besonders
vorteilhaft ist auch der Vorschlag, den Papiertransport im Zusatzgerät nur über
die Dauer einer Signalgabe einzuschalten. Der Papierverbrauch wird dadurch trotz
des großen Vorschubes während der Signalregistrierung auf ein Mindestmaß eingeschränkt.