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Vorrichtung zum Aufbereiten von Futtermitteln, insbesondere Roh- und
Grünfutter Zum Aufbereiten von Futtermitteln, insbesondere Roh- und Grünfutter,
werden in ständig zunehmendem Maße Vorrichtungen verwendet, :die aus Behältern mit
schnell umlaufenden aufrechten Messerwellen bestehen. Die Futtermittel werden unter
Zugabe von Flüssigkeit (Wasser, Molke od. dgl.) in den Behälter eingefüllt und vom
Zerkleinerungswerkzeug der gewöhnlich elektromotorisch angetriebenen Messerwelle
binnen kürzester Zeit @so gründlich zerkleinert und vermischt, wie dies mit anderen
Vorrichtungen seither nicht zu erreichen ist.
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Aufbereitungsvorrichtungen dieser Art ersparen den landwirtschaftlichen
Betrieben Arbeitskräfte und Arbeitszeit. Ein namentlich von ErnährungswIssenschaftlern
gegen die Verwendung dieser Misch- und Zerkleinerungsvorrichtungen häufig geltend
gemachter Einwand ist jedoch der, daß die Brei- oder musartig zerkleinerte Futtermittelmasse
infolge der dem Futtermittel für den Zerkleinerungs- und Mischvorgang notwendigerweise
beizugebenden Flüssigkeit im fertigen Zustand allzu große Flüssigkeitsmengen enthält,
die der Tierernährung und Tiermästung nicht zuträglich sind.
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Diesem Mangel aller bisherigen SchnelIaufbereitungsvorrichtungen für
Futtermittel wird erfindungsgemäß dadurch abgeholfen, daß am Behälterboden oder
in dessen Nähe ein in den Behälter einmündendes, durch einen Hahn verschließbares
Rohr zum Ablassen der im Zerkleinerungsgut
befindlichen Flüssigkeit
nach dem Zerkleinerungs- und Mischvorgang angebracht und vor der Eintrittsöffnung
des Flüssigkeitsablaßrohres ein Sieb angeordnet wird, welches ein Abfließen fester
Bestandteile des Mischgutes und ein Verstopfen des Ablaßrohres verhindert. Nach
Beendigung des Misch- und Zerkleinerungsvorgangs wird die Ablaßröhrleitung geöffnet,
so daß die dem Futtermittel beigegebene Flüssigkeit und gegebenenfalls darüber hinaus
noch ein Teil der im Futtermittel selbst enthaltenen Flüssigkeit abläuft und dem
Behälter dann die Futtermittelmasse in fast vollständig trockenem Zustand bzw. mit
nur so viel Flüssigkeitsgehalt entnommen werden kann, wie er für den jeweiligen
Fütterungszweck erwünscht ist. Die Möglichkeit, den Flüssigkeitsgehalt der Futtermittelmasse
willkürlich zu regulieren, bringt für die praktische Brauchbarkeit der Schnellmischer
für Futtermittel einen erheblichen Fortschritt und beseitigt nicht unbegründete
Vorurteile gegen die Verwendung dieser Vorrichtungen.
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Die aus der Ablaßrohrleitung austretende Flüssigkeit wird zweckmäßigerweise
in einem Behälter aufgefangen und bei dem oder den nachfolgenden Misch- und Zerkleinerungsvorgängen
jedesmal wieder dem zu zerkleinernden Futtermittel beigegeben. Die dadurch stark
mit Säften aus den Futtermitteln angereicherte Flüssigkeit kann schließlich, um
keine für die Tierernährung wertvollen Bestandteile des Futtermittels verlorengehen
zu lassen, für die Viehtränke Verwendung finden.
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Der Abfluß der Flüssigkeit aus dem Behälter wird durch den Umstand
begünstigt, daß nach dem Stillsetzen der Messerwelle die Flüssigkeit sich infolge
ihres größeren spezifischen Gewichts unten im Behälter absetzt. Für den ungehinderten,
raschen Abfluß der Flüssigkeit ist es aber trotzdem vorteilhaft, das Sieb, welches
aus einem gelochten Blech bestehen kann, so anzuordnen, daß zwischen ihm und der
Behälterwandung im Bereich der Eintrittsöffnung des Flüssigkeitsablaßrohres ein
Flüssigkeitssammelraum abgegrenzt ist.
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Um das Sieb erforderlichenfalls in einfacher Weise reinigen oder auswechseln
zu können, sieht die Erfindung eine leicht lösbare Befestigung des Siebes, vorzugsweise
mittels Schrauben vor.
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Das Sieb kann in verschiedenen Formen anisgebildet und angeordnet
sein, z. B. als ebene oder stumpfwinklig gebogene Platte, die lediglich einen Teilabschnitt
des Behälters im Bereich der Mündungsöffnung der Ablaßrohrleitung bedeckt, als über
den ganzen Querschnitt des Behälters reichende Ringplatte, als Siebkorb oder als
über die ganze Behälterhöhe reichender Einsatz. Im letztgenannten Fall kann der
als Sieb dienende Einsatz im Mischbehälter entweder feststehend oder so angeordnet
werden, daß er während des Misch- und Zerkleinerungsvorgangs am Behälter festgelegt
und nach Beendigung des Misch- und Zerkleinerungsvorgangs mit der Messerwelle auf
Mitdrehen gekuppelt werden kann. Er wirkt dann als Schleudertrommel und gestattet
es, den Flüssigkeitsgehalt der fertigen Futtermittelmasse auf einen außerordentlich
niedrigen Prozentsatz zu vermindern.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der
Zeichnungen erläutert, in welchen die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
veranschaulicht ist.
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Fig. i zeigt einen senkreehtenMittelschnitt durch eine vollständige'
Zerkleinerungseinrichtung mit kippbar gelagertem Behälter und der in den Behälter
eingebauten Einrichtung zum Ablassen der Flüssigkeit nach dem Misch- und Zerkleinerungsvorgang;
Fig. 2 ist eine Draufsicht zu Fig. i ; Fig. 3 bis io zeigen jeweils im senkrechten
Mittelschnitt durch den Behälter und in Draufsicht vier weitere Ausführungsmöglichkeiten;
Fig. i i stellt eine Einzelheit der Anordnung nach Fig: 7 in größerem Maßstab dar.
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Bei der in Fig. i gezeigten Futtermisch- und Zerkleinerungseinrichtung
ist der aus einem zylindrischen Stahlblechmantel i gefertigte Behälter i, 2, 3 um
eine waagerechte Achse 5 kippbar gelagert. Der Behälter ist im unteren Teile konisch
verjüngt und unten durch einen waagerecht liegenden Boden 3 abgeschlossen. Eine
am oberen Rand des Stahlblechmantels i gebildete Schnauze 4 dient zum bequemen Entleeren
des Behälterinhalts in ein neben der Misch- und Zerkleinerungseinrichtung aufgestelltes
Gefäß oder einen Transportkarren durch einfaches Seitwärtskippen des Behälters.
Während des Misch- und Zerkleinerungsvorgangs kann der oben offene Behälter i, 2,
3 durch einen nicht mitgezeichneten Deckel abgeschlossen werden Der Behälter ist
mit zwei seitlichen Zapfen 5 des Behältermantels in zwei oben offenen Lagern 6 eines
aus Flach- oder Profileisen hergestellten Gestells 7 schwenkbar und heraushebbar
gelagert. Einer der beiden Lagerzapfen trägt einen Handhebel, mit dessen Hilfe der
Behälter gekippt werden kann. Eine am gleichen Lagerzapfen vorgesehene Feststelleinrichtung
gestattet es, den Behälter in beliebiger Kippstellung und in der senkrechten Arbeitsstellung
festzulegen. Der Betätigungshebel und die Feststelleinrichtung für den Kippbehälter
sind der besseren Übersichtlichkeit wegen in der Zeichnung nicht mit dargestellt
worden. An der Unterseite des Behälterbodens 3 ist ein Elektromotor 8 angeflanscht,
dessen konzentrisch zur Behälterlängsmittelachse liegender Wellenstumpf 9 durch
eine zentrale Bohrung des Behälterbodens über eine flüssigkeitsdichte Buchse in
das Behälterinnere hineinragt. Am freien Wellenstumpfende ist leicht lösbar das
Zerkleinerungswerkzeug befestigt, das, wie gezeichnet, aus einem Messerkreuz io,
einer mit Messern besetzten Scheibe od. dgl. bestehen oder in anderer geeigneter
Weise ausgebildet sein kann.
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Unterhalb der Ausgußschnauze 4 ist an einer tiefgelegenen Stelle des
konisch verjüngten unteren Behälterabschnitts 2 eine Durchbohrung i i gebildet,
an welche ein schräg nach unten gerichtetes,
im letzten Teil senkrecht
oder nahezu senkrecht verlaufendes Rohr 12 angeschlossen ist. Das mit einem Flüssigkeitshahn
13 ausgerüstete Rohr 12 dient dazu, nach Beendigung des Misch- und Zerkleinerungsvorgangs
die dem Futtermittel beigegebene und gegebenenfalls auch einen Teil der im Futtermittel
selbst vorhandenen Flüssigkeit aus dem Behälter abzulassen, so daß das Zerkleinerungsgut
anschließend in fast trockenem, d. h. nur noch geringe Flüssigkeitsmengen enthaltendem
Zustand durch Kippen des Behälters aus diesem entnommen werden kann. Die mit Säften
des zerkleinerten Gutes durchsetzte Flüssigkeit wird in einem unter dem Abflußrohr
aufzustellenden Behälter aufgefangen und bei den nachfolgenden Arbeitsgängen jedesmal
wieder in den Behälter dem Zerkleinerungs- und Mischgut als Mischflüssigkeit beigegeben.
Zum Schluß kann die stark mit Säften des Zerkleinerungsgutes durchsetzte und daher
für die Tierernährung wertvolle Flüssigkeit für die Tränke der Schweine, Kühe usw.
verwendet werden.
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Um zu verhindern, daß feste Bestandteile des Zerkleinerungsgutes mit
in das Abflußrohr 12 hineingelangen und dieses dadurch verstopfen, ist vor der Einmündung
des Rohres in den Behälter ein Sieb 15 angeordnet. Im Beispiel nach Fig. i reicht
das Sieb über die ganze Höhe des konischen Abschnitts 2 des Behältermantels 1,:2.
Es weist eine im senkrechten Querschnitt stumpfwinklig abgebogene Plattenform auf
und ist in schräg liegender Lage so angeordnet, daß zwischen ihm und dem Innenmantel
des Behälters vor der Rohreinmündung eine Flüssigkeitssammelkammer 14 abgegrenzt
ist. Seine oberen Seitenränder sind gegen die Übergangsstelle vom zylindrischen
zum konischen Teil des Behälters und seine unteren Seitenränder gegen den Behälterboden
angesetzt, während seine Seitenkanten lückenlos gegen die Innenmantelfläche des
konischen Behälterteils anliegen. Das vorteilhaft aus einer gelochten Blechplatte
aus geeignetem Werkstoff bestehende Sieb 15 kann zweckmäßigerweise mittels zweier
Schrauben, die durch Gummischeiben abgedichtet sind, leicht lösbar in der beschriebenen
Anordnung am Behälter befestigt werden, so daß es leicht herausnehmbar ist und von
Zeit zu Zeit gereinigt werden kann.
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Für die Verwirklichung des Erfindungsgedankens ist es nicht unbedingt
erforderlich, einen Behälter in kippbarer Ausführung zu verwenden, der Behälter
kann vielmehr auch feststehend angeordnet sein, müßte dann aber an einer geeigneten
Stelle des unteren Behälterabschnitts 2, beispielsweise an der dem Abflußrohr 12
gegenüberliegenden Seite, eine verschließbare Öffnung zur leichten Entnahme des
fertigen Futtermittelgemisches erhalten. Im letzteren Fall ist es auch möglich,
die Flüssigkeitsablaßleitung mit der Entnahmeleitung zu verbinden, z. B. in der
Weise, daß vor der Öffnung der Entnahmeleitung, die selbstverständlich auch mit
einem Hahn ausgerüstet sein muß, ein über ein Gestänge od. dgl. zu betätigendes
Sieb angeordnet ist, welches nach dem Ablassen der Flüssigkeit außer Bereich der
Eintrittsöffnung der Entnahmeleitung gebracht werden kann.
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Abweichend von der in Fig. i und 2 dargestellten Anordnung ist beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 und 4. das Sieb 15 oberhalb des Behälterbodens
3 in waagerechter Lage angeordnet. Das Sieb weist hierbei eine kreisrunde, zweckmäßigerweise
geteilte, ebene Form auf mit einer Mittenbohrung für den Durchtritt der Messerwelle
g und reicht bis an den unteren Teil des konischen Behälterabschnitts 2 heran. Die
abzuzapfende Flüssigkeit sammelt sich hierbei in dem zwischen Sieb 1,9 und Behälterboden
3 abgegrenzten Ringraum 14 und wird ebenfalls durch ein Abflußrohr 12 entnommen,
das in gleicher Anordnung wie beim vorbeschriebenen ersten Beispiel an einer unmittelbar
über dem Behälterboden befindlichen Stelle des Behältermantels angeordnet ist.
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In Fig. 5 und 6 weist das Sieb eine der Gestalt des unteren Behälterteils
angepaßte korbartige Form 15, 16 auf. Der konisch nach oben erweiterte Seitenteil
16 des Siebkorbes verläuft parallel zu dem konischen unteren Behälterabschnitt :2
und liegt in geringer Entfernung von diesem, während unterhalb des Siebkorbes, ähnlich
wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3, zwischen dem Siebkorbboden 15 und dem
Behälterboden 3 ein Sammelraum 14. für die Flüssigkeit gebildet ist.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 und 8 ist der Siebkorb zu einem
über die ganze Höhe des Behälters reichenden Einsatz 15, 16, 17 vervollständigt.
Dieser Einsatz kann entweder im Behälter ortsfest oder aber auch so angebracht werden,
daß er als Schleudertrommel benutzbar ist. Während der Futterzubereitung wird der
Einsatz durch zwei oder drei Bügel 18 am oberen Rand des Behälters festgelegt und
durch diese am Behälter undrehbar festgehalten. Nach Beendigung des Misch- und Zerkleinerungsvorgangs
werden die Haltebügel 18 nach innen herumgelegt. Infolge seines Eigengewichts und
des Gewichts der Futtermasse senkt sich der Einsatz nach unten. Hierbei kommen am
Einsatzboden vorgesehene Klauen ig mit Gegenklauen 2o in Eingriff, die an einer
an der Messerwelle g befestigten Kupplungsscheibe 21 sitzen. Der siebkorbartige
Einsatz 15, 16,17 wird auf diese Weise mit der Messerwelle gekuppelt und durch letztere
in 'rasche Drehung versetzt. Infolge der schnellen Drehbewegung werden die im Futtermittelgemi-sch
befindlichen Flüssigkeitsteilchen seitwärts herausgeschleudert. Die sich zwischen
Einsatz 15, 16, 17 und der Behälterwandung ansammelnde Flüssigkeit wird laufend
oder in bestimmten Zeitabständen über das Abfl@ußrohr abgelassen. Um dem Korbeinsatz
bei der Drehbewegung den erforderlichen Halt zu geben, können in der Nähe seines
oberen Randes einige Führungsrollen 22 angebracht sein, die an der Innenfläche des
Behältermantels i umlaufen.
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Bei der Anordnung eines siebkorbartigen Einsatzes 15, 16, 17 nach
Fig. 7 empfiehlt es sich, den Behälter als Kippbehälter auszubilden. Damit der
Einsatz
das Entleeren des Misch- und Zerkleinerungsgutes nicht behindert, ist ein oberer
Randteil des Einsatzes zu einer feststellbaren Klappe 23 ausgebildet, die beim Entleeren
des Behälters in Richtung des Pfeiles z gegen die Behälterschnauze q. herangeschwenkt
werden kann.
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Die Fig. g und io zeigen, daß die Erfindung nicht auf solche in den
Fig. i bis 8 dargestellte Behälter beschränkt ist, die im unteren Manteltei12 konisch
verjüngt sind und einen ebenen Boden 3 haben, d@aß sie vielmehr ohne weiteres auch
bei anders gestalteten Behälterböden anwendbar ist. So .ist in Fig. g beispielsweise
ein Behälter mit gekümpeltem Boden 24 dargestellt, bei dem an möglichst tief gelegener
Stelle das, Abflußrohr 12 angebracht ist. Das Sieb 15 ist vor der Mündung des Abflußrohres
an der gewölbten Innenfläche des Behälterbodens in der beim ersten Ausführungsbeispiel
beschriebenen Weise leicht abnehmbar befestigt und liegt gegen einen Teilabschnitt
der konkav gewölbten Innenfläche des Behälterbodens @so an, daß unterhalb des Siebes
15 im Bereich der Mündung des Abflußrohres 12 ein Flüssigkeitssammelraum, 14 vorhanden
ist.