DE9316230U1

DE9316230U1 - Vorrichtung zum passergerechten Positionieren eines Schneidbleches auf einem Schneidzylinder, vorzugsweise in Rotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: DE9316230U1
Application number: DE9316230U
Authority: DE
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1993-10-23
Filing date: 1993-10-23
Publication date: 1994-01-05
Anticipated expiration: 2003-10-24
Also published as: JP2648457B2; US5481969A; JPH07164390A

Description

MAN Roland Druckmaschinen AG Mühiheimer Straße 341. D-63075 Offenbach

Vorrichtung zum passergerechten Positionieren eines Schneidbleches auf einem Schneidzylinder, vorzugsweise in Rotationsdruckmaschinen

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum passergerechten Positionieren eines Schneidbleches auf einem Schneidzylinder, vorzugsweise einem Magnetzylinder in Rotationsdruckmaschinen.

Sie dient dem exakten Ausrichten eines Schneidbleches, auch Stanzblech genannt, auf einem Zylinder.

Die Anbringung von Schneidblechen auf Schneidzylindern (auch Stanzbleche auf Stanzzylindern genannt) ist mittels Spannmittel z.B. aus der DE 4 138 278 Al oder mittels Aufkleben aus der DE 2 341 326 C3 bekannt.

Weiterhin ist es bekannt, im Rotationsstanzenbau die Magnetstanztechnik einzusetzen. Ein Schneidzylinder ist dabei als Magnetzylinder ausgebildet, der auf seinem Umfang verteilt eine Vielzahl kräftiger Magnete (Permanent-Magnete) besitzt. Auf dem Magnetzylinder wird ein ferromagnetisches, formbares Schneidblech (Stanzblech) aufgelegt und mittels Magnetkräften gehalten. Das Schneidblech besitzt eine entsprechende Schneidkantengeometrie, um vorzugsweise Etiketten auszustanzen. Derartige Magnetzylinder sind z.B. aus dem Firmenprospekt hpb/10-89/3.d/rt-ra der Kocher & Beck GmbH & Co. Rotationsstanztechnik KG, D-72124 Pliezhausen bekannt.

Nachteilig ist bei letzterer Lösung, daß die Magnetzylinder in Folge ihrer starken Magnetkräfte ein schnelles und exaktes und somit passergerechtes Positionieren der Schneidbleche nicht zulassen.

Das Schneidblech läßt sich nur mit hohem Aufwand passergerecht positionieren, da beim Aufbringen des Schneidbleches auf dem Magnetzylinder (Schneidzylinder) dieses heftig und unkontrollierbar angezogen wird und danach ein korrektes Ausrichten in Folge der Magnetkräfte schwer möglich wird. Ein passergerechtes Positionieren ist jedoch dringend erforderlich, beispielsweise wenn Nutzen perforiert werden müssen, wie z.B. bei Briefmarken.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu entwickeln, die diese Nachteile spürbar reduziert. Gelöst wird dies durch den kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Lösung gestattet ein exaktes, passergerechtes Positionieren des Schneidbleches auf einem Schneidzylinder, vorzugsweise einem Magnetzylinder. Mit der Erfindung wird verhindert, daß das Schneidblech in Folge der Magnetkräfte unkontrollierbar vom Magnetzylinder (Schneidzylinder) beim Auflegen angezogen wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet, das schnelle Wechseln von Schneidblechen auf dem als Magnetzylinder ausgebildeten Schneidzylinder. Bei geringeren Auflagen und häufigen Auftragwechsel werden die Umrüstzeiten erheblich verkürzt. Die Vorrichtung ist geeignet für einfach- oder mehrfach-große Schneidzylinder und ist unabhängig von der auf dem Schneidblech befindlichen Schneidenkontur einsetzbar.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Dabei zeigt: Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau einer Schneideinrichtung,

Fig. 2 einen Schneidzylinder mit Maßstäben, 35

Fig. 3 eine Positioniervorrichtung, Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung aus Fig. 3.

In einer Offsetbogendruckmaschine ist dem letzten Druckwerk eine Schneideinrichtung nachgeordnet und dient der Inline-Perforierung von Bedruckstoffen. Der Schneideinrichtung ist eine Bogenführungstrommel 14 vorgeordnet, welche mit dem als Amboßzylinder wirkenden

Gegenzylinder 15 in Kontakt ist. Auf dem Gegenzylinder 15 ist ein

dem Bogen 18 aufnehmender Bezug aus Stahlblech 17 mit einem darunterliegenden Zurichtbogen 16 angeordnet. Dem Gegenzylinder 15 ist ein Schneidzylinder 2 zugeordnet, der als Magnetzylinder ausgebildet ist. Auf dem als Magnetzylinder ausgebildeten Schneidzylinder 2 ist ein Schneidblech 4 als Stanzblech in einer Schneidzone 6 angeordnet, mit dem der Bogen 18 in Kontakt steht. Dem Gegenzylinder 15 ist ein Auslegersystem 19 nachgeordnet, welches den Bogen 18 übernimmt und auf einen nicht weiter beschriebenen Stapel ablegt. Dem Schneidzylinder 2 ist ein Anlageblech 1 zugeordnet, welches in einer Lagerung 10 drehbar aufgenommen ist. Das Anlageblech 1 besitzt einen über die Zylinderbreite verlaufenden Schlitz 3, der etwas breiter als das aufzulegende ferromagnetische Schneidblech 4 ist. Das Anlageblech 1 besitzt eine Abdeckung 12, die vorzugsweise aus einem durchsichtigen Werkstoff besteht und gleichzeitig als Schutz beim möglichen Durchlaufen des Zylinderkanals 13 dient. Das Anlageblech 1 bildet am Schlitz 3 in Drehrichtung 11 eine Vorderkante 9 die als Anschlag für das Schneidblech 4 dient. Auf dem Anlageblech 1 ist achsparallel zum Schneidzylinder 2 über dessen Zylinderbreite ein Maßstab 7 angeordnet. In Umfangsrichtung des Schneidzylinders 2 ist an diesem im Bereich der Schmitzringe 8, jedoch außerhalb der Schneidzone 6, ein Maßstab 5 angeordnet. Der in Umfangsrichtung verlaufende Maßstab 5 und der in Achsrichtung angeordnete Maßstab kreuzen sich.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Soll das

Schneidblech 4 auf dem Schneidzylinder 2 positioniert werden, so wird daß an den nicht gezeigten Seitengestellen in Lagerungen 10 aufgenommene Anlageblech 1 aus seiner Parkposition in Richtung Schneidzylinder 2 geschwenkt, derart, daß es tangential am Umfang des Schneidzylinders 2 anliegt. Der Schneidzylinder 2 wird unter dem Anlageblech 1 in Drehrichtung 11 bewegt, bis die Vorderkante 9 des Maßstabes 7 sich mit einem Maß des Maßstabes 5 kreuzt an dem das Schneidblech 4 beginnen soll (Justierposition). Danach fährt man das Schneidblech in den Schlitz 3 des Anlagebleches 1 ein und stößt an die Vorderkante 9 des Anlagebleches 1 an. Das Anlageblech

1 kann um das Schneidblech 4 freizugeben leicht vom Schneidzylinder

2 angehoben werden, verbleibt jedoch in seiner Lagerung 10. Der Schneidzylinder 2 wird in Drehrichtung bewegt und das Schneidblech 4 wird um den Schneidzylinder gewickelt. Der Schlitz 3 ist als schmaler Streifen ausgeführt, derart, daß das Schneidblech 4 nur auf diesem Streifen am Umfang des Schneidzylinders 2 anliegt, aber ausreichend fixiert ist. Da in diesem Bereich die Magnetkräfte als Haltekräfte noch gering sind, kann das Schneidblech 4 leicht manuell passergerecht positioniert werden. Justiert man den Maßstab 5 am Umfang derart, daß ein Nullpunkt mit der Vorderkante des Bogens 18 zusammenfällt, so erhält man einen genauen Bezug (Koordinatennetz).

Zum besseren Verständnis ist in Fig. 2 das Anlageblech nicht dargestellt. In einer weiteren Ausbildung kann die Vorderkante 9 beispielsweise auch durch die zwei Paßstifte gebildet werden. Diese Paßstifte sind elektrisch abfragbar ausgeführt, zwecks Abfrage, ob das Schneidblech 4 korrekt anliegt.

Bezuqszeicheniiste

1	Anlageblech
2	Schneidzylinder
3	Schlitz
4	Schneidblech
5	Maßstab
6	Schneidzone
7	Maßstab
8	Schmitzring
9	Vorderkante
10	Lagerung
11	Drehrichtung
12	Abdeckung
13	Zylinderkanal
14	Bogenführungstrommel
15	Gegenzylinder
16	Zurichtbogen
17	Stahlblech
18	Bogen

19 Auslegersystem

Claims

-crriffisprüche

1.) Vorrichtung zum passergerechten Positionieren eines Schneidbleches auf einem Schneidzylinder, vorzugsweise in Rotationsdruckmaschinen,

dadurch gekennzeichnet, daß dem Schneidzylinder (2) tangential ein Anlageblech (1) mit einem über die Zylinderbreite achsparallelen Maßstab (7) zugeordnet ist, das Anlageblech (1) einen achsparallel zum Zylinder (2) verlaufenden Schlitz (3) und eine Vorderkante (9) als Anschlag zum Positionieren aufweist und am Schneidzylinder (2) umfangsseitig ein Maßstab (5) angeordnet ist, der sich mit dem achsparallel verlaufenden Maßstab (7) kreuzt.

2.) Vorrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidzylinder (2) ein Magnetzylinder ist!

3.) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (3) im Anlageblech (1) einen Streifen auf dem Schneidzylinder (2) zum Positionieren des Schneidbleches (4) freilegt.

4.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderkante (9) durch elektrisch abfragbare Paßstifte gebildet ist.

5.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Stellmittel zum Abheben des Anlagebleches (1) mit Vorderkante (9) vom Schneidzylinder (2) angeordnet sind.

6.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Maßstab (7) in die durchsichtige Abdeckung (12) des

Anlagebleches (1) integriert ist.