DE932201C - Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Verarbeitbarkeit von Kunstkautschuk oder Kautschuknachfolgestoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Verarbeitbarkeit von Kunstkautschuk oder Kautschuknachfolgestoffen Zusatz zum Patent 916 354 Nach dem Patent 9I6 354 hat man durch gemeinschaftliche Koagulation wäßriger Dispersionen von Kunstkautschuk und Kautschuknachfolgestoffen geringer Plastizität zusammen mit Emulsionen solcher Weichmacher, die als Selektivextrakte oder Säureteerextrakte bzw. Destiliate der Mineralölraffination anfallen, Koagulate hergestellt, die ohne thennischen Abbau verarbeitbar sind, und die trotz hohen Weichmachergehaltes Vulkanisate mit im allgemeinen guten mechanischen Eigenschaften ergeben. Trotzdem wurde festgestellt, daß sich diese Produkte auf der Walze oft verhältnismäßig schwer verarbeiten lassen, da sie sich zu stramm verhalten. Außerdem ist die Spritzbarkeit häufig wegen der noch zu großen Elastizität der Mischungen nicht ganz hefriedigend. Die Vulkanisate der genannten Stoffe, die zwar gute mechanische Festigkeit aufweisen, besitzen aber mit steigenden Weichmachergehalten oft nicht mehr ausreichende elastische Eigenschaften.
• Es ist nunmehr gelungen, diese Nachteile dadurch zu überwinden, daß man der Dispersion des Kuns.tkautschuks natürliche Kautschukmilch zugibt und dieses Gemisch nach dem Verfahren des Hauptpatents mit der Weichmacheremulsion bzw. -dispersion zur Koagulation bringt. Vorzugsweise verwendet man Mischungen von 25 bis 50 Teilen natürlicher Kautschukmilch mit 75 bis 50 Teilen einer Dispersion von synthetischem Kautschuk, bezogen auf Trockensubstanz. Im übrigen arbeitet man nach dem Verfahren gemäß Hauptpatent.
• Die erfindungsgemäß hergestellten Koagulate weisen auf der Walze eine leichtere Verarbeitbarkeit auf und zeigen hinsichtlich der Spritzbarkeit und der elastischen Eigenschaften verbesserte Werte.
• Daß auch neben einer Erleichterung der Verarbeitung der Rohmischung die Eigenschaften der Vulkanisate durch das erfindungsgemäße Verfahren günstig beeinflußt werden, geht aus dem folgenden Beispiel hervor:

  Gemisch

  Gewichtsteile Gewichtsteile

  Wäßrige Dispersion eines

  Butadien - Styrol - Poly-

  merisats (Buna S3) mit

  30,9010 TS ........... 243 324

  Natürliche Kautschuk-

  milch mit 61,8% TS ... 40

  50%ige Emulsion eines Se-

  lektivextraktes der Erd-

  ölraffination .......... 100 100

  Diese Gemische wurden mit Hilfe einer Lösung von Ammoniumalaun in üblicher Weise koagu3iert, so daß leicht absiebbare Krümel entstanden. Aus den getrockneten Koagulaten wurden folgende Mischungen hergestellt:

  A B

  Butadien-Styrol-Co-

  polymerisat...... 75 100

  Naturkautschuk.... 25# Koagulat A - # Koagulat B

  Selektivextrakt.... 50 50

  Schwefel .......... 2,25 2,25

  Zinkoxyd.......... 7,5 7,5

  Stearinsäure....... 1,5 1,5

  Aktivruß.......... 80 80

  Kondensatprodukt

  aus Mercapto-

  benzothiazol mit

  Diäthylamin .....

  1,50 1,50

  Die Vulkanisationstemperatur war I420, die folgenden Optimalwerte wurden nach 30 Minuten erhalten:

  M o d u l

  Reißfestigkeit Bruchdehnung Stoßelastizität Kerbzähigkeit

  kg/cm² % 300 500 % kg/cm

  A 157 530 68,5 144 53 27 31,5

  B 150 643 45,5 103 49,5 25 27

  Das Vulkanisat der Mischung mit einem Kauts chukmilchzusatz zeigt gegenüber demjenigen der Mischung B ohne Kautschukmilch neben einer leichten Verbesserung der Reißfestigkeit eine sehr deutliche Verstrammung, ausgedrückt durch eine gerrngere Bruchdehnung und höhere Moduli, sowie eine erhöhte Härte, Stoßelastizität und Kerbzähigkeit.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Verarbeitbarkeit von Kunstkautschuk und Kautschuknachfolgestoffen nach Patent 9I6354, dadurch gekennzeichnet, daß. den wäßrigen Dispersionen von Kunstkautschuk oder Kautschuknachfolgestoffen natürliche Kautschukmilch zugesetzt wird, worauf diese Mischung nach Zusatz der Emulsionen bzw. Dispersionen der wleichmachenden Stoffe zur Koagulation gebracht wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis der Dispersionen von Kunstkautschuk bzw. Kautschuknachfolgestoffen zur natürlichen Kautschukmilch, vorzugsweise 75 bis 50 Teile zu 25 bis 50 Teilen, bezogen auf Trockensubstanz, beträgt.